50 Jahre Beinahekatastrophe von Apollo 13

Vor 50 Jahren, es war der 11. April 1970 um 13:13 Ortszeit (bei uns war es damals 20:13, MEZ) startete die Mondmission Apollo 13 mittels einer Saturn-V-Rakete vom Kennedy Space Center aus zum Mond. Kurz: sie kamen leider doch nicht bis zum Mond und konnten sich in einer abenteuerlichen Weise wieder nach Hause mogeln.

Die Crew der Apollo-13-Mission bestand aus Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise.

Die Besatzung der Apollo 13 Mission. vlnr.: Fred Haise, Jack Swigert, Jim Lovell. (70-HC-541; 10.04.1970)
  • Jim Lovell: Er unternahm als erster Mensch vier Raumflüge überhaupt und flog auch als erster und bislang einziger Mensch zweimal mit einer Apollo-Mission ohne dabei den Mond betreten zu haben. Er diente der Apollo-13-Mission als Kommandant.
  • Jack Swigert: Diente als Mitglied der Unterstützungsmannschaft von Apollo 7 und Apollo 11. Er wurde kurz nach Apollo 11 ein Mitglied der Unterstützungsmannschaft von Apollo 13. Er ersetzte glücklicherweise für ihn den eigentlichen Kommandokapselpilot Ken Mattingly drei Tage vor dem Start, da man befürchtete, dass dieser an Rötteln erkranken könnte. Er war für die Apollo 13 Mission ein Pilot des CSM.
  • Fred Haise: Es sollte sein einziger Weltraumflug sein, allerdings ohne Erfolg. Sein Mondflug sollte zur Panne werden. Trotzdem war er Teil der Ersatzmannschaft für die Apollo-8-Mission. Für Apollo 13 war er Pilot der Landefähre.
Die Apollo 13 Saturn V wird ausgerollt. (69-H-1908; 16.12.1969)

Das Apollo-Raumschiff bestand aus der Saturn-V-Rakete SA-508 und war ähnlich mit der von der Apollo 8 und der von der Apollo 12. Das CSM-109 (Kommandomodul) trug den Namen Odyssey und das LM-7 (Landefähre) Aquarius. Die Saturn-V-Rakete wurde dieses Mal als Test für die späteren J-Missionen (die Mondlandungen mit einem Mondrover dabei) mehr Treibstoff mitgenommen, was die Rakete auch viel schwerer machen ließ. Sie wog fast 2 950 Tonnen. Dadurch, und dadurch, dass die Antriebskonfiguration der ersten Stufe der Saturn (S-IC) etwas weniger Schub lieferte, hob die Saturn-V weniger schnell ab.

Die verschiedenen Raumschiff-Teile für die Apollo 13 kamen bereits im Juni 1969 am KSC an. Nach diversen unzähligen Tests wurde die zusammengebaute Rakete am 15. Dezember 1969 ausgerollt. Eigentlich war der Start vorerst am 12. März 1970 geplant, jedoch entschied sich die NASA im Januar 1970 dafür, die Crew ein Monat mehr Zeit zu geben und gleichzeitig den Rhythmus zwei Apollo-Mondflüge pro Jahr zu tun.  Diese Entscheidung hing auch damit zusammen, dass die Apollo 20 Mission gestrichen wurde.

Die Apollo-13-Crew, also die, die tatsächlich geflogen ist, haben fünfmal so viel auf ihren speziellen Flug sich vorbereitet, im Simulator gesessen, sonstige Übungen gemacht, als ihr tatsächlicher Flug lang war. Auch trainierten sie, logischerweise, wie im Ernstfall zu reagieren ist. Sie genossen mehr geologisches Training für wissenschaftliche Experimente, obwohl Schmitt, ein Astronaut der Apollo 17 Mission, später sagte, dass das geologische Training nicht so viel Spaß bereitet hätte. Schmitts ehemaliger Professor Lee Silver von „Caltech“ wurde in diese Trainings sehr stark eingebunden.

Jim Lovell arbeitet und trainiert mit dem ALSEP. (70-HC-73; 03.02.1970)

Deren eigentlicher Landeort war in der Frau Mauro Region, bei diesen Formationen dort glaubte man Rückschlüsse auf die gemeinsame Entstehung des Monds mit der Erde machen zu können. Bei der Apollo 11 Mission hat der Seismometer, welcher solarbetrieben war, die zwei wochenlange Nacht nicht überlebt. Die Apollo 12 hatte das ALSEP dabei, ein kompaktes Instrument mit mehreren wissenschaftlichen Experimenten, welches sie in der Nähe ihres Landeorts aufstellten. Für die Energieversorgung des ALSEP hatte man 3,79 Kilogramm Plutoniumoxid mitgenommen und es in ein RTG (eine frühe Art von Radionuklidbatterien) verpackt. Auch ein ALSEP war bei der Apollo 13 Mission dabei, darunter das PSE (Passive Seismic Experiment), welches den exakt kalkulierten und bewussten Aufschlag der Aufstiegsstufe der Landefähre nach Brennschluss aufzeichnen soll, oder das HFE (Heat Flow Experiment), welches den inneren Wärmetransfer vom Kern nachweisen soll. Tatsächlich hat der Mond kein sehr aktiver Kern. Die meiste Aktivität hat interessanterweise vor etwa 1 Milliarden Jahre aufgehört. Das CPLEE (Charged Particle Lunar Environment Experiment) beschäftigt sich mit der Wechselwirkung des erst kürzlich nachgewiesenen Sonnenwindes mit der Mondoberfläche und dann noch das LAD (Lunar Atmosphere Detector), das sich mit dem Staub in direkter Mondnähe befasst. Eine Flagge der Vereinigten Staaten war natürlich auch ein Muss sie dabei zu haben und in die Oberfläche zu rammen.

Die Apollo 13 Saturn V hebt ab! (KSC-70PC-159; 19:13:03 UTC am 11.04.1978)

Doch dann, 55 Stunden und fast 55 Minuten, am 14. April um 03:07:54 MEZ nach dem Start der Apollo 13 Mission passierte etwas sehr Ausschlaggebendes… (Poste ich Morgen oder Übermorgen)

Vorherige Jubiläen:
Apollo 12: Start, Mondlandung, Rückkehr
Apollo 11: Start, Mondlandung

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo-Programm
https://en.wikipedia.org/wiki/Apollo_13
https://www.hq.nasa.gov/alsj/alsj_deutsch/13/13_crew.html
https://www.hq.nasa.gov/alsj/alsj_deutsch/13/13_daten.html
https://www.hq.nasa.gov/alsj/alsj_deutsch/13/13_zusfsg.html
Bildquellen:
http://www.apolloarchive.com/apollo_gallery.html
Detaillierter Beitrag zum Mond: hier

2 Gedanken zu „50 Jahre Beinahekatastrophe von Apollo 13“

    1. Thank you! Unfortunately, I don’t have much time right now for this website, which is “only” a hobby of mine, but I don’t plan to stop working on it; I’ll be back writing articles some time in future. 🙂

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