Das wars. Neptun ist der letzte bekannte Planet in unserem Sonnensystem. Hiermit sind wir am Ende angekommen. Ja, es wird noch was zum Pluto geben, aber schließlich ist er leider kein Planet mehr.
Deswegen ist Neptun auch 30mal weiter weg von der Sonne als die
Erde zur Sonne. Seine Entdeckung oder viel mehr wie es dazu kam, ist
exemplarisch.
Neptun ist ein Eisriese mit einem fast unscheinbaren
Ringsystem Auch hat der Neptun interessante Wetterphänomene und ein
Phänomen welches an Saturns Ringe erinnert: Stellen, an denen
scheinbar die Ringe fehlen.
In vieler Hinsicht ähnelt Neptun den
Uranus, von seiner Masse, Größe, Rotationsgeschwindigkeit und
sonstige Eigenschaften.
Seine Entdeckung beruht auf vorherige Bahnberechnungen eines hypothetischen Planeten außerhalb der Uranusbahn. Durch Bahnstörungen kam man überhaupt erst zu dem Gedanken.
Damals war es das dreizehnte Objekt im Sonnensystem, welches
entdeckt wurde. So war es zu der zeit der 13te Planet. Wie es dazu
kam? In der Antike, bis ins 16te Jhr. kannte man sieben Planeten, die
Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Sie alle
kreisten im geozentrischen Weltbild um die Erde. In der frühen
Neuzeit schrumpfte die Zahl auf sechs, die Sonne und der Mond wurden
ausgeschieden und die Erde wurde dafür als Planet deklariert. 1789
entdeckte man als eine große Überraschung den Uranus. Da waren es
schon wieder sieben. 1801, gleich in der Neujahrsnacht, entdeckte der
italienische Pfarrer Guiseppe Piazzi in Palermo einen Lichtpunkt,
welcher sich in den darauffolgenden Nächten langsam weiterzieht. Der
deutsche Mathematiker Gauß berechnete die Bahn dieses Objekts. Der
neue Himmelkörper bewegte sich in der Lücke von Mars und Jupiter in
einer Entfernung zur Sonne von 2,77 AE. Somit war er der achte
Planet. In den folgenden Jahren wurden haufenweise solcher
Entdeckungen gemacht. Pallas, dann Juno und Vesta. Somit kannte man
bereits 11 Planeten. Nach längerer Pause ging die Zahl auf 12 mit
der Entdeckung von Astraea. Man vermutete, dass diese Planeten
Bruchstücke eines großen Planeten war. Zur ähnlichen Zeit (1840er)
entdeckte man, dass einige vorher schon den Uranus entdeckten, ihn
aber immer wieder als Fixsterne erkannten. Der erste von denen war
John Flamsteed im Jahre 1690 bei seiner Durchmusterung des Himmels.
Er und 16 andere hatten ihn unabhängig immer wieder als Fixstern
identifiziert.
Und jetzt zeigte sich noch etwas verwunderlicheres
heraus, als die Geisterentdeckungen des Uranus zuvor. Nämlich: Der
Uranus lief einfach zu schnell, obwohl man schon bereits die
Bahnstörungen des Jupiters und Saturns miteinbezogen. Und dass über
eine Bogenminute Versatz, wie man es berechnet hat. Das kann garnicht
sein, denn schon zu dieser Zeit waren die Beobachtungen zehnmal
genauer als es Messfehler hätte sein können. Man erklärte sich
dass so: Entweder waren die alten Positionen fehlerhaft oder Newtons
Gravitationsgesetz stimmt nicht ganz. Doch dann lief er zwischen 1810
und 1820 wieder normal und ab 1822 lief er zwar nicht zu schnell als
berechnet, sondern er lief langsamer. 1832 lag er dann einen ganzen
scheinbaren Monddurchmesser hinter der Position die für ihn
berechnet worden war. Das konnte aber einfach nicht sein. Man vertrat
nun noch eine andere These: Eine unbekannte Masse übt mit ihrer
Schwerkraft Einfluss auf Uranus aus. Durch einen Preis, welcher die
königliche Akademie von Göttingen 1842 ausschrieb, sollte mehr
Aufsehen auf dieses Uranusproblem geben und schneller gelöst
werden.
Dann kam Bessel, der erste Direktor der erst gegründeten
Sternwarte in Königsberg (heute: Kaliningrad). Er war der erste, der
erfolgreich die Entfernung zu einem Fixstern berechnete. Dies tat er
mit der Fixsternparallaxe. Er bestimmte nämlich 1838 die Entfernung
zu 61 Cyg auf 10 Lichtjahre.
Nachdem der Student starb, welcher er
ihm die Aufgabe gab, dieses Rätsel zu lösen, versuchter es selbst
weiter. 1846 war auch für ihn das Ende, denn er starb – ohne eine
Lösung zu dem Problem.
Zwei weitere Astronomen übernahmen. Der
Franzose Le Verrier und der Engländer Adams. Sie waren der
Überzeugung, dass die Masse ein neuer Planet sein müsse, der 38,8
AE von der Sonne entfernt ist – aufgrund der Titius-Bode-Reihe.
Dieser Planet soll auch in der Ekliptik liegen und eine Exzentrizität
von 0,16 aufweisen. Ähnlich wie die Bahn des Merkur. Außerdem muss
er die fünfzigfache Masse der Erde besitzen um im diesen Ausmaß den
Uranus so zu tangieren. Mit diesen Annahmen errechnete Adams die
heliozentrische Länge und schickte seine Ergebnisse an dem
englischen Astronom Airy. Zu diesem Zeitpunkt war Adam aber erst
Student. Unabhängig von Adams kalkulierte Le Verrier die Bahn und
die mögliche Position des Neptuns. Airy hat 8 Monate später, im
Juni 1846 dann auch die Angaben zum Neptun bekommen und sah sich nun
genötigt ihn zu suchen. Allerdings nahm er Adams Unterlagen nicht
ganz so ernst und legte sie beiseite.
Allerdings stellte sich Airy
und sein einberufener Professor für Astronomie, Challis, ziemlich
dämlich an.
So sandte Le Verrier seine Angaben zu seinem
deutschen Kollege Galle. Le Verrier berechnete die große Halbachse
auf 36,154 AE einer Exzentrizität von 0,17 und einer Masse von 32,3
Erdmassen. Die Berechnungen kamen am 23. September 1846 an und gerade
an diesem Tag lud der Direktor der Berliner Sternwarte Encke alle zu
seiner Geburtstagsfeier ein (Er wurde 55.) Galle jedoch wollte an
diesem sternklarem Tag nach Neptun suchen und bat Encke darum.
Tatsächlich, nach einer recht kurzem Suche und nach den neuen
Sternkarten von Carl Bremiker fand Galle noch an diesem Abend den
postulierten Neptun. Er lag bloß 55 Bogenminuten von der Berechnung
von Le Verrier weg.
Der Rest wird irgendwann in naher Zukunft zwischen rein geschoben.
Ein Gedanke zu „Der Neptun (1/2)“