Alle Planeten sind in gewissermaßen verschieden und trotzdem folgen sie einen Muster. Die Venus ist so groß wie die Erde, etwas kleiner bloß, geringere Dichte und Masse. Die Venus ist allerdings an zweiter Stelle und damit näher an der Sonne dran. Doch sie hat eine unwirtliche Atmosphäre: Über 96% nur Kohlenstoffdioxid und einen unglaublichen Druck von 91,6 Bar. Damit ist klar: Die Venus ist ein gigantischer, massiver Treibhaus. Weiterhin hat die Venus hat übrigens fast eine kreisrunde Bahn und hat wieder keinen Mond.
Die Venus ist, wie der Merkur näher als die Erde an der Sonne und
das bedeutet, dass sie entweder kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach
Sonnenuntergang zu sehen ist. Die Venus hat durch ihre helle
Atmosphäre eine hohe Albedo, oder Abstrahlung (Reflexion), was
wiederum die Venus zu einem hellen Planet der sich abends oder früh
morgens klar erkennbar macht. Planeten zeichnen sich übrigens
dadurch aus, dass sie nicht funkeln, weil sie viel näher als die
Sterne sind und so nicht viele Möglichkeiten haben das Licht zu
stören.
Durch die dichte Atmosphäre sieht man mit einem Teleskop
nichts, dass heißt also man sieht keine Oberflächenstrukturen.
Die Venus, davon darf man ausgehen, war schon vor den Sumerern bekannt, obwohl diese die Venus als Erstes dokumentierten. Die Venus wird in vielen Mythologien mit der Göttin des Lichts oder der Liebe betitelt. Sie ist in noch mehreren Fällen weiblich.
Die Atmosphäre und das Klima auf der Venus sind einzigartig. Erst
ihre superdichte Atmosphäre und dann noch die Zusammensetzung.
Nämlich besteht die Atmosphäre aus 96,5% aus Kohlenstoffdioxid der
Rest von 3,5% ist Stickstoff und als Spurengase sind Edelgase und
Wasserdampf sowie Schwefelsäure als dichte, neblige Wolken-Suppe.
Außerdem wurden EM-Impulse innerhalb der Atmosphäre registriert
welche möglicherweise Blitze sind, allerdings wurden bisher keine
Leuchterscheinungen, welche ja Blitze erzeugen, gesichtet.
Die
Atmosphäre ist undurchsichtig und somit kann man auch keine
Oberflächenstrukturen erkenn oder herausfiltern. Das liegt daran,
weil die Wolken aus Schwefelsäure Tröpfchen und Chlor oder
Phosphorhaltige Aerosole 20 km dicht sind und dadurch man überhaupt
keine Chance hat, etwas zu sichten. Dadurch und dadurch, dass die
Atmosphäre im Allgemeinen hell ist, strahlt die Venus 77% der
Energie, sei es Licht oder Wärme, ab. Die aufgenommene Reststrahlung
bleibt zu zwei Drittel in den Wolken hängen. Diese Wolken erhalten
durch diese Energie einen Drift in die Drehrichtung der Venus.
Dadurch wandern die Wolken mit 100m/s oder 360 km/h mit der Rotation
und brauchen für ein Durchgang vier Tage. Warum das allerdings so
abläuft und nicht anders ist unklar.
Die Wolken wandern in
Strömen zu den Polargebieten und bildet durch Konvektion große
Y-förmige Wolkendecken. Am Boden haben wir nach aktuellem
Forschungsstand nur geringe Windgeschwindigkeiten gemessen (bis zu 7
km/h). Durch die hohe Gasdichte kommt das auf der Erde einer mäßigen
Brise gleich, welche z.B. Staub bewegt. Auf der Oberfläche kommt nur
zwei Prozent des Lichts der Sonne an, das führt u.a. zu einer
milchigen Sicht und einer Helligkeit von einem hellen Tag im Winter.
Die Sichtweite beträgt deshalb etwa drei Kilometer. Das was nicht
von den Wolken absorbiert wird, wird dann über weitere Absorption in
der Troposphäre, der untersten Atmosphärenschicht, absorbiert.
Dadurch wird Wärmestrahlung im Infrarot-Bereich frei und dies führt
wiederum dazu, dass noch mehr absorbiert wird. Das nennt man auch
Venus-Syndrom.
Trotz der langsamen Rotation wird durch die dichte
Atmosphäre sehr gut die Wärme sehr gleichmäßig verteilt. Da gibt
es ein Minimum von 440°C in Bodennähe um ein Minimum auf den
höchsten Berge von 380°C und einem Druck von „nur“ 45 Bar. Das
Maximum beträgt an den tiefstgelegenen Orten 493°C und ein Druck
von 119 Bar. Ohne die Wolkendecke, welche gut reflektiert, wäre es
auf der Venus ungemein heißer.
Die Oberfläche ist wegen der Hitze grau glühend und vulkanisch aktiv. Die Oberfläche der Venus ist einer der jüngsten. Es gibt entgegen der dichten Atmosphäre vergleichsweise viele Krater. Durch die Hitze gibt es Plattentektonik auf der Venus. Die Venus ist ähnlich wie der Mars durchsetzt von Tälern und Rinnen, Bergen und Vulkanen, Regionen und große erhöhte Flächen in denen einst Lava floss.
Sonst ist der Aufbau stark ähnelnd der Erde. Auch erwähnenswert ist die retrograde Rotation der Venus. Laut IAU ist bei jedem Planet da der Nordpol, auf der Seite der Ekliptik auch der Erde ihrer ist. Nach dieser Definition dreht sich die Venus entgegen der allgemeinen Drehrichtung.
Die Venus wurde am Ende der 60er und in den 70ern stark von besonders sowjetischen Raumsonden besucht. Ihre Erfolge brachten die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Besonders mit ihrer Venera-Reihe brachten sie große Erfolge und landeten in der späteren Phase auch trotz den widrigen Bedingungen auf der Venus.
Venus in Zahlen:
Große Halbachse | 0,723 AE 108,16 Mio. km |
Perihel Aphel | 0,718 AE 0,728 AE |
Exzentrizität | e = 0,0068 |
Neigung der Bahnebene | 3,395° |
Siderische Umlaufzeit Synodische Umlaufzeit | 224,701 Tage 583,92 Tage |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 35,02 km/s |
Kleinster – größter Erdabstand | 0,256 – 1,744 AE |
Äquatordurchmesser Poldurchmesser | 12 103,6 km 12 103,6 km |
Masse | 4,869*10^24 kg |
Mittlere Dichte | 5,243 g/cm³ |
Radius | 7 051,3 km |
Fallbeschleunigung | 8,87 m/s² |
Fluchtgeschwindigkeit | 10,36 km/s |
Rotationsperiode | 243d 27min |
Neigung der Rotationsachse | 177,36° |
Albedo | 0,77 |
Max. Scheinbare Helligkeit | -4,6 mag |
Druck d. Atmosphäre | 91,6 bar |
Oberflächentemperatur Min – Mittel – Max | 710 K (437°C) 737 K (464°C) 770 K (497°C) |
Bestandteile d. Atmosphäre | Kohlenstoffdioxid: 96,5% Stickstoff: 3,5% Schwefeldioxid: 150 ppm Argon: 70 ppm Wasserdampf: 20 ppm Kohlenmonoxid: 17 ppm Helium: 12 ppm Neon: 7 ppm Xenon: <2 ppm |
Monde Ringe | keine keine |
Ein Gedanke zu „Die Venus“