Science-Fiction – Artemis, von Andy Weir

Willkommen in Artemis!
Der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond.
Einwohnerzahl: Zweitausend
Viele Millionäre, Wissenschaftler und Touristen.
Eine Kriminelle.

Hey, ihr. Es kam wieder einige Tage nichts. Das ist aber nicht schlimm, denn jetzt kommt mein erster Beitrag zum Thema Science-Fiction. Ich werde in diesem Beitrag das Science-Fiction-Werk Artemis beschreiben. Bleibt unbedingt drin, es wird noch spannend.

Achtung, dieser Beitrag ist nicht frei von Spoilern und sollte vielleicht nicht gelesen werden, wenn man das Buch ohne Vorabinformationen lesen möchte.

Das Cover von “Artemis”

Der Autor

Der Autor dieses Buchs ist Andy Weir, er ist am 16.06.1972 in Davis, Kalifornien, USA geboren, also Amerikaner als Nationalität. Demnach wurde er erst kürzlich 48 Jahre alt. Seine Beschäftigungen sind das Schreiben und das Programmieren. Zumindest 2015 wohnte er in Mountain View in Kalifornien, das liegt an der San Francisco Bay (dt.: San-Francisco-Bucht). Ironischerweise hat er angeblich Flugangst. Warum das ironisch ist, jetzt.

Seine Eltern stammen aus naturwissenschaftlichen/’ingenieurischen’ Bereichen. Seine Mutter war Elektrikerin und sein Vater Physiker, der sich scheinbar mit Bewegung und Beschleunigung auseinandersetzte. In der achten Schulklasse schrieb er sein erstes literarisches Werk, ein Detektiv-Roman. Mit 15 begann er als Programmierer zu arbeiten und er stieg bis „Blizzard Entertainment“ hinauf, das ist ein Computerspielentwicklungsunternehmen und wirkte an „Warcraft II: Tides of Darkness“, welches ein Computerspiel des besagten Unternehmens ist. Seit er etwa 20 Jahre alt war, begann er Science-Fiction zu schreiben. Zuerst konzentrierte er sich auf Comics, etwa „Casey and Andy“, einige Zeit später auch auf Kurzgeschichten, wie „The Egg“, schließlich Fan-Fiction Werke (also Werke von Anhängern von verschiedenen Franchisen, welche auf denen basieren). Es gab auch angekündigte Projekte, wie „Zhet“, jedoch wurde es von ihm nie richtig realisiert.

Sein bislang wichtigstes Werk – Der Marsianer

Den Durchbruch gelang Andy Weir allerdings erst mit „Der Marsianer“ (englischer Titel: „The Martian“). Grob handelt es sich auf einen Astronauten, welcher bei einer Marsmission versehentlich allein nach der Abreise zurückgelassen wurde und nun viele Monate dort überleben muss, bis die Crew gegen den eigentlichen Willen des NASA-Direktors ihn wieder abholen kann. Dieses Buch ist bis auf wenige Kleinigkeiten sehr realitätsnah dargestellt, u.a. die Daten und Berechnungen für die Manöver sind sehr umfangsreich gemacht worden. Der Marsianer kam 2011 als Buchversion heraus, es ist international anerkannt und es wurde eine Verfilmung 2015 veröffentlicht. Wegen seiner Flugangst konnte er allerdings nicht das Filmset in Ungarn besichtigen. Tja.

Merkmale

Artemis ist, schon wie dieser Beitrag suggerieren soll, ein Science-Fiction-Roman mit 418, bzw. 432 Seiten und 17 Kapiteln, die deutsche Erstausgabe kostet 15 Euro und wurde übersetzt von Jürgen Langowski, welcher auch schon früher Werke von Andy Weir übersetzt hat. Erschienen ist meine Ausgabe beim Heyne-Verlag unter der ISBN-13 978-3-453-27167-8. Im Buch ist auch ein Kurzinterview mit Andy Weir und eine Lese Probe aus „Der Marsianer“ abgedruckt.

Am Ende vieler Kapitel gibt es ein Schriftwechsel zwischen der Hauptfigur auf dem Mond und ihrem Freund, welcher auf der Erde lebt, niedergeschrieben. Das Buch ist locker erzählt und hat eine moderne Ausdrucksform, welche jedoch nicht vernachlässigt, das Buch spannend zu erzählen. Auch sehr wichtig für mich in Science-Fiction-Romanen sind, wenn möglich, viele Beschreibungen und Details der z.B. Technologie. Darauf wurde hier und bereits in „Der Marsianer“ geachtet. Also ist die Geschichte sehr langatmig gesehen, wobei in spannenden Situationen eher auf eine schnelle Erzählweise gesetzt wird.

Ort der Erzählung

Der Ort der Handlung des Romans „Artemis“ ist logischerweise die gleichnamige Mondstadt. Die Handlung spielt wahrscheinlich in den 2070ern, denn die Hauptfigur erwähnt, dass die Mondlandung von Apollo 11 schon 100 Jahre her ist. Es ist die bisher einzige Stadt des Monds und beherbergt etwa 2 Tausend Einwohner. Sie ist aufgebaut in 5 modulare „Blasen“, die miteinander verbunden sind. Sie sind im Fünfeck angeordnet, während die fünfte Blase in der Mitte ist und ein Eck des regulären Fünfecks ausgelassen wurde. Außerhalb der Blasen gibt es typischerweise und korrekt dargestellt „nur“ Vakuum, luftleerer Raum. Die wichtigsten Einnahmequellen von Artemis sind Touristen und Millionäre.

Außer Artemis gibt es einen Kilometer südlich der Stadt eine Aluminiumhütte, eine industrielle Anlage von „Aluminimum Sanchez“, welche Strom von Artemis bekommt und im Gegensatz laut einem Vertrag Sauerstoff, welcher als Nebenprodukt der metallurgischen Schmelze des Aluminiums entsteht. Dadurch bekommt die Fabrik gewisse Privilegien. In der Nähe der Aluminimumhütte steht auch der Fissionsreaktor (Fission = Kernspaltung), welcher seine Abwärme per Radiatoren ins All abgibt.
Ebenso erwähnenswert ist die Besichtigungsstätte 40 Kilometer nordnordöstlich von Artemis, welche mit einer Art Zug miteinander verbunden ist.

Die Hauptfigur

Die Protagonistin, ja, sie ist weiblich, wird Jasmine Bashara genannt, wobei es im Buch allermeistens bei „Jazz“ bleibt. Sie ist zum Haupthandlungszeitpunkt 26 Jahre alt. Sie lebt seit sie 7 Jahre alt ist in Artemis und wurde nur von ihrem muslimischen Vater, welcher sein Leben lang schon Schweißer ist, erzogen. Dieser denkt, es sei wichtig, dass Jazz in seine Fußstapfen tritt und so wird, wie er. Jedoch ist Jazz, ähnlich wie ihr Vater, dessen Vorname nicht erwähnt wird, eine arme Wichtin und verdient als Trägerin (Paketbotin, …) nur einen Hungerlohn. Es reicht noch nicht mal aus, wenn sie regelmäßig illegale oder nur halb legale Waren zu ihren „Klienten“ schmuggelt. Sie ist mit 17 Jahren nach einer miesen Party, an der einer ihrer Freunde unter Rausch die Schweißerwerkstatt ihres Vaters abgebrannt hat, von Zuhause ausgezogen. Sie träumt von einem bequemen Leben, in der sie nicht eine sehr kleine Unterkunft besitzt, die nur zum Schlafen ausreicht. So zum Beispiel muss sie sich in Gemeinschaftsbäder in Artemis regelmäßig waschen und immer dieselbe künstliche Kraft-Nahrung aus Algen („Gunk“) zu sich nehmen.

Inhalt

Gut, ich habe mich dazu entschieden, nicht alles vom Inhalt zu beschreiben und den Spaß des Lesens nicht ganz wegzunehmen. Also erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls gewünscht, werde ich noch mehr dazu schreiben. (Vielleicht doch noch mehr schreiben? Besonders über das Ende?)

Der Roman beginnt damit, dass erzählt wird, dass Jazz ihre „EVA-Prüfung“ misslingt und noch gerade so lebendig davonkam. Es wird in die Geschichte langsam eingeführt und Artemis und seine Gegenden erzählt werden. Bevor wichtige Sachen schon passieren, geht sie in unterschiedliche Wortgefechte mit mehreren Personen. Jazz kommt zu Trond Landvik, einem Millionär, der aufgrund seiner querschnittsgelähmten Tochter in Artemis wohnt und zu dem Zeitpunkt einen Geschäftspartner bei sich eingeladen hat. Jazz interessiert es zuerst noch nicht zu stark, was die beiden zu reden haben, denn ihre Gespräche und Absichten scheinen sowieso undurchsichtig zu sein. Ihr Blick fällt auf eine kleine Schachtel, welche Trond Landviks Partner, Jin Chu, mit seinen Händen umklammert. Jazz bekommt von Trond Landvik gutmütig viel Geld für die geschmuggelten Zigaretten, die er mit seinem geschmuggelten Feuerzeug anzünden kann. In Artemis sind leicht brennbare Dinge verboten. Jazz geht wieder und bekommt einen neuen Lieferauftrag und trifft dabei nette nicht nette Leute. In dieser Zeit bricht in Artemis in einer Fabrik, oder Halle ein Feuer aus und Jazz und einige andere Helfer kommen herbei und löschen das Feuer mondgetreu.

Noch am selben Tag unterbreitet Trond Landvik ihr den Auftrag die vier ferngesteuerten Erzsammler-Maschinen von Aluminium Sanchez zu sabotieren, so dass, das weiß Jazz aber noch nicht richtig, Landvik den Vertrag von Aluminium Sanchez übernehmen kann, da er sich für diesen Plan bereits sehr viel Sauerstoff außerhalb von Artemis zurechtgelegt hat. Für den Auftrag bietet Landvik Jazz 1 Millionen Motten an (Landviks Sofa hat z.B. 43 Tsd. Motten gekostet). Sie nimmt an, obwohl sie dabei hohe Risiken eingeht.

Sie macht es tatsächlich und geht raus in die leeren Weiten des Monds und zerstört die Erzsammler. Dabei wird ihr Vorhaben verwischt und hat nur so viel Zeit gehabt 3 der 4 Erzsammler zu sabotieren, bevor sie zurückkehren muss. Sie sucht vorerst Zuflucht bei Dale, aber erfährt dann, dass ein Mörder, dessen Name unbekannt bleibt, Landvik ermordet hat und seine Tochter Lene jetzt alles vererben würde. Jazz’ Freund und Wissenschaftler Martin Svoboda findet heraus, was dieses Ding war, über das Landvik und Jin Chu gesprochen haben. Es ist eine Art Super-Kommunikationskabel, welches schneller und besser als Glasfaser funktioniere.

Das Geheimnis ist gelüftet! Nach und nach wird die Verschwörung hinter Aluminium Sanchez, deren Verbindungen zu einem Verbrecherkartell „O’ Palácio“ (port. für „Der Palast“) und dem Mörder von Landvik und die unfassbare Verstrickung, die Jin Chu in der Verschwörung innehat. Doch Landvik selbst wusste auch nicht allzu viel, bevor er getötet wurde. Jazz tut sich mit Svoboda, Dale, Jazz’ Vater, der EVA-Lehrer Bob und ihr irdischer Brieffreund Kelvin zusammen, um eine Art Gegenverschwörung zu bilden. Sie sabotieren allerdings auch Aluminium Sanchez, und zwar dessen Schmelzöfen und veranlassen die Evakuierung der Mitarbeiter, inklusive Sanchez selbst. Sie ist darüber nicht begeistert, aber hilft der Gegenverschwörung, als ihnen bewusst wird, dass sie aus Versehen durch die chemischen Reaktionen bei der Schmelze von Aluminium ein betäubendes Gas durch die Sauerstoffzufuhr nach Artemis gelangen ist und dort alle bewusstlos macht. Bei der Rettungsmission wird Jazz schwer verletzt und kann nach einigen Stunden, als in Artemis alle wieder wach geworden sind, von Ärzten betreut werden. Loretta Sanchez hatte doch erstaunlicher Weise Jazz bei der Rettungsmission gerettet. Als sie einige Tage später wieder fit ist, redet sie mit der Leiterin von Artemis, Ngugi, und sie bestraft sie für ihre Sabotage mit Bußstrafen von ihren 1 Millionen Motten, welche sie zuvor von Lene bekommt, hat. Vom restlichen Geld lässt sie die Schweißerwerkstatt ihres Vaters reparieren. Sie erfährt außerdem von Extra-Steuern, welche sie niemals reich machen soll, solange sie in Artemis ist.

Die Handlung endet damit, dass der Aluminium-Sauerstoff-Vertrag zu Aluminium Sanchez aufgelöst wird, Lene Landvik von O Palácio die Aluminiumhütte übernimmt und Sanchez wiederholt zum Koordinator ernennt. Kritische Folgen von der Durchströmung mit dem bewusstlos machenden Gas gibt es in Artemis zum Glück nicht, aber nun auftretende Fragen, warum das Chloroform nicht von der Luftversorgung entdeckt werden konnte, sowie weitere Unstimmigkeiten in Katastrophenfall.

Personen

Ich werde die wichtigsten weiteren 14 Personen, bzw. Personengruppen nun vorstellen, wobei ich denke, dass im Buch eigentlich keine anderen Personen über zwei Seiten hinweg wichtiger wären.

Trond Landvik

Trond Landvik, ein norwegischer Millionär mit einer gelähmten Tochter, die beide zusammen in einem großen, schönen Appartement leben. Zu seiner Tochter hat er ein gutes Verhältnis. Er dürfte ein mittelalter Mann (ca. 30-40) sein. Trond Landvik verfolgt fragliche wirtschaftliche und macht- u. profitorientierte Ziele, die beinhalten, durch faule Tricks (beauftragte Sabotage, geschickte halbegale Übernahme…) die Macht eines Vertrags zu Artemis zu erlangen. Durch einen Auftragskiller von einem skrupellosen Verbrecherkartell wird Trond Landvik trotz eines angestellten und kampfbereiten Dienstmädchens eiskalt ermordet, bevor er seine eigenen Pläne vollenden kann.

Kelvin

Mit Kelvin hat Jazz ursprünglich als Schulaufgabe mit einem ehemaligen Schulkind von den Betreibern von Artemis in Kenia per E-Mail Kontakt aufgenommen. Über die Jahre hat sich eine zweiseitige, gute Fernverbindung aufgebaut. Außerdem hilft Kelvin Jazz beim Schmuggeln von Waren von der Erde in das Raumschiff für den Mond/Artemis. Kelvin hilft Jazz und deren „Gegenverschwörung“ auch, so gut sie es eben von Kenia aus kann. Kelvin und Jazz haben zusammen einige Zukunftsträume/ideen. Sein Nachname lautet Otieno und ist genauso alt wie Jazz. Sie hat mindestens drei Schwestern und einen Vater.

Martin Svoboda

Svoboda ist ein Wissenschaftler und arbeitet in Artemis in einem Labor. Er hat gute Verbindungen zu Jazz, denn sie schmuggelt immer eigentlich verbotene Chemikalien und Co. nach Artemis. Svoboda wirkt meist eher aufgeregt/nervös. Er wird in Jazz Pläne eingebunden, als sie ihn dieses DAGL untersuchen lässt, was es überhaupt sei. Von dort an ist er Mitglied der kleinen Gegenverschwörung und hilft maßgeblich bei den Plänen und der Ausführung dieser.

Rudy

Rudy ist der oberste Beamte in Artemis und untersteht direkt der Leiterin von Artemis. Er arbeitet schon viele Jahre in Artemis und stellt eine Art Polizist dar. Bevor er für Artemis arbeitet, hat er in Kanada ebenfalls als Polizist gearbeitet, Rudy hat sich auch in Kanada ausbilden lassen. In Artemis steht er meist im Kontrast zu der Stationsleiterin und vertritt oft eine radikalere Meinung als sie. Auch mit Jazz hat Rudy es oft zu tun und schnüffelt ihr ja fast schon gerne nach. Allerdings hat er bisher noch nie den Beweis für Jazz kriminelle Seite gefunden. Nach der Sabotage will er Jazz zurück zur Erde abschieben, obwohl er und Jazz weiß, dass Jazz sich zu stark an den Mond angepasst hat.

Loretta Sanchez

Eine makellose Wissenschaftlerin beschäftigt sich und ihre Mitarbeiter in Aluminium Sanchez und erforscht neuartige Wege in dieser Aluminium-Metallurgie-Branche. Jedoch ist sie eine rücksichtslose Wissenschaftlerin und es ist ihr egal für wen sie arbeitet, Hauptsache sie kann weiterarbeiten. Sie will am liebsten ohne Veränderung bis sie tot umfällt weiterarbeiten und weiterforschen. Deswegen kann es auch dazu kommen, dass Aluminium Sanchez von O Palácio komplett finanziert wird.

Lene Landvik

Lene ist die sechszehnjährige Tochter von Trond Landvik. Sie ist querschnittsgelähmt und nachdem ihr Vater umgebracht wurde muss sie die schwierige Aufgabe des Erbes übernehmen. Lene behält dennoch ihre gewisse Lebenslust und schließt sich nach den Vorfällen und nach dem klar wurde, dass es eine große Verschwörung am Werk gibt, der Gruppe von Jazz an. Am Ende übergibt sie Jazz die ganz ursprünglichen 1 Millionen Motten, wobei Jazz büßen muss.

Fidelis Ngugi

Fidelis Ngugi ist eine alte Kenianerin und soll von der kenianischen Raumfahrtbehörde die Mondstadt Artemis leiten. Durch ihr Alter ist sie noch altbacken von der Technik, so benutzt sie lieber ein Notepad, als neuere Geräte. Sie ist sich völlig im Klaren darüber, was es mit dem Aluminium-Sauerstoff-Vertrag auf sich hatte und wer insgeheim noch seine Fäden zieht. Ngugi stellt sich aber privat auf die andere Seite, auf die von Jazz. Sie denkt, dass Jazz und ihre „Bande“ der boomenden Wirtschaft hinter dem Superleiter nun aufnehmen kann und für den Wirtschaftswachstum bereit sei, aber lässt Jazz nachdem sie jeden bewusstlos gemacht hat und sabotierte, ihre Sachen in Artemis treiben, will sie aber trotzdem klein und unbekannt halten.

Jin Chu

Ursprünglich arbeitet Jin Chu mit Trond Landvik an deren halblegalen Machenschaften die Wirtschaft in Artemis zu übernehmen, die Industrie um den Superleiter „DAGL“ und die Aluminiumhütte zum Beispiel. Jedoch spielt er ein gefährliches Spiel. Er arbeitet nochmal im Verdeckten mit O Palácio zusammen, um Trond Landviks Pläne und Ideen an O Palácio weiterzugeben. Er erhofft sich mit diesem doppelten Auftrag nur mehr Profit auszuschlagen. Er gibt an in Hongkong zu wohnen.

Bob Lewis

Bob Lewis ist einer der EVA-Meister von Artemis und sind als einzige berechtigt, Außeneinsätze durchzuführen, oder beim Touristenstandpunkt von Artemis beim Landeplatz von Apollo 11 draußen die Touristen, um die Landestelle durchzuführen. Bob Lewis kam ursprünglich von der amerikanischen Marine nach Artemis. Am Anfang des Buchs musste er Jazz durchfallen lassen. Durch den EVA-Kollegen Dale kommt er in die Besprechung der Gegenverschwörung und arbeitet fleißig für seine EVA-Kenntnisse bei der Gegenverschwörung mit als er mitbekommt, was auf dem Spiel steht.

O Palácio

Das Verbrecherkartell O Palácio heißt zu Deutsch „Der Palast“ und zieht im Geheimen seine Strippen in Artemis. Sie fördern die Aluminiumhütte von Sanchez komplett und besitzen damit im Grunde den Vertrag mit Artemis, so dass O Palácio noch einfacher ein Monopol um den DAGL aufbauen kann. Um die Situation für sie wieder unter Kontrolle zu bringen, haben sie z.B. einen Auftragsmörder nach Artemis geschickt und Trond Landvik umbringen lassen und sind später auch hinter Jazz her. Am Ende verkaufen sie dann doch die Aluminiumhütte an Lene Landvik zu 500 Millionen Motten, da die Gegenverschwörung die Alu-Hütte komplett unrentabel gemacht haben und durch die Zerstörung auch den Vertrag zu O Palácio zerstören. Nun haben sie das Spiel in Artemis verloren.

Dale Shapiro

Dale Shapiro ist einer der Freunde von Jazz und hilft ebenso bei der Gegenverschwörung. Tyler und Jazz waren ursprünglich enge Freunde bis Tyler bemerkt hat, dass er eigentlich schwul ist und Dale mit ihm zusammengekommen ist. Jazz kann Dale dafür, dass Dale ihr Tyler ausgespannt hat nicht leiden und Jazz vergibt ihm erst am Ende vom Buch.

Wissenschaftliche Aspekte

Ich möchte gerne so einiges der vielen, vielen preisgegebenen Details hier vortragen und besprechen.

Motten – Die Artemis-Währung

Die Währung in Artemis ist nicht etwa Euro, Dollar, Yen oder Pfund, sondern die reine Masse von Objekten, die man kaufen mag. Es kostet einiges an Geld Waren von der Erde zur Erde importieren zu lassen. Dabei ist eine Motte, eigentlich „MOTE“, der Wert von einem Gramm Importware. Als Jin Chu bei Trond Landvik zu Besuch war und Jazz gerade ihre Dienste anbot, erklärte Trond, dass sein Sofa 43 Kilogramm Masse hat, also hat das Sofa 43 000 Motten gekostet, es herzubringen. An einer anderen Stelle wird gesagt, dass 1 Motte so viel wie 6 US-Dollar sind. Mit herkömmlichen aktuellen Raketen, wie z.B. von SpaceX kostet es 1 kg 2200$, bzw. 2700$ es in den erdnahen Orbit zu bringen. Da der Mond nicht 380 km, sondern 380 000 km von der Erde ungefähr entfernt ist, könnte das schon etwa passen. Die Umsetzung, dass dann tatsächlich sowas eingeführt werden würde, ist meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich, da sich in meiner Vorstellung eher mehrere Währungen (der Mächtigen) in einer Mondstadt ähnlich Artemis sich etablieren würde.

Das DAGL – Der revolutionäre Superkommunikationsleiter

Das DAGL „Dämpfungsarme Glasfaserkabel“ ist auf Seite 262, 263 ziemlich genau beschrieben. Seine Komponenten fallen nicht auf, da sie „gewöhnlich“ sind, allerdings findet Svoboda Spuren von Germanium, Lithium und Tantal. Der Querschnitt beträgt 8 Mikrometer. Der sog. Brechungsindex die dem DAGL sei unwesentlich höher als normal, nämlich 1,458. Das was dem DAGL aber seinen Namen gibt, ist besonders: Svoboda konnte bei seiner Analyse keinen Widerstand beim Leiten von Licht feststellen. Er erklärt, dass die Erfindung des DAGL äußerst profitabel wäre.
Ich kann darüber nicht aussagen, ob das möglich wäre, ich bin kein Optiker. Es klingt aber für mich relativ realistisch und zumindest gut beschrieben.

Artemis – Die Stadt gebaut in Blasen

Es wird beschrieben, dass in Artemis die Luft nur einen Druck von etwa 20 % Erddruck hat, dafür aber 100 % Sauerstoff-Anteil. Dadurch sinkt natürlich auch der Druck auf die Hülle. Die Außenhaut der Blase ist aus 6 cm Aluminium Dreiecke mit einer Kantenlänge von 2 Metern, außen, und dann einen Meter Schutt und danach nochmal 6 cm Aluminium innen. Diese Konstruktion soll gegen Kosmische Strahlung schützen und das würde auch tatsächlich funktionieren. Denn durch 1 Meter Schutt und Aluminium noch dazu, kommt noch nicht einmal γ-Strahlung gegen an. Es erscheint mir eindeutig im Rahmen des sogar aktuell möglichen zu sein.

EVAs – Mondspaziergänge

Auf dem Mond hat es nur etwa ⅙ Schwerkraft der Erde und auf diesen Fakt wird zuverlässig immer wieder gebaut. Wenn der DAGL nur bei etwa 21 % g nur im Weltraum oder auf dem Mond hergestellt werden kann, die Jazz hohe Sprünge machen kann, oder ohne Probleme eine Masse von 100 kg mit sich herschleppen kann. Außerhalb von Artemis herrscht keine Atmosphäre, nur Vakuum. Ohne die großen schützenden Blasen dürfen diese sogenannten „EVA-Meister“, die einzig allein berechtigten Menschen von Artemis, die draußen sich aufhalten können und dürfen, nur eine begrenzte Zeit, wegen der Kosmischen Strahlung, draußen verweilen. Die Szenen, die draußen auf der Oberfläche spielen, halte ich daher für sehr realitätsnah.

Verbindung Artemis – Erde

Jedes Mal, wenn Jazz mit dem Gizmo, ein äußerst smartes und kompaktes Gerät, vergleichbar mit heutigen Handys, auf Dienste zurückgreift, die von der Erde gesteuert, benötigt die Reaktion 4 Sekunden. Der Grund ist äußerst einfach, die Entfernung Erde – Mond beträgt etwa 380 000 km, plus minus einige tausend Kilometer. Da Funk per EM-Wellen funktioniert und deren Obergeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit ist, dauert die reine Erde – Mond-Verbindung etwa 1,2 bis 1,4 Sekunden. Wenn die Anfrage gestartet wird, wird sie vermutlich erstmal in Artemis rumgeschickt (Ich vermute max. 40 ms), dann zu Relais-Satelliten, oder direkt zu der Erde (min. 1,2 – 1,4 s), dann wird da dort in Server verarbeitet (ungefähr max. 100 ms) und dann den ganzen Weg zurück, dass die Informationen wieder zum Gizmo gelangen. Das wären dann knapp mehr als 3 Sekunden. Die letzte Sekunde geht dann auf zusätzliche Verzögerungen drauf, oder auf den Grafikprozessor das auf dem Gizmo darzustellen.

Kenia als Weltraummacht Nummer 1

Kenia ist in Artemis die Weltraummacht. Die Raumfahrtbehörde verbraucht scheinbar große Summen und hat auch eine starke Präsenz in Kenia selbst. Die Mondstadt scheint, nicht sehr wunderlich, fast jeder Erdling zu kennen. Jede Woche scheint sogar ein Frachter von Kenia aus zu Artemis zu kommen. Da Kenia heutzutage ein wirtschaftlich unbedeutendes Land ist und es nicht so aussieht, als ob das sich ändern würde, finde ich die Idee, dass Kenia die Weltraummach schlichtweg ist, sehr überraschend und fast schon utopisch.

Ich hoffe, dass dieser Beitrag, auch wenn er mal etwas anders war, euch gefallen hat und bis zum nächsten Mal!

Quellen:

  • Artemis, Andy Weir, Wilhelm Heyne Verlag, 2018; ISBN-13 978-3-453-27167-8