Die Geschichte der Astronomie, Teil 8

Der Almagest, Teil 3 (Der miserable Kalender des Sosigenes)

Weiter gehts mit der Geschichte der Astronomie. Bevor wir endgültig zum Almagest zu sprechen kommen, das wir dann beim nächsten Mal der Fall sein, schiebe ich noch einen kleinen Kalender-Beitrag ein.

Als Gaius Iulius (Cäsar) 50 v. Chr. Diktator des römischen Imperiums wurde, erkannte er, dass der römische Kalender veraltet ist. Darum beauftragte er einen alexandrinischen Astronomen namens Sosigenes den Kalender zu überarbeiten, sodass der neue Kalender genauer funktioniert als der Alte.

Sosigenes verwendete die Grundlagen, welche Hipparchos und Aristarchos in den vorangegangen Jahrhunderten bereits gelegt haben. Doch Sosigenes legte eine grauenhafte Arbeit nieder. Sein Kalender war unzumutbar. Er wusste schon, dass das Jahr minimal länger als 365 Tage dauert, doch er richtete für jedes vierte Jahr ein Schalttag ein.
Das war nicht überlegt und zeugte vor Unwissenheit. Bereits zu seiner Zeit war es längst bekannt, dass ein Kalender nach diesem Modell nach Vier Jahrhunderten einen Fehler von 3 Tagen aufwies. Nach 16 Jahrhunderten, so lange hat sich dieser Kalender leider bewährt, kam also ein Fehler auf von 10 Tagen. Papst Gregor der XIII. richtete es so ein, dass das Erste Jahr eines Jahrhunderts nur dann ein Schaltjahr ist, wenn es sich durch 400 teilen lässt.

Der Julianische Kalender bestand aus 12 Monaten. Bei 365 Tage im Jahr konnten sie also nicht gleichlang sein, deswegen haben auch heute noch manche Monate 30 oder 31 Tage. Als er die 30 oder 31 Tage jedem Monat zugewiesen hat, blieb der Februar mit nur 28 Tagen übrig. Sosigenes blieb dabei und ergänzte ihn eben mit der Schaltregel, sodass der letzte Monat im Jahr alle Vier Jahre einen Schalttag erhielt.

Angeblich soll es stimmen, dass Augustus sich darüber geärgert hat, als er erfahren hat, dass der Monat nach dem Iulius benannt worden war ein Tag länger ist, als der Monat der nach ihm selbst benannt worden war. So zog er einen Tag von einem anderen Monat ab . Das sorgte dafür, dass die bisher falsch angewandte Schaltregel nun korrigiert wurde .

Ungünstig bei dem miserablen Kalender des Sosigenes ist, dass die Sonnenwenden und die Tagundnachtgleichen am 21ten eines Monats sind, statt am Anfang eines Monats, so würde jede Jahreszeit drei volle Monate ausfüllen. Doch Logik wurde offenbar nicht benutzt und so blieb der Kalender ein Kalender in dem man z.B. an den Fingerknöcheln ablesen muss, wieviele Tage ein Monat hat, falls man das nicht auswendig weiß.

Die Beiträge blieben in letzter Zeit kurz. Ich verspreche, dass die nächsten Beiträge wieder länger werden. Der Vorteil ist eben, dass so schneller Beiträge kommen können.

Der Uranus

Der Uranus ist ebenfalls ein außergewöhnlicher Planet. Er eiert seiner Umlaufbahn entlang und ist immer gerade so sichtbar. Er hat im sichtbaren Spektrum fast keine Oberflächenstruktur und hat eine durchgehende himmelblaue Farbe. Kein Zufall, dass man ihn später, nachdem er nach dem englischen König benannt wurde, und das wurde abgelehnt, nach dem griechischen Gott für den Himmel (altgriechisch/latinisiert: uranós) benannt wurde.
Der Eisriese ist etwa ein viermal so großer Planet wie die Erde und hat eine Masse von fast 15 Erdmassen. Damit schlägt er den Neptun mit dem Durchmesser um nur ca. 1500 km. Trotzdem hat Neptun knapp 3 Erdmassen mehr als der Uranus.

Der Eisriese Uranus ist ähnlich aufgebaut wie Neptun und ist wie der Neptun erst in der Neuzeit mithilfe von Geräten, dem Teleskop, entdeckt worden. Im Falle von Uranus war dies Wilhelm Herschel, Musiker und Astronom in England, am 13 März 1781. Auch andere haben ihn bereits früher entdeckt, bloß wurde er in den Sternkarten und Sternkatalogen als Stern eingetragen.
Als Erstes galt der Uranus als einen neu entdeckten Komet, doch in den folgenden Nächten sah er keinen Schweif und keine Koma, was ja für einen Komet charakteristisch ist. Auch war das kleine Scheibchen nicht diffus und die Farbe war zu grünlich für ein Stern oder Komet. Mit vielen darauffolgenden Beobachtungen schlussfolgerte er, dass er da einen Planeten entdeckt hatte.

Schnell darauf wurde, auch wieder von Herschel, bereits seine großen Monde entdeckt. Zuerst Titania und Oberon, die Namen aus Shakespeares Sommernachtstraum. Später dann von einem anderen Astronom wurde Ariel und Umbriel entdeckt, ebenfalls nach Shakespeares Figuren benannt.

Uranus dreht sich in 17 Stunden und einer Viertelstunde ungefähr einmal um seine eigene Achse. Seine Rotationsachse ist, weil er in einer Umlaufbahn um die Sonne eiert, um fast 98° gekippt. Wie bei den jovianischen Planeten, bei Gas- und Eisriesen, wehen starke Winde in der oberen Atmosphäre in Rotationsrichtung und dessen Bewegung ist in nur 14 Stunden ausgeführt. Wegen dieser Neigung sehen wir den Äquator in Front von Uranus nur jeden halben Umlauf, entweder von der Nordhalbkugel zum Äquator oder von der Südhalbkugel. So kommt es, dass bei der Ankunft von Voyager 2 am 24. Jänner/Januar 1986 an Uranus vorbeiflog, die Sonne nah am Zenit für den Südpol stand. Und in 2007 sah man dann den Uranus in seiner Äquatorebene.
Warum Uranus so stark zur Ekliptik geneigt ist, ist noch ungeklärt. Vermutlich aber, traf in der Frühzeit des Sonnensystems ein Protoplanet zweifacher Erdmasse um flachen Winkel den Uranus und ist teilweise als Rest in Form von Monden und aktuell auch von Ringen übrig geblieben.

Uranus bewegt sich in 84 Jahren und einer halben Woche um die Sonne. Seine Umlaufbahn ist dafür die mit der kleinsten Inklination und einer gewöhnlich geringen Exzentrizität. Und ist auch somit weniger stark zur Erde geneigt. Der Uranus braucht rund zwei Stunden um seinen eigenen Durchmesser auf der Umlaufbahn zurückzulegen, die Erde benötigt bloß etwa sieben Minuten.

Uranus seine Atmosphäre ist eine typische für Eisriesen. Es gibt im Wesentlichen drei Schichten: Die Troposphäre (-300 u. 50 km / 100 u. 0,1 bar), die Stratosphäre (50 u. 4 000 km / 0,1 u. 10^-10 bar) und die Thermosphäre (4 000 u. 50 000 km ). Übergänge sind nicht Vorhanden.
Die Troposphäre besitzt im Grunde die gesamte Masse der Atmosphäre und ist verantwortlich für das Abstrahlen von Wärme (IR-C). Die Wolken sind aus gefrorenen Methan, welches in den Höhen kondensiert und zuvor aufgestiegen ist. Auch sind die tieferen Wolken aus Wasser.
Seine Stratosphäre ist wesentlich kühler schon, als die Troposphäre. Im unteren Bereich neigen sich Ethan und Ethin dazu, Nebel zu bilden. Darüber ist die Konzentration von Kohlenwasserstoffe plötzlich sehr viel geringer. Das macht die Stratosphäre recht durchsichtig. Im oberen Bereich der Stratosphäre ist die Temperatur sehr hoch, denn sie grenzen an die Thermosphäre, dort, wo Methane die UV und IR-Strahlen von der Sonne absorbieren. Und ein Teil der Wärme werden in die obere Schichten der Stratosphäre transportiert.

Uranus hat ähnlich wie Neptun einen hohen Anteil an Wasser und Eis im Mantel und Kern. Sein Kern ist ein kleiner Kern, doch der Mantel füllt viel aus und dann folgt die Atmosphäre.
Aus einem unbekannten Grund, der womöglich mit der Stellung der Rotationsachse zusammen hängen könnte, hat er keine eigene Wärmequelle, wie bei Jupiter, die starke Radioquelle. Lediglich der Kerndruck bei 8 Millionen bar und 5 Tausend Grad Celsius bleiben.

Seine Ringe sind recht unscheinbar, auch nicht besonders groß. Seine „markanten“ Ringe sind bloß wenige Kilometer groß. Uranus hat wie Jupiter auch feine Partikel in den Ringen und sind sehr dunkel. Aber auch haben Uranus seine Ringe größere Brocken. Im Durchschnitt sogar größere als Saturn.
Auch eine Besonderheit des Uranus dessen My-Ring, vom altgriechischen Buchstaben My, ist, dass er schwach bläulich leuchtet. Das erklärt man sich so ähnlich wie bei Saturn und Enceladus: 0,1 Mikrometer große Eispartikel (0,0001 mm) sind im My-Ring des Uranus und ähnliches bei Enceladus mit dem E-Ring. Jetzt sind die Partikel klein genug um Blaues Licht zu streuen. Die Eispartikel im E-Ring vom Saturn stammen aus den Geysiren von Enceladus und hier von Meteoriteneinschläge des kometenhaften Mond Mab, ein Mond im My-Ring, welcher sehr Eis-haltig ist.

Uranus in Zahlen:

Große Halbachse 19,201 AE
2 872,4 Mio. km
Perihel
Aphel
18,324 AE
20,078 AE
Exzentrizität e = 0,0472
Neigung der Bahnebene 0,77°
Siderische Umlaufzeit
Synodische Umlaufzeit
84 Jahre 4 Tage 22 Minuten
369 Tage 16 Stunden
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 6,81 km/s
Kleinster – größter Erdabstand 17,259 – 21,105 AE
Äquatordurchmesser
Poldurchmesser
51 118 km
49 946 km
Abplattung Verhältnis 1:44
Masse 8,683*10^25 kg = 14,5 Erdmassen
Mittlere Dichte 1,27 g/cm³
Radius 25 236 km
Fallbeschleunigung 8,87 m/s² = 90% Erdschwere
Fluchtgeschwindigkeit 21,3 km/s
Rotationsperiode 17h 14 min 24s
Neigung der Rotationsachse 97,77°
Albedo 0,34
Max. Scheinbare Helligkeit 5,32 mag
Druck d. Atmosphäre Eisriese
Oberflächentemperatur 320 K (47 °C) bei 100 bar
76 K (-197 °C) bei 1 bar
58,1 K (-215 °C) bei 0,4 bar
53 K (-220 °C) bei 0,1 bar
800 bis 850 K (525 bis 575 °C) bei
10^-10 bar
Bestandteile d. Atmosphäre
(vol%)
Wasserstoff: 82,5 ± 3,3 %
Helium: 15,2 ± 3,3 %
Methan: 2,3 ± 0,4 %
Deuterium: 148 ± 3,5 ppm
Auch enthalten: Ammoniakeis, Wassereis und Ammoniumhydrogensulfid
Monde:


Ringe:
27, z.B. Titania, Oberon, Ariel, Umbriel,
Miranda, Puck, Portia Rosalinde, Mab

13 Hauptringe
Position von Uranus im Sonnensystem

Die Geschichte der Astronomie, Teil 7

Der Almagest, Teil 2 (Hipparchos)

Auch Hipparchos hatte versucht die Entfernung zur Sonne zu berechnen. Seine Methode hätte auch von Aristarchos stammen können: Er kannte den Winkeldurchmesser der Sonne, nämlich 30 Bogenminuten. Jetzt argumentierte er, dass an der Spitze des kegelförmigen Erdschattens der Winkeldurchmesser der Sonne minimal kleiner sein müsse. Das ist ja durchaus zu betrachten. Wenn man eine massive Kugel aus Stein hat und zwei Objekte, welche jeweils weiter weg liegen, dass das Weiterwegliegende den Stein scheinbar kleiner sieht, als das Objekt näher der Steinkugel.

Aus der Differenz wollte er die Entfernung Erde – Sonne ableiten. Er nahm an, die Differenz läge bei wenigen Bogenminuten. Tatsächlich liegt sie bei wenigen Bogensekunden. Diese kleinen Winkel ließen sich nicht mit der Technik aus der Antike feststellen. Er konnte keinen Beobachter zu der Spitze des Erdschattens schicken, sie hatten ja keine bombastisch-futuristischen Raketen. Seine Lösung war es, wenn der Mond in den Erdschatten bei einer Eklipse eintaucht zu ermitteln wie groß der Durchmesser vom Erdschatten an dieser Stelle ist. Die Umlaufgeschwindigkeit war bereits bekannt, die Strecke, die der Mond währenddessen zurücklegt lässt sich aus der Zeit ableiten, auch die Entfernung Erde – Mond hatte er sogar bereits ermittelt. Mit diesen gegebenen Daten ließ sich also der Winkel berechnen.

Doch dieser Ansatz scheitert. In der Antike war für diese Methode die Technik einfach nicht ausgereift genug. Wäre die Sonne tatsächlich 19x weiter weg als der Mond, hätte Hipparchos deswegen durchaus zu Ergebnissen kommen können. Aus diesem Grund wurde bis zum 17ten Jahrhundert keine vernünftige Schätzung abgegeben.

Auch ohne diesen Versuch, hat er die Ehre zu den Großen Astronomen der Antike gezählt zu werden. Denn auch andere bahnbrechende Entdeckungen stammen vermutlich von ihm. So entdeckte er, als Beispiel, die Präzession der Tagundnachtgleichen und feststellte er, dass die Erdachse nicht ständig auf einem Punkt bei dem Polarstern zeigt. Damit fand er heraus, dass die Erdachse nämlich eine langsame Kreiselbewegung macht und innerhalb von (Hipparchos sein Ergebnis: 26 Tausend Jahre.) einen Kreis und dann wieder von vorn. So kommt es, dass der Nordstern in etwa 83 Jahren die kürzeste Differenz hat und in einigen Tausend Jahren die Vega, der Nordstern ist.
Der tatsächliche Wert der Dauer einer Präzession beträgt etwa 28200 Jahre mit eine gewissen Ungenauigkeit.

(Heute mal etwas kleiner, ich habe ja auch die Zeittafel endlich mal rein gesetzt. Außerdem kamen in letzter Zeit viele Beiträge.)

Die Geschichte der Astronomie, Teil 6

Schönen Tag, liebe Leser! In diesen Abschnitten wird es um den Almagest gehen und wie die Entwicklungen dieser Zeit zum Almagest geführt haben. Durch die Unterüberschrift mache ich es so, dass das verdeutlicht wird, denn der Almagest ist ein bedeutendes Werk.

Im Zweiten Jahrhundert vor Christus machte die Astronomie weiter Fortschritte. Zum einem wurden die Entfernungen aus den Berechnungen von Erde – Mond und Erde – Sonne genauer. Neue Kalender wurden erstellt. Trotz seiner empirischen Mängel besteht der julianische Kalender im orthodoxen Christentum bis heute. Ptolemäus entwickelte eine neues, prägendes Weltbild. Ptolemäus verfasste den Almagest, ein wichtiges Nachschlagewerk bis in die Neuzeit.

Der Almagest, Teil 1 (Hipparchos)

Bereits weniger als 100 Jahre nach der Errichtung vom Koloss von Rhodos wurde er am Anfang des Dritten Jahrhundert von einem Erdbeben zerstört. Als Handels- und Seemacht erlebte die Insel Rhodos dennoch einen Aufstieg. Alexandria war trotz dessen das wissenschaftliche Zentrum der Welt zu dieser Zeit.
Aber auch Rhodos kann sich mit Hipparchos, einer der bedeutendsten Astronomen jener Zeit, rühmen. Hipparchos legte die Grundsteine der Trigonometrie und Astrometrie. Er erforschte der Kugel dessen Geometrie und schlug ein Koordinatensystem vor, um besser die Erde zu kartieren: Wie Netz um die Erde gelegt mit unsichtbaren Linien. Und da daraus entwickelt er später das Koordinatensystem für den Himmel.

Doch Hipparchos seine größte Leistung ist sein Sternkatalog. Hipparchos seien Werke sind verschollen bis auf eine Kritik zu einem Gedicht. Das Hipparchos ein Katalog erstellt hat, wissen wir aus Ptolemäus, der sein Katalog in seine Arbeit mit eingeflossen hat, der Almagest.
Er verzeichnete etwa 850 Sterne mit ihren Positionen und erstmals mit ihre Helligkeit. Mit einer Skala von 1 bis 6 bewertete er dessen Helligkeit. Von der 1 als Hellste Sterne, bis 6 zu den schwächsten Sternen. Das System blieb für Jahrhunderte nach Hipparchos Tod in Gebrauch, und bis heute als Vorbild.

Hipparchos ging bei seinen Katalog und anderen Werken mit äußerster Genauigkeit, welche nur, alleine mit dem Verstand und Scharfsinn von Tycho Brahe übertroffen wurde. So, zum Beispiel, berechnete er die Dauer eines tropischen Jahres mit einem Fehler zu heutigen Messungen von nur 6,5 Minuten! Und das noch nicht mal mit einem Teleskop, oder jeglicher nennenswerten Ausrüstung.

Hipparchos wurde kaum von früheren astronomischen Weltbild-Vorstellungen beeinflusst. Er meinte, wie viele griechische Gelehrte seiner Zeit und tatsächlich auch vor ihm, dass die Erde eine Kugel ist.
Wie Aristarchos wollte Hipparchos das Sonnensystem vermessen und berechnen. Und auch wie Aristarchos die Strecke zwischen Erde und Sonne und Erde und Mond. Mit den Ergebnis würde es einfach sein die Größe der beiden Himmelskörper zu bestimmen, denn der Winkeldurchmesser des Mondes und der Sonne wurden bestimmt: Beide lagen bei 30 Bogenminuten, also ein halbes Grad.

Körperliche Arbeit leistete er hierbei kaum: Er bediente sich von Aufzeichnungen und Dokumentationen einer totalen Sonnenfinsternis einer Generation vor ihm. Am Hellespont (heute: die Dardanellen) nahe der Stadt Byzanz wurde dieselbe totale Sonnenfinsternis aufgezeichnet wie in Alexandria, doch dort war die Sonnenfinsternis nicht mehr total, sondern partiell, denn die beiden Orte sind 805 Kilometer voneinander entfernt. Die unterschliedlichen Arten der Verdeckungen sind also das Ergebnis daraus, dass das gleiche Ereignis von zwei verschiedenen Orten beobachtet wurde.
Hipparchos fragte jetzt in Alexandria also nach, wie groß denn der sichtbare Teil der Sonnenfinsternis zum Zeitpunkt des Maximums war. Dort erteilten sie Auskunft, dass nur noch ein Fünftel der der Sonnenscheibe noch sichtbar war. Wie sich nun herausstellt, war das ein Fehler, denn es war nur ein Fünftel des Sonnendurchmessers noch sichtbar, was ein anderes Ergebnis ergibt.
Die Differenz der Winkel beträgt also ein Fünftel des Winkeldurchmessers der Sonne, also 6 Bogenminuten. Daraus ergab sich für Hipparchos, dass der Winkel am Mond des Dreiecks Byzanz – Alexandria – Mond sechs Bogenminuten groß ist (BAM). Die Strecke (AB) zwischen Alexandria und Byzanz ließ sich aus den unterschiedlichen Breitengraden – dem Koordinatennetz errechnen. Mit dem gegebenen Winkel und der gegebenen Seite konnte dann die anderen Seiten des gleichschenkligen Dreiecks (AM oder BM) berechnen. Eratosthenes seine grobe Berechnung zum Erdumfang, welche wir bereits thematisiert haben, benutzte er um seine Berechnungen zu vollenden. Bevor er zum Abschluss kam, formte er die Entfernung zwischen Alexandria und Byzanz zu einer Geraden, dieser mathematischen Fähigkeiten hatte er also Bereits was sehr beeindruckend ist. Warum zu einer Geraden? Ganz einfach, denn er wusste bereits über die Erdkrümmung Bescheid und das die Entfernung so ein Bogen wäre.

Als endgültiges Ergebnis erhielt Hipparchos 67 bis 78 Erdradien für die Entfernung zum Mond, das entspricht ca. 430000km bis 500000km.

Verortung in der Milchstraße

Wir sind mit unserem Sonnensystem in der lokalen Flocke, ein kosmisch gesehen, kleiner Ort. Die kosmische Flocke ist eine Region, in welcher mehr Staub- und Gasteilchen sich befinden, was der Rest vom Sonnennebel darstellt. Jener Nebel, aus der sich die Sonne und viele andere Sterne in der lokalen Flocke gebildet haben.

Die Region im größeren Maß beinhaltet die Lokale Blase, die Region, in der so wie in der Lokalen Flocke Sterne sich durch Nebel wie der Sonnennebel gebildet haben. Um das zu verdeutlichen, sind hier wieder die Karten

Unsere engere Ecke mit einem recht kleinen Radius.
Unsere weitere Ecke mit einem großen Radius.

Und jetzt als zweidimensionales Bild der Milchstraße. Viele Objekte, Sterne und Nebel sind bloß einige hundert Lichtjahre weit entfernt. Nur wenige helle Objekte sind auch weiter weg. Hier habe ich die bekanntesten und wichtigsten Objekte mit aufgeführt.

Viele Objekte sind direkt bei uns und nur wenige sind weiter weg.

Der Mars

Über dem Mars gibt es wirklich sehr viel zu erzählen, dennoch werde ich diesen Beitrag nicht länger machen als gewöhnlich, falls eine Ausarbeitung gewünscht ist, wird sie ab Ende Juni kommen mögen.

Der Mars, auch als Roter Planet, ist knapp erzählt halb so groß wie die Erde, etwa ein Drittel Schwerkraft, wiegt etwa achtmal so viel wie der Mond. Er hat zwei Asteroiden-Monde und ein echtes Klima und Wetter. Dabei unterscheidet es sich von unserem ab. Die Temperaturen sind kalt, aber in Äquatornähe bis zu angenehmen 25 Grad Celsius. Er hat durch seine doch recht stark elliptische Bahn und durch die Neigung der Rotationsachse ebenfalls Jahreszeiten. Ein Marstag dauert nur minimal länger und die Neigung der Rotationsachse ist auch nur leicht größer. Seine Atmosphäre ist allerdings nur dünn und er hat auch kein Magnetfeld.
Und was auch jeder weiß: Die Oberfläche ist tatsächlich so rotbraun, weil dort Roste in Form von Staub bis zu einigen Metern tiefe ins Gestein reicht.

Er steht an Vierte Stelle im Sonnensystem und ist ein Planet wie Erde aus Gestein.

Er steht für viele Kulturen und vergangene Kulturen wegen seine rostbraunen oder roten Farbe für den Gott des Krieges und steht auch für den Mann. Sein Name kommt von dem römischen Kriegsgott. Der Mars war ebenfalls schon in der Antike bekannt.

Man kann ihn recht leicht ausmachen, der Mars wandert wie der Mond oder die Sonne ungefähr entlang der Ekliptik. Er ist wie schon erwähnt rotbraun und wenn er am Himmel steht kaum zu übersehen, er ist heller als alle anderen Sterne und hält auch mit Jupiter und Venus mit. Durch das Teleskop erkennt man bereits größere Strukturen.

Die Atmosphäre auf dem Mars ähnelt vom Druck her, wie die auf der Erde auf 35 Kilometer Höhe. Ähnlich wie bei der Venus, besteht die Marsatmosphäre hauptsächlich aus Kohlenstoffdioxid. Durch die dünne Atmosphäre werden die Temperaturen nur minimal verteilt, denn wenn die Temperaturen tagsüber bis zum Gefrierpunkt klettern, fallen sie nachts auf Antarktis-Niveau. Die Atmosphäre besteht noch außerdem, wie die meisten anderen Atmosphären auch aus Stickstoff und Argon und auf dem Mars noch geringe Mengen an Sauerstoff, Kohlenstoffmonoxid, Wasserdampf, Methan, Schwefeldioxid, Ozon (!) und sonstige Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Chlor und Schwefel. Die gelborange, bis ins Braun gehende Farbe der Atmosphäre kommt von dem aufgewirbelten Staub und Sand, welche Körner bis zu 1,5 Mikrometer groß werden. Der Atmosphärendruck liegt durch die Wetterverhältnisse bei etwa 6 bis 7 Millibar. Vermutlich hatte der Mars mal mehr Atmosphäre, aber weil er die Atmosphäre durch die geringe Schwerkraft nicht tragen konnte, wurde sie vom Sonnenwind vermutlich weg getragen.

Wolken entstehen hauptsächlich im Sommer durch das Sublimieren von dem Eis der Polkappen welche selbst aus Wassereis und Kohlendioxideis. Die Wolken sind dann in größere Höhe als auf der Erde mit bis zu 80 Kilometer und bilden Zirruswolken. Diese absorbieren übrigens bis zu 40 Prozent an Sonnenlicht und führt dazu, dass die Temperaturen unter der Wolke auch bis zu 10° C fallen. Niederschläge fallen auf dem Mars nicht.

Die Jahreszeiten vom Mars sind durch die große Exzentrizität auf der südlichen Hemisphäre stärker ausgeprägt, als auf der nördlichen Seite. Das liegt daran, dass wenn Winter auf der südlichen Hemisphäre ist, dass der Mars zur selben Zeit nahe dem Aphel steht und wenn Sommer ist, nahe dem Perihel. Der Aphel ist der sonnenfernste Punkt auf der Umlaufbahn und der Perihel das genaue Gegenteil.
So können die Sommer auf der südlichen Hemisphäre bis zu 30°C steigen und im Winter noch weiter, bis zu um die 90 bis 95°C im negativen Bereich fallen, während es dann auf der nördlichen Hemisphäre die Temperaturen dadurch abflauen.

Aufgrund der starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, wie etwa in der Wüste bloß noch stärker, gibt es täglich morgens und abends Winde. Die Winde und alle anderen Winde und Stürme wirbeln auch Staub auf. Während des Frühjahr auf dem Mars, können überregional ausgedehnte Stürme entstehen, welche den Mars bekannterweise einhüllen. Dabei können auch Windhosen entstehen, die sorgen dafür, dass danach auf dem Boden dunkle Spuren zu finden sind. Entgegen der Vorstellung von manchen und manchen Bücher oder Filme sind die Mars-Staubstürme wegen der dünnen Luft wesentlich schwächer als auf der Erde. Der aufgewehte Staub, bei dem es bei solchen Stürmen bleibt, bleibt auch oft sehr lang in der Atmosphäre hängen, was wiederum nochmals die Farbe der Atmosphäre oder des Himmels dann auf dem Mars erklärt.
In heftigen Staubstürme kann es zu Gewitter, also unsichtbare Entladungen oder Blitzen kommen, welche teils eine starke Intensität aufweisen, kommen.

Die Staubsturm-Saison ist für gewöhnlich in der Zeit des Perihels, da der Planet mehr Energie als 40% mehr Sonnenlicht bekommt. Während des Aphels bilden sich in der Atmosphäre Wolken aus Wassereis in gleicher Höhe wie die Wolken bei uns auf der Erde, welche mit dem Staub interagieren und so die Temperatur des Planeten senken, aber ohne die Wolken und das Sonnenlicht würde der Staub gefrieren.

Die Oberfläche des Mars erinnert an den Mond: Vielerorts Gesteinsbrocken und sandige Böden. Felsen und Gestein meist aus Basalten und Vulkangestein. Ferner wurde auch Quarzreiche Gesteine gefunden, Olivin, Kiesel aus Konglomeraten, metamorpher Regolith (Das was man auf dem Mond findet), auch Sedimente und Sand mit schwefelhaltigen Staubteilen.
Die Größe der Marsoberfläche entspricht fast der Gesamtfläche der von allen Kontinenten der Erde. Seine beiden verschiedenen Hemisphären: Die nördliche Hemisphäre hat eine geologisch junge, fast kraterlose Gegend, welche durchschnittlich 3 bis 5 Kilometer unter NN liegt, eine Tiefebene, welche durch unbekannte kosmische und auch geologische Prozesse so ist wie sie ist. Vermutlich war der Auslöser eine gigantische Kollision zwischen dem Mars und eines Objektes etwas kleiner als der Mond. Das erklärt allerdings nicht alles. Auf der Südseite findet man im Gegensatz eine Hochebene, geologisch alt und mit vielen Kratern übersät. Auf ihr findet man auch erloschene Schildvulkane.

Oberflächenmerkmale sind: das Valles Marineris, ein großes Grabensystem, welches sich in Äquatornähe erstreckt. Knapp südlich des Äquators erstrecken sich auch verschiedene dunklere Stellen und westlich vom Valles Mariners befindet sich die Tharsis-Hochebene. Weiter westlich und auch nördlicher erstreckt sich über den halben Planeten verschiedene Tiefebenen. Und im Süden findet man ausschließlich Hochebenen mit vielen Kratern und Schildvulkanen.

Bevor das jetzt viel zu lang wird, höre ich mal lieber auf.
Mars in Zahlen:

Große Halbachse 1,524 AE
227,99 Mio. km
Perihel – Aphel 1,381 – 1,666 AE
Exzentrizität e = 0,0935
Neigung der Bahnebene 1,85°
Siderische Umlaufzeit
Synodische Umlaufzeit
686,98d = 686d 23h 31min 12sec
779,94d = 779d 22h 33min 36sec
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 24,13 km/s
Kleinster und Größter Erdabstand 0,372 – 2,683 AE
Äquatordurchmesser
Poldurchmesser
6 792,4 km
6 752,4 km
Mittlerer Umfang 21 299,9 km
Masse 6,419*10²³ kg
Radius 3390 km
Mittlere Dichte 3,933 g/cm³
Fallbeschleunigung 3,69 m/s²
Fluchtgeschwindigkeit 5,03 km/s
Rotationsperiode 24h 37min 22sec
Neigung der Rotationsachse 25,19°
Geometrische Albedo 0,15
Maximale scheinbare Helligkeit -2,91 mag
Atmosphärendruck 6,45 mbar
Temperatur 140 K (-133 °C)
218 K (-55 °C)
300 K (+27 °C)
Hauptbestandteile d. Atmosphäre Kohlenstoffdioxid: 95,97%
Stickstoff: 1,89%
Argon: 1,93%
Sauerstoff: 0,146%
Kohlenstoffmonoxid: 0,056%
Wasser: 0,02%
Ringe
Monde
Keine
Phobos und Deimos (2) (Angst und
Schrecken), entdeckt 1877
Der Mars als Vierter Planet im Sonnensystem.

Die Geschichte der Astronomie, Teil 5

Die Sechs Thesen des Aristarchos

Aristarchos war ein bekannter Gelehrter des vierten bzw. dritten Jahrhunderts vor Christus. Er wurde etwa 310 v.Chr auf Samos, eine kleine ägäische Insel, geboren. Später zog er, für seinen astronomischen Studiengang, nach Alexandria.

Damals war es bereits allgemein bekannt, dass während einer Eklipse sich der Mond sich vor die Sonne schob. Dann wusste man auch, dass sich der Mond hinter der Erde in einer Reihe mit der Sonne sich hin bewegen kann. Das ist zwar weitaus weniger spektakulär, allerdings bekommt man aber dieses Gegenstück zur Sonnenfinsternis (lokal gesehen, global natürlich nicht) öfter zu Gesicht. Das wisst ihr sicher alle: Während eines solchen Ereignis wandert der Mond von der Sonne gesehen hinter der Erde. Dabei taucht der Mond in den Schatten der Erde ein und jetzt trifft nur noch das von der Erdatmosphäre abgelenkte Sonnenlicht auf dem Mond. Wenn der Mond bei einer Sonnenfinsternis besonders nah der Erde kommt, wird auch das Licht, welches noch vom Mond kommt bis ins tiefe Rot und schwarz gehend.

Eine Mondfinsternis, obwohl man immer noch vermutete, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums stand, leicht zu erklären. Doch Aristarchos seine sechs Thesen waren einzigartig und höchst provokant. Für ihn stand damit fest, dass die Erde wohl kugelrund sein muss. Ihr kreisförmiger oder besser gesagt sichelförmiger Schatten auf dem Mond belegte seine Annahme. Auch nahm er an, dass die Erdkugel viel kleiner sein müsse als die Sonne.

Also versucht Aristarchos mithilfe sechs Thesen, in welchen er die Geometrie verwendete um mit diesen Thesen zu antworten und damit dann schließlich die Entfernungen zwischen Erde, Mond und Sonne herauszufinden.

1. Der Mond erhält sein Licht von der Sonne.

Er nahm an, dass die Sonne den Mond anstrahlt und je nach Stellung am Himmel zur Sonne dann die Mondphasen, also die verschiedenen Erscheinungsformen wie Sichel, Neumond, Halbmond, Vollmond usw. Damit war auch für ihn offensichtlich, dass der Mond eine Kugel im Weltraum ist und die Sonne ihn anstrahlt. Ein fröhlicher Gedanke.

2. Die Erde steht im Verhältnis eines Mittelpunktes zu der Umlaufbahn, auf der sich der Mond bewegt.

Aristarchos vermied es auch, die Erde in den Mittelpunkt der Mondumlaufbahn zu stellen. Er wusste, dass seine Umlaufbahn nicht exakt kreisrund ist. Aber wusste auch, dass der Mond von der Erde abhängig ist und eine Schlüsselposition in der Mondumlaufbahn einnimmt.

3. Bei Halbmond ist von der Erde aus der große Kreis zwischen Licht und Dunkelheit zu sehen.

Mit dem großen Kreis ist wohl der Terminator gemeint, die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit. Welche auf der Erde ja die Tag-Nachtgrenze ist.

4. Bei Halbmond beträgt der Winkel zwischen der Erde und dem Mond von der Sonne aus gesehen ein Dreißigstel eines Quadranten.

Mit diesem Winkel versuchte Aristarchos, den Abstand zwischen Erde und Sonne zu ermitteln. Seine Winkelbeschreibungen waren doch unbeholfen. Lange bevor Aristarchos, teilten die Babylonier den Kreis schon in 360 Abschnitte, in Grad, während die Griechen den Kreis, getreu dem Name „Quadrant“, in Vier Teile aufteilten, also ein Vierteilkreis oder als Winkel einen rechten Winkel. Ein Quadrant hat also 90 Grad, sodass ein Dreißigstel eines Quadranten Drei Grad ergeben. Aristarchos seine Methode und Vorgehensweise ist zwar richtig, allerdings liegt der wahre Wert bei grob 0,15 Grad oder Neun Bogenminuten.

5. Der Erdschatten ist an der Stelle, an der ihn der Mond durchwandert, so breit wie zwei Monde.

Während einer Mondfinsternis fällt der Kernschatten, auch Umbra, der Erde auf den Mond. Er hat die Form eines Kegels, welcher an seiner Basis die Breite der Erde besitzt und mit den letzten Sonnenstrahlen beginnt. Sein Winkel beträgt etwa einen halben Grad und seine Höhe, wie weit dieser Schattenkegel geht, beträgt ungefähr 1,4 Millionen Kilometer. Und darin befindet sich der Mond während einer Mondfinsternis.
In seiner fünften Hypothese also, behauptet Aristarchos, dass die Umbra auf der Höhe von der Mondumlaufbahn doppelt so breit ist, wie der Mond. Tatsächlich ist der Kernschatten, da wo der Mond nur noch von der Atmosphäre Licht bekommt, da wo die Sonne nicht mehr hinkommt, 2,63 mal so groß wie der Mond und der Halbschatten noch dazu, sind 4,65 so groß wie der Mond.
Dennoch ist Aristarchos sein Scharfsinn und die Tatsache, dass seine Herangehensweise korrekt war, bewundernswert.

6. Der Winkeldurchmesser des Mondes entspricht dem Fünfzehntel eines Tierkreiszeichens.

Die Tierkreiszeichen sind die Sternbilder, welche die Ekliptik berühren, jedes dieser Sternbilder nehmen (in der Astrologie) jeweils 30 Grad an. Ein Fünfzehntel davon sind dann Zwei Grad. Reell sind es nur knapp mehr als ein Halbes Grad. Einen solchen Fehler dieses Ausmaß an Messungenauigkeit wäre einem solchen Astronom seinen Ranges nicht unterlaufen. Vermutlich war es schlicht ein Übertragungsfehler, der sich über die Jahrhunderte eingeschlichen sind.

Er wusste mit seinen Thesen nun, wie groß der Winkel des Erdschattenkegels war, ein Halbes Grad. Er wusste was für eine Strecke er zurücklegt, innerhalb des Erdschattens, zwei Monddurchmesser, das bedeutete für ihn, dass die Entfernung Erde-Mond ungefähr einem Drittel der Länge vom Erdschatten, er berechnete die Länge des Erdschattens auf 230 Erdradien und somit die Entfernung zum Mond auf 72 Erdradien. Damit lieferte Aristarchos einen guten Annäherungswert.
Um die Entfernung von der Erde zur Sonne zu schätzen, entwickelte Aristarchos ebenfalls eine geniale Lösung: Da er wusste, dass die Sonne den Mond anstrahlt, deshalb musste der Winkel beim Mond bei Halbmond des Dreiecks Sonne-Mond-Erde genau einen rechten Winkel ergeben. Den Winkel zwischen Sonne und Mond konnte er auch von der Erde aus bestimmen. Die eine Seitenlänge, nämlich Erde-Mond mit 72 Erdradien.
Mithilfe der Geometrie konnte er jetzt damit die beiden anderen Seitenlängen berechnen.

Doch sein Versuch schlug aufgrund von mangelnder Genauigkeit fehl. Auf Grundlage der vierten These seiner Beobachtungen, er konnte auch nicht perfekt feststellen, wann Halbmond ist, denn die vielen Krater und Berge, sowie Lichtkrümmungen verhindern genau mit dem bloßen Auge zu erkennen, wann wirklich Halbmond ist.
Aus diesen Gründen berechnete er die Entfernung zur Sonne mit 19 Mondentfernungen, welcher wiederum in 72 Erdradien angegeben wurde, wobei der Radius der Erde ein unbekannter Wert war.
Seine Bemühungen blieben scheinbar ergebnislos und selbst die Werte, welcher er doch mit richtigen Rechenwegen gerechnet hat, sind bloß Annäherungen. Dennoch kann Aristarchos zu einer der großen Astronomen der Antike gezählt werden, seinen Scharfsinn und Herangehensweisen in allen Ehren.

Verortung der Sterne

Für die Bild und Sternkarten-Gierigen unter euch:

Bereits früher in der Neuzeit entwickelten Mathematiker Sätze zur Bestimmung, wie weit was weg ist. Die Griechen boten bereits die Grundlage: Den Satz des Pythagroras. Zur Bestimmung der Entfernung über ein rechtwinkliges Dreieck.
Heute verorten wir Sterne am Himmel mit ihren Entfernungen über die Parallaxe. Es wird zweimal im Jahr geschaut, wie weit der Stern im Laufe des Umlaufs der Erde scheinbar mitgezogen ist. Diese Methode benutzt man ausschließlich für nahe Objekte wie Sterne und Nebel. Sterne am Nachthimmel sind meistens mehrere zehn oder auch hunderte Lichtjahre weit weg.

Doch heute wollen wir mal schauen, wo diese Dinge wir am Firmament verorten und im zweiten Teil in der Milchstraße oder im Sonnensystem.

Wenn man nachts also in den Nachthimmel starrt, fallen nicht nur die Babylonier oder Sumerer auf, dass der Nachthimmel wiederkehrt im Laufe eines Jahres, sondern auch du!

Als ersten Schritt nehmen wir sechs bekannte Sternbilder – Ausgangspunkte und sehen uns wichtige Sterne an.

Hier sehen wir in Richtung Nordstern, Großer Wagen, Schwan und Kassiopeia als Himmels-W. Die stehen alle scheinbar hoch im Norden des Himmels. Doch, dass ist keine Scheibe. Man muss sich das als Quader vorstellen, auf der wir zur Deckseite schauen und die winzigen Punkte welche sich dort zufällig befinden, plötzlich bei uns als Scheibe ankommen. Die Sterne sind also unterschiedlich weit von uns und von den anderen Stern weg. Vega als Beispiel ist etwa 25 Lichtjahre weit weg, aber Tsih (Gamma Cas) ist 610 Lichtjahre weit weg.

Eine weitere Karte, dass sieht man am Besten im Sommer. Ein südlicher Streifen, (logischerweise deswegen nicht im Bild) kann man auch noch von Mitteleuropa gesichtet werden.

Sommerdreieck, Drache und Cepheus, Pegasus, Bärenhüter und sonst die gewöhnlichen Sommersternbilder.

Südlicher gelegene Sternbilder sind hier zu sehen:

Tief im Süden im Sommer: In der Nähe vom Herz der Milchstraße.
Hier ohne Nebel

Im Frühlingshimmel sehen wir wie die Tierkreiszeichen dominieren.

Im Winter haben wir sehr markant die Konstellation des Orions, welcher eine dominante Region, eine richtige Region, in welcher auch die Sterne der Nähe drin sind.

Schließlich der Herbst mit seinen weniger ausgeprägten Sternbildern