Die Geschichte der Astronomie, Teil 7

Der Almagest, Teil 2 (Hipparchos)

Auch Hipparchos hatte versucht die Entfernung zur Sonne zu berechnen. Seine Methode hätte auch von Aristarchos stammen können: Er kannte den Winkeldurchmesser der Sonne, nämlich 30 Bogenminuten. Jetzt argumentierte er, dass an der Spitze des kegelförmigen Erdschattens der Winkeldurchmesser der Sonne minimal kleiner sein müsse. Das ist ja durchaus zu betrachten. Wenn man eine massive Kugel aus Stein hat und zwei Objekte, welche jeweils weiter weg liegen, dass das Weiterwegliegende den Stein scheinbar kleiner sieht, als das Objekt näher der Steinkugel.

Aus der Differenz wollte er die Entfernung Erde – Sonne ableiten. Er nahm an, die Differenz läge bei wenigen Bogenminuten. Tatsächlich liegt sie bei wenigen Bogensekunden. Diese kleinen Winkel ließen sich nicht mit der Technik aus der Antike feststellen. Er konnte keinen Beobachter zu der Spitze des Erdschattens schicken, sie hatten ja keine bombastisch-futuristischen Raketen. Seine Lösung war es, wenn der Mond in den Erdschatten bei einer Eklipse eintaucht zu ermitteln wie groß der Durchmesser vom Erdschatten an dieser Stelle ist. Die Umlaufgeschwindigkeit war bereits bekannt, die Strecke, die der Mond währenddessen zurücklegt lässt sich aus der Zeit ableiten, auch die Entfernung Erde – Mond hatte er sogar bereits ermittelt. Mit diesen gegebenen Daten ließ sich also der Winkel berechnen.

Doch dieser Ansatz scheitert. In der Antike war für diese Methode die Technik einfach nicht ausgereift genug. Wäre die Sonne tatsächlich 19x weiter weg als der Mond, hätte Hipparchos deswegen durchaus zu Ergebnissen kommen können. Aus diesem Grund wurde bis zum 17ten Jahrhundert keine vernünftige Schätzung abgegeben.

Auch ohne diesen Versuch, hat er die Ehre zu den Großen Astronomen der Antike gezählt zu werden. Denn auch andere bahnbrechende Entdeckungen stammen vermutlich von ihm. So entdeckte er, als Beispiel, die Präzession der Tagundnachtgleichen und feststellte er, dass die Erdachse nicht ständig auf einem Punkt bei dem Polarstern zeigt. Damit fand er heraus, dass die Erdachse nämlich eine langsame Kreiselbewegung macht und innerhalb von (Hipparchos sein Ergebnis: 26 Tausend Jahre.) einen Kreis und dann wieder von vorn. So kommt es, dass der Nordstern in etwa 83 Jahren die kürzeste Differenz hat und in einigen Tausend Jahren die Vega, der Nordstern ist.
Der tatsächliche Wert der Dauer einer Präzession beträgt etwa 28200 Jahre mit eine gewissen Ungenauigkeit.

(Heute mal etwas kleiner, ich habe ja auch die Zeittafel endlich mal rein gesetzt. Außerdem kamen in letzter Zeit viele Beiträge.)

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