Der Nordstern

Er ist der in der Bevölkerung weithin der bekannteste Stern, Dieser nennt man deshalb, weil er uns nach Norden führt auf Land, auf See und in den Lüften. Und nicht nur das: Durch seine Höhe am Firmament, zeigt er die geografische Breite an, beim Nordpol sieht man ihn stets am Zenit, der höchste Punkt, am Äquator stets am Horizont und in unseren Breiten bei etwa 50° Nord steht er auf etwa 90°-50° = 40° über der Nordrichtung des Horizonts. Daraus folgt, dass der Nordstern auf der südlichen Hemisphäre nicht beobachtbar ist, da er negative Höhen aufweist. Sicher interessant für Flacherdler. Da er gerade deswegen zur Orientierung dient, nennt man ihn im Englischen „lodestar“.

Im Lauf einer Nacht und schir unendlich vielen Nächten danach scheint er immer stets auf dem selben Punkt zu bleiben – zumindest für das menschliche Auge. Denn er steht tatsächlich etwas vom Himmelsnordpol weg. Deshalb gibt es für diesen ungewöhnlichen Zufall, welchen wir auf der Südhalbkugel nicht haben mehrere Namen. Im Lateinischen „Stella Polaris“, meist aber nur „Polaris“, Kynosura im Altgriechischem den Hundestern, im arabischen „Alrukaba“, bei den Türken „Yilduz“, bei den Chinesen „Tien Hwang Ta Ti“, der große kaiserliche Himmelsherrscher.

Viele meinen, Polaris sei der hellste Stern am nordischen Nachthimmel, doch das ist jedem Hobbyastronom klar, dass Sirius der „Hundsstern“ im Altägyptischen der hellste von allen ist. Tatsächlich ist Sirius der 45. hellste Stern mit zweiter Größenklasse am Nachthimmel, dennoch der Hellste Stern im kleinen Bär und hat daher in der 1603 erschienen Uranometria die Bezeichnung Alpha Ursae Minoris erhalten.

Tatsächlich ist es auch ein Irrtum, dass „Alrukaba“ der arabische Name für den Polstern ist. Da der Name und die Sprache für möglicherweise Laien schwer verständlich ist, kam es im Spätmittelalter zum Übertragungsfehler. Tatsächlich heißt so Megrez (Delta UMa). So wie es sich herausstellte, heißt der Polarstern „Al Kiblah“.

Für Beobachter des Himmels: Man findet ihn wenn man Dubhe und Merak vom Großen Bär 5x verlängert. Er sitzt am Schwanz des Kleinen Bärs und ist mit zweiter Größenklasse nicht schwer zu entdecken, aber nicht besonders auffallend.

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