Die Astronomie im mitteleuropäischem Mittelalter
Im Mitteleuropäischem Mittelalter war für die breite Bevölkerung die Wissenschaft irrelevant. Sie waren nämlich oft nur Bauern oder Handwerker. Das Wissen unter den Gelehrten ist weiter fortbestanden. Doch konnten nur sehr aufwändig Bücher, von großen Stückzahlen kaum zu sagen, geschrieben werden. Das änderte sich Im Verlauf des 15ten Jahrhunderts. Es bahnte sich langsam ein Umdenken an. Zuerst verbreiteten sich Händler, welche auch Wissen erwerben. Sie wurden so reich, dass selbst der Papst bei den Reichen Familien Schulden hatte. In Italien ging dann die Revolution der Renaissance los. Sie verwandelte das Mittelalter in die Neuzeit. Altes Wissen aus der Antike wurde wiederbelebt und die Wissenschaft und der Stand der Dinge wurde nun immer weiter und stärker nach oben getrieben.
Das Werk „Almagest“ von Claudius Ptolemäus wurde im 9ten Jahrhundert ins Arabische übersetzt, aber erst unter Frederiks II. v. Dänemark gegen Ende des 16ten Jahrhundert ins lateinische übertragen. Astronomie war beliebt, doch fast keiner beobachtete den Himmel aktiv.
Gegen Ende des ersten Jahrtausends nach Christus tauchten Chroniken, wie die „Angelsächsische Chronik“ auf. Sie hatten fast alle ebenso astronomische Ereignisse vermerkt, besonders akkurat die vorbeiziehenden Kometen und Eklipsen. So die Auszüge aus der Chronik:
540:
Die Sonne verdunkelte sich am 20. Juni und die Sterne leuchteten hell
ungefähr eine Stunde nach Sonnenaufgang
678: Im August erschien
ein Stern, den man auch als Komet bezeichnet, und er leuchtete eine
Jahreszeit lang jeden Morgen wie ein erster Sonnenstrahl
Und im Jahr 1066 vermerkt die Chronik: In ganz England wurde ein Zeichen gesehen, den noch kein Mensch gesehen habe, manche meinen, es sei der Stern „Komet“, ein manche auch den langhaarigen Stern nennen. Er erschien zuerst am Abend der Letania maior, am 24. April, und schien 7 Nächte hell am Firmament.
Und er war tatsächlich ein Komet. Edmund Halley sollte 6 Jahrhunderte später seine Flugbahn berechnen. Der Halleysche Komet sollte demnach alle 76 Jahre wiederkehren und immer nahe an der Erdbahn vorbei.
Am 4. Juli 1054 beobachten chinesische Astronomen das Erscheinen eines neuen Sterns am Himmel. Er leuchtete so hell, dass er angeblich mehrere Monate auffällig am Taghimmel (!) sichtbar war. 900 Jahre wurde das Wesen solcher Ereignisse bekannt. Es waren Sternexplosionen am Ende eines primären Sternenlebens.
Auch
erwähnenswert: Etwas später, im fortgeschrittenen Mittelalter,
beobachteten englische Mönche nach einem Bericht eines Erzbischofs
zufolge eine Explosion und somit eine beobachtbare Veränderung des
Anblicks vom Mond, was für die damalige Zeit für unmöglich
gehalten wurde, dass sich die Oberfläche des Mondes ändern würde.
Dazu schrieb der Chronist Gervase von Canterbury um ihre Entdeckung
dem Erzbischof mitzuteilen folgendes:
„Wir sahen eine
schmale, helle Sichel kurz nach Neumond und wie üblich in dieser
Phase wiesen ihre Spitzen nach Osten. Plötzlich zerbrach die obere
Spitze in zwei Teile. Aus der Mitte kam eine brennende Fackel hervor,
die Feuer, heiße Kohlen, und Funken schlug“.
Neuere Thesen zeigen, dass es wahrscheinlicher ist, dass ein Meteorit zufällig vor dem Mond in der Erdatmosphäre verglüht ist. Denn ein Einschlag auf dem Mond hätte eine extrem hohe Dichte an Sternschnuppen gegeben, die von dem Einschlag aus dem Mond geschleudert wurden und durch niedriger Geschwindigkeit die Erde als Sternschnuppen getroffen hätte.
Die Astronomie ist wegen Desinteresse zur Wissenschaft ohne göttlichen Hintergründe im breiten Volke eingeschlafen und unter Mönchen gab es meist besseres zu tun, außerdem waren sie meist nicht ausgebildet genug oder hatten schlechte Möglichkeiten/Messinstrumente/Techniken.
Wirkliche Fortschritte, es waren auch meist nur kleinere Erfolge wurden gegen Spätmittelalter erst erzielt worauf wir beim nächsten Mal zu sprechen kommen.
Quelle: ISBN 9783866901131