Tycho und Kepler, Teil 4: Wenn zwei große Gelehrte sich begegnen
Nachdem Tycho Brahe 1597 endgültig genug von Dänemark hatte, zog er nach Holstein mit seiner Ausrüstung. In Holstein konnte er kein Fuß fassen und zog 1599 weiter nach Prag. Es gelingt ihm dort wieder die Gunst eines Herrschers zu gewinnen. Der damalige Herrscher in Prag war Kaiser Rudolf der II. (er regierte bis 1612). Er übernahm die Kosten für die Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse. Doch Tycho Brahe hatte immer noch keinen Mathematiker, der aus seinen Forschungsergebnissen und Daten eine Theorie zur Planetenbewegung und damit eine Vorausberechnung der Planetenpositionen am Firmament.
Tycho Brahe las schon Keplers Erstlingswerk Mysterium Cosmographicum, lehnte es aber
weitgehend ab, da es auf dem kopernikanischen Weltbild beruht, dennoch sah er
in ihm einen großen ideenreichen Mathematiker. Er entschied sich, den Kepler
einzuladen.
Am 04. Februar 1600 trafen sie zum ersten Mal im Schloss Benatek aufeinander,
wo Tycho Brahe zu dieser Zeit lebte. Die gemeinsame Arbeit erwies sich als
schwierig, denn ihre beiden Charakterzüge kollidierten öfters. So war Tycho
Brahe der wilde, spontane, grobe und jähzornige und machtsüchtige Mensch, aber
Kepler, der junge Bursche war eher empfindsam, er hatte mit den starken Folgen
seiner kindlichen Pockenerkrankung und den damals noch mangelnde medizinische
Erfahrungen zufolge, waren Krankheiten noch schwierig. Dennoch versuchten sie
ihr Bestes, denn sie erkannten die Notwendigkeit von Keplers Arbeit bei Tycho
Brahe.
Sie begannen allmählich ihre Arbeit aufzunehmen, Kepler soll
die mathematischen Arbeiten und Grundlagen schaffen, für die Rudolfinischen
Tafeln (nach dem damaligen Herrscher benannt), nachdem man die Planetenstellung
endlich besser vorhersagen konnte.
Auch hier tauchten wieder Schwierigkeiten auf: Tycho Brahe stellte dem Johannes
Kepler immer nur gerade so seine Beobachtungsdaten frei, dass er damit arbeiten
konnte, jedoch konnte er so unmöglich zu einem richtigen Ergebnis kommen.
Am 24. Oktober 1601 verstarb er, jedoch sind die Todesumstände etwas bizarr.
(Darüber erscheint etwas beim nächsten Mal), entschuldigt die Knappheit, zu dem Thema gibt es nicht besonders viel, zumindest nicht mysteriöses oder sensationelles.
Quellen:
ISBN: 9783866901131
https://de.wikipedia.org/wiki/Tycho_Brahe