Die Geschichte der Astronomie, Teil 3

Im Zweistromland

In eine fruchtbaren Ebene im heutigen Irak zwischen Euphrat und Tigris liegt das Zweistromland – Mesopotamien. Dort entstanden vor 10 Tausend Jahren die Kultur der Sumerer und der Babylonier. Sie ist damit älter als die meisten anderen Kulturen und war auch die erste Hochkultur im engen Sinne. Schon dort erstellten dann etwa 3 Tausend Jahre später Kalender, in denen sie Zeitpunkte wie Aussaat, Ernte und Feste notierten. Nichts Neues für den begeisterten Leser. Doch mit ihren Kalender standen sie, wie alle anderen vor einem Problem: Sie mussten die Abläufe des Mondes und der Sonne aufeinander abstimmen. Der Mondzyklus dauerte 30 Tage. Ein Monat. Vom Neumond zum anderen. Der Sonnenzyklus dauerte 360 Tage. Ein Jahr. Also gibt es 360/30 = 12 Monate.

Jetzt ist es so, das die sumerische Schrift die Keilschrift war und sie mit weichen Griffel auf Tontafel ritzten und danach brannten oder trocknen.
So bedeutete der vierte Monat „Saat“, der elfte „Ernte“ und der letzte von den zwölf Monaten „Haus“ oder „Scheune“, damit ist die Lagerung von Getreide wohl gemeint. So wusste man, wann es Zeit war zu sähen, ernten und lagern.

So, wie Sie es sich schon vorstellen können war dieser Kalender von hoher Ungenauigkeit. Ein Jahr sind etwas mehr als 365 Tage und nicht mehr als 366 Tage. So kam es, dass ihr Kalender verrutschte. Die Ernte war im Monat „Ernte“ noch nicht reif, im vierten Monat der Saat war es noch zu kalt.
Das lösten sie, indem sie einfach jedes sechste oder siebte Jahr einen Monat hinzufügen. Sie wussten also, dass ihr Kalender zu kurz ist, doch ändern wollten sie am liebsten nichts, denn mit 360 lässt sich gut rechnen. So teilten sie als Erste den Himmel und die Kugel und den Kreis in 360 Teile auf, die wir heute „Grad“ nennen. Daraus ließ sich 60 ableiten. Die Sechzig verwendeten sie dann für die Einteilung der Zeit. 60 Sekunden sind eine Minute und 60 Minuten sind eine Stunde.

Gehen wir zu den Babyloniern. Als Hammurabi oder Hammurapi König von Babylonien wurde, wurde Babylon das kulturelle Zentrum der Region. Der nur geringfügig veränderte Kalender aus Ureszeiten, auch schon für die Babylonier: Jeder Monat beginnt mit dem Erscheinen einer Mondsichel. Allerdings kannten die Babylonier nun die Woche; die bekannten beweglichen Himmelsobjekte standen für die Wochentage: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Das finden wir heute noch bei den Franzosen. Sie unterteilten den Sternhimmel in einem Tierkreis mit sechs unterschiedlich großen Häusern.

Außerdem waren die Babylonier auch hervorragende Mathematiker. In ihren Texten finden sich Beschreibungen zu wichtigen geometrischen und trigonometrischen Erkenntnisse. So berechneten sie zum Beispiel die Zahl Pi auf 3 1/8. Das entspricht einem Fehler von bloß 0,53 Prozent. Auch konnten sie bereits laut einer erhaltenen Keilschrifttafel quadratische Gleichungen lösen.

Ihr Weltbild wird im folgenden beschrieben:
Im Altertum stellten sich die Menschen die Erde oft als eine hohle Halbkugel vor, welche auf den Gewässer der Erde schwimmen. Dieses Konzept eines Weltbildes, die schiffartige Erde ist eines der ältesten Weltbildern überhaupt. Sie waren der Meinung, dass die Erde ein der Mitte des Universums stünde und das Zentrum des System der Planeten.
Über der Erde spannte sich das Himmelsgewölbe, von wo aus die Götter kontrollierten und herrschten. Durch ein Tor im Osten ging täglich die Sonne auf und ging durch ein anders Tor im Westen wieder unter. Am Himmel schienten Sterne, Kometen und Meteoriten sowie die Planeten, die Wandelsterne, Im Osten befand sich ein heller Berg des Sonnenaufgangs und im Westen sein Gegenspieler, welcher dann dunkel war. Im Südwesten lag die Insel der Verdammten. Unter der Welt befand sich das Reich der Toten, welches aus sieben konzentrische Ringe bestand.

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