Der Neptun 2/2

Lange habe ich es vor mir her geschoben, da kommt es auch schon. Im ersten Teil habe ich die Entdeckungsgeschichte behandelt, welche ich unbedingt erzählt haben wollte. Sie ist nämlich einzigartig.

Der Neptun

Der Neptun ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Er wurde 1846 von LeVerrier und Galle entdeckt. Mehr dazu in: https://www.grimmspace.de/der-neptun-1-2/. Er ähnelt stark dem Uranus und zählt mit Uranus als Eisriese. Außerdem ist er fast genauso groß wie der Uranus. Durch seine Masse dominiert er den Kuipergürtel. Die Zone von Kleinplaneten und Planetoiden hinter dem Neptun. Er ist 30mal weiter von der Sonne weg als die Erde.

Neptun wurde nach dem römischen Gott des Meeres benannt, Neptun. Exoplaneten, die eine ähnliche Masse wie Neptun erbringen, werden wie die „Jupiters/Hot Jupiters“ als „Neptune/Hot Neptune“ kategorisiert. Genau wie Uran nach dem Planet Uranus benannt ist, ist Neptunium nach Neptun benannt.

Beobachtbar, wegen seiner Helligkeit, nur mit einem Teleskop, dadurch, dass er so weit draußen ist und dazu noch langsam ist, verschiebt sich seine Opposition jedes Jahr um lediglich 2 Tage und 6 Stunden nach hinten. Dieses Jahr am 10.09.2019 und kommt dem Stern Phi Aqr nahe. Wegen seiner geringen Helligkeit sind die galileischen Monde, Ceres (1), Pallas (2), Juno (3), Vesta (4), Hebe (6) und Hebe (7) heller als Neptun.

Neptuns Bahn ist mit einer sehr kleinen Exzentrizität annähernd rund. Seine Bahn verläuft daher immer etwas mehr oder weniger als 30mal weiter als die Erde zur Sonne. Seine Bahnebene ist ebenfalls nur leicht gegen die Ekliptik geneigt. Für einen Orbit braucht der Neptun ganze 165 Jahre.
Auch zwingt der Neptun viele Planetoiden und Kleinplaneten im Kuiper-Gürtel eine Bahnresonanz auf.
Am 12.07.2011 war der Neptun an dem Punkt seiner Umlaufbahn angelangt, an der er auch am Tag seiner Entdeckung befand. Das war am 23.09.1846.
Auch rotiert er wie die anderen Gasplaneten rasch. Nämlich mit knapp 16 Stunden rotiert er Neptun um sich selbst. Das führt zu einer geringen Abplattung von 1:59 und dass der Poldurchmesser um etwa 1 Tausend Kilometer kleiner ist, als der Äquatordurchmesser. Die Neigung der Rotationsachse fällt z.B. auch nur etwas größer aus, als die Erde.

Neptun ist ein Eisriese und ist ähnlich wie der Uranus aufgebaut. Mit einer Dichte von 1,64 g/cm³ ist er der dichteste Gas- und Eisriese. So ist z.B. Neptun schwerer als Uranus, obwohl er sogar etwas kleiner ist als der Uranus. Auch hat Neptun eine große Fallbeschleunigung sie liegt bei 1,13g.

Seine Atmosphäre besteht aus überwiegend Wasserstoff und Helium. Wenig Methan, Spuren von deuterierten Wasserstoff und Ethan. Neptuns blaue Farbe kommt also so zustande, dass das Methan in seiner Atmosphäre, oder besser gesagt in seinen oberen Schichten, rotes Licht streut und schluckt und daher ausschließlich blaues/violettes Licht zurück reflektiert. Weil das Blau von Neptun aber stärker ist, als das Blau von Uranus lässt sich mit zusätzlichen Stoffen in der Atmosphäre erklären.
Die oberen Schichten von Neptun haben eine große Ausdehnung von 10-20%. Daher spricht man beim Neptun lieber von den oberen Schichten. Höhere Konzentrationen auch von Ammoniak, Wassereis und Methan sind in den unteren Schichten der „Atmosphäre“ vorhanden.
Da der Neptun aufgrund der Entfernung nur noch wenig Licht und Wärme abbekommt, sind die Temperaturen auf 0,1bar Tiefe bei -218 °C oder 55 K und auf 1bar Tiefe -201 °C oder 72 K.

Sowie bei allen Gasriesen und Eisriesen ist die Grenze von der Atmosphäre nach unten nicht klar begrenzt. Das Gas überschreitet mit großer Tiefe den kritischen Druck oberhalb der kritischen Temperatur. Daher gibt es auch keinen Phasenübergang in den flüssigen Zustand. Sodass es auch keine klare, oder feste „Oberfläche des Planeten“ gibt.

Im Zentrum von Neptun und Uranus wird angenommen, dass sich dort ein fester Kern aus überwiegend Fels und Metall befindet. Der Mantel (evtl. auch ein Ozean) ist aus einer Mischung von Fels und Eis. (dieses Eis bezeichnen die Planetologen als eine Mixtur aus Wasser, Ammoniak und Methan. Welche in Wahrheit im Mantel eine heiße, dichte Flüssigkeit ist. Der Kern könnte etwas schwerer als die Erde sein und auch ähnlich groß. Der Mantel, welcher den größten Teil darstellt, dürfte eine Masse von 12 bis 14 Erdmassen haben und die obere Schicht anderthalb bis zwei Erdmassen.

Wissenschaftler der Universität in Madison und des JPL der NASA untersuchten 1996, 1998 und 2002 jeweils eine volle Umdrehung des Neptun. Sie registrierten auf der Südhalbkugel eine zunehmende Helligkeit und eine zunehmende Wolkendichte, während woanders keine bedeutende Veränderung wahrgenommen wurde. Das hat mit den Jahreszeiten zu tun, denn auf der Südhalbkugel ist zu dem Moment Sommer, mehr Sonneneinstrahlung. Erst 2038 wird Neptun ein Äquinoktium durchlaufen, eine Tagundnachtgleiche.

Ein Unterschied zu Uranus ist Neptuns meteorologische Aktivität. Uranus erscheint fast vollkommen strukturlos. So gibt es auf dem Neptun, lange, helle Wolken. Sie sind aus kaltem Methaneis und durch die schnelle Rotation, werden sie langgezogen und bekommen die streifenartige Struktur.
Neptun hat so starke Winde übrigens, weil die Winde auf dem Neptun kaum gebremst werden. Auch deswegen reichen 1/1000 der Sonneneinstrahlungen für die Dynamik der Winde aus.
Es sieht so aus, als ob sich die Atmosphäre des Neptuns sich tatsächlich sehr schnell verändert. Geringe Temperaturunterschiede zwischen der oberen Wolkenschicht und der unteren Wolkenschicht in Kombination der starken inneren Wärmequelle von Neptun reichen dafür aus, dass die Atmosphäre von Neptun instabil ist.

Mit dem Eintreffen von der Voyager 2 1989 beim Neptun, wurde der „Great Dark Spot“ (GDS) entdeckt. Es stellt ein Hochdruckgebiet in der oberen Atmosphäre, wie eine Luftverwirbelung, dar. Unterhalb des GDS wurde bei der Ankunft von Voyager 2 eine riesige Wolke von dem Streifentyp gesichtet, welche sich sehr schnell in der Atmosphäre sich bewegt. Es könnte eine aufsteigende Rauchfahne aus Methaneis sein. Diese Wolke heißt der „Scooter“.
Der GDS wurde Ende 1994 dann nicht mehr gefunden. Der Grund des Verschwindens ist ungeklärt. Vielleicht hat er sich aufgelöst, oder durch die vom Planetenkern stammende Hitze zerrissen.
Ein weiterer kleinerer Wirbel wurde auf der südlichen Hemisphäre gefunden. Einige Monate danach, beim Eintreffen von Voyager 2 an Neptun konnte man ein helles Auge feststellen.

Durch Neptuns schwaches Magnetfeld, das um 47° gegenüber der Rotationsachse geneigt ist. An den Magnetpolen konnte man durch die Voyager 2 auch schwache, komplexe Polarlichter erkennen. Durch die inneren Fließbewegungen und die Tatsache, dass Neptun und Uranus nur eine dünne Schicht an leitendem Metall besitzt, ist es so, dass der Neptun ein Quadrupolfeld und kein Dipolfeld und somit zwei Nordpole und Südpole entstehen lässt.

Neptun hat, wie alle Gas- und Eisriesen auch, ein Ringsystem. Dessen Partikel sind fein und azurfarben. Wie Jupiter und Uranus schon, hat der Neptun auch bloß feine, teleskopische und ungewöhnlich dunkler Ringe. Auch sind die Ringe klumpig; das Ringsystem weist helle Klumpen auf. Eventuell durch gravitative Wechselwirkung der kleinen Monde in unmittelbarer Nähe zu den Ringen. Sie wurden nach den Astronomen benannt, die einen maßgebenden Anteil an der Entdeckung des Neptuns geleistet haben.

Auch wurden Trojaner um Neptun entdeckt. Ab 2001 wurde der erste Trojaner entdeckt und ab dann an wurden 6 weitere entdeckt und es kamen rasch und stetig welche dazu.
Bevor New Horizons am Pluto angelangte, wurde überlegt Trojaner des Neptuns zu beobachten, doch weil kein Trojaner in ausreichender Nähe war, wurde auf eine Beobachtung verzichtet. Der Nächste Trojaner wäre 1,3 AE weit weg gewesen.

Neptun in Zahlen

Große Halbachse 30,07 AE
4 498,4 Mio. km
Perihel
Aphel
29,812 AE
30,328 AE
Exzentrizität e = 0,00859
Neigung der Bahnebene 1,769°
Siderische Umlaufzeit
Synodische Umlaufzeit
164 Jahre 288 Tage 13 Stunden
367 Tage 12 Stunden
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 5,43 km/s
Kleinster – größter Erdabstand 28,783 – 31,333 AE
Äquatordurchmesser
Poldurchmesser
49 528 km
48 682 km
Abplattung Verhältnis 1:59
Masse 1,0243*10^26 kg = 17,2 Erdmassen
Mittlere Dichte 1,638 g/cm³
Radius 24 622 km
Fallbeschleunigung 11,15 m/s² = 113% Erdschwere
Fluchtgeschwindigkeit 23,5 km/s
Rotationsperiode 15h 57 min 59s
Neigung der Rotationsachse 28,32°
Geometrische Albedo 0,41
Max. Scheinbare Helligkeit 7,78 mag
Druck d. Atmosphäre Eisriese
Oberflächentemperatur 72 K (-201 °C) bei 1 bar
55 K (-218 °C) bei 0,1 bar
Bestandteile d. Atmosphäre
(vol%)
Wasserstoff: 80,0 ± 3,2 %
Helium: 19,0 ± 3,1 %
Methan: 1,5 ± 0,5 %
Deuterierter Wasserstoff: 192 ppm
Ethan: 1,5 ppm
Auch enthalten: Ammoniakeis,
Wassereis und
Ammoniumhydrogensulfid
Monde:

Ringe:
14: z.B. Triton, Naiad, Thalassa, Nereide, Proteus, Galatea, Larissa(2019)
7 Hauptringe
Position von Neptun im Sonnensystem

Quelle, wenn nicht anders angegeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Neptun

Die Lagrange-Punkte

Die Lagrange-Punkte sind Fünf Punkte in einem Zweikörpersystem, an denen sich aber die Umlaufszeiten eines Objekts, welches sich in den Punkten befindet, an das Objekt anpasst, welches das größere Objekt umrundet. Sie wurden korrekt von Leonhard Euler und Joseph-Louis Lagrange analysiert. Zum Beispiel die Sonne wird von der Erde umrundet und jetzt haben wir in einen der Punkte einen Satellit. Deshalb sind sie für die Raumfahrt wichtig. So kann ein Raumschiff auf dem L2 die ganze Zeit im Erdschatten liegen. Das nutzen Weltraumorganisationen aus, um dort z.B. lichtempfindliche Teleskope zu postieren. Allerdings darf die Masse des dritten Objekts, welches sich in einem der Lagrangepunkte befindet, vernachlässigbar sein, denn sonst könnte es das ganze System stürzen.
Dort wo das Zweikörpersystem gravitativ aufgehoben wird, sind im Grunde die fünf Punkte.

Sie werden, so fantasielos die Astrophysiker auch sind, durchnummeriert. Von L1 bis L5.
L1 und L2 sind die Punkte zwischen den beiden Körpern (L1). Dort hebt sich die Gravitation auf. L2 ist auf der gegenüberliegenden Seite, dort wo die Gravitation des kleineren Objekts quadratisch so weit abgenommen hat, bis der Einfluss von dem größeren Objekt gleich dem kleineren ist. Der L1 und L2 sind im Fall Sonne – Erde etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, wobei der L2 etwas weiter von der Erde weg ist, als L1.
Der L3 befindet sich aus der Sicht von dem kleineren Objekt auf der gegenüberliegenden Seite zum großen Objekt. Allerdings liegt er etwas weiter von der Sonne weg, wie die Bahn des kleineren Objekts. Dort bewirken kombinierte Anziehungskräfte von beiden Objekten wieder einen Umlaufdauer, welche identisch ist, mit der von dem kleineren Objekt um den größeren Objekt.
Die drei Punkte sind allerdings instabil, denn wenn man auf dem L1 z.B. vor oder zurück geht, wirst du entweder stärker von dem größeren Objekt oder vom kleineren Objekt angezogen. Doch kannst du aber etwas zur Seite rücken, doch dann wirst du wieder durch die Corioliskraft zurückgezogen. Gern wird in Science-Fiction-Büchern am L3 über eine Gegenerde geredet, aber das System wäre instabil, da eine Gegenerde soviel Masse bedeuten würde, dass sie in der Umlaufbahn der Erde liegen müsste, aber dort wird sie durch anders gelagerte Anziehungskräfte aus der Bahn geworfen.

Die Lagrange-Punkte L4 und L5 hingegen, liegen auf der Bahn des kleineren Objekts, doch um 60° zum kleinen Objekt verschoben. Ein Beispiel sind die Trojaner-Satelliten, die besonders häufig sich in den L4 und L5 tummeln, denn die Punkte sind stabil. Würde ein Objekt etwas außerhalb, würde das Objekt nierenförmig die Lagrange-Punkte umkreisen. Deshalb sind es die einzigen Lagrange-Punkte, die auch von natürlichen Objekten regelrecht angeschwemmt werden können, man kann sich durchaus den L4 und den L5 als Inseln vorstellen. Da es sehr schwierig ist, sich das im Kopf vorzustellen, habe ich dann auch noch eine Skizze von den Punkten beigefügt.

Von Wikipedia

L1 wird in der Raumfahrt gerne für Sonnenbeobachtungen benutzt, wie erstmals das ISEE-3, der erste künstliche Satellit in einem Lagrange-Punkt. Seit 1995 auch die Sonnenbeobachtungssonde SOHO. Das L2 wird für Teleskope, oder lichtempfindliche Sensoren benutzt. Das Infrarotteleskop Herschel (seit 2009), Planck (bis 2013) und WMAP (bis 2010( für die Hintergrundstrahlung – und jetzt auch erst das Röntgenteleskop eROSITA (seit 13.07). Ebenfalls das JWST (James-Webb-Weltraumteleskop) ist für das L2 geplant (2021).

Ebenfalls von Wikipedia

Quellen u.a. :

https://de.wikipedia.org/wiki/Lagrange-Punkte
https://www.youtube.com/watch?v=HJ990uaOPu8

Klimawandel – Eine reale Gefahr? Teil 10

Eine Studie besagt, welche ihre Daten von Satellitenbildern und Aufzeichnungen bezieht, dass durch den anthropogenen Klimawandel, wird die Region um Himalaya bis zu 1,5 °Celsius wärmer als in der vorindustriellen Zeit, schmelzen im Himalaya jedes Jahr 7,5 Milliarden Tonnen Gletschereis. Damit werden die Gletscher immer niedriger von der Höhe.
Die Konsequenzen daraus sind, dass die Existenzgrundlage von rund anderthalb Milliarden Menschen bedroht wird.

News – Gletscherschwund in Himalaya und Hindukusch doppelt so schnell

Vor 6 Wochen bereits kam eine neue Studie heraus, die alarmierend um die Welt ging. Zumindest so alarmierend, dass davon fast jeder das mitbekommen hat. Oder?

Die Gletscher im Himalaya und Hindukusch, der bergigen Region in Südasien schmelzen seit 2000 bis 2016 im Mittel doppelt so schnell, wie im Jahrhundert zuvor. Sie gehen noch sogar noch weiter und fanden heraus, dass mehr als ein Viertel der Eismasse in den letzten Dekaden geschmolzen ist und nicht mehr dazu kam. Warum von diesem Gletscherschmelzen eine Zukunft von 1 500 000 000 Menschen abhängt, erfahren wir in diesem Beitrag.

Zuerst etwas über die Studie selbst. Das Vierer-Team, geleitet von Joshua Maurer verwendeten für ihre Studie die Satelliten Bilder vom US-Spionagesatellit KH-9 Hexagon aus 1975 und neuen Satellitenbildern bis 2016. Daraus gewannen sie für vier Dekaden eine detailreiche Aufzeichnungen über die Jahresmitteltemperatur, klimatische Bedingungen und den Gletscherschwund und vermutlich noch weiteres für die 2000km lange Bergkette. (Im Bereich von Spiti nach Bhutan geht es bei der Studie.)
Die Analyse zeigt jetzt, dass 7,5 Milliarden Tonnen Eis verloren gehen (Bei einer angenommenen Dichte von 0,85 g/cm³ und durchschnittlich im Zeitraum von 2000 und 2016), die nicht ersetzt werden. Und das jedes Jahr. Sie analysierten 650 große Gletscher und verglichen die Zeit vor 2000 mit der Zeit nach 2000, in der sie aufgezeichnete Daten haben. Durchschnittlich ist die Höhe der Gletscher jedes Jahr um ca. 22 Zentimeter pro Jahr von 1975 bis 2000 zurückgegangen und von 2000 bis 2016 durchschnittlich um 43 Zentimeter pro Jahr abwärts. Von 1975 bis 2016 seien so 204,4 ± 97,3 Milliarden Tonnen Eis geschmolzen (!). So sollen etwa 700 Milliarden Tonnen Gletschereis 1975 in diesen Gletschern sein, so blieben 2000 nur noch 87% und 2016 72% der Eismasse von 1975 übrig.
Bei früheren Studien war man sich noch nicht sicher, ob womöglich die komplexen Wettereinflüsse in Südasien für die Erklärung reichen könnten. Doch mit dieser Studie kann man sich diesen gewaltigen Gletscherschwund nicht alleine mit dem Wetter erklären. Man darf und soll davon ausgehen, dass hier eindeutig der anthropogene Klimawandel, der menschengemachte Klimawandel, am Werk ist.

Das bedeutet, dass die umliegende Flüsse mehr Wasser transportieren und auch eventuell unregelmäßig viel. Wenn mehr abschmilzt, werden die Flüsse versiegen. Doch sind die Flüsse wichtig für die Industrie, besonders in Indien und Bangladesch. Aber nicht nur da. Trinkwasser u beschaffen wird plötzlich teurer. Lebensmittel wie Reis und Fisch, was grundlegende Nahrungsmittel sind, wird unmöglich zu finden. Auch wandelt sich dadurch das Wetter. Dadurch, dass mehr schmilzt, kann auch mehr verdunsten und der Monsun wird stärker werden. Unwetter wird es öfters geben. Die Menschen rund um die Region würden ihre Grundlage verlieren. Sie würden in Armut verfallen, weil keine Industrie mehr möglich ist, denn sie hängt von Flüssen ab, welche u.a. die Maschinen kühlen und Arbeitsplätze schaffen. Demnach sind laut Schätzungen von der Studie und anderen, die diese Studie aufgefasst haben, bedrohen ungefähr 1,5 Milliarden Menschen.

Kurzfassung:
Eine Studie besagt, welche ihre Daten von Satellitenbildern und Aufzeichnungen bezieht, dass durch den anthropogenen Klimawandel, wird die Region um Himalaya bis zu 1,5 °Celsius wärmer als in der vorindustriellen Zeit, schmelzen im Himalaya jedes Jahr 7,5 Milliarden Tonnen Gletschereis. Damit werden die Gletscher immer niedriger von der Höhe.
Die Konsequenzen daraus sind, dass die Existenzgrundlage von rund anderthalb Milliarden Menschen bedroht wird.

Heute gibt es sogar Quellen dazu, wobei ich eigentlich keine Zeit habe, die Quellen herauszusuchen. Wikipedia ist aber meistens mein erster Anlaufspunkt.

Die Studie: (Als PDF) https://advances.sciencemag.org/content/advances/5/6/eaav7266.full.pdf
Sonstige: https://www.klimareporter.de/erdsystem/das-dach-der-welt-schmilzt
https://www.theguardian.com/environment/2019/jun/19/himalayan-glacier-melting-doubled-since-2000-scientists-reveal
https://edition.cnn.com/2019/06/19/world/himalayan-glaciers-melting-climate-change-scn-intl/index.html

Beiträge im August

Ein Feedback bleibt leider weiterhin aus. Ein Feedback ist gerne gesehen. Trotzdem steigen die Aufrufezahlen etwa doppelt so schnell. Im August kann die Hitze auch noch greifen, aber ich bemühe mich in diesem Monat um 13 Beiträge. Gerne könnt ihr auch Autor werden – ehrenamtlich natürlich.

Durch die Hitze die womöglich kommen mag, kann sich das Datum der Veröffentlichungen verzögern. Der Veröffentlichungsplan für den August sieht wie folgt aus:

  • Klimawandel – Eine reale Gefahr? Teil 10, 01.08
  • Die Lagrangepunkte, 03.08
  • Der Neptun Teil 2/2, 06.08
  • Die Geschichte der Astronomie, Teil 11, 08.08
  • Der Messier-Katalog, 11.08
  • ‘Oumuamua, 13.08
  • TRAPPIST-1, 16.08
  • Die Geschichte der Astronomie, Teil 12, 18.08
  • Reise zum Mars 1 von 2, 21.08
  • … (23/24.08)
  • Reise zum Mars 2/2, 26.08
  • Die Geschichte der Astronomie, Teil 13, 29.08
  • … (31.08)

Die beiden restlichen Beiträge dessen Thema ist noch unklar, womöglich gibt es eine neue mehrteilige Serie. Beiträge zu Raketenstarts sowie spontane Beiträge sind nicht inbegriffen.

Die Geschichte der Astronomie, Teil 10

Umschwung der Zeit

Gegen Ende der Antike wurde die römische und griechische Technologie besser als angenommen. 1900 haben Schwammtaucher vor der Küste Antikythera eine untergegangene griechische Galeere entdeckt. Der Fund von dem Schiff war gigantischer Fund. Noch spektakulärer war ein rätselhaftes Mechanismus, von welchem leider nur noch Fragmente erhalten sind. Der Mechanismus kommt aus 73 v. Chr.
Es ist vermutlich ein astronomisches Gerät. Eine Art Uhr und Astrolabium in einem. Doch zeigte er auch noch die Eklipsen an. Es ist also wahrscheinlich eine Weiterentwicklung.

Mit dem Untergang des weströmischen Reiches durch Unruhen und germanische Kreuzzüge läutete langsam in Europa eine neue Epoche ein. Vieles wurde gewandelt. Das Wissen der Antike ging mit den Unruhen und Schlachten verloren. Auch weil sich niemand mehr um das Wissen in Europa kümmerte.
Doch das Wissen ging nicht verloren. Arabische Gelehrte erreichten das Wissen über Verbindungen nach Byzanz, die das Wissen aufgehoben haben. Auch aus Alexandria, Athen und den Rest aus Griechenland gelang das Wissen in den Orient. Dort wurde es weiter gepflegt und neue Entdeckungen und Fortschritte machten sich bemerkbar.

Der Untergang des Weströmischen Reiches wird meistens mit 476 benannt. In dem Jahr griff Odoaker, ein weströmischen Offizier germanischer Herkunft. Nach dem Umsturz kam der Christentum trotzdem nicht zu kurz. Er wurde bereits im römischen Reich eingeführt und ist in der Gesellschaft bereits angekommen. Doch die Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung stürzte im freien Fall. Von Germanenstämmen aus dem Norden und Osten bezeichneten die Römer als Barbaren und griffen sie an. Und wurden durch katastrophale Umstände besiegt. Die Gesellschaft wurde zur Agrar- und Feudalgesellschaft. Das gehütete, zu schätzen gewusste Wissen waren in einer oder zwei Generationen verloren oder verloren.

Dem Oströmischen, danach dem byzantinischen Reich (als Hauptstadt Konstantinopel), welches 395 durch die Reichsteilung entstand, existierte weiterhin. Teile der zerstörten Bibliothek von Alexandria wurde ins Byzantinische Reich gebracht, teilweise noch original von den Griechen. Vieles ging auch in den Orient und nach Zentralasien, wo arabische gelehrte das Wissen aus vergangener Zeit schätzten. Sie alle benutzten es für ihre Forschungen und Werke wie den Almagest für den Gebrauch.

In den nächsten Jahrhunderten wuchsen die gewonnenen Kenntnisse nur langsam an. Unter der normalen Bevölkerung aber, ist alles vergessen. Die Kurve der Beschleunigung des Wissens geht nur langsam nach oben. Denn es dauerte noch 300 Jahre bis in Spanien, Toledo und Cordoba, eine Wissenschaftshochburg entsteht.

In der Zeit dazwischen stellt Aryabhata, ein indischer Astronom seine Thesen auf, dass die Erde rotiert und die griechischen Berechnungen präzisiert. 125 Jahre danach entsteht der Islam mit seiner neuen Zeitrechnung. Nur eine Generation später wird Alexandria arabisch. Nach weiteren 125 Jahren wird Spanien arabisch und kurz darauf setzten auch Wissenschaftler nach Spanien, Andalusien, rüber. Jetzt wird in Spanien die Wissenschaft stark. So wurde z.B. ein Astrolabium um das Jahr 830 gefunden. Jetzt wuchs eine Generation von Wissenschaftlern heran. 850 al-Battani und 903 Abd ar-Rahman as-Surfi. Allerdings muss man auch sagen, dass wir heute über die Erkenntnisse aus dieser Zeit nicht all zu viel wussten.

Die Araber begannen Mitte des 7ten Jahrhunderts auch ihre Expansion. 750 beherrschten sie bereits den ganzen nahen Osten. Sie gelangten sogar nach Persien und rüber nach Indien und Zentralasien. Im Westen an der Mittelmeerküste entlang, von Ägypten bis nach Marokko. Im Jahre 771 betraten dann auch die islamischen Truppen Andalusien. Früher gehörte Andalusien auch zum Imperium Romanum. Scipio Arficanus erboerte es für Rom. Trajan und Hadrian kamen aus der „Baetica“, wie die Römer es nannten. Andalusien oder Baetica erblühte unter dem römischen Reich. Doch dann fielen die Vandalen und die Goten ein. Als die Araber dann 771 dort landeten, waren die Spuren der Römer.

Die Araber machten wohl erst im 9ten Jahrhundert Errungenschaften. Sie bauten eigene Astrolabien. Sie werden u.a. zur Vermessung am Himmel verwendet. Das gefundene Exemplar stammt aus Damaskus. Sie sind aus zwei oder mehr Metallscheiben mit kalibrierten Zeit- und Winkelskalen. Sie ließen sich unabhängig voneinander drehen. Darüber eine Scheibe mit einen Netz der Positionen von wichtigen Fixsternen. Auch die Ekliptik wurde eingetragen. Als besseres Gerät für die Astrometrie erweist sich 900 Jahre später der Sextant.

Auch in der Mathematik machten sie Fortschritte. So erfanden sie durch eine Idee aus Indien die Null und entwickelten jenes Zahlensystem, welches wir heute nutzen. Das Dezimalsystem. So konnte man besser multiplizieren und dividieren als mit lateinischen Zahlen. Dann führten sie später noch die Algebra ein, mit der man besser Gleichungen mit einer Unbekannten Zahl löst. Das erleichterte enorm viele mathematische Berechnungen.

Asteroiden, Planetoiden, Meteore und Meteoriten

Verwirrend in der Astronomie, die Kunde des nächtlichen Himmels, ist immer die begrifflichen Unterschiede von diesen kleinen Objekten. Teilweise ist es echt so, dass die Grenzen zwischen den Begriffen schwimmend sind.

Fangen wir mit den Asteroiden, Planetoiden, Kometen und Zwergplaneten an:
Die Grenze von den kleinen unregelmäßigen Objekten bis nach oben hin zu den Planeten ist teilweise recht schwammig. Auch sind viele Asteroiden auch gerne mal Planetoiden. Aber auch Kometen sind dabei. Doch Kometen sind anders.
Kometen kennen die Menschen schon über die Antike hinaus. Oft hat man von dem jenen einen großen Kometen gehört, der alle Menschenleben wiederkehrt. Der Halleysche Komet – benannt nach Edmund Halley, der der seine Flugbahn berechnete – wurde vermutlich überdurchschnittlich oft gesehen. Doch Kometen kommen vielleicht auch nur einmal: Der Komet ISON von 2016 zum Beispiel verging 1,6 Millionen Kilometer nah an der Sonne und löste sich auf.
Dann gibt es langperiodische Kometen wie der McNaught, PanSTARRS-Komet, oder Hale-Bopp und Halleyscher Komet sind langperiodisch. Sie tauchen oft nach Jahrhunderten oder Jahrtausenden wieder auf und kommen aus der Oortschen Wolke, welche Jan Oort zuerst postulierte. Eine unregelmäßige Kugel aus Kometen, die bis zu 1 Lichtjahr von der Sonne entfernt ist.
Es gibt im Gegenzug auch kurzperiodische Kometen, welche u.a. aber durch die Gravitation von Jupiter oder Saturn die Bahn gewechselt haben. Ein Beispiel für kurzperiodische Kometen ist 46P Wirtanen, der Anfang dieses Jahres an uns vorbeizog.
Ein Komet ist also ein eher kleineres Objekt und bestückt mit einem markantem Schweif und bestehen aus viel Eis und Gestein, aber sein Kern ist viel dunkler als sein Schweif.

Asteroiden sind unregelmäßige Gesteinsbrocken aus Silikaten und etwas Metall oder Eis. Sie sind kleiner als Planetoiden, welche schon eine rundlichere Form annehmen. Die Planetoiden sind die bekannten großen Asteroiden. Aber auch Asteroiden werden gerne Planetoiden genannt sowie Zwergplaneten auch gerne Planetoiden sind. Zwergplaneten sind große Objekte, welche eindeutig rund und schwer sind, aber ungenügend für einen Planeten. Außerdem liegen Planeten in der Ekliptik. Asteroiden als Beispiel sind: Ryugu, Haraldlesch oder Scottmanley. Planetoiden sind Vesta, Pallas, Juno, Astraea oder Psyche, aber auch . Zwergplaneten sind: Pluto, Eris, Ceres, Makemake, Sedna, Orcus, Varuna und Quaoar.

Ein Meteor ist eine Sternschnuppe, also ein steingroßer Brocken aus dem Sonnensystem, welcher in der Atmosphäre, durch den hohen Druck und Hitze wenn man mit großen Geschwindigkeiten durch die Atmosphäre fliegt, verglüht. Beim Verglühen ionisieren sie die Luftteilchen und es kommt zum Rekombinationsleuchten. Bevor die Meteore die Atmosphäre betreten, sind sie Meteoroiden, also noch kleiner als Asteroiden, so groß wie ein Auto oder ein Busch, aber auch so groß wie ein Kieselstein. Aber ein Meteorit ist ein Überbleibsel von herunterkommenden Meteore.
Große Meteore nennt man auch Boliden oder Superboliden, umgangssprachlich: Feuerkugeln.

Falcon 9 | CRS-18

Wann? Am 26.07.2019 um 0:01 MESZ
Wer? SpaceX, NASA (Commercial Resupply Service)
Trägerrakete: Falcon 9
Was? Dragon
Ziel: Versorgungsgüter zur ISS
Start von: SLC-40, Cape Canaveral AFS, Florida (USA)
Beschreibung: Neun Minuten nach dem Start wird die Dragon von der Falcon 9 abgetrennt.Die Dragon wird an die ISS um 12:30 am 26.07 andocken und bringt das Nötige Equipment mit sowie Nahrungsmittel und Klamotten mit. Am 08.03. um 08:30 wird die Crew Dragon abgedockt. Sie wird den Orbit gegen ca. 14:30 verlassen und um 14:45 hoffentlich sicher im Atlantik landen

Kosten? Trägerrakete: 50 Mio. €
Gewicht? Dragon: ca. 8,3 Tonnen, davon 2312kg Material zur ISS, 6 Tonnen Leergewicht
Booster und Landeplattform: B1056 (Bereits einmal geflogen: CRS-17) / LZ-1

Live Webcast

Was sind Bok-Globulen?

War jetzt eine Weile wieder wärmer und ich habe zwei Tage nebeneinander, bei denen ich meist keine Zeit finde zu schreiben.

Zerlegen wir doch erstmal das Wort. Globulen sind Kugeln und Bok? Bok war ein niederländischer Astronom.
Bart Jan Bok hat sie auch erforscht. Daher nannte man die „Globulen“ wie er sie nannte, Bok-Globulen. Er wurde 1906 am 28. April in Hoorn geboren (Niederlande). Sein Vater war ein Militarist und seine Frau eine Adlige, wobei in dieser Zeit Adlige nicht mehr so hoch in der Gesellschaft stehen. Also wurde er in reiche Verhältnisse geboren. Nach dem Gymnasium studierte er ab 1924 an der Universität in Leiden. Einer seiner Studienkollegen war auch der bekannte Planetenforscher Gerard P. Kuiper, welcher den Kuipergürtel, einen transneptunischen Planetoidengürtel, vorhersagte.
1929 heiratete er einer seiner Studienkolleginnen Priscilla Fairfield, mit der ihr zwei Kinder gebar. 1933 promovierte er mit einer Dissertation über den Emissionsnebel von Eta Carinae zum Doktor der Philosophie an der Universität Groningen. Im selben Jahr lud ihn Harlow Shapley als „Assistant Professor“ zur Harvard-Universität in Cambridge (USA) ein. 1938 erhielt Bok die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ein Jahr darauf wurde er zum „Associate Professor“ berufen. 1947 bis 1957 war er Professor und stellvertretender Direktor des „Harvard College Observtory“ gewesen. Durch einen Zwist und Ärgereien verließ er 1957 und wurde Professor an der „Australian National University“. Er leitete dort das „Department of Astronomy“. Und verbunden damit Direktor des Mt. Stromlo Observatoriums. 1966 kehrte schließlich Bok in die USA zurück. Dort widmete er sich weiter der Astronomie und wurde in den frühen 70ern Vize-Präsident der IAU und 1972 bis 1974 Präsident der AAS.

Hellere und dunklere Flecken im Band der Milchstraße
http://www.astrophoton.com/images/milky_way_2014-03-07_big.jpg

Wenn heiße Sterne in einer Gas- und Staubwolke durch den Sonnenwind und der und der ausgesendeten Wärme die von dem heißen, jungen Stern ausgestrahlt wird, leuchtet, dann sieht man sie bei einer klaren Nacht fernab von störender Lichtverschmutzung sie als helle Flecken im Band der Milchstraße. Sie erscheinen durch die Bestandsteile und der Sterne, die sogenannten Reflexionsnebel, meist bläulich. Sie sind bis zu 1000mal dichter als das interstellare Medium.
Andererseits wird durch intensive UV-Strahlung der heißen, jungen Sterne vom Spektraltyp O das Wasserstoffgas zum Leuchten angeregt. So ähnlich wie bei einer Leuchtstoffröhre. Dabei erhitzen sich die Gase auf 10 Tausend Kelvin und das Gas wird ionisiert (Ionisiertes Gas). Und das bis zu 400 Lichtjahre weit. B0-Sterne schaffen das immerhin noch 80 Lichtjahre weit. Es kommt also dadurch zum Rekombinationsleuchten, wobei der Wasserstoff eine rötliche Färbung einnimmt (H-Alpha-Balmerlinie). Man bezeichnet solche glühende Nebel auch als Emissionsnebel.
Diese Nebel bezeichnet man als H II-Sternentstehungsgebiete und die H I sind die kalten, neutralen Wasserstoffwolken. (Das H steht für Hydrogenium = Wasserstoff). Reflexionsnebel und Emissionsnebel kommen also meist gemeinsam vor.

Der Orionnebel M42, ein Reflexions- und Emissionsnebel
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Der Wasserstoff sendet Radiostrahlung in 1420 MHz (oder 21 cm). Typischerweise sind die Nebel einige Dutzend oder hundert Lichtjahre m Durchmesser groß. In den H I sind beispielsweise Wasserstoff mit 90%, Sauerstoff, Methan, Wasser und Helium machen den großen Rest aus. Aber auch Hydroxyl, Cyan, Ammoniak, Blausäure, aber auch sowas wie Ethanol, Methanol und Methylvinylether.
Insgesamt sind es maximal bis zu 200 verschiedene Moleküle gefunden worden – mit den Radiosignalen in der Frequenz.

Aber auch verweilt der interstellare Staub in dunklen Wolken. Das sind dunkle Stellen im Band der Milchstraße, denn diese dunklen Wolken, genannt Dunkelwolken (Ja, wir Astronomen und Astrophysiker sind besonders fantasielos – außer ich), verdunkeln das Licht der Sterne immens und es gibt kaum Sterne die davor stehen. Die ganzen Dunkelwolken verdunkeln ein Drittel des Lichts aller Sterne im den Band. Wunderbar verdunkeln sie alles. Gerade verdunkelt eine Wolke Sagittarius A*, das zentrale schwarze Loch bei uns. Doch im Infrarot bei 2,2 µm sieht man frei und nur 10% Abdunklung.

Der Pferdekopfnebel (B 33) im Infrarot
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Also – Die Bok-Globulen sind dunkle, kugelrunde Flecken (u.a. in Reflexion/Emissionsnebeln), in denen Sterne entstehen. Die heißen, hellen Dinger sind die H II-Gebiete und die neutralen, dichten Wolken sind die H I-Gebiete. Beispiele sind:

H II-Gebiete
(Reflexion/Emission)
H I-Gebiete (Kühle,
dichte Wolken)
Dunkelwolken
Rosettennebel
Orionnebel
Adlernebel
Dunkle Bänder in der Milchstraße Kohlensack