Was muss man beachten, wenn man auf Nature publizieren will?

Eine Erstveröffentlichung in der sehr bekannten Fachzeitschrift Nature ist besonders für junge Wissenschaftler ein Durchbruch. Im heutigen Beitrag möchte ich Tipps, Tricks und Hinweise geben, wenn man vorhat, auf Nature oder allgemeinhin in Fachmagazine seine Ergebnisse und Studien veröffentlichen will. Und wenn es doch nicht funktioniert, finde ich tröstende Worte.

Fachzeitschrift Nature

Nature ist eine wöchentlich erscheinende, englischsprachige Fachzeitschrift, welche ein breites Themengebiet in der Naturwissenschaft abdeckt. Neben Science aus den USA ist Nature weltweit die angesehenste Fachzeitschrift für Naturwissenschaften. Sie ist deswegen auch Laien durchaus bekannt. Sie ist meistens einer der meist zitierten Fachzeitschriften in ihrem Gebiet. Es richtet sich zwar auf die Fachwelt aber will sie auch für Interessierte und allgemein zugänglich sein.

Herausgegeben wird Nature von der Nature Publisher Group vom Verlag Macmillan Publishers, die zu der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck übernommen wurde. Die erste Ausgabe ist vom 04. November 1869. Nature hält Büros in London, New York City, San Francisco, Washington D.C., München, Paris und Basingstoke in Südengland inne.

Was macht eine Publikation der eigenen Leistungen in Nature so besonders?

Nature hat eine besonders große Leserschaft, aber auch eine große und immer stärker werdende Medienwirkung in der Wirtschaft und Industrie, der Presse und Öffentlichkeit und nicht zuletzt auch in der Wissenschaft selbst. Seine eigenen Erfolge und Ergebnisse auf so einem Medium veröffentlichen zu dürfen, zieht erstens internationale Bekanntschaft mit sich und zweitens ist es auch eine großartige Chance für sich oder sein Team selbst.

Allerdings verändern sie nicht deine Karriere wie manche vielleicht denken mögen. Mit einer Publikation stehen nicht alle Grenzen offen und man kann immer ab sofort alles publizieren, was man will. Auch wird einem keine Dutzenden Professorenstellen angeboten. Man erlangt allerdings durchaus Aufmerksamkeit und eine gewisse Bekanntheit, je nach dem wie gut der Beitrag ankommt. Vielleicht mag man damit tatsächlich etwas weiter kommen, aber die Welt wird danach sich nicht um dich drehen.

Was erwartet einem bei der Veröffentlichung?

Vor der eigentlichen Veröffentlichung wird meist 24 Stunden davor eine Pressemitteilung von Nature selbst ausgegeben und ab dem Moment sind mit Anfragen div. Art zu rechnen. Nature hat einen eigenen Pressebereich und enge Beziehungen zu wichtigen Presseagenturen weltweit. Je nachdem, wie wichtig der Beitrag ist und wie gut er ankommt sind mit einigen Dutzend Anfragen zu z.B. Presseinterviews via Skype, Telefon, E-Mail etc. möglich. Es kann auch sein, dass dieselbe Publikation bei einem spezifischen Journal ein nicht so großes Echo aufwirft, als bei der gleichen Publikation in Nature. Es kann sein, dass dich diese Pressearbeiten für einige Wochen oder wenige Monate stark begleiten werden. Bei wirklich guten Arbeiten, insbesondere wenn es fachübergreifende Themen beherbergt, können auch Kooperationsanfragen kommen, oder wenn es eher um angewandte Forschung geht, ob vielleicht die Verfahren genauer erläutert werden könnten, u.ä. Diese Presseinterviews, Anfragen, Fanpost und alles weitere mögliche kommen selbst tief in der Nacht noch rein, die kommen dann eher von der Westküste oder Asien, und wenn man nicht gerade vorhat geheim zu arbeiten, was tatsächlich sehr unüblich ist, muss man sich auch mal Nächte lang mit sowas beschäftigen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft lebt ja davon, dass jeder von meinen Ergebnissen profitieren kann und später vielleicht mit meinem Material hilfreiche Erkenntnisse, welche mich auch weiterbringen. Wenn man dann tatsächlich nicht noch weiterarbeiten will, oder viel Zeit offen hat, der kann Monate danach noch einige Vorträge genau darüber halten.

Nutzen für die Nachwelt

Die Arbeiten werden dann unweigerlich zu dem Gerüst an bereits erarbeitetes Wissen kommen und neue Veröffentlichungen und Publikationen werden dann auf denen aufbauen. Irgendwann werden aus den Erkenntnissen auch etwas Nützliches, ein praktischer Nutzen, gezogen. Und deine Technologie oder Erkenntnis kann dann möglicherweise Fachgebiete weiterbringen, von denen man bislang noch nie etwas gehört hat.

Tipps für die Publikation für Nature selbst

Nature schreibt zwar, dass man die Inhalte in allen möglichen Formen einreichen kann. Ja, schon, aber die ganzen Editoren schauen sich täglich einige Publikationen an, von denen erstmal zwei Drittel aussortiert wird, weil sie nicht den Anforderungen oder gewünschten Formen, Übersichtlichkeit, kurz Publikationsrichtlinien. So soll z.B. im Abstract alles wichtige zusammengefasst und leicht verständlich (für Abiturienten…) stehen, wichtig sind für den Teil auch die Methoden. Der Rest sollte auch z.B. Grafiken enthalten und zwar in richtiger Reihenfolge und sollten am besten auch die Fehlergröße usw. enthalten. Wenn es dem entspricht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Bearbeiter sich das näher ansehen. Jetzt kommt es auf die Fachsprache und gute Wortauswahl drauf an. Die Redaktion wird euch einige Vorschläge an Wortverbesserungen und Umschreibungen schicken, sodass der Text auch ohne Fachwissen der bestimmten Fachrichtung auskommt. Der wichtigste Teil ist jedoch der Inhalt. Die Redaktion wird sich den Inhalt garantiert sorgfältig begutachten lassen. In der Nature-Veröffentlichung geht es auch weniger um die Techniken, Informationen darüber sollen nur dem Verständnis dienen, was man erreicht hat und wie man dahin gelangt ist. Alles andere kann als Anhang oder Weiterleitung angeführt werden. Dieser Teil ist sehr wahrscheinlich auch länger als der Beitrag für Nature.

Wenn es doch nicht bei Nature klappt

Eine Kosten-Nutzen-Analyse könnte helfen, man sollte sich nicht zu sehr auf Details beschränken und auch nicht den Aufwand überstrapazieren. Auf der anderen Seite sollte man sich für seine Arbeit Mühe geben und wie gewohnt mit Bedacht und Sorgfalt zu seinen Ergebnissen kommen. Es gibt Wissenschaftler, die sich zu sehr auf ihre kommende Arbeit vorbereiten und im Nachhinein immer wieder verzweifelnd gegen die Radaktion oder Gutachter ankämpfen.

Allerdings gibt es auch gute eingereichte Beiträge, die abgelehnt wurden. Selbst Nature hat somit schon immens wichtige Forschungsergebnisse abgelehnt. Tatsächlich ist es öfters als man denkt Glückssache. Nur etwa 8 bis 9 Prozent der Publikationen, die bei Nature eingereicht werden, werden auch tatsächlich publiziert. In diesem Fall lohnt es sich gleich mehrere Anfragen an verschiedene Fachblätter zu senden. Gerade wenn der Editor sogar persönliche Notizen bei der Absage anbeischickt, kann man sich sicher sein, dass seine Arbeit gut war.

In Spaces innerer Dialog

Hm, bist du etwa Wissenschaftler und hast selbst bei Nature publiziert? – Momentan zumindest nicht. Und in Nature habe ich bislang auch noch nicht publiziert. Aber ich bin der Wissenschaft ziemlich nahe. – Okay, jetzt bin ich verwirrt, wie kannst du dann Tipps geben? – Da gibt es diverse Kontakte und Personen. Außerdem braucht man noch ein bisschen Kreativität. – Verstehe. Aber was sucht dieser Beitrag in GSA? – Er hat auch was mit Wissenschaft zu tun. In dem Fall, wie das Leben von Wissenschaftler aussehen. Magst du den Beitrag? – Er ist inspirierend. Und kommen noch weitere Beiträge dieser Art? – Nicht direkt von dieser Art, aber es kommt demnächst noch ein Beitrag mit professioneller Unterstützung, ich darf aber nicht zu viel verraten. – Äh, na gut. In diesem Sinne lassen wir uns sicher gerne überraschen und ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend. – (grinst) Ihnen ebenfalls, Tschüss!

Quellen:
https://www.uni-muenster.de/ZBMed/aktuelles/1443

Heute leider kein Bild.

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