Trumpler-Klassifikation

Wer ist Trumpler?

Robert Julius Trumpler ist in der Schweiz gebürtig, geboren am 02. Oktober 1886 in Zürich und wuchs in guten Bedingungen auf. Er studierte Astronomie und wechselte die Universität nach Göttingen. Im November 1910 erhielt er seinen Doktor. Wenige Monate später zog er zurück in die Schweiz. Er bekam durch den Direktor des Allegheny Observatory, Frank Schlesinger, eine Anstellung dort. Sie trafen sich 1913 auf einer astronomischen Tagung in Hamburg. Jedoch durchkreuzte der Ausbruch des Ersten Weltkrieges seine Pläne, Trumpler wurde von der schweizerischen Armee mobilisiert und in die Alpen stationiert. Frank Schlesinger übte Druck aus, um Trumpler. So konnte er im Frühjahr 1915 für seine Anstellung am Allegheny Observatory in die USA ziehen. 1918 wechselte er zum Lick Observatory, um mit W.W. Campbell zusammenzuarbeiten. In den USA blieb er dann allerdings dauerhaft und wurde 1921 US-Bürger. 1922 nahm er an der Expedition teil, um die damals noch neue ART (Allgemeine Relativitätstheorie) mit der Sonnenfinsternis vom 21. September 1922 in Australien zu prüfen. Außerdem studierte er in den Oppositionen von 1924 und 1926 sorgfältig den Mars. 1932 wurde er in die National Academy of Science gewählt. 1938 wechselte er als Professor nach Berkeley. Durch sein hohes Alter verließ er 1951 Berkeley und zog sich aus der Astronomie zurück. Er verstarb am 10. September 1956 nach einigen Tagen Krankenhausaufenthalt. Seine wohl wichtigste und bekannteste Arbeit war seine Klassifikation.

Die Astronomical Society of the Pacific vergibt ihm zu Ehren jedes Jahr den Robert J. Trumpler Award für hervorragende astronomische Dissertationen.
Ein Mondkrater ist nach Trumpler benannt.

Die Trumpler-Klassifikation

Er stellte ein System auf, welches offene Sternhaufen nach drei, bzw. vier Charakteristiken klassifiziert.
Die erste Gruppe von Charakteristiken sind gekennzeichnet mit römischen Ziffern.

  1. Der Haufen zeigt eine starke Konzentration von Sternen zum Zentrum hin und hebt sich damit deutlich vom Hintergrund ab. Erinnert an Kugelsternhaufen.
  2. Der Haufen zeigt eine schwache Konzentration, hebt sich dennoch vom Hintergrund ab.
  3. Der Haufen zeigt kaum eine Verdichtung von Sternen zum Zentrum hin.
  4. Der Haufen hebt sich nur sehr schwach oder garnicht ab. Eine Unterscheidung vom Hintergrund fällt schwer.

Die zweite Gruppe mit arabischen Ziffern.

  1. Die Sterne des Haufens leuchten alle mit vergleichbarer Intensität.
  2. Die Helligkeit ist bei allen Mitgliedssternen zumindest ähnlich
  3. Einige Sterne im Haufen sind deutlich leuchtschwächer als andere.

Und in der dritten Gruppe in seinem System verendet er Buchstaben

p             (poor – arm): Der Haufen besitzt weniger als etwa 50 Sterne
m            (moderately – moderat): Ein Haufen mit 50 bis 100 Sterne
r              (rich – reich): Der Haufen hat 100 oder mehr Sterne

Es gibt noch eine weitere Gruppe, die er erst später hinzugefügt hat:

E             (elongated – länglich): Die Form des Haufens erscheint elliptisch oder allgemein länglich
U            (unsymmetrical- unsymmetrisch): Die Sterne das Haufens sind irregulär verteilt.
N            (nebulous – neblig): Besonders junge Haufen haben noch interstellare Wolken eingebettet, die meistens von den leuchtstarken Sternen zum Leuchten angeregt werden.

Die Buchstaben der vierten Klassifikation sieht man auch oft genug als kleine Buchstaben.

Quellen:
http://www.messier.seds.org/xtra/Bios/trumpler.html
Kosmos Himmelsjahr 2016, Hans-Ulrich Keller, Kosmos, ISBN 9783440145807, von 2015, ab S. 239

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