Der Almagest, Teil 3 (Der miserable Kalender des Sosigenes)
Weiter
gehts mit der Geschichte der Astronomie. Bevor wir endgültig zum
Almagest zu sprechen kommen, das wir dann beim nächsten Mal der Fall
sein, schiebe ich noch einen kleinen Kalender-Beitrag ein.
Als
Gaius Iulius (Cäsar) 50 v. Chr. Diktator des römischen Imperiums
wurde, erkannte er, dass der römische Kalender veraltet ist. Darum
beauftragte er einen alexandrinischen Astronomen namens Sosigenes den
Kalender zu überarbeiten, sodass der neue Kalender genauer
funktioniert als der Alte.
Sosigenes
verwendete die Grundlagen, welche Hipparchos und Aristarchos in den
vorangegangen Jahrhunderten bereits gelegt haben. Doch Sosigenes
legte eine grauenhafte Arbeit nieder. Sein Kalender war unzumutbar.
Er wusste schon, dass das Jahr minimal länger als 365 Tage dauert,
doch er richtete für jedes vierte Jahr ein Schalttag ein. Das war
nicht überlegt und zeugte vor Unwissenheit. Bereits zu seiner Zeit
war es längst bekannt, dass ein Kalender nach diesem Modell nach
Vier Jahrhunderten einen Fehler von 3 Tagen aufwies. Nach 16
Jahrhunderten, so lange hat sich dieser Kalender leider bewährt, kam
also ein Fehler auf von 10 Tagen. Papst Gregor der XIII. richtete es
so ein, dass das Erste Jahr eines Jahrhunderts nur dann ein
Schaltjahr ist, wenn es sich durch 400 teilen lässt.
Der
Julianische Kalender bestand aus 12 Monaten. Bei 365 Tage im Jahr
konnten sie also nicht gleichlang sein, deswegen haben auch heute
noch manche Monate 30 oder 31 Tage. Als er die 30 oder 31 Tage jedem
Monat zugewiesen hat, blieb der Februar mit nur 28 Tagen übrig.
Sosigenes blieb dabei und ergänzte ihn eben mit der Schaltregel,
sodass der letzte Monat im Jahr alle Vier Jahre einen Schalttag
erhielt.
Angeblich
soll es stimmen, dass Augustus sich darüber geärgert hat, als er
erfahren hat, dass der Monat nach dem Iulius benannt worden war ein
Tag länger ist, als der Monat der nach ihm selbst benannt worden
war. So zog er einen Tag von einem anderen Monat ab . Das sorgte
dafür, dass die bisher falsch angewandte Schaltregel nun korrigiert
wurde .
Ungünstig
bei dem miserablen Kalender des Sosigenes ist, dass die Sonnenwenden
und die Tagundnachtgleichen am 21ten eines Monats sind, statt am
Anfang eines Monats, so würde jede Jahreszeit drei volle Monate
ausfüllen. Doch Logik wurde offenbar nicht benutzt und so blieb der
Kalender ein Kalender in dem man z.B. an den Fingerknöcheln ablesen
muss, wieviele Tage ein Monat hat, falls man das nicht auswendig
weiß.
Die
Beiträge blieben in letzter Zeit kurz. Ich verspreche, dass die
nächsten Beiträge wieder länger werden. Der Vorteil ist eben, dass
so schneller Beiträge kommen können.
Das wars. Neptun ist der letzte bekannte Planet in unserem
Sonnensystem. Hiermit sind wir am Ende angekommen. Ja, es wird noch
was zum Pluto geben, aber schließlich ist er leider kein Planet
mehr.
Deswegen ist Neptun auch 30mal weiter weg von der Sonne als die
Erde zur Sonne. Seine Entdeckung oder viel mehr wie es dazu kam, ist
exemplarisch. Neptun ist ein Eisriese mit einem fast unscheinbaren
Ringsystem Auch hat der Neptun interessante Wetterphänomene und ein
Phänomen welches an Saturns Ringe erinnert: Stellen, an denen
scheinbar die Ringe fehlen. In vieler Hinsicht ähnelt Neptun den
Uranus, von seiner Masse, Größe, Rotationsgeschwindigkeit und
sonstige Eigenschaften.
Seine Entdeckung beruht auf vorherige Bahnberechnungen eines
hypothetischen Planeten außerhalb der Uranusbahn. Durch
Bahnstörungen kam man überhaupt erst zu dem Gedanken.
Damals war es das dreizehnte Objekt im Sonnensystem, welches
entdeckt wurde. So war es zu der zeit der 13te Planet. Wie es dazu
kam? In der Antike, bis ins 16te Jhr. kannte man sieben Planeten, die
Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Sie alle
kreisten im geozentrischen Weltbild um die Erde. In der frühen
Neuzeit schrumpfte die Zahl auf sechs, die Sonne und der Mond wurden
ausgeschieden und die Erde wurde dafür als Planet deklariert. 1789
entdeckte man als eine große Überraschung den Uranus. Da waren es
schon wieder sieben. 1801, gleich in der Neujahrsnacht, entdeckte der
italienische Pfarrer Guiseppe Piazzi in Palermo einen Lichtpunkt,
welcher sich in den darauffolgenden Nächten langsam weiterzieht. Der
deutsche Mathematiker Gauß berechnete die Bahn dieses Objekts. Der
neue Himmelkörper bewegte sich in der Lücke von Mars und Jupiter in
einer Entfernung zur Sonne von 2,77 AE. Somit war er der achte
Planet. In den folgenden Jahren wurden haufenweise solcher
Entdeckungen gemacht. Pallas, dann Juno und Vesta. Somit kannte man
bereits 11 Planeten. Nach längerer Pause ging die Zahl auf 12 mit
der Entdeckung von Astraea. Man vermutete, dass diese Planeten
Bruchstücke eines großen Planeten war. Zur ähnlichen Zeit (1840er)
entdeckte man, dass einige vorher schon den Uranus entdeckten, ihn
aber immer wieder als Fixsterne erkannten. Der erste von denen war
John Flamsteed im Jahre 1690 bei seiner Durchmusterung des Himmels.
Er und 16 andere hatten ihn unabhängig immer wieder als Fixstern
identifiziert. Und jetzt zeigte sich noch etwas verwunderlicheres
heraus, als die Geisterentdeckungen des Uranus zuvor. Nämlich: Der
Uranus lief einfach zu schnell, obwohl man schon bereits die
Bahnstörungen des Jupiters und Saturns miteinbezogen. Und dass über
eine Bogenminute Versatz, wie man es berechnet hat. Das kann garnicht
sein, denn schon zu dieser Zeit waren die Beobachtungen zehnmal
genauer als es Messfehler hätte sein können. Man erklärte sich
dass so: Entweder waren die alten Positionen fehlerhaft oder Newtons
Gravitationsgesetz stimmt nicht ganz. Doch dann lief er zwischen 1810
und 1820 wieder normal und ab 1822 lief er zwar nicht zu schnell als
berechnet, sondern er lief langsamer. 1832 lag er dann einen ganzen
scheinbaren Monddurchmesser hinter der Position die für ihn
berechnet worden war. Das konnte aber einfach nicht sein. Man vertrat
nun noch eine andere These: Eine unbekannte Masse übt mit ihrer
Schwerkraft Einfluss auf Uranus aus. Durch einen Preis, welcher die
königliche Akademie von Göttingen 1842 ausschrieb, sollte mehr
Aufsehen auf dieses Uranusproblem geben und schneller gelöst
werden. Dann kam Bessel, der erste Direktor der erst gegründeten
Sternwarte in Königsberg (heute: Kaliningrad). Er war der erste, der
erfolgreich die Entfernung zu einem Fixstern berechnete. Dies tat er
mit der Fixsternparallaxe. Er bestimmte nämlich 1838 die Entfernung
zu 61 Cyg auf 10 Lichtjahre. Nachdem der Student starb, welcher er
ihm die Aufgabe gab, dieses Rätsel zu lösen, versuchter es selbst
weiter. 1846 war auch für ihn das Ende, denn er starb – ohne eine
Lösung zu dem Problem. Zwei weitere Astronomen übernahmen. Der
Franzose Le Verrier und der Engländer Adams. Sie waren der
Überzeugung, dass die Masse ein neuer Planet sein müsse, der 38,8
AE von der Sonne entfernt ist – aufgrund der Titius-Bode-Reihe.
Dieser Planet soll auch in der Ekliptik liegen und eine Exzentrizität
von 0,16 aufweisen. Ähnlich wie die Bahn des Merkur. Außerdem muss
er die fünfzigfache Masse der Erde besitzen um im diesen Ausmaß den
Uranus so zu tangieren. Mit diesen Annahmen errechnete Adams die
heliozentrische Länge und schickte seine Ergebnisse an dem
englischen Astronom Airy. Zu diesem Zeitpunkt war Adam aber erst
Student. Unabhängig von Adams kalkulierte Le Verrier die Bahn und
die mögliche Position des Neptuns. Airy hat 8 Monate später, im
Juni 1846 dann auch die Angaben zum Neptun bekommen und sah sich nun
genötigt ihn zu suchen. Allerdings nahm er Adams Unterlagen nicht
ganz so ernst und legte sie beiseite. Allerdings stellte sich Airy
und sein einberufener Professor für Astronomie, Challis, ziemlich
dämlich an. So sandte Le Verrier seine Angaben zu seinem
deutschen Kollege Galle. Le Verrier berechnete die große Halbachse
auf 36,154 AE einer Exzentrizität von 0,17 und einer Masse von 32,3
Erdmassen. Die Berechnungen kamen am 23. September 1846 an und gerade
an diesem Tag lud der Direktor der Berliner Sternwarte Encke alle zu
seiner Geburtstagsfeier ein (Er wurde 55.) Galle jedoch wollte an
diesem sternklarem Tag nach Neptun suchen und bat Encke darum.
Tatsächlich, nach einer recht kurzem Suche und nach den neuen
Sternkarten von Carl Bremiker fand Galle noch an diesem Abend den
postulierten Neptun. Er lag bloß 55 Bogenminuten von der Berechnung
von Le Verrier weg.
Der Rest wird irgendwann in naher Zukunft zwischen rein geschoben.
Es ist schon wieder Sommer. Bei mir sind es Temperaturen aktuell
von oft über 30 Grad Celsius. Im Schatten. Ja, es ist auch gleich
wieder warm. Fast so als ob es keine feinen Unterschiede gäbe,
sondern nur Frühling um die 10 bis 15 Grad und dann um 20 Grad und
direkt danach die Hitze von mindestens 30 Grad. Sieht so ein
Wetterbericht aus? Nö! Das ist nämlich subjektives Empfinden. Was
es so warm macht, ist das drückende Wetter. Mittlerweile,
insbesondere seit dem Hitzesommer 2018 schieben es alle immer gern
auf den Klimawandel.
Gut, es ist warm. Sogar sehr warm, die Schwimmbäder und
Baggerseen sind voll. Mir kommt es sogar vor, als ob mein Gebäude
keine Isolierung besitzt.Wärme kommt, und bleibt bei mir in der
Wohnung. Oder in der Wohnung vielleicht auch von euch. Erstens: Nein,
das ist kein Klimawandel. Das Klima sind die Wettermerkmale und das
System und die Temperaturen von 30 Jahren. Zuvor sprechen wir vom
Wetter. Wenn es jetzt also so jeden Sommer die nächste Generation so
bleibt,dann sprechen wir erst vom Klima. Nein, das wird sehr gerne
verschwiegen.
Man sucht nämlich gerne einen Sündenbock der Schuld ist.
Klimawandel! Der Klimawandel wars, hier und dort, und dort und hier
und ist sicher in aller Munde. Ich weiß garnicht mehr, was ich sagen
soll. Aber vielleicht hilft dieses ständige Smalltalk-hafte Erinnern
an den Klimawandel was. Ja, sieht man ja, die Grünen sind plötzlich
ganz aus dem Häuschen. Ob das jetzt gut ist, dass sie rund das
Dreifache an Wähler haben, lässt sich streiten. Das ist
schließlich Aktuell. Und wird auch sicher gerne um Meinungsmache
benutzt. Fake News und so. Ich ertappe mich gerade selbst, wie ich
hier über Politik rede. FDP-Hauptmann Lindner soll ja gesagt haben:
„Den Klimaschutz überlassen wir den Profis.“ Oder so in der
Richtung hat irgendwie gepasst. Zu Gesicht bekommt man die jetzt auch
nicht mehr.
Da gibt es so klassische Beispiele die in letzter Zeit gerade
zunahmen, vielleicht sind sie ja bekannt. Das ist ja verrückt: Kaum
ist ein Tag vorbei und wollte hieran weiterschreiben, ist es mir
komplett entfallen, was für Beispiele ich bringen wollte. Naja,
extremes Wetter gab es schon immer. Was aber tatsächlich so ist, ist
dass die Temperatur im Mittel auch bei uns angestiegen ist. Ganz grob
gesagt ist das Jahr 2100 ein Jahr düsterer Vorhersagen im Bezug auf
den Klimawandel.
Es ist schon krass mit anzusehen, wie offenbar zu wenig getan wird
das Klima zu schützen. Es ist unverantwortlich, dass einige wenige
reiche Männer über die nächsten Jahrtausende zu entscheiden oder
auch „unwissentlich“ darüber zu entscheiden. Schade ist dann
auch, dass gewisse Medien Falschinformation darüber u verbreiten,
weil sie ja gerade wohl gut verkauft würden. Dass auf „Fridays for
Future“- Demos doch so einige obszöne Halbwahrheiten
kursieren. Gerade die anwachsende Jugend muss die Entscheidungen,
oder besser gesagt die Nicht-Entscheidungen tragen und damit leben.
Gerade sie müsste sich für ihre Zukunft interessieren und sich mit
der Problematik, der Situation, vertraut machen. Viele Jugendliche
interessieren sich vielleicht noch nicht dafür. Doch wird das Thema
nicht verschwinden.
Es könnte jetzt sein, dass die ganzen Beiträge wegen diesem und
dem letzten alle insgesamt ein Tag nach hinten verschieben werden.
Beim nächsten Mal wird es über Wetterphänomene gehen.
Ozonschicht: Eine Region in der Atmosphäre bei ca. 40
km Höhe in der viel Ozon ist. Die Ozonschicht verhindert grob das
Durchkommen von UV-Strahlung
UV-Strahlung:
Ultraviolette Strahlung ist die Strahlung oder das Licht in den
Frequenzen oder Wellenlängen über Violett. Sie ist sehr aggressiv
gegenüber der Haut und Tiere.
Kessler-Syndrom: Ein
Effekt welches ein Herr Kessler vorausahnt: Wenn in der Zukunft
viele Satelliten und Weltraummüll durch die Gegend herum irrt,
besonders im LEO,
dann könnten die Bruchstücke mit anderen Körpern kollidieren und
dann einen sich selbst beschleunigenden Prozess auslösen.
Große Halbachse:
Die Große Halbachse ist der Mittelwert, wie weit eine Bahn im
Durchschnitt von seinem Hauptkörper entfernt ist.
Perihel: Der Punkt,
der am wenigsten weit entfernt von seinem Hauptkörper auf einer
Planetenbahn liegt.
Aphel: Der Punkt
einer Planetenbahn, der am weitesten von seinem Hauptkörper
entfernt liegt.
Exzentrizität: Die
Exzentrizität sagt darüber aus, wie langgezogen eine Umlaufbahn
ist. Der Wert wird numerisch angegeben, klassisch von 0 bis 1.
Neigung der Bahnebene:
In wie weit die Bahnebene eines Körpers, die Ebene, in der die Bahn
liegt, zur Ekliptik geneigt ist.
Fluchtgeschwindigkeit:
Die zweite kosmische Geschwindigkeit: Welche Geschwindigkeit ein
Objekt vom niedrigen Orbit aus braucht, um dem Zentralkörper zu
entfliehen.
Neigung der Rotationsachse: Die
Neigung der Achse, die Achse, vorgestellt, um die sich der Planet
dreht, zur eigenen Bahn.
Albedo: Der
Abstrahlwert von einer Sache ausgedrückt in eine Zahl. 0 =
absorbierend, 1 = reflektierend.
Okular: Das Endstück
eines Teleskop, welches eine beliebig große Öffnung besitzt. Es
reflektiert das Licht für uns als Mensch.
Meridian: Der
Null-Längengrad / Die Achse, die den Himmelssüdpol mit dem
Himmelsnordpol verbindet. Dort haben die Objekte am Firmament den
höchsten Stand.
Zenit: Eine
Trägerrakete / Der Punkt am Himmel genau über dir.
Parallaxe: Wenn man
an der einen Seite der Umlaufbahn zur anderen Seite der Umlaufbahn
eine Verschiebung der Koordinaten feststellt, wegen der anderen
Position, kann man die Entfernung zu diesem Objekt bestimmen.
F9: Falcon 9,
Trägerrakete von SpaceX
FH: Falcon Heavy,
Trägerrakete von SpaceX
CCAFS: Cape
Canaveral
KSC: Kennedy Space
Center
VAFB: Vandenberg Air
Force Base
OCISLY: Of Course, I
Still Love You! Eine automatische schwimmende Landeplattform von
SpaceX. Eine weitere ist JRTI,
Just read the Instructions!
Max Q: Der Punkt, an
dem auf die Rakete am meisten Luftwiderstand drückt. Das ist ein
kritischer Moment.
MECO: Main Engine
Cut-Off, der Moment, wenn das Haupttriebwerk abgeschalten wird.
SECO: Second Engine
Cut-Off: der Moment, in dem die zweite Stufe abgeschalten wird.
LEO: Low Earth
Orbit: Niedriger Erdorbit
MEO: Medium Earth
Orbit: Milttlerer Erdorbit
GTO: Geostationary
Transfer Orbit: Geostationärer Orbit, Wenn ein Satellit genauso
lang braucht, den Planet zu umrunden wie der Planet selbst für eine
Rotation braucht.
Van-Allen-Gürtel:
Ein Strahlungsgürtel um die Erde im MEO
verursacht durch Sonnenwinde, andere Strahlung und dem Magnetfeld
der Erde.
So wie es aussieht, sind besonders in den letzten zehn Tage die
Aufrufezahl gestiegen. Weiterhin habe ich leider noch kein Feedback
bekommen. Dazu müsst ihr euch nur anmelden und natürlich den
Kommentar schreiben. Durch die Hitze kann ich leider nicht so oft
Beiträge schreiben.
Der Veröffentlichungsplan für den Juli sieht folgend aus und
könnte sich durch die Hitze doch nochmal etwas verzögern, dasselbe
wird wohl dann auch für den August gelten:
Kurze Begriffserklärung der bisher genannten Wörter, 30.06
Klimawandel – Eine reale Gefahr? Teil 9, 02.07
Der Neptun, 05.07
Der Geschichte der Astronomie Teil 8, 08.07
Der Pluto, 11.07
Lichtverschmutzung, 14.07
Klimawandel – Eine reale Gefahr? Teil 10, 17.07
Der Geschichte der Astronomie Teil 9, 20.07
Was sind Bok-Globulen?, 23.07
Asteroiden, Planetoiden, Meteore und Meteoriten, 26.07
Der Geschichte der Astronomie Teil 10, 29.07
Klimawandel – Eine reale Gefahr? Teil 10, 01.08
Beiträge zu Raketenstarts sowie spontane Beiträge sind nicht
inbegriffen.
Der Uranus ist ebenfalls ein außergewöhnlicher Planet. Er eiert seiner Umlaufbahn entlang und ist immer gerade so sichtbar. Er hat im sichtbaren Spektrum fast keine Oberflächenstruktur und hat eine durchgehende himmelblaue Farbe. Kein Zufall, dass man ihn später, nachdem er nach dem englischen König benannt wurde, und das wurde abgelehnt, nach dem griechischen Gott für den Himmel (altgriechisch/latinisiert: uranós) benannt wurde. Der Eisriese ist etwa ein viermal so großer Planet wie die Erde und hat eine Masse von fast 15 Erdmassen. Damit schlägt er den Neptun mit dem Durchmesser um nur ca. 1500 km. Trotzdem hat Neptun knapp 3 Erdmassen mehr als der Uranus.
Der Eisriese Uranus ist ähnlich aufgebaut wie Neptun und ist wie
der Neptun erst in der Neuzeit mithilfe von Geräten, dem Teleskop,
entdeckt worden. Im Falle von Uranus war dies Wilhelm Herschel,
Musiker und Astronom in England, am 13 März 1781. Auch andere haben
ihn bereits früher entdeckt, bloß wurde er in den Sternkarten und
Sternkatalogen als Stern eingetragen. Als Erstes galt der Uranus
als einen neu entdeckten Komet, doch in den folgenden Nächten sah er
keinen Schweif und keine Koma, was ja für einen Komet
charakteristisch ist. Auch war das kleine Scheibchen nicht diffus und
die Farbe war zu grünlich für ein Stern oder Komet. Mit vielen
darauffolgenden Beobachtungen schlussfolgerte er, dass er da einen
Planeten entdeckt hatte.
Schnell darauf wurde, auch wieder von Herschel, bereits seine
großen Monde entdeckt. Zuerst Titania und Oberon, die Namen aus
Shakespeares Sommernachtstraum. Später dann von einem anderen
Astronom wurde Ariel und Umbriel entdeckt, ebenfalls nach
Shakespeares Figuren benannt.
Uranus dreht sich in 17 Stunden und einer Viertelstunde ungefähr
einmal um seine eigene Achse. Seine Rotationsachse ist, weil er in
einer Umlaufbahn um die Sonne eiert, um fast 98° gekippt. Wie bei
den jovianischen Planeten, bei Gas- und Eisriesen, wehen starke Winde
in der oberen Atmosphäre in Rotationsrichtung und dessen Bewegung
ist in nur 14 Stunden ausgeführt. Wegen dieser Neigung sehen wir den
Äquator in Front von Uranus nur jeden halben Umlauf, entweder von
der Nordhalbkugel zum Äquator oder von der Südhalbkugel. So kommt
es, dass bei der Ankunft von Voyager 2 am 24. Jänner/Januar 1986 an
Uranus vorbeiflog, die Sonne nah am Zenit für den Südpol stand. Und
in 2007 sah man dann den Uranus in seiner Äquatorebene. Warum
Uranus so stark zur Ekliptik geneigt ist, ist noch ungeklärt.
Vermutlich aber, traf in der Frühzeit des Sonnensystems ein
Protoplanet zweifacher Erdmasse um flachen Winkel den Uranus und ist
teilweise als Rest in Form von Monden und aktuell auch von Ringen
übrig geblieben.
Uranus bewegt sich in 84 Jahren und einer halben Woche um die
Sonne. Seine Umlaufbahn ist dafür die mit der kleinsten Inklination
und einer gewöhnlich geringen Exzentrizität. Und ist auch somit
weniger stark zur Erde geneigt. Der Uranus braucht rund zwei Stunden
um seinen eigenen Durchmesser auf der Umlaufbahn zurückzulegen, die
Erde benötigt bloß etwa sieben Minuten.
Uranus seine Atmosphäre ist eine typische für Eisriesen. Es gibt
im Wesentlichen drei Schichten: Die Troposphäre (-300 u. 50 km / 100
u. 0,1 bar), die Stratosphäre (50 u. 4 000 km / 0,1 u. 10^-10 bar)
und die Thermosphäre (4 000 u. 50 000 km ). Übergänge sind nicht
Vorhanden. Die Troposphäre besitzt im Grunde die gesamte Masse
der Atmosphäre und ist verantwortlich für das Abstrahlen von Wärme
(IR-C). Die Wolken sind aus gefrorenen Methan, welches in den Höhen
kondensiert und zuvor aufgestiegen ist. Auch sind die tieferen Wolken
aus Wasser. Seine Stratosphäre ist wesentlich kühler schon, als
die Troposphäre. Im unteren Bereich neigen sich Ethan und Ethin
dazu, Nebel zu bilden. Darüber ist die Konzentration von
Kohlenwasserstoffe plötzlich sehr viel geringer. Das macht die
Stratosphäre recht durchsichtig. Im oberen Bereich der Stratosphäre
ist die Temperatur sehr hoch, denn sie grenzen an die Thermosphäre,
dort, wo Methane die UV und IR-Strahlen von der Sonne absorbieren.
Und ein Teil der Wärme werden in die obere Schichten der
Stratosphäre transportiert.
Uranus hat ähnlich wie Neptun einen hohen Anteil an Wasser und
Eis im Mantel und Kern. Sein Kern ist ein kleiner Kern, doch der
Mantel füllt viel aus und dann folgt die Atmosphäre. Aus einem
unbekannten Grund, der womöglich mit der Stellung der Rotationsachse
zusammen hängen könnte, hat er keine eigene Wärmequelle, wie bei
Jupiter, die starke Radioquelle. Lediglich der Kerndruck bei 8
Millionen bar und 5 Tausend Grad Celsius bleiben.
Seine Ringe sind recht unscheinbar, auch nicht besonders groß.
Seine „markanten“ Ringe sind bloß wenige Kilometer groß. Uranus
hat wie Jupiter auch feine Partikel in den Ringen und sind sehr
dunkel. Aber auch haben Uranus seine Ringe größere Brocken. Im
Durchschnitt sogar größere als Saturn. Auch eine Besonderheit
des Uranus dessen My-Ring, vom altgriechischen Buchstaben My, ist,
dass er schwach bläulich leuchtet. Das erklärt man sich so ähnlich
wie bei Saturn und Enceladus: 0,1 Mikrometer große Eispartikel
(0,0001 mm) sind im My-Ring des Uranus und ähnliches bei Enceladus
mit dem E-Ring. Jetzt sind die Partikel klein genug um Blaues Licht
zu streuen. Die Eispartikel im E-Ring vom Saturn stammen aus den
Geysiren von Enceladus und hier von Meteoriteneinschläge des
kometenhaften Mond Mab, ein Mond im My-Ring, welcher sehr Eis-haltig
ist.
Uranus in Zahlen:
Große Halbachse
19,201 AE 2 872,4 Mio. km
Perihel Aphel
18,324 AE 20,078 AE
Exzentrizität
e = 0,0472
Neigung der Bahnebene
0,77°
Siderische Umlaufzeit Synodische Umlaufzeit
84 Jahre 4 Tage 22 Minuten 369 Tage 16 Stunden
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit
6,81 km/s
Kleinster – größter Erdabstand
17,259 – 21,105 AE
Äquatordurchmesser Poldurchmesser
51 118 km 49 946 km
Abplattung
Verhältnis 1:44
Masse
8,683*10^25 kg = 14,5 Erdmassen
Mittlere Dichte
1,27 g/cm³
Radius
25 236 km
Fallbeschleunigung
8,87 m/s² = 90% Erdschwere
Fluchtgeschwindigkeit
21,3 km/s
Rotationsperiode
17h 14 min 24s
Neigung der Rotationsachse
97,77°
Albedo
0,34
Max. Scheinbare Helligkeit
5,32 mag
Druck d. Atmosphäre
Eisriese
Oberflächentemperatur
320 K (47 °C) bei 100 bar 76 K (-197 °C) bei 1 bar 58,1 K (-215 °C) bei 0,4 bar 53 K (-220 °C) bei 0,1 bar 800 bis 850 K (525 bis 575 °C) bei 10^-10 bar
Auch
Hipparchos hatte versucht die Entfernung zur Sonne zu berechnen.
Seine Methode hätte auch von Aristarchos stammen können: Er kannte
den Winkeldurchmesser der Sonne, nämlich 30 Bogenminuten. Jetzt
argumentierte er, dass an der Spitze des kegelförmigen Erdschattens
der Winkeldurchmesser der Sonne minimal kleiner sein müsse. Das ist
ja durchaus zu betrachten. Wenn man eine massive Kugel aus Stein hat
und zwei Objekte, welche jeweils weiter weg liegen, dass das
Weiterwegliegende den Stein scheinbar kleiner sieht, als das Objekt
näher der Steinkugel.
Aus
der Differenz wollte er die Entfernung Erde – Sonne ableiten. Er
nahm an, die Differenz läge bei wenigen Bogenminuten. Tatsächlich
liegt sie bei wenigen Bogensekunden. Diese kleinen Winkel ließen
sich nicht mit der Technik aus der Antike feststellen. Er konnte
keinen Beobachter zu der Spitze des Erdschattens schicken, sie hatten
ja keine bombastisch-futuristischen Raketen. Seine Lösung war es,
wenn der Mond in den Erdschatten bei einer Eklipse eintaucht zu
ermitteln wie groß der Durchmesser vom Erdschatten an dieser Stelle
ist. Die Umlaufgeschwindigkeit war bereits bekannt, die Strecke, die
der Mond währenddessen zurücklegt lässt sich aus der Zeit
ableiten, auch die Entfernung Erde – Mond hatte er sogar bereits
ermittelt. Mit diesen gegebenen Daten ließ sich also der Winkel
berechnen.
Doch
dieser Ansatz scheitert. In der Antike war für diese Methode die
Technik einfach nicht ausgereift genug. Wäre die Sonne tatsächlich
19x weiter weg als der Mond, hätte Hipparchos deswegen durchaus zu
Ergebnissen kommen können. Aus diesem Grund wurde bis zum 17ten
Jahrhundert keine vernünftige Schätzung abgegeben.
Auch
ohne diesen Versuch, hat er die Ehre zu den Großen Astronomen der
Antike gezählt zu werden. Denn auch andere bahnbrechende
Entdeckungen stammen vermutlich von ihm. So entdeckte er, als
Beispiel, die Präzession der Tagundnachtgleichen und feststellte er,
dass die Erdachse nicht ständig auf einem Punkt bei dem Polarstern
zeigt. Damit fand er heraus, dass die Erdachse nämlich eine langsame
Kreiselbewegung macht und innerhalb von (Hipparchos sein Ergebnis: 26
Tausend Jahre.) einen Kreis und dann wieder von vorn. So kommt es,
dass der Nordstern in etwa 83 Jahren die kürzeste Differenz hat und
in einigen Tausend Jahren die Vega, der Nordstern ist. Der
tatsächliche Wert der Dauer einer Präzession beträgt etwa 28200
Jahre mit eine gewissen Ungenauigkeit.
(Heute
mal etwas kleiner, ich habe ja auch die Zeittafel endlich mal rein
gesetzt. Außerdem kamen in letzter Zeit viele Beiträge.)