Lich – die erste und merkwürdigste Exoplanetenstube

…und das noch bei einem Pulsar!

Lich, oder mit den zwei Bezeichnungen PSR B1257+12 und PSR J1300+1240, ist ein durchschnittlicher Neutronenstern mit einer Masse von ungefähr 1,4 bis 1,5 Sonnenmassen. Damit wurde Lich wahrscheinlich bei einer Fusion zweier Weißer Zwerge gebildet, welche inzwischen schon seit mindestens einer Milliarden Jahre ein Neutronenstern ist. Das Besondere an ihm ist, dass bereits 1992 um ihn herum zwei Exoplaneten gesichtet wurden, ein weiterer Exoplanet noch nachträglich. Damit waren sie bevor 51 Pegasi, der später Helvetios genannt wurde, die ersten entdeckten Planeten um einen anderen Stern. Verrückter dennoch ist die Tatsache, dass es dort Planeten um einen Pulsar gibt, wobei man lange annahm, dass es keine Planeten um Pulsare geben könnte. Einer der Lich-Planeten ist ein Spezialfall: Lich b, Draugr, besitzt nur die doppelte Masse des Mondes ungefähr und ist damit immer noch der leichteste aller Exoplaneten. Willkommen bei diesem Betrag, es geht nun um Lich und seine Planeten!

Eine künstlerische Impression wie die Planeten von Lich und Lich selbst aussehen könnten. Bildquelle: https://photojournal.jpl.nasa.gov/jpegMod/PIA08042_modest.jpg

Namensherkunft

Der Name Lich wurde vom Planetarium Südtirol für den Pulsar PSR J1300+1240 ausgewählt, dies geschah im Rahmen eines öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerbs der IAU. Lich bezeichnet eine untote Figur, welche bekannt dafür ist andere Untote mit Magie zu kontrollieren. Der Name, oder der Begriff kommt aus dem Altenglischem líc oder līċ, was für Leiche steht. Die PSR (Pulsating Source of Radio „pulsierende Radioquelle“) Bezeichnung mit dem B nennt im Folgenden die Koordinaten am Himmel mit der Epoche von 1950 und die mit dem J die Epoche von 2000, welche also auch aktueller und akkurater ist.

Die Exoplaneten wurden vor den allgemeinen Bestimmungen, welche den sternnächsten Planeten b plus dem Sternsystem-Namen benennt und dann im Alphabet der Kleinbuchstaben (Minuskeln) hochzählt, dann mit A und alphabetisch so weiter benannt (also A=b, B=c, C=d, …).
Lich b, Draugr, referiert zu einer untoten Kreatur in der nordischen Mythologie.
Lich c, Poltergeist, ist der Name für ein übernatürliches Geschöpf, welches nervende, klappernde Geräusche machen soll und die Dinge in der Nähe magisch manipuliert.
Lich d, Phobetor, der, der einer der Söhne von der mystischen Gestalt des Somnus ist, erscheint in Träumen als Bösewicht oder Biest.

Entdeckung

Der Pulsar wurde am 9. Februar 1990 von Aleksander Wolszczan mit dem Arecibo Radioteleskop entdeckt. Lich wurde als Millisekundenpulsar erkannt, welcher eine Rotation von 6,22 Millisekunden aufweist. Jedoch wurden Schwankungen in der Regelmäßigkeit festgestellt, was zu weiteren Untersuchungen führte.

1992 veröffentlichte er und Dale Frail ein sehr bekannt gewordenes Paper in der Fachzeitschrift Nature in dem die Entdeckung von zwei Planeten bewies.
Mit verbesserten Methoden konnte ein dritter Planet 1994 nachgewiesen worden.

1996 wurde ein 100 Erdmassen großer vierter Planet entdeckt, welcher 40 AE entfernt den Heimatpulsar umkreist, allerdings wurde die Entdeckung nach einer Neuinterpretation im Jahr 2005 widerrufen und nun war von einem Kleinplaneten oder einem Kometen mit 0,2-facher Plutomasse die Rede. 2012 wurde dann gesagt, dass die Anomalien der Rotationsdauer des Lich-Pulsars inzwischen vollkommen mit drei Exopulsarplaneten erklärt werden können.

Es wird angenommen, dass Planeten die Ursache für die Rotationsanomalien sein müssten, denn sie verursachen mit ihrer Gravitationswirkung eine minimale Verlagerung des Schwerpunkts im Lich-System.

Entstehung

Das am weitesten verbreitete Modell für die Planeten um PSR J1300+1240 ist, dass sie das Ergebnis der Verschmelzung zweier weißer Zwerge mittels einer Kilonova waren. Die weißen Zwerge würden sich in einer binären Umlaufbahn befinden, wobei die Umlaufbahn langsam durch Gravitationswellen abfällt, bis der hellere weiße Zwergstern seine Roche-Grenze überschreitet. Als das Massenverhältnis groß genug war, würde der leichtere Begleiter gestört worden sein und eine Scheibe um den massiveren Begleiter gebildet haben. Der Stern würde dieses Material angereichert haben und dazu führen, dass seine Masse zunahm, bis er die Chandrasekhar-Grenze erreichte, in der er einen Kernkollaps erlab und sich in einen schnell rotierenden Neutronenstern, oder genauer gesagt, in einen Pulsar verwandelte. Nach der Explosion wäre die Scheibe um den Pulsar immer noch massiv genug gewesen (etwa 0,1 M (=Sonnenmasse)), um Planeten zu bilden, die wahrscheinlich terrestrisch gewesen wären, da sie aus dem Material eines Weißen Zwergs wie Kohlenstoff und Sauerstoff beständen.

Aus diesem Grund und der Tatsache, dass der Pulsar mit seiner harten Strahlung die Planetenoberfläche über diese Spanne von einer bis der Milliarden Jahre, nehme ich eine geringe Albedo (Rückstrahlvermögen), welche mit Kometen vergleichbar ist, an.

Das System

Lich ist dem Sonnensystem mit etwa 2310 Lichtjahren entfernt. Von der Erde aus gesehen liegt es im Sternbild der Jungfrau (Virgo), nahe des Sterns Vindemiatrix/Almuredin. Es beherbergt ein Millisekundenpulsar und 3 Planeten. Es ist nicht undenkbar, dass dieses System nicht doch noch ein Asteroidengürtel innehält. Die Planeten sind nach Lich, dem Pulsar, in der Reihe aufgelistet, wie nah sie dem Zentralgestirn Lich sind.

*S = SImyon; 92 S = -104,4 °C; 113 S = -80,3 °C

Lich

Lich ist ein gewöhnlicher Millisekundenpulsar mit einer ungefähren Masse von 1,4 Sonnenmasse. Damit liegt er an der Untergrenze der Neutronensterne. Er hat eine Oberflächentemperatur nach der planckschen Schwarzkörperstrahlung von 28 856 K, das ist ein intensives Blau, wobei viel mehr Licht im Ultraviolettem abgegeben wird. Wobei ein Stern mit einem Radius von nur ca. 10 bis 11 Kilometer im Radius nur wenig Licht abstrahlen kann. Das sind alles trotzdem gewöhnliche Werte für einen Neutronenstern, welcher so heißt, weil die Dichte und Druck im Inneren des Stern-Kollapsar so stark ist, dass die Atome und Protonen sich zu Neutronen in einem Prozess auflösen.

Draugr/Lich b

Draugr wurde 1994 am 22. April von Aleksander Wolszczan und Maciej Konacki durch die in diesem Fall vorherrschende „pulsar timing“-Methode, also dass durch die Unregelmäßigkeiten der Signale von den Pulsaren diese Planeten aufgemacht werden können, gefunden. Er hat keine bekannte Exzentrizität und umkreist Lich in einem Abstand von 28,2 Millionen Kilometer. Er besitzt nur eine Masse von 2 % bis 2,2 % der Erde und ist der masseärmste Planet überhaupt (Sonnensystem inkludiert).

Poltergeist/Lich c

Poltergeist ist, außer dass er um einen Pulsar kreist, eine recht gewöhnliche Supererde mit einer Masse von ungefähr 4,3 Erdmassen und umkreist Lich auf einer ziemlich genau bekannten Distanz von 53,7 Millionen Kilometer. Wüsste man die Masse von Lich genauer, so könnte man noch genauer berichten, denn die Umlaufszeit von Poltergeist weiß man zu 66 Tagen 13 Stunden und 0,3 Sekunden mit einer Ungenauigkeit von nur 8,64 Sekunden plus und minus. Poltergeist war zusammen mit Phobetor die ersten beiden jemals entdeckten Exoplaneten und das geschah am 22. Januar 1992. Im Dezember 2015 wurde dieser Planet auf Poltergeist bekannt.

Phobetor/Lich d

Phobetor wurde zusammen mit Poltergeist entdeckt und hat seinen Namen während der öffentlichen Ausschreibung/Wettbewerb durch die IAU (Internationale Astronomische Union) im Dezember 2015 benannt. Phobetor ist auch eine Supererde, jedoch mit etwa 3,9 Erdmassen etwas leichter als Poltergeist. Phobetor umkreist Lich in der Entfernung von etwa 69,7 Millionen Kilometer und hat eine Exzentrizität von 0,0252. Also ist die Apoapsis um 2,52 % größer als die mittlere Entfernung.

Quellen:

Perseidoj

Unua el la potencaj kaj multnombraj meteorfluoj de la jaro

Resuma tablo de la meteorfluo Perseidoj.


Krom la Leonidoj, la Perseidoj estas la plej famaj meteorfluoj de ĉiuj. Oni povas trovi sennombrajn belegajn kaj bone prenitajn bildojn en la reto kun meteorito tuŝita tra la bildo. “Perseidoj” signifas en la Esperanton “tiu de (konstelacio) Perseo”.

Kunbildo de multaj bildoj el nokto de la Perseid’-meteorfluo de 2016. Bildfonto: https://heise.cloudimg.io/width/1600/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/2/9/4/6/6/4/3/Perseiden-Collage_16-9-97930c32a8241f3a.jpeg

Meteorfluoj

Meteorfluoj, aŭ pli ofte konataj kiel falstelometeorfluoj, estas unuopaj meteoroj, vere partetoj de centimetrograndecaj el la spaco, kiuj atingas la atmosferon. Tamen meteoroj ankoraŭ aperas sporade en la atmosfero (antaŭe ili estis nomataj meteoroidoj). Kio faras ilin vera meteorfluo estas la ofteco de observitaj meteoroj. Se ili venas de ĉirkaŭ unu direkto en la ĉielo, ili probable havas la saman originon. Ĉi tio probable estas kometo, sed ĝi ankaŭ povas esti asteroido. Kiam la kometoj liberigas sian gason kaj kreas la voston, ankaŭ individuaj eroj, kiuj estas ĝuste tiu centimetraj, ankaŭ liberiĝas. En la kazo de la Perseidoj, la originala objekto estas la kometo 109P (Swift-Tuttle).

Kometo de origino: 109P / Swift-Tuttle

Unu el la meteoroj Perseidoj. (Devia trajektorio). Meteoroj aperas kiel satelitoj, sed kiel oni klarigas en la sekva alineo, ili estas multe pli rapidaj ol la satelitoj, do ili ankaŭ kuras multe pli rapide tra la ĉielo. Kiam ili pli profundiĝas en la atmosferon, ili kutime ekbrulas kaj jam foriras post sekundoj. Ili aspektas kiel strioj en registradoj. Bildofonto: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Perseiid.jpg

En la sekva momento ni devas pli detale rigardi la kometon, kiel ni faris ĉe NEOWISE la pasintan monaton. Ĝia konduto rivelas multon pri la konduto de la meteoroj. Laŭ la Malgranda Korpa Datenbanko de JPL, la kerno de kometo 109P havas diametron de 26 km, afelio (plej granda distanco de la Suno) de 51.223 AU kaj perihelio de 0.9595 AU, kio signifas, ke 109P povus veni tre proksime al la Tero. (En 2126 109P laŭsupoze alproksimiĝas al la tero ĝis 25 milionoj da kilometroj, igante 109P specon de kometo de la jarcento kun la grandeco). Inklino de 113,45 °, t.e. retrograda (malantaŭen), kaj perihelio orbita rapideco de 42,6 km / s (el Vikipedio, konfirmita de mia kalkulo). Kun ĉi tiuj datumoj kaj la aldona orbita rapideco de la tero, oni alvenas al rapideco de la meteoroj moviĝantaj laŭ ĉi tiu trajektorio dum ĉirkaŭ 60 km / s (vidu: Vikipedio, Stellarium: 59 km / s). La meteoroj havas ĉi tiujn rapidecojn antaŭ ol ili trafas la teran atmosferon. Ĉi tio signifas, ke la meteoroj estas ege rapidaj (vidu ISS kun mezume 7,657 6 km/s aŭ 27 567,37 km/h), sed kompare kun meteoroj ĝenerale ili ankoraŭ rapidas, sed ne plu ekstreme rapide. Antaŭ ol ili atingos la teran atmosferon, meteoroj devas superi la flugrapidecon de la tero (ĉ. 11,3 km / s), alie ili elirus el la tera orbito kaj la flugrapideco de la suno estus ĉe la alteco de la tera orbito + la orbita rapideco de la tero (entute ĉirkaŭ 72,8 km/s) subtraka, alie ĝi venus de ekster la sunsistemo, kiel Kometo 2I/Borisov.

Videbleco de la Perseidoj

Kun la datenoj de 109P oni ankaŭ povas facile determini la orbitan periodon: ĉirkaŭ 133,28 jaroj. Ene de jaro post kaj antaŭ ol 109P pasis la plej proksima punkto al tero (ĉi-foje estas ĉirkaŭ la 12-a de aŭgusto por la orbitoj de 109P kaj Tero), la nombro de meteoroj el ĉi tiu meteorpluvado estas la plej alta. La lasta punkto plej proksima al la tero estis fine de 1992 kaj tial la nombro de meteoroj devas malpliiĝi longtempe. En la ĉi-jara Himmelsjahr (2020), Hans-Ulrich Keller skribas en la ĉapitro de aŭgusto, ke Jupitero influis la meteorfluon kaj ke la preciza orbito de la partoj, kiuj faris kvar orbitojn de la 109P (en 1479) ĉirkaŭ la suno de la kometo. estus eksplodigita, estus pli proksima al la tero pro Jupitero kaj tiel la ĉi-jara rapideco probable estus tre alta, kun pli ol 100 meteoroj je horo (ZHR: 100) oni devus atendi.

Videbleco de la Perseidoj kun poluo de lumo

Sed tio ne estas tute ĝusta, aŭ nur duona vero, ĉar aera kaj luma poluo, ĝeneralaj atmosferaj kondiĉoj, t.e. pozicioj proksime al la horizonto aŭ al la suno, malhelpas percepti la plej malhelajn meteorojn. Se indiko pri la horo-nombro de observeblaj meteoroj estas donita kiel nombro de 100, sub ĉi tiuj kondiĉoj, precipe en Mezeŭropo aŭ Amerikano, nur eble 10 ĝis 25 el ili vidiĝas kaj la plej malhelaj meteoroj, kiel supre, estas mallonge skizitaj, blokitaj de lumopoluo.

Der Radiant


La migrado de la radianto de la Perseidoj. Bildfonto: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/PER_2009.png

La radianto de la meteorfluo nomas la ŝajnan lokon de deveno de ĉiuj meteoroj en la ĉielo kaj, en la kazo de la Perseidoj, migras de Kassiopio al la konstelacio de Perseo en julio, de kie la nomo de la meteorfluo (kaj praktike de ĉiuj aliaj meteorfluoj) estas derivita (Leonidoj, Bootidoj, Geminidoj, Aquariidoj, Tauridoj, Orionidoj, Liridoj …).

Germana versaĵo de tio kontribuaĵo estas ekzistita.

Fontoj:

Perseiden

Einer der stärksten und zahlreichsten Meteorströme im Jahr

Eine Übersichtstabelle des Meteorstroms Perseiden.

Die Perseiden sind neben den Leoniden die bekanntesten Meteorströme überhaupt. Man findet unzählige wunderschöne und gut getroffene Bilder im Netz mit einem Meteor, der durch die Bildfläche gestreift ist. Eine (wahrscheinlich wegen dem Trema veraltete) Schreibweise ist Perseïden.

Eine Collage vieler Bilder einer Nacht von dem Perseidenstrom aus 2016. Bildquelle: https://heise.cloudimg.io/width/1600/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/2/9/4/6/6/4/3/Perseiden-Collage_16-9-97930c32a8241f3a.jpeg

Meteorströme

Meteorströme, oder auch mehr bekannt als Sternschnuppenstrom sind einzelne Meteore, also wirklich Kleinstteile von Zentimetergröße aus dem All, welche in die Atmosphäre gelangen. Es treten dennoch immer vereinzelt Meteore in die Atmosphäre (zuvor werden sie Meteoroide genannt). Was sie zu einem regelrechten Strom macht, ist die Rate der beobachteten Meteore. Kommen sie dazu auch noch von etwa einer Richtung am Himmel, haben sie wahrscheinlich denselben Ursprung. Dieser ist wahrscheinlich ein Komet, kann aber durchaus auch ein Asteroid sein. Wenn die Kometen ihr Gas freisetzen und den Schweif erzeugen, werden auch einzelne Partikel frei, die eben diese Zentimetergröße aufweisen.
Im Falle der Perseiden ist das Ursprungsobjekt der Komet 109P (Swift-Tuttle).

Ursprungskomet: 109P/Swift-Tuttle

Einer der Meteore der Perseiden. (Abweichende Flugbahn). Meteore erscheinen wie Satelliten, allerdings sind sie wie im nächsten Absatz erklärt, viel schneller als die Satelliten, damit rasen sie auch viel schneller über den Himmel. Wenn sie tiefer in die Atmosphäre kommen, blitzen sie meist auf und sind bereits nach Sekunden wieder vergangen. Auf Aufnahmen sehen sie streifenförmig aus. Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/Perseiid.jpg

Im nächsten Moment müssen wir uns den Kometen genauer anschauen, das haben wir bereits bei NEOWISE vergangenen Monats getan. Sein Verhalten verrät viel über das Verhalten der Meteore. Der Kern des Kometen 109P hat laut der Small-Body-Database des JPLs einen Durchmesser von 26 km, ein Aphel (größte Sonnenentfernung) von 51,223 AE und ein Perihel von 0,9595 AE, was bedeutet, dass 109P der Erde sehr nahekommen könnte. (2126 soll 109P bis zu 25 Millionen Kilometer sich der Erde annähern, womit 109P mit der Größe eine Art Jahrhundertkomet werden würde). Eine Inklination von 113,45°, also retrograd (rücklaufend), sowie eine Perihelbahngeschwindigkeit von 42,6 km/s (aus Wikipedia, bestätigt durch meine Rechnung). Bei diesen Daten und der zusätzlichen Bahngeschwindigkeit der Erde kommt man dabei auf eine Geschwindigkeit der entlang dieser Flugbahn ziehenden Meteore für etwa 60 km/s (vgl.: Wikipedia, Stellarium: 59 km/s). Diese Geschwindigkeiten haben die Meteore, bevor sie in die Erdatmosphäre eintreffen. Damit sind die Meteore äußert schnell (vgl. ISS mit durchn. 7,657 6 km/s oder 27 567,37 km/h), aber verglichen mit Meteoren im Allgemeinen schon noch schnell, aber nicht mehr äußerst schnell. Meteore müssen bevor sie die Erdatmosphäre erreichen, die Fluchtgeschwindigkeit der Erde (ca. 11,3 km/s) überbieten, sonst käme sie aus dem Erdorbit und die Fluchtgeschwindigkeit der Sonne in Erdbahnhöhe + Bahngeschwindigkeit der Erde (insgesamt ca. 72,8 km/s) unterbieten, sonst käme es von außerhalb des Sonnensystems, wie der Komet 2I/Borisov.

Sichtbarkeit der Perseiden

Mit den Daten von 109P kann man auch leicht die Umlaufzeit feststellen: ca. 133,28 Jahre. Innerhalb eines Jahres nachdem und bevor 109P den erdnächsten Punkt (das ist momentan für die Umlaufbahnen von 109P und der Erde ungefähr der 12. August) passiert hat, ist die Anzahl der Meteore von diesem Meteorstrome am höchsten. Der letzte erdnächster Punkt war Ende 1992 und somit dürfte die Meteorenanzahl auf langer Sicht abnehmen. Hans-Ulrich Keller schreibt in seinem diesjährigen Himmelsjahr (2020) im August-Kapitel, dass Jupiter Einfluss auf den Meteorstrom genommen habe und dass auch die präzise Bahn der Teile, die vor vier Umläufen des 109P (im Jahr 1479) um die Sonne vom Kometen abgesprengt würden, aufgrund vom Jupiter näher an der Erde lägen und somit die diesjährige Rate wahrscheinlich sehr hoch sei, mit mehr als 100 Meteoren pro Stunde (ZHR: 100) solle man rechnen.

Sichtbarkeit der Perseiden in Mitteleuropa

Das ist aber nicht ganz korrekt, bzw. nur eine Halbwahrheit, denn durch die Luft- und Lichtverschmutzung, allgemeine atmosphärische Bedingungen, also horizont- oder sonnennahe Positionen, verhindern, dass man die dunkelsten Meteore wahrnehmen kann. Wenn jetzt eine Angabe der stündlichen Anzahl der beobachtbaren Meteore eine Zahl von 100 gesagt wird, sieht man unter diesen Bedingungen, insbesondere in Mitteleuropa nur vielleicht 10 bis 25 Stück davon und die dunkelsten Meteore, wird wie oben kurz angerissen, durch die Lichtverschmutzung geblockt.

Der Radiant

Die Wanderung des Radiants der Perseiden. Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3d/PER_2009.png

Mit dem Radianten des Meteorstroms bezeichnet man den scheinbaren Ursprungsort der Gesamtheit der Meteore am Himmel und wandert im Falle von den Perseiden noch im Juli aus der Kassiopeia in das Sternbild des Perseus, woher der Name des Meteorstroms (sowie praktisch alle anderen Meteorströme auch) auch abgeleitet wird (Leoniden, Bootiden, Geminiden, Aquariiden, Tauriden, Orioniden, Lyriden…).

Eine esperantische Ausgabe dieses Artikels ist geplant! Esperanta versiaĵo de tio kontribuaĵo estas planita!

Quellen:

Landung der Crew Dragon Demo-2/SpX-DM2|SpaceX

Die Crew-Dragon-Kapsel Endeavour kurz vor der Wasserung. Bildquelle: https://www.epochtimes.de/
assets/uploads/2020/08/
GettyImages-1227882657-800×450.jpg

Am 02.08.2020 18:48:06 UTC ist die Crew Dragon „Endeavour“ von SpaceX nach etwas mehr als 2 Monaten wieder auf der ISS gelandet. Zuvor wurde die Endeavour gestern am 01.08. um 23:35 UTC von der ISS getrennt. Mit dem Start vor zwei Monaten sind erstmals zwei US-Astronauten wieder von der USA aus seit dem Ende der Space Shuttle Missionen im Jahre 2011 gestartet. Diesmal allerdings von dem privaten Weltraumunternehmen SpaceX.

Die Endeavour landete zum ersten Mal seit 45 Jahren im Wasser, sie wurde nach einem ehemaligen Space Shuttle Stunden nach dem Start benannt. Ihre Masse betrug bei der Landung 12,055 Tonnen. Die Astronauten scheinen wie gewöhnlich geschlaucht zu sein, jedoch gesund.

Quellen:

Die Bergung der Crew Dragon Kapsel

Mars 2020

Rover-Marsmission der NASA von 2020

Wann?                     30.07.2020, 11:50 UTC (12:50 MEZ, 13:50 MESZ)
Wer?                      ULA, NASA (Mars Exploration Program)
Was?                      Mars-Rover u. Helikopter-Mission
Trägerrakete?             Atlas V 541 (ULA; United Launch Alliance)
Von wo aus?               SLC-41, KSC (Cape Canaveral), Florida (USA)
Ziel?                     Jezero-Krater, Mars, 18.02.2021
Besatzung?                Unbemannt
Missionsdauer?            Min. 1 Marsjahr (ca. 687 Erdtage)

Übersicht

Bei der Mars-2020-Mission der NASA handelt es sich hauptsächlich um eine Rover-Expedition. Der Rover Perseverance wird zusammen mit der Helikopterdrohne Ingenuity im Gepäck zum Mars fliegen. Die Aufgabe von Perseverance ist es, mit seinen Bordexperimenten viele wissenschaftliche Daten zu sammeln, Bilder zu machen und nach mikrobiellem Leben in der Frühzeit oder sogar aktuell Ausschau zu halten. Die Ziele der Mars-2020-Mission sind also, zu erfahren, ob jemals etwas auf dem Mars lebte, die Charakterisierung des Marsklimas, Charakterisierung der Marsgeologie durch Proben von Bohrkernen sowie die weitere Vorbereitung für die kommende Präsenz von Menschen auf dem Mars, welche eventuell noch in den 2020ern beginnen wird.

Die Atlas V 541 Rakete mit dem Rover, am 28.07.2020. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/system/resources/detail_files/25157_rocket-1000.jpg

Einsatz von neuen Techniken und Technologien

Die Technik des Perseverance-Rovers stützt sich auf die der Vorgänger, insbesondere auf die von Curiosity. Allerdings sind auch viele Neuigkeiten mit in den Rover eingeflossen. Dabei ist besonders die Technik hinter dem Landevorgang interessant.

Das Landesystem vom Mars-2020-Raumschiff besteht aus einem Fallschirm und einem Abstiegsfahrzeug, dem „Skycrane“ (Landedüsen). Nachdem der Atmosphäreneintritt geglückt ist, wird der Fallschirm geöffnet. Die „Range Trigger“-Technologie erlaubt es, den Fallschirm auch noch später zu öffnen, falls das Landeraumschiff im Normalfall zu kurz kommen könnte. Bisher wurde der Fallschirm immer dann geöffnet, sobald er geöffnet werden konnte, also praktisch sofort. Ebenso neu ist die Technik, anhand der Oberflächenmerkmale unter dem Landeraumschiff die relative Position zum Mars zu schätzen. Die Genauigkeit bei dieser Methode beträgt bis zu 60 Meter. Vorher schätzte man die Position über das Deep Space Network per Triangulation mit einer Genauigkeit von 1-2 km vor dem Atmosphäreneintritt. Während des Landevorgangs verschlechterte sich die Genauigkeit auf einen Fehler von um die 3 km. Die steigende Genauigkeit kann die Fläche des Landefensters erheblich senken und damit auch die Zugänglichkeit zu vorher gefährlicheren Gebieten stark vergrößern, was natürlich auch gut für kleinere, dennoch interessante Orte ist. Währenddessen werden die Landedüsen des Skycranes aktiviert. Dieser trägt den Rover und ist mit Gurten befestigt. Bei der Landung lösen sich die Gurte und der Skycrane fliegt vom Rover weg. Die Düsen sind etwas nach außen gerichtet und nicht direkt auf den Rover, sodass die Abgase den Rover nicht beschädigen.

Das Landeraumschiff in der Konstruktion. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/system/resources/detail_files/25060_PIA23925-web.jpg

Der Perseverance-Computer weiß durch seine Inertial Measurement Unit, zu deutsch inertiale Messeinheit, genau wie er steht, kann so seine Lage kennen und gezielt darauf reagieren und ausbalancieren. Weiterhin besitzt der Computer ein System, mit dem der Computer sich und den ganzen Rover selbst checkt, z. B. ob die Temperatur stabil bleibt. Dieses System schickt jeden Marstag u.a. auch Daten über den Energiestand zur Erde zur weiteren Einsatzplanung. Die Speichereinheiten des Rovers wurden für die Strahlung auf dem Mars extra angepasst.

Der Perseverance-Rover ist auch dafür ausgelegt, Proben zu sammeln. Diese Proben können zum ersten Mal so vorbereitet werden, dass sie eines Tages von der Marsoberfläche zurückkehren könnten, um angesichts der dort nur begrenzt vorhandenen Ausrüstung stattdessen auf der Erde genauer untersucht zu werden.
Der Prozess der Probenentnahme wird in drei Schritten durchgeführt. Beim ersten Schritt wird die Probe gesammelt, beim zweiten Schritt versiegelt und im Rover gelagert und im letzten Schritt auf der Oberfläche abgelegt. Dabei geht die NASA sehr sorgfältig vor, denn auch wenn der Perseverance-Rover äußerst steril gehalten wurde, sind dort immer noch irdische Kleinstlebewesen, die durch das System der Probenentnahme die Marsoberfläche kontaminieren würden. So wird alles hermetisch abgeschlossen und ganz vorsichtig durchgeführt, sodass nichts passieren kann. Dann wird der Ort, an dem die Probe abgelegt wurde, genau notiert. Perseverance soll mindestens 20 Proben sammeln und so gesondert zurücklassen.

Perseverance

Der Perseverance-Rover ist vom Konzept her eine Kopie von seinen Vorgängern, wie eben Curiosity. Der Rover hat einen Körper, 6 Räder, einen Arm, einen Turm, bzw. einen Mast. Er ist bestückt mit mehreren Kameras ringsherum und hat ein Wettersystem. Perseverance ist ungefähr 3 Meter lang, 2,7 Meter breit, 2,2 Meter hoch und besitzt eine Masse von 1025 Kilogramm, was ausgesprochen wenig ist, aber dennoch 14 % schwerer als Curiosity. Wir wollen uns nun den einzelnen Teilen näher widmen.

Was alles am Rover dran ist.

Perseverance hat 6 Räder mit eigenen Antrieben, was dem Rover erlaubt, sich wendig zu drehen und zu bewegen. Die Aluminium-Räder haben einen Durchmesser von 52,5 Zentimetern und sind mit Titanstreben versehen für bessere Traktion und Stabilität. Der Rover erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 0,152 km/h, das sind gut 4 cm pro Sekunde. Auf dem Mars geht es eher um Effizienz, als um Geschwindigkeit. Im Betrieb verbraucht der Antrieb rund 200 Watt.

Die Radionuklidbatterie für den Rover. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/resources/24773/mars-2020s-mmrtg/

Die Energiequelle des Rovers ist eine Radionuklidbatterie, kurz MMRTG. Sie hat eine Masse von 45 kg (danke an Stella an der Stelle für die Korrektion, siehe Kommentarspalte), davon sind 4,8 kg Plutoniumoxid. Da Radionuklidbatterien ständig Strom aus der entstehenden Wärme des strahlenden Kerns machen, gibt dieses Exemplar für den Rover hier sehr zuverlässig und konstant eine Leistung von 110 Watt ab. Das bedeutet aber auch, dass der Rover nicht durchgängig fahren kann, sondern mal ruhen muss, um seine Lithium-Ionen-Akkus aufzuladen. Die Betriebsdauer der MMRTG dürfte etwa 14 Jahre betragen.

Da Perseverance mit der Erde kommunizieren soll, braucht er auch ein Kommunikationssystem. Dazu hat der Rover 3 verschiedene Antennen bzw. Sender. Einmal seine UHF-Antenne, welche auf einer Frequenz von ca. 400 MHz mit der Erde kommunizieren kann. Die Verbindung ist nicht direkt, sondern das Signal wird vom Rover über einen als Relais fungierenden Orbiter beim Mars an die Erde vermittelt. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei durchaus 2 Megabits pro Sekunde und ein Bild wäre demnach in 10 Sekunden verschickt.

Jedoch hat Perseverance noch zwei weitere Antennen, beide arbeiten im X-Band bei 7-8 GHz. Die eine ist eine High-Gain-Antenne mit einem gerichteten Signal, die andere eine Low-Gain-Antenne, welche ihr Signal in allen Richtungen ungefähr gleich gut empfängt und es daher ermöglicht, dem Rover auch unter schwierigen Bedingungen etwas mitteilen zu können. Die Datenempfangsrate liegt bei um die 10 Bits/Sekunde bzw. bis zu 30 Bits bei den 70 Meter Antennen im Deep Space Network (DSN). Im Gegensatz zur Low-Gain-Antenne kann die High-Gain-Antenne auch senden, wobei eine Uploadgeschwindigkeit von 800 Bits pro Sekunde erreicht werden kann, beim Download sogar 3 Kilobits pro Sekunde.

Mikrophone hat Perseverance auch, zwei Stück sogar. Eines im SuperCam-Experiment und das andere für das Landesystem. Sie überprüfen zusätzlich, ob am Rover alles okay arbeitet und hören manchmal auch dem Mars zu, was er zu sagen hat … Wenn er was sagt.

Der Computer des Rovers ist nicht so leistungsfähig wie ein handelsübliches Notebook, oder Handy, aber dennoch gut genug für seine Arbeit. So operiert er bis zu 200 MHz schnell, kann 2 GB Daten speichern und hat 256 MB RAM.

Dem Rover dürfte so und mit seinen Rädern eine Reichweite von locker 20 km aufweisen.

Wissenschaftliche Experimente

Die Positionen der wissenschaftlichen Experimente bei Perseverance.
  • MASTCAM-Z:
    Eine Reihe fortschrittlicher Kameras und Fähigkeit zu Panoramaaufnahmen und stereoskopische Aufnahmen. MASTCAM-Z liefert auch Hinweise zu der Mineralogie und den Roveroperationen. Das Gerät ist schnell bereit und kann rasch Bilder schießen. MASTCAM-Z befindet sich auf dem Rovermast und die beiden Kameras sind 24,2 cm voneinander getrennt, sie haben eine Masse von 4 kg und verbrauchen 17,4 Watt. Seine Auflösung ist gut: nahe Objekte werden mit 0,15 mm pro Pixel aufgelöst.
  • MEDA (Mars Environmental Dynamics Analyzer):
    Er ist die Wetterstation des Rovers und überwacht die Staubmenge in der Marsluft vor Ort. Er misst die Boden- u. Lufttemperatur, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Windrichtung, Größe und Menge der Staubpartikel, Sonneneinstrahlung im UV- und IR-Bereich. Mit den Wetterdaten können die Missionsleiter die Mission weiterplanen und hilfreiche Informationen für spätere Astronauten liefern. Es sind insgesamt 14 verschiedene Instrumente und haben zusammen eine Masse von 5,5 kg und verbrauchen bis zu 17 Watt.
  • MOXIE (Mars Oxygen In-Situ Resource Utilization Experiment):
    MOXIE wird während der Mission aus der Marsatmosphäre Sauerstoff gewinnen und damit den Weg ebnen für die Sauerstoffaufbereitung späterer bemannte Marsmissionen, nicht nur als Atemmittel, sondern auch als Treibstoffkomponente. MOXIE wird jeweils immer eine Stunde lang arbeiten und verteilt über die ganze Länge der Mission und erzeugt dann in dieser Stunde bis zu 10 g molekularer Sauerstoff, das sind bei Erddruck und 21 °C 7,5 Liter. Er benötigt 300 Watt und hat eine Masse von 17,1 kg.
  • PIXL (Planetary Instrument for X-ray Lithochemistry):
    Das PIXL, das zweifellos an den Pixel, der kleinste Punkt in einem digitalen Bild, erinnert, erfasst die genaue chemische Zusammensetzung von dem Gestein auf dem Mars. Dabei wird ein sehr kleiner Röntgenstrahl auf das Zielgestein gesetzt und geschaut… (hier mehr dazu (engl.), er kann 26 einzelne Elemente feststellen und die Auflösung des Strahls und der Analyse befindet sich im Submilimeterbereich. PIXL hat eine Masse von insgesamt 4,3 Kilogramm und verbraucht eine Leistung von 25 W.
  • RIMFAX (Radar Imager for Mars’ Subsurface Experiment):
    Seine Aufgabe ist es, per Radar den Boden genau zu erfassen und auch bis zu 10 Meter tief, je nach Bodenmaterialien, in den Marsboden hineinzublicken. Das hat noch keine Marssonde oder generell ein Experiment auf dem Mars zuvorgetan. Die Radarantenne zeigt zum Boden und könnte Wassermengen aufdecken, sowie Steine, die in der Urzeit des Mars begraben wurden, und diese dann mit einem 3 Kilogramm schwerem Gerät analysieren. Die Frequenzen sind bei 150 MHz bis 1200 MHz und RIMFAX scannt alle 10 cm den Boden. Dabei verbraucht es 5 bis 10 Watt.
  • SHERLOC (Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals):
    SHERLOC verwendet eine Kamera, ein Spektrometer und einen Laser, um nach organischen Materialien zu suchen. Sie würden durch das längst vergangene Wasser in der Urzeit verändert worden sein und eventuelle Zeichen primitiven Lebens bedeuten. Die Apparatur wird über einen Punkt am Boden etwa 6 cm hoch gehalten und SHERLOC macht ein Bild von 2,9 × 1,5 cm Größe, dafür aber mit einer Auflösung von 0,03 mm. Der Laser des SHERLOC hat eine Auflösung von 0,05 mm und verwendet ein UV-Licht um organisches Material ähnlich wie in der Forensik zu analysieren. Außerdem wird ein Stück Raumanzugsmaterial mitgeführt, um zu testen, ob es den marsianischen Bedingungen standhält. SHERLOC kann rund um die Uhr arbeiten und benötigt eine insgesamte Leistung von 48,8 Watt und hat eine insgesamte Masse von 4,72 kg.
  • SuperCam:
    Bei der SuperCam ist eine Kamera, ein Laser und mehrere Spektrometer dabei und können ähnlich wie SHERLOC die möglichen organischen Materialien bestimmen. Jedoch ist SHERLOC mehr auf die Nähe als auf die Weite gefixt. Die SuperCam ist also für die Entfernung. Auf 7 Meter Entfernung kann die SuperCam so auf die Größe einer Bleistiftspitze auflösen. Außerdem ist er auch noch dazu da, um den Staub in der Marsatmosphäre genau einzuschätzen. Gibt es Teile im Marsstaub, die gefährlich für Menschen werden können? Die SuperCam wird auch noch die Fähigkeit der Absorption und Reflexion des Marsstaubs und des Wassereis in der Marsatmosphäre ermitteln und so Wettervorhersagen auf dem Mars präziser werden lassen.

Ingenuity

Masse                                  1,8 kg
Flügelspannlänge
           ca. 1,2 m
Energie
                                350 W, 90-Sekunden-Flug pro Marstag
Reichweite
                        300 m weit, 5 m hoch
Betriebsdruck
                   um die 6 hPa, ca. 0,6 % des Erddrucks

Die Helikopterdrohne Ingenuity. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/resources/22368/inspecting-mars-helicopter/

Ingenuity ist der kleine Drohnen-Hubschrauer von Mars-2020 und hat eine Masse von gerade mal 1,8 kg. Er ist extra so leicht wie möglich gebaut, um genug Auftrieb in der dünnen Atmosphäre zu fliegen. Wichtig zu wissen, ist, dass er der erste Atmosphärenflugkörper auf einem anderen Planeten ist und die Technologie damit erprobt werden soll. Ingenuity muss ganz allein fliegen und navigieren können, ohne irdische Unterstützung. Die erste Testphase soll im Frühjahr, nur ein paar Wochen nach der Landung von Perseverance für einen Monat getestet werden.

Landeort & Reise

Mars-2020 soll im Jezero-Krater landen und wurde als einer von 3(?) Landeplätzen ausgewählt. Zuvor im Jahr 2015 gab es noch 30 mögliche Kandidaten.

Der Perseverance-Rover wählt natürlich eine Hohmann-Bahn. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/system/resources/detail_files/25156_Mars_Perseverance_Trajectory.jpg

Der Jezero-Krater befindet sich in einem Flussdelta und auf der nördlichen Hemisphäre nahe der Syrtis Major. Im Jezero war es mindestens zweimal feucht. Über die höhergelegenen Bergen floss das Wasser mit dem kürzesten Weg in den Krater und formte ein Flussdelta mit der Zeit. Vor 3,5 Milliarden Jahren soll sich da durch das Wasser Ton in den Krater befördert haben, sodass das Flussdelta etwas angehoben und deutlich sichtbar wurde. Möglich ist es, dass dort in einer der feuchten Zeiten mikrobielles Leben sich zuhause fühlte. Wenn das der Fall ist, könnten in den Ton-Sedimenten die Überreste der Marslebewesen gefunden werden.

Der Jezero-Krater und die Landestelle. Bildquelle: https://mars.nasa.gov/system/resources/detail_files/25114_PIA23976-web.jpg

Status: Mars2020 ist nun auf einer Fluchtflugbahn

Der Livestream des Starts

Hope – Marsmission der Vereinigten Arabischen Emirate

Wann?                                19.07.2020, 21:58 UTC (22:58 MEZ, 23:58 MESZ)
Wer?                                    Auftraggeber: VAE (Vereinigte Arabische Emirate)
Was?                                    Mars-Raumsonden-Mission „Hope-Probe“
Trägerrakete?                H-IIA 202 (JAXA/Mitsubishi)
Von wo aus?                     LA-Y1, TSC (Tanegashima Space Center), Japan
Ziel?                                     Marsorbit, 09.02.2021
Besatzung?                       Unbemannt
Missionsdauer?              Min. 1 Marsjahr (ca. 687 Erdtage)

Übersicht

Das erklärte Hauptziel der ersten emiratischen Marsmission ist die Erforschung der unteren Marsatmosphärenschicht für das Verständnis der Klimadynamik tagesweise und jahreszeitenweise und des Wetters auf dem Mars, sowie den Verlust von Wasserstoff und Sauerstoff der Atmosphäre, und ob es dabei Zusammenhänge gibt. Mit der Hope-Mission wollen Wissenschaftler auch auf die Veränderungen des Mars von einem feuchten und warmen Planeten in einen trockenen, kühlen und staubigen Planeten machen. Die Marsmission soll den Orbit Anfang Februar 2021 erreichen und mindestens ein Marsjahr im Einsatz bleiben.

Hopes Umlaufbahn wird eine Apoapsis von 43 Tsd. Kilometer und eine Periapsis von 20 Tsd. Aufweisen. Die Neigung zum Marsäquator soll dann 25° haben. Kein anderes Raumschiff zuvor hatte eine ähnliche Umlaufbahn um den Mars. Aus einer solchen Höhe ist es Hope gut möglich etwa 40 % des Marsglobus gleichzeitig zu beobachten.

Von der Emirati-Marsmission erhofft man sich Inspiration und eine ganze Nachwuchsgesellschaft, sowie Prestige und das Gesehenwerden in der internationalen Marswissenschaftsgesellschaft.

Aufbau von Hope

Hope hat Solarpanele für die Stromerzeugung, die 600 Watt liefern sollen. Eine große Parabolantenne von 1,85 Meter Durchmesser und alles zusammen, mit dem Bordtreibstoff und Triebwerk sind das 1 350 kg.

Technologien

Die Marssonde Hope wird das Wettersystem des Mars untersuchen und die Wetterveränderungen jeden Tag tagein, tagaus und auf dem ganzen Marsglobus protokollieren, simultan die Verteilung von Wasserstoff und Sauerstoff in der obersten Atmosphärenschicht überwachen. Wichtig ist dabei auch die möglichen Zusammenhänge zwischen den Klima- u. Wetterereignissen in der untersten Schicht und dem Atmosphärenverlust der obersten Schicht. Das hatte in der Vergangenheit die Folge gehabt, dass der Mars sein ganzes Oberflächenwasser verlor.

Wissenschaftliche Experimente

Die Marssonde Hope besitzt drei Instrumente, die alle non-in-situ sind (nicht stationär/lokal messend):

  • EMIRS (Emirates Mars Infrared Spectrometer): Untersucht die untere Atmosphäre im IR-Bereich mit Interferometrie, misst die globale Verteilung von Staub, Eiswolken, Wasserdämpfen und Temperaturprofile. Verknüpft die Beobachtungen mit der Untersuchungen der oberen Atmosphäre durch EMUS und EXI.
  • EXI (Emirates Exploration Imager): Nimmt 12-Megapixel-Aufnahmen zwischen Sichtbates Licht und Ultraviolett vom Mars auf, untersucht damit die untere Atmosphäre auf Tiefe des Marswassereises und Ozon.
  • EMUS (Emirates Mars Ultraviolet Spectrometer): Überwacht die Positionen von Wasserstoff- u. Sauerstoffansammlungen, sowie Kohlenmonoxid und protokolliert die Veränderungen über Zeit.
Livestream

Status: Im Flug

Quellen:

C/2020 F3 (NEOWISE)

NEOWISE ist ein langperiodischer Komet, welcher mit etwas Glück Mitte Juli bis Anfang August mit bloßem Auge abends Richtung NNW zu sehen ist. Er wurde am 27.03.2020 vom Weltraum-Infrarotteleskop WISE entdeckt, welcher auch teilweise namensgebend ist.

Langperiodischer? Komet?

Was ist ein Komet und was bedeutet langperiodisch? Ein nach dem anderem.

Ich schrieb im Artikel „Asteroiden, Planetoiden, Meteore und Meteoriten“ auch einen Absatz über die Kometen:

Kometen kennen die Menschen schon über die Antike hinaus. Oft hat man von dem einen großen Kometen gehört, der alle Menschenleben ungefähr wiederkehrt. Der Halleysche Komet – benannt nach Edmund Halley, der, der seine Flugbahn berechnete – wurde vermutlich überdurchschnittlich oft gesehen. Doch Kometen kommen vielleicht auch nur einmal: Der Komet ISON von 2016 zum Beispiel verging 1,6 Millionen Kilometer nah an der Sonne und löste sich auf.

Dann gibt es langperiodische Kometen wie der McNaught, PanSTARRS-Komet, oder Hale-Bopp und Halleyscher Komet sind langperiodisch. Sie tauchen oft nach Jahrhunderten oder Jahrtausenden wieder auf und kommen aus der Oortschen Wolke, welche Jan Oort zuerst postulierte. Eine unregelmäßige „Kugel“ aus Kometen, die bis zu 1 Lichtjahr von der Sonne entfernt ist.

Es gibt im Gegenzug auch kurzperiodische Kometen, welche u.a. aber durch die Gravitation von Jupiter oder Saturn die Bahn gewechselt haben. Ein Beispiel für einen kurzperiodischen Kometen ist 46P Wirtanen, der Anfang dieses Jahres an uns vorbeizog.
Ein Komet ist also ein eher kleineres Objekt und bestückt mit einem markanten Schweif und bestehen aus viel Eis und Gestein, aber sein Kern ist viel dunkler als sein Schweif.

Ein Komet besteht aus einem Kern, ein Koma und einem, oder auch zwei Schweife. Der Kern ähnelt als bloßer Kern einem Asteroiden, jedoch haben Kometen eine geringe Masse und bestehen aus viel gefrorenem Wasser (Eis) und Kohlenstoffdioxid. Auch andere Kohlen-Wasser-Stick- und Sauerstoffverbindungen können in Kometen gefunden werden, so auch viel Kohlenstoff, oder Cyanidgas, wie bei dem Kometen Borisov.

Die Koma ist wie eine Art Atmosphäre um den Kometen, die der Komet innerhalb von 5 AE, das sind etwa 750 Millionen Kilometer, ausbildet. Dabei handelt es sich um die Sublimation von Eis in die nahe Umgebung des Kerns. Dabei werden auch vereinzelt Staubteilchen des Kerns frei. Laut Informationen der Giotto-Kometensonde zum Halleyschen Komet ist die direkte Sublimation von Eis auf der Oberfläche des Kerns nicht ausschlaggebend, sondern viel mehr die Austritte von flüchtigen Gasen (wie Wasserdampf) aus brüchigen Stellen der sehr dunklen, vermutlich rußigen Oberfläche von Kometen.

Interessant wird es beim Schweif. Es gibt eigentlich zwei verschiedene Schweife, einem Staubschweif und einen Plasmaschweif. Diese Schweife bilden sich etwa erst unter der Marsbahn aus, vorher sind sie kaum vorhanden. Der sehr langgestreckte Plasmaschweif kann bis zu 10 Millionen Kilometer lang erden und geht vom Kometen direkt zum antisolaren Punkt (von der Sonne weg) ab. Er ist aus Molekülionen, welche durch eine starke Beeinflussung der diffundierten Gase mit dem Sonnenwind ionisiert und stark erhitzt wird. Sie werden vom Sonnenwind, sowie von dem Strahlungsdruck der Sonne weggeblasen.
Der andere Schweif ist der Staubschweif und ist mehr diffus und meist weniger gut sichtbar. Er beinhaltet den großen Teil des Materieverlusts durch die u.a. Sublimation und generelle Aufwühlung des oberflächennahen Materials des Kometenkerns.

Sichtbarkeit

Es ist sehr schwierig, eigentlich unmöglich vorauszuberechnen, wie hell NEOWISE Ende Juli tatsächlich wird. Wenn wir Glück haben, wird er schätzungsweise eine maximale Helligkeit von 2 mag erfahren. Das ist so hell, wie der Polaris/Polarstern es ist. Die nächste Annäherung hat er am 22/23.07.2020 mit ungefähr 103,5 Millionen Kilometer.

Um den 06.07.2020: Im Sternbild Fuhrmann, geht eine Stunde nach Sonnenuntergang unter. Beste Beobachtungszeit etwa gegen 5 Uhr morgens, Richtung NO, an diesem Zeitpunkt ca. 11 Grad über dem Horizont. Täglich aktualisierte Sichtbarkeitsdaten ab sofort immer in der Newsleiste links, bzw. Unten auf der Webseite.

Die Position von C/2020 F3 NEOWISE am Nachthimmel. Jeder Punkt macht eine Woche. Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Comet_2020_F3-skyview.png

Daten, Fakten, Zahlen

Seine Orbitalparameter:

Sein Radius wird auf etwa 10 km geschätzt.

Videogalerie

Quellen:

Science-Fiction – Artemis, von Andy Weir

Willkommen in Artemis!
Der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond.
Einwohnerzahl: Zweitausend
Viele Millionäre, Wissenschaftler und Touristen.
Eine Kriminelle.

Hey, ihr. Es kam wieder einige Tage nichts. Das ist aber nicht schlimm, denn jetzt kommt mein erster Beitrag zum Thema Science-Fiction. Ich werde in diesem Beitrag das Science-Fiction-Werk Artemis beschreiben. Bleibt unbedingt drin, es wird noch spannend.

Achtung, dieser Beitrag ist nicht frei von Spoilern und sollte vielleicht nicht gelesen werden, wenn man das Buch ohne Vorabinformationen lesen möchte.

Das Cover von “Artemis”

Der Autor

Der Autor dieses Buchs ist Andy Weir, er ist am 16.06.1972 in Davis, Kalifornien, USA geboren, also Amerikaner als Nationalität. Demnach wurde er erst kürzlich 48 Jahre alt. Seine Beschäftigungen sind das Schreiben und das Programmieren. Zumindest 2015 wohnte er in Mountain View in Kalifornien, das liegt an der San Francisco Bay (dt.: San-Francisco-Bucht). Ironischerweise hat er angeblich Flugangst. Warum das ironisch ist, jetzt.

Seine Eltern stammen aus naturwissenschaftlichen/’ingenieurischen’ Bereichen. Seine Mutter war Elektrikerin und sein Vater Physiker, der sich scheinbar mit Bewegung und Beschleunigung auseinandersetzte. In der achten Schulklasse schrieb er sein erstes literarisches Werk, ein Detektiv-Roman. Mit 15 begann er als Programmierer zu arbeiten und er stieg bis „Blizzard Entertainment“ hinauf, das ist ein Computerspielentwicklungsunternehmen und wirkte an „Warcraft II: Tides of Darkness“, welches ein Computerspiel des besagten Unternehmens ist. Seit er etwa 20 Jahre alt war, begann er Science-Fiction zu schreiben. Zuerst konzentrierte er sich auf Comics, etwa „Casey and Andy“, einige Zeit später auch auf Kurzgeschichten, wie „The Egg“, schließlich Fan-Fiction Werke (also Werke von Anhängern von verschiedenen Franchisen, welche auf denen basieren). Es gab auch angekündigte Projekte, wie „Zhet“, jedoch wurde es von ihm nie richtig realisiert.

Sein bislang wichtigstes Werk – Der Marsianer

Den Durchbruch gelang Andy Weir allerdings erst mit „Der Marsianer“ (englischer Titel: „The Martian“). Grob handelt es sich auf einen Astronauten, welcher bei einer Marsmission versehentlich allein nach der Abreise zurückgelassen wurde und nun viele Monate dort überleben muss, bis die Crew gegen den eigentlichen Willen des NASA-Direktors ihn wieder abholen kann. Dieses Buch ist bis auf wenige Kleinigkeiten sehr realitätsnah dargestellt, u.a. die Daten und Berechnungen für die Manöver sind sehr umfangsreich gemacht worden. Der Marsianer kam 2011 als Buchversion heraus, es ist international anerkannt und es wurde eine Verfilmung 2015 veröffentlicht. Wegen seiner Flugangst konnte er allerdings nicht das Filmset in Ungarn besichtigen. Tja.

Merkmale

Artemis ist, schon wie dieser Beitrag suggerieren soll, ein Science-Fiction-Roman mit 418, bzw. 432 Seiten und 17 Kapiteln, die deutsche Erstausgabe kostet 15 Euro und wurde übersetzt von Jürgen Langowski, welcher auch schon früher Werke von Andy Weir übersetzt hat. Erschienen ist meine Ausgabe beim Heyne-Verlag unter der ISBN-13 978-3-453-27167-8. Im Buch ist auch ein Kurzinterview mit Andy Weir und eine Lese Probe aus „Der Marsianer“ abgedruckt.

Am Ende vieler Kapitel gibt es ein Schriftwechsel zwischen der Hauptfigur auf dem Mond und ihrem Freund, welcher auf der Erde lebt, niedergeschrieben. Das Buch ist locker erzählt und hat eine moderne Ausdrucksform, welche jedoch nicht vernachlässigt, das Buch spannend zu erzählen. Auch sehr wichtig für mich in Science-Fiction-Romanen sind, wenn möglich, viele Beschreibungen und Details der z.B. Technologie. Darauf wurde hier und bereits in „Der Marsianer“ geachtet. Also ist die Geschichte sehr langatmig gesehen, wobei in spannenden Situationen eher auf eine schnelle Erzählweise gesetzt wird.

Ort der Erzählung

Der Ort der Handlung des Romans „Artemis“ ist logischerweise die gleichnamige Mondstadt. Die Handlung spielt wahrscheinlich in den 2070ern, denn die Hauptfigur erwähnt, dass die Mondlandung von Apollo 11 schon 100 Jahre her ist. Es ist die bisher einzige Stadt des Monds und beherbergt etwa 2 Tausend Einwohner. Sie ist aufgebaut in 5 modulare „Blasen“, die miteinander verbunden sind. Sie sind im Fünfeck angeordnet, während die fünfte Blase in der Mitte ist und ein Eck des regulären Fünfecks ausgelassen wurde. Außerhalb der Blasen gibt es typischerweise und korrekt dargestellt „nur“ Vakuum, luftleerer Raum. Die wichtigsten Einnahmequellen von Artemis sind Touristen und Millionäre.

Außer Artemis gibt es einen Kilometer südlich der Stadt eine Aluminiumhütte, eine industrielle Anlage von „Aluminimum Sanchez“, welche Strom von Artemis bekommt und im Gegensatz laut einem Vertrag Sauerstoff, welcher als Nebenprodukt der metallurgischen Schmelze des Aluminiums entsteht. Dadurch bekommt die Fabrik gewisse Privilegien. In der Nähe der Aluminimumhütte steht auch der Fissionsreaktor (Fission = Kernspaltung), welcher seine Abwärme per Radiatoren ins All abgibt.
Ebenso erwähnenswert ist die Besichtigungsstätte 40 Kilometer nordnordöstlich von Artemis, welche mit einer Art Zug miteinander verbunden ist.

Die Hauptfigur

Die Protagonistin, ja, sie ist weiblich, wird Jasmine Bashara genannt, wobei es im Buch allermeistens bei „Jazz“ bleibt. Sie ist zum Haupthandlungszeitpunkt 26 Jahre alt. Sie lebt seit sie 7 Jahre alt ist in Artemis und wurde nur von ihrem muslimischen Vater, welcher sein Leben lang schon Schweißer ist, erzogen. Dieser denkt, es sei wichtig, dass Jazz in seine Fußstapfen tritt und so wird, wie er. Jedoch ist Jazz, ähnlich wie ihr Vater, dessen Vorname nicht erwähnt wird, eine arme Wichtin und verdient als Trägerin (Paketbotin, …) nur einen Hungerlohn. Es reicht noch nicht mal aus, wenn sie regelmäßig illegale oder nur halb legale Waren zu ihren „Klienten“ schmuggelt. Sie ist mit 17 Jahren nach einer miesen Party, an der einer ihrer Freunde unter Rausch die Schweißerwerkstatt ihres Vaters abgebrannt hat, von Zuhause ausgezogen. Sie träumt von einem bequemen Leben, in der sie nicht eine sehr kleine Unterkunft besitzt, die nur zum Schlafen ausreicht. So zum Beispiel muss sie sich in Gemeinschaftsbäder in Artemis regelmäßig waschen und immer dieselbe künstliche Kraft-Nahrung aus Algen („Gunk“) zu sich nehmen.

Inhalt

Gut, ich habe mich dazu entschieden, nicht alles vom Inhalt zu beschreiben und den Spaß des Lesens nicht ganz wegzunehmen. Also erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls gewünscht, werde ich noch mehr dazu schreiben. (Vielleicht doch noch mehr schreiben? Besonders über das Ende?)

Der Roman beginnt damit, dass erzählt wird, dass Jazz ihre „EVA-Prüfung“ misslingt und noch gerade so lebendig davonkam. Es wird in die Geschichte langsam eingeführt und Artemis und seine Gegenden erzählt werden. Bevor wichtige Sachen schon passieren, geht sie in unterschiedliche Wortgefechte mit mehreren Personen. Jazz kommt zu Trond Landvik, einem Millionär, der aufgrund seiner querschnittsgelähmten Tochter in Artemis wohnt und zu dem Zeitpunkt einen Geschäftspartner bei sich eingeladen hat. Jazz interessiert es zuerst noch nicht zu stark, was die beiden zu reden haben, denn ihre Gespräche und Absichten scheinen sowieso undurchsichtig zu sein. Ihr Blick fällt auf eine kleine Schachtel, welche Trond Landviks Partner, Jin Chu, mit seinen Händen umklammert. Jazz bekommt von Trond Landvik gutmütig viel Geld für die geschmuggelten Zigaretten, die er mit seinem geschmuggelten Feuerzeug anzünden kann. In Artemis sind leicht brennbare Dinge verboten. Jazz geht wieder und bekommt einen neuen Lieferauftrag und trifft dabei nette nicht nette Leute. In dieser Zeit bricht in Artemis in einer Fabrik, oder Halle ein Feuer aus und Jazz und einige andere Helfer kommen herbei und löschen das Feuer mondgetreu.

Noch am selben Tag unterbreitet Trond Landvik ihr den Auftrag die vier ferngesteuerten Erzsammler-Maschinen von Aluminium Sanchez zu sabotieren, so dass, das weiß Jazz aber noch nicht richtig, Landvik den Vertrag von Aluminium Sanchez übernehmen kann, da er sich für diesen Plan bereits sehr viel Sauerstoff außerhalb von Artemis zurechtgelegt hat. Für den Auftrag bietet Landvik Jazz 1 Millionen Motten an (Landviks Sofa hat z.B. 43 Tsd. Motten gekostet). Sie nimmt an, obwohl sie dabei hohe Risiken eingeht.

Sie macht es tatsächlich und geht raus in die leeren Weiten des Monds und zerstört die Erzsammler. Dabei wird ihr Vorhaben verwischt und hat nur so viel Zeit gehabt 3 der 4 Erzsammler zu sabotieren, bevor sie zurückkehren muss. Sie sucht vorerst Zuflucht bei Dale, aber erfährt dann, dass ein Mörder, dessen Name unbekannt bleibt, Landvik ermordet hat und seine Tochter Lene jetzt alles vererben würde. Jazz’ Freund und Wissenschaftler Martin Svoboda findet heraus, was dieses Ding war, über das Landvik und Jin Chu gesprochen haben. Es ist eine Art Super-Kommunikationskabel, welches schneller und besser als Glasfaser funktioniere.

Das Geheimnis ist gelüftet! Nach und nach wird die Verschwörung hinter Aluminium Sanchez, deren Verbindungen zu einem Verbrecherkartell „O’ Palácio“ (port. für „Der Palast“) und dem Mörder von Landvik und die unfassbare Verstrickung, die Jin Chu in der Verschwörung innehat. Doch Landvik selbst wusste auch nicht allzu viel, bevor er getötet wurde. Jazz tut sich mit Svoboda, Dale, Jazz’ Vater, der EVA-Lehrer Bob und ihr irdischer Brieffreund Kelvin zusammen, um eine Art Gegenverschwörung zu bilden. Sie sabotieren allerdings auch Aluminium Sanchez, und zwar dessen Schmelzöfen und veranlassen die Evakuierung der Mitarbeiter, inklusive Sanchez selbst. Sie ist darüber nicht begeistert, aber hilft der Gegenverschwörung, als ihnen bewusst wird, dass sie aus Versehen durch die chemischen Reaktionen bei der Schmelze von Aluminium ein betäubendes Gas durch die Sauerstoffzufuhr nach Artemis gelangen ist und dort alle bewusstlos macht. Bei der Rettungsmission wird Jazz schwer verletzt und kann nach einigen Stunden, als in Artemis alle wieder wach geworden sind, von Ärzten betreut werden. Loretta Sanchez hatte doch erstaunlicher Weise Jazz bei der Rettungsmission gerettet. Als sie einige Tage später wieder fit ist, redet sie mit der Leiterin von Artemis, Ngugi, und sie bestraft sie für ihre Sabotage mit Bußstrafen von ihren 1 Millionen Motten, welche sie zuvor von Lene bekommt, hat. Vom restlichen Geld lässt sie die Schweißerwerkstatt ihres Vaters reparieren. Sie erfährt außerdem von Extra-Steuern, welche sie niemals reich machen soll, solange sie in Artemis ist.

Die Handlung endet damit, dass der Aluminium-Sauerstoff-Vertrag zu Aluminium Sanchez aufgelöst wird, Lene Landvik von O Palácio die Aluminiumhütte übernimmt und Sanchez wiederholt zum Koordinator ernennt. Kritische Folgen von der Durchströmung mit dem bewusstlos machenden Gas gibt es in Artemis zum Glück nicht, aber nun auftretende Fragen, warum das Chloroform nicht von der Luftversorgung entdeckt werden konnte, sowie weitere Unstimmigkeiten in Katastrophenfall.

Personen

Ich werde die wichtigsten weiteren 14 Personen, bzw. Personengruppen nun vorstellen, wobei ich denke, dass im Buch eigentlich keine anderen Personen über zwei Seiten hinweg wichtiger wären.

Trond Landvik

Trond Landvik, ein norwegischer Millionär mit einer gelähmten Tochter, die beide zusammen in einem großen, schönen Appartement leben. Zu seiner Tochter hat er ein gutes Verhältnis. Er dürfte ein mittelalter Mann (ca. 30-40) sein. Trond Landvik verfolgt fragliche wirtschaftliche und macht- u. profitorientierte Ziele, die beinhalten, durch faule Tricks (beauftragte Sabotage, geschickte halbegale Übernahme…) die Macht eines Vertrags zu Artemis zu erlangen. Durch einen Auftragskiller von einem skrupellosen Verbrecherkartell wird Trond Landvik trotz eines angestellten und kampfbereiten Dienstmädchens eiskalt ermordet, bevor er seine eigenen Pläne vollenden kann.

Kelvin

Mit Kelvin hat Jazz ursprünglich als Schulaufgabe mit einem ehemaligen Schulkind von den Betreibern von Artemis in Kenia per E-Mail Kontakt aufgenommen. Über die Jahre hat sich eine zweiseitige, gute Fernverbindung aufgebaut. Außerdem hilft Kelvin Jazz beim Schmuggeln von Waren von der Erde in das Raumschiff für den Mond/Artemis. Kelvin hilft Jazz und deren „Gegenverschwörung“ auch, so gut sie es eben von Kenia aus kann. Kelvin und Jazz haben zusammen einige Zukunftsträume/ideen. Sein Nachname lautet Otieno und ist genauso alt wie Jazz. Sie hat mindestens drei Schwestern und einen Vater.

Martin Svoboda

Svoboda ist ein Wissenschaftler und arbeitet in Artemis in einem Labor. Er hat gute Verbindungen zu Jazz, denn sie schmuggelt immer eigentlich verbotene Chemikalien und Co. nach Artemis. Svoboda wirkt meist eher aufgeregt/nervös. Er wird in Jazz Pläne eingebunden, als sie ihn dieses DAGL untersuchen lässt, was es überhaupt sei. Von dort an ist er Mitglied der kleinen Gegenverschwörung und hilft maßgeblich bei den Plänen und der Ausführung dieser.

Rudy

Rudy ist der oberste Beamte in Artemis und untersteht direkt der Leiterin von Artemis. Er arbeitet schon viele Jahre in Artemis und stellt eine Art Polizist dar. Bevor er für Artemis arbeitet, hat er in Kanada ebenfalls als Polizist gearbeitet, Rudy hat sich auch in Kanada ausbilden lassen. In Artemis steht er meist im Kontrast zu der Stationsleiterin und vertritt oft eine radikalere Meinung als sie. Auch mit Jazz hat Rudy es oft zu tun und schnüffelt ihr ja fast schon gerne nach. Allerdings hat er bisher noch nie den Beweis für Jazz kriminelle Seite gefunden. Nach der Sabotage will er Jazz zurück zur Erde abschieben, obwohl er und Jazz weiß, dass Jazz sich zu stark an den Mond angepasst hat.

Loretta Sanchez

Eine makellose Wissenschaftlerin beschäftigt sich und ihre Mitarbeiter in Aluminium Sanchez und erforscht neuartige Wege in dieser Aluminium-Metallurgie-Branche. Jedoch ist sie eine rücksichtslose Wissenschaftlerin und es ist ihr egal für wen sie arbeitet, Hauptsache sie kann weiterarbeiten. Sie will am liebsten ohne Veränderung bis sie tot umfällt weiterarbeiten und weiterforschen. Deswegen kann es auch dazu kommen, dass Aluminium Sanchez von O Palácio komplett finanziert wird.

Lene Landvik

Lene ist die sechszehnjährige Tochter von Trond Landvik. Sie ist querschnittsgelähmt und nachdem ihr Vater umgebracht wurde muss sie die schwierige Aufgabe des Erbes übernehmen. Lene behält dennoch ihre gewisse Lebenslust und schließt sich nach den Vorfällen und nach dem klar wurde, dass es eine große Verschwörung am Werk gibt, der Gruppe von Jazz an. Am Ende übergibt sie Jazz die ganz ursprünglichen 1 Millionen Motten, wobei Jazz büßen muss.

Fidelis Ngugi

Fidelis Ngugi ist eine alte Kenianerin und soll von der kenianischen Raumfahrtbehörde die Mondstadt Artemis leiten. Durch ihr Alter ist sie noch altbacken von der Technik, so benutzt sie lieber ein Notepad, als neuere Geräte. Sie ist sich völlig im Klaren darüber, was es mit dem Aluminium-Sauerstoff-Vertrag auf sich hatte und wer insgeheim noch seine Fäden zieht. Ngugi stellt sich aber privat auf die andere Seite, auf die von Jazz. Sie denkt, dass Jazz und ihre „Bande“ der boomenden Wirtschaft hinter dem Superleiter nun aufnehmen kann und für den Wirtschaftswachstum bereit sei, aber lässt Jazz nachdem sie jeden bewusstlos gemacht hat und sabotierte, ihre Sachen in Artemis treiben, will sie aber trotzdem klein und unbekannt halten.

Jin Chu

Ursprünglich arbeitet Jin Chu mit Trond Landvik an deren halblegalen Machenschaften die Wirtschaft in Artemis zu übernehmen, die Industrie um den Superleiter „DAGL“ und die Aluminiumhütte zum Beispiel. Jedoch spielt er ein gefährliches Spiel. Er arbeitet nochmal im Verdeckten mit O Palácio zusammen, um Trond Landviks Pläne und Ideen an O Palácio weiterzugeben. Er erhofft sich mit diesem doppelten Auftrag nur mehr Profit auszuschlagen. Er gibt an in Hongkong zu wohnen.

Bob Lewis

Bob Lewis ist einer der EVA-Meister von Artemis und sind als einzige berechtigt, Außeneinsätze durchzuführen, oder beim Touristenstandpunkt von Artemis beim Landeplatz von Apollo 11 draußen die Touristen, um die Landestelle durchzuführen. Bob Lewis kam ursprünglich von der amerikanischen Marine nach Artemis. Am Anfang des Buchs musste er Jazz durchfallen lassen. Durch den EVA-Kollegen Dale kommt er in die Besprechung der Gegenverschwörung und arbeitet fleißig für seine EVA-Kenntnisse bei der Gegenverschwörung mit als er mitbekommt, was auf dem Spiel steht.

O Palácio

Das Verbrecherkartell O Palácio heißt zu Deutsch „Der Palast“ und zieht im Geheimen seine Strippen in Artemis. Sie fördern die Aluminiumhütte von Sanchez komplett und besitzen damit im Grunde den Vertrag mit Artemis, so dass O Palácio noch einfacher ein Monopol um den DAGL aufbauen kann. Um die Situation für sie wieder unter Kontrolle zu bringen, haben sie z.B. einen Auftragsmörder nach Artemis geschickt und Trond Landvik umbringen lassen und sind später auch hinter Jazz her. Am Ende verkaufen sie dann doch die Aluminiumhütte an Lene Landvik zu 500 Millionen Motten, da die Gegenverschwörung die Alu-Hütte komplett unrentabel gemacht haben und durch die Zerstörung auch den Vertrag zu O Palácio zerstören. Nun haben sie das Spiel in Artemis verloren.

Dale Shapiro

Dale Shapiro ist einer der Freunde von Jazz und hilft ebenso bei der Gegenverschwörung. Tyler und Jazz waren ursprünglich enge Freunde bis Tyler bemerkt hat, dass er eigentlich schwul ist und Dale mit ihm zusammengekommen ist. Jazz kann Dale dafür, dass Dale ihr Tyler ausgespannt hat nicht leiden und Jazz vergibt ihm erst am Ende vom Buch.

Wissenschaftliche Aspekte

Ich möchte gerne so einiges der vielen, vielen preisgegebenen Details hier vortragen und besprechen.

Motten – Die Artemis-Währung

Die Währung in Artemis ist nicht etwa Euro, Dollar, Yen oder Pfund, sondern die reine Masse von Objekten, die man kaufen mag. Es kostet einiges an Geld Waren von der Erde zur Erde importieren zu lassen. Dabei ist eine Motte, eigentlich „MOTE“, der Wert von einem Gramm Importware. Als Jin Chu bei Trond Landvik zu Besuch war und Jazz gerade ihre Dienste anbot, erklärte Trond, dass sein Sofa 43 Kilogramm Masse hat, also hat das Sofa 43 000 Motten gekostet, es herzubringen. An einer anderen Stelle wird gesagt, dass 1 Motte so viel wie 6 US-Dollar sind. Mit herkömmlichen aktuellen Raketen, wie z.B. von SpaceX kostet es 1 kg 2200$, bzw. 2700$ es in den erdnahen Orbit zu bringen. Da der Mond nicht 380 km, sondern 380 000 km von der Erde ungefähr entfernt ist, könnte das schon etwa passen. Die Umsetzung, dass dann tatsächlich sowas eingeführt werden würde, ist meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich, da sich in meiner Vorstellung eher mehrere Währungen (der Mächtigen) in einer Mondstadt ähnlich Artemis sich etablieren würde.

Das DAGL – Der revolutionäre Superkommunikationsleiter

Das DAGL „Dämpfungsarme Glasfaserkabel“ ist auf Seite 262, 263 ziemlich genau beschrieben. Seine Komponenten fallen nicht auf, da sie „gewöhnlich“ sind, allerdings findet Svoboda Spuren von Germanium, Lithium und Tantal. Der Querschnitt beträgt 8 Mikrometer. Der sog. Brechungsindex die dem DAGL sei unwesentlich höher als normal, nämlich 1,458. Das was dem DAGL aber seinen Namen gibt, ist besonders: Svoboda konnte bei seiner Analyse keinen Widerstand beim Leiten von Licht feststellen. Er erklärt, dass die Erfindung des DAGL äußerst profitabel wäre.
Ich kann darüber nicht aussagen, ob das möglich wäre, ich bin kein Optiker. Es klingt aber für mich relativ realistisch und zumindest gut beschrieben.

Artemis – Die Stadt gebaut in Blasen

Es wird beschrieben, dass in Artemis die Luft nur einen Druck von etwa 20 % Erddruck hat, dafür aber 100 % Sauerstoff-Anteil. Dadurch sinkt natürlich auch der Druck auf die Hülle. Die Außenhaut der Blase ist aus 6 cm Aluminium Dreiecke mit einer Kantenlänge von 2 Metern, außen, und dann einen Meter Schutt und danach nochmal 6 cm Aluminium innen. Diese Konstruktion soll gegen Kosmische Strahlung schützen und das würde auch tatsächlich funktionieren. Denn durch 1 Meter Schutt und Aluminium noch dazu, kommt noch nicht einmal γ-Strahlung gegen an. Es erscheint mir eindeutig im Rahmen des sogar aktuell möglichen zu sein.

EVAs – Mondspaziergänge

Auf dem Mond hat es nur etwa ⅙ Schwerkraft der Erde und auf diesen Fakt wird zuverlässig immer wieder gebaut. Wenn der DAGL nur bei etwa 21 % g nur im Weltraum oder auf dem Mond hergestellt werden kann, die Jazz hohe Sprünge machen kann, oder ohne Probleme eine Masse von 100 kg mit sich herschleppen kann. Außerhalb von Artemis herrscht keine Atmosphäre, nur Vakuum. Ohne die großen schützenden Blasen dürfen diese sogenannten „EVA-Meister“, die einzig allein berechtigten Menschen von Artemis, die draußen sich aufhalten können und dürfen, nur eine begrenzte Zeit, wegen der Kosmischen Strahlung, draußen verweilen. Die Szenen, die draußen auf der Oberfläche spielen, halte ich daher für sehr realitätsnah.

Verbindung Artemis – Erde

Jedes Mal, wenn Jazz mit dem Gizmo, ein äußerst smartes und kompaktes Gerät, vergleichbar mit heutigen Handys, auf Dienste zurückgreift, die von der Erde gesteuert, benötigt die Reaktion 4 Sekunden. Der Grund ist äußerst einfach, die Entfernung Erde – Mond beträgt etwa 380 000 km, plus minus einige tausend Kilometer. Da Funk per EM-Wellen funktioniert und deren Obergeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit ist, dauert die reine Erde – Mond-Verbindung etwa 1,2 bis 1,4 Sekunden. Wenn die Anfrage gestartet wird, wird sie vermutlich erstmal in Artemis rumgeschickt (Ich vermute max. 40 ms), dann zu Relais-Satelliten, oder direkt zu der Erde (min. 1,2 – 1,4 s), dann wird da dort in Server verarbeitet (ungefähr max. 100 ms) und dann den ganzen Weg zurück, dass die Informationen wieder zum Gizmo gelangen. Das wären dann knapp mehr als 3 Sekunden. Die letzte Sekunde geht dann auf zusätzliche Verzögerungen drauf, oder auf den Grafikprozessor das auf dem Gizmo darzustellen.

Kenia als Weltraummacht Nummer 1

Kenia ist in Artemis die Weltraummacht. Die Raumfahrtbehörde verbraucht scheinbar große Summen und hat auch eine starke Präsenz in Kenia selbst. Die Mondstadt scheint, nicht sehr wunderlich, fast jeder Erdling zu kennen. Jede Woche scheint sogar ein Frachter von Kenia aus zu Artemis zu kommen. Da Kenia heutzutage ein wirtschaftlich unbedeutendes Land ist und es nicht so aussieht, als ob das sich ändern würde, finde ich die Idee, dass Kenia die Weltraummach schlichtweg ist, sehr überraschend und fast schon utopisch.

Ich hoffe, dass dieser Beitrag, auch wenn er mal etwas anders war, euch gefallen hat und bis zum nächsten Mal!

Quellen:

  • Artemis, Andy Weir, Wilhelm Heyne Verlag, 2018; ISBN-13 978-3-453-27167-8