Von dieser Aufbruchstimmung war innerhalb von wenigen Momenten fast nichts mehr übrig. Doch das Schlimmste war laut dem späteren OTRAG-Chef Wukasch, dass Mobutu vier Stunden zu spät zum Start kam und die ätzende Salpetersäure bereits die Dichtungsringe angegriffen haben muss.
Das interessierte natürlich auch stückweit die Supermächte
und besonders jetzt im Kalten Krieg. So starteten Lobbyisten und Geheimdienste
mit vorgehaltener Hand undurchsichtige Kampagnen gegen das Start-up: Machte
Lutz Kayser mit seinen Raketen das europäische Raumfahrtprojekt der
Trägerrakete Ariane zunichte, das Frankreich besonders interessierte? Waren die
Starts von OTRAG in Zaire ein Versuch von Deutschland Raketen herzustellen,
vielleicht sogar mit militärischen Zwecken? Oder noch besser: Baute OTRAG
heimlich für Deutschland Atomwaffen? Rüstete West-Deutschland sich wieder auf?
Die Sowjets schickten ihre Aufklärungsflugzeuge nach Zaire; Rebellen aus Angola setzten ihre Milizen in Marsch und Frankreich und die Staaten entsandten Spione. Der Weltraumbahnhof wurde nun zum Dreh- und Angelpunkt der Weltmächte. Kayser selbst heuerte nun Söldner aus der französischen Fremdenlegion an und bildete seine Mitarbeiter im Wachschutz aus. Spätestens jetzt übernahm die diffuse Angst der Aufbruchstimmung.
OTRAGs Niedergang
Im Sommer 1979 ahnte man noch nichts, aber an jenem Tag
sollte der politische Druck noch mehr wachsen. Im Sommer 1979, auf einer
Schlauchboot-Tour auf dem Luvua-Fluss, der ja den Plateaus von u.a. der
Startbasis umgibt, kamen sieben deutsche OTRAG-Mitarbeiter ums Leben. Sie
stürzten augenscheinlich etwa einen 30 Meter hohen Wasserfall runter. Schnell
verbreiteten sich wieder Verschwörungstheorien: War es ein Mordanschlag,
möglicherweise durch sowjetische Hand? Die letzte Warnung der Supermächte an
Kayser? Oder waren es die angolanischen Terroristen? Der Fall wurde natürlich
nicht geklärt. OTRAG flog die Leichen nach Deutschland zurück.
Wegen des großen politischen Druckes durch die internationalen Anspannungen des Kalten Kriegs kündigte Mobutu den Vertrag mit Kayser. Dessen Weltraumunternehmen fand in Libyen, am der Oase Sebha einen neuen Ort. Sie starteten von dort aus, unter Verschluss natürlich, etwa 80 weitere Raketen, deren Erfolg unbekannt ist, wegen dieser strengen Geheimhaltung. 1982 wurde Lutz Kayser nach Hause geschickt und Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi übernahm die Raketenversuche. Doch auch diese Tätigkeit wurde eingestellt. 1986 beendete OTRAG schließlich ihre Geschäftstätigkeit und war damit gescheitert.
War es deren Motto „Low Cost“, was vielleicht doch nicht so
einfach zu erreichen war? Oder lag es an der heiklen politischen Situation, die
die OTRAG unter einem Druck zerbröseln ließ? Es war sicher beides irgendwie.
Das was OTRAG zurücklässt
Ulrich Walter, einer der bekanntesten Raumfahrt-Gesichter aus Deutschland, auch ehemaliger Wissenschaftsastronaut und jetzt Professor an der TU München, meint: „Prinzipiell können Raketen wie die von OTRAG funktionieren. Allerdings: Wenn ich viele Triebwerke bündle, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass eine oder mehrere Triebwerke ausfallen. Dann ist die Rakete kaum mehr zu steuern.“ Von diesem Problem wussten damals auch die OTRAG-Techniker und montierten zu jedem Triebwerk ein Sensor, der sobald ein Ausfall festgestellt wurde, das achsensymmetrisch gegenüberliegende Triebwerk mit einem Computer auch ausschaltet. Dazu meint Walter jedoch: „Auch Sensoren funktionieren oft nicht oder zeigen falsch an. Das Problem bei gebündelten Antrieben besteht darin, die Ausfallkomplexität in den Griff zu bekommen. Unmöglich ist das nicht, […]“ Nach seiner Kenntnis arbeitet deswegen weltweit gerade niemand mit diesem OTRAG-Konzept.
Lin Kayser arbeitet bei Hyperganic AG und stellt rein zufällig die Software für die 3D-gedruckten Triebwerke von Isar Aerospace her, dessen Onkel rein zufällig Lutz Kayser war.
Lutz Kayser verweilte von 2007 bis zu seinem Tod im November 2017 auf Bikendrik Island, die er für 99 Jahre gepachtet hat.
Der Komet Borisov ist das zweite interstellare Objekt, welches unser Sonnensystem durchfliegt. Er ist jedoch eher wie ein gewöhnlicher Komet – im Gegensatz zu ‘Oumuamua. Was ein Komet ausmacht. Über Borisovs Entdeckung
In diesen Tagen bietet sich jedoch eine einmalige
Gelegenheit ihn noch genauer zu erforschen: Am 08. Dezember passierte er sein
Perihelion von etwa 2 AE. So kann er etwas näher betrachtet werden, denn mit einer
Exzentrizität von etwa 3,36 befindet er sich auf einer hyperbolischen Bahn und
wird also wieder in einigen Jahren oder Jahrzehnten das Sonnensystem verlassen.
So hat also unser außerirdischer Freund vor Millionen, oder gar Milliarden
Jahren ein anderes, fremdes Sonnensystem verlassen.
Entdeckungsgeschichte
Am 30. August dieses Jahres 2019 (Ortszeit 29. August)
entdeckte Gennadij Borisow durch sein eigen gebaut und designtes 65-cm-Teleskop
ein schwaches Leuchten mit einem breiten, kurzen Schweif. Borisov ist
tatsächlich nicht besonders groß. Er sah den Kometen kurz vor Morgengrauen in
seinem Teleskop. Dem Amateurastronom Borisov ist es bereits sein achter Komet,
aber noch nie hat er natürlich einen interstellaren Kometen entdeckt. „Es war
ein großes Glück, dass ich so einzigartiges Objekt zu Gesicht bekomme“, sagte er
(scheinbar) zu Alexandra Witze (s. Quelle).
Blick auf unser Sonnensystem
2I/Borisov unterscheidet sich sehr von seinem Vorgänger ‘Oumuamua,
welcher bereits 2017 in unser inneres Sonnensystem vorgedrungen war. (Es machte
weltweit öfters Schlagzeilen, und habe ich eigentlich schon vom Projekt Lyra
erzählt?) (ersten) Schätzungen zufolge soll es 1026 von solchen interstellaren Kometen in unserer
Milchstraße geben. Ausgeschrieben ist das die Zahl 10‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000‘000!
Sie entstehen vermutlich in der Entstehungsphase junger
Sterne, wenn sich die Planetesimale in den Akkretionsscheiben um das Masse
Zentrum, junger noch heißer Sterne, welche aus Gas und Staub bestehen, bilden. Sie
werden bei nahen Begegnungen von größeren Objekten zum Beispiel aus gravitativen
Gründen aus dem jeweiligen Sternsystem herausbefördert. Den Simulationen aus der
Quelle zufolge würdenmehr als 90 % der Planetesimale und Kometen in dieser
Entstehungsphase von Planeten aus einem Sternsystem herausgeschleudert.
‘Oumuamua und Borisov geben bereits einen ersten Blick auf
die Physik, Dynamik und Chemie junger Sternsysteme außerhalb von unserem. So
kann man erfahren, ob unser Sonnensystem irgendwie hinsichtlich der Stoff-Zusammensetzung
einzigartig ist, auch getrennt davon, dass der Aufbau unseres Sonnensystems
ebenso einzigartig ist.
Anders als bei ‘Oumuamua, der erst bei der Abreise sozusagen
entdeckt worden war, konnte Borisov schon vor dem Perihelion finden. Das ermöglicht
uns Wissenschaftlern natürlich mehr Zeit um Borisov zu untersuchen. Aus dem
Grund kann man über Borisov auch mehr erfahren und somit auf chemische
Verbindungen von seinem Herkunftsstern schließen. Der Herkunftsstern ist
unbekannt, oder konnte ihn nicht herausfinden.
Die interstellaren Objekte
Die Astronomen hatten als ein erstes interstellare Objekt
sich tatsächlich einen gewöhnlichen Kometen vorgestellt, der aus einer anderen
Oortschen Wolke stammt. Die Oortsche Wolke ist eine Region, in der kugelförmig
(mehr oder weniger) isotrop verteilt, viele Milliarden Kometen sind. Die
Oortsche Wolke dehnt sich bis zu etwa einem Lichtjahr aus. Falsch gedacht!
‘Oumuamua war kleines, mysteriöses Objekt, etwa 4-mal länger als breit, vielleicht auch 10-mal länger als breit. Ungefähr 700 Meter lang. Im Vergleich zu den konventionellen, gewöhnlichen Kometen, die wir aus unserem Sonnensystem kennen, ist ‘Oumuamua also winzig! ‘Oumuamua hat auch eine dunkle Albedo, noch dunkler, als bei gewöhnlichen Kometenkernen. Er hat keinen feststellbaren Schweif, hatte allerdings eine Beschleunigung beim Abflug hingelegt, wie wir sie von Kometen auch kennen. Auch taumelte der ‘Oumuamua unkontrolliert herum – eine unberechenbare Rotation aus drei Achsen. Viel mehr konnten die Wissenschaftler nicht herausfinden.
Borisov sieht hingegen ziemlich üblich für einen Kometen aus. Wissenschaftler und Untersuchungen laufen im Moment auf Hochtouren für Borisov, für ihn sind freilich einige Teleskope gebucht. So sind die Wissenschaftler, wie z.B. Karen Meech brennend daran interessiert, ob er sich mit der chemischen Signatur vom Sonnensystem übereinstimmt. Borisov hat einen erstmals geschätzten Durchmesser von zwischen 2 und 16 Kilometer, am wahrscheinlichsten ist er vielleicht etwa 2 Kilometer groß und hat seine größte Annäherung zur Erde am 28.12.2019 von etwa 289,7 Millionen Kilometer. Borisov scheint rötlich gefärbt zu sein. Seine Oberflächenzusammensetzung ist wie erwartet: Ähnlich einem Kometen aus der Oortschen Wolke und auch eher wie ein langperiodischer Komet.
Nach der Entdeckung von ‘Oumuamua haben die Wissenschaftler schon gedacht, dass sie ihre Vorstellungen von interstellaren Objekten überdenken müssen. Mit der Entdeckung von Borisov seien die Wissenschaftler mehr beruhigt. Wobei man sagen muss, dass nach zwei interstellaren Objekten eigentlich noch keine feste Aussage gemacht werden kann.
Alle Neuigkeiten bisher
Neue Informationen waren nach der Information, dass es wegen
der hyperbolischen Bahn ein interstellares Objekt sein muss, absolut zu
erwarten.
Schon drei Wochen später richteten eine Gruppe von Astronomen um unbekannt von der
IAC das 4,2-Meter-William-Herschel-Teleskop nach Borisov aus und entdeckten im
sichtbaren Spektrum die Spektrallinien von Cyanid(-gas), die vom Kometenkern
wegströmen. (Emissionsline bei 388 nm) So haben sie das erste Mal die
Emissionen von einem Gas von Kometen festgestellt, welcher von außerhalb
unseres Sonnensystems kommt.
Am 11. Oktober 2019 wies ein anderes Team mit einem 3 ½-Meter-Teleskop
in New Mexico atomarer Sauerstoff nach. Er kommt vielleicht von Wasser, das sich
im Kometenkern aufspaltet. Dass Cyanidgas und Wasser auftaucht ist allerdings keine
Seltenheit und auch bei unseren Kometen üblich.
Auch sei die Evidenz von diatomarer Kohlenstoff wurde
berichtet, jedoch noch nicht bestätigt. Das Massenverhältnis von C2
zu CN (Das ist Cyanid) soll aber demnach weniger als 0,3 liegen, was bedeutet,
dass es etwas mehr als 3-mal soviel CN auf 2I/Borisov gibt, als C2.
Chancen
Im Laufe der nächsten Wochen werden sind mit neuen
Ergebnissen zu rechnen. Die Wissenschaftler und ich auch, hoffe, ob man durch
Borisov lernen kann und besser verstehen kann, wie es in fremden Sonnensystemen
mit der chemischen Zusammensetzung ist, und wie viele Besucher wie ‘Oumuamua
und Borisov in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kommen mögen. Tatsächlich
haben die Forscher nicht erwartet in so kurzer Zeit zwei interstellare Objekte
zu entdecken.
Auch versuchen andere durch Simulationen am Computer herauszufinden, wo die
zwei interstellare Objekte herkommen – gar nicht so einfach, denn sie können in
der Nähe eines Planemos vorbeigekommen sein, bei seinem letzten Stern auch nur
ein Besuch gemacht haben.
i4is
Auch bei Borisov hat die i4is Machbarkeitsstudien durchgeführt, wie man an die interstellaren Objekte herankommen kann. Bei ‘Oumuamua wäre es einfacher, denn er ist nicht ganz so schnell, wie Borisov. Laut i4is könnte man, hätte man Borisov früher entdeckt (Startdatum Juli 2018) mit einer Rakete der Falcon Heavy z.B. recht energetisch einfach eine bis zu 2 Tonnen schwere Nutzlast losschicken können.
Es würde nur noch
gehen können, wenn man am 16. Januar 2030 eine extreme Schwerlastrakete, wie
das SLS starten könnte – aktuell wäre die Vorbereitung und die Erprobung der
noch nicht ganz fertigen SLS das leider erst in 5 Jahren. Aber wenn, dann
müsste Richtung Jupiter fliegen, innerhalb von wenigen Monaten, am 13. November
2031, und dann beim Jupiter durch ein Fly-By-Manöver stark abbremsen, dass man
in der Nähe der Sonne am 22. Juli 2032 den vollen Schub liefert, vielleicht mit
Festtreibstoffraketen, und dann am 21. März 2045 bei einer relativen
Geschwindigkeit von 34 km/s den Borisov einholen könnte. Jedoch könnte die
Nutzlast nur noch in der Größe eines CubeSats sein (3 kg).
Die Parker Solar Probe, benannt nach dem US-Astrophysiker Eugene N. Parker startete bereits am 12 August 2018 um 09:31 MESZ und soll zur Erforschung des Sonnenwindes, der Korona und der Sonne an sich fungieren. Der Astrophysiker Eugene N. Parker prägte dabei den Begriff „solar wind“. Das Wissen um die Sonne, das von Parker Solar Probe gesammelt wird, kann vielleicht auch das Verhalten von anderen Sternen besser erklären. Auch soll das Wissen besser uns Bescheid geben, wie man den Sonnenwind besser voraussagen kann und den Schaden, den es auf der Erde, oder im Weltraum erzeugen kann zu minimieren, denn außerhalb der Erde schützt Technologie kein Magnetfeld und ist leichter angreifbar.
Missionsziele
Den Mechanismus erforschen, der die Korona auf
mehrere Millionen Kelvin aufheizen kann und den Sonnenwind beschleunigt
Die Struktur des Plasmas und Magnetfeld am
Entstehungsort des Sonnenwinds
Den Mechanismus, der die energiereichen Teilchen
beschleunigt und transportiert.
Die äußere Korona wird zu Klärung dieser genannten Ziele
statistisch ausgewertet. Die Parker Solar Probe wird sich bis zu 8,5
Sonnenradien der Sonnenoberfläche annähern. Das sind 0,04 AE oder etwas mehr
als 5,9 Mio. Kilometer.
Frühe Planung
Die erste Idee, die Sonne aus der Nähe zu erkunden, wurde
bereits im Oktober 1958 in einer Studie vorgeschlagen. Da die Umsetzung
aufgrund der hohen Temperaturen in Sonnennähe nicht möglich war, weil diese
Temperaturen dauerhaft nicht beherrschbar waren, wurden bis dato nur Studien
durchgeführt.
In den 70ern gab es als Gemeinschaftsprojekt der DLR und der
NASA die Mission mit den Raumsonden Helios 1 und 2, die jedoch nicht annähernd
so nahekommen werden, wie die Parker Solar Probe.
Ursprüngliche Planung
MMRTG: Radionuklidbatterie
Nach der Ursprünglichen Planung war es vorgesehen, die Parker Solar Probe von einer Atlas V (551) und einer zusätzlichen Kickstage (Star-48) aus gestartet werden sollte und zum Jupiter geflogen wäre. Von dort aus hätte man mit einem Swing-by-Manöver umgelenkt in eine hochelliptische Bahn, welche senkrecht zur Ekliptik stehen würde. Deren Perihel der Bahn nach dem Swing-by würde nur noch 3 Sonnenradien oberhalb der Sonnenoberfläche liegen. Als Hitzeschild war ein kegelförmiger Schild vorgesehen. Er ist 2,7 m breit und im Schatten würde die Sonde selbst liegen. Lediglich Plasmaantennen würden aus der geschützten Fläche herausragen. Da so keine Solarzellen oder Solarpanele einsetzbar wären, durch die enorme Nähe zu der Sonne im Perihel und der Ferne im Aphel, würden stattdessen MMRTGs eingesetzt werden. Während der ca. Neun Jahre andauernden Mission würde die Parker Solar Probe zweimal das Perihel von 4 Sonnenradien über dem Sonnenmittelpunkt passieren. Jedoch war der NASA das Konzept wegen den MMRTGs zu teuer.
Design
Die NASA gab dem Applied Physics Laboratory (APL) der Johns Hopkins University (JHU) 2009 nun erneut den Auftrag um eine Sonde für eine Sonnenmission. Sie planten und designten eine stark modifizierte Parker Solar Probe. Die Startmasse der PSP-Nutzlast beträgt etwa 685 kg. Sie ist im Endeffekt 3 Meter hoch, hat einen maximalen Durchmesser von 2,3 Meter und einen minimalen Durchmesser von nur einem Meter an dem Adapter zum Träger.
Hitzeschild
Dadurch, dass nun die Parker Solar Probe 24-mal anstatt 2-mal
der Sonne nahekommt, aber einen größeren minimalen Abstand zur Sonne hat, als
vorher, muss der Hitzeschild nicht mehr soviel leisten. Die Wärmeeinstrahlung
beträgt nur noch ein Sechzehntel. Der Hitzeschild hat einem Durchmesser von 2,7
Meter und ist 17 Zentimeter dick. Die sonnenzugewandte Seite des Hitzeschildes
muss bis zu 1430 °C aushalten können. Der Hitzeschild muss also etwa einen
Wärmefluss von fast 1 MW/m2 aushalten können. Die Sonneneinstrahlung
ist somit etwa 650-mal intensiver als bei uns in 1 AE Entfernung. Da fragt man
sich, ob man diese Energie nicht für die Parker Solar Probe nutzen könnte.
Energieversorgung
Die Sonde befindet sich ständig im Schatten des Hitzeschildes. Zur Energieversorgung besitzt sie zwei verschiedene Solarzellensysteme. Die primären Solarzellen sind an zwei entgegenliegenden Seiten der Sonde und sind im Grunde Solarpanele. Sie können bei der Annäherung an die Sonne um bis zu 75° geschwenkt werden und sie werden, wenn sie der Sonne näher als 0,25 AE kommen, wie beim Start schon, eingefaltet. Die sekundären Solarzellen sind am Rumpf und übernehmen nach den primären Solarzellen bei der Annäherung an die Sonne. Es sind Hochtemperatur-Solarzellenflächen und werden von der Rückseite Flüssigkeitsgekühlt. Während der Annäherung an die Sonne werden sie weiter eingezogen. Die Solarzellen können bis zu 388 W elektrische Leistung erzeugen.
Kommunikation
Die Datenübertragung funktioniert mit einer Parabolantenne
im Ka-Band mit einer Sendeleistung von 34 W. Die Parabolantenne hat
einen Durchmesser von 0,6 Meter und ist befindlich an einem ausklappbaren Mast.
Sie wird bei einem Sonnenabstand von 0,59 AE oder weniger eingeklappt. Somit
ist bei der Annäherung keine Kommunikation möglich. So müssen zwingend alle
Daten, die gesammelt werden gespeichert werden können, ohne, dass die Daten sich
zersetzen. Trotzdem besitzt sie mehrere X-Band-Rundstrahlenantennen zur
Übermittlung von Telemetrie-Daten und Empfang von Steuersignalen, die
vielleicht Kurskorrekturen beinhalten können. Diese Antennen befinden sich
dauerhaft unter dem Schutz des Hitzeschildes.
Missionsverlauf
Bevor die Parker Solar Probe am 12. August startete, wurde sie und ihren Instrumenten intensive Tests unterzogen, so etwa im Sommer 2017. Sie wurde im darauffolgenden Herbst an das Goddard Space Flight Center ausgestellt. Am 02. April 2018 wurde sie nach unzähligen Tests zum Cape Canaveral geflogen.
Am 11. August 2018 sollte sie eigentlich starten, jedoch musste der Start wegen technischen Problemen um den Heliumdruck um einen Tag verschoben werden. Das Startfenster war bis zum 23. August offen. Der Start erfolgte dann schließlich tatsächlich am 12. August um 09:31 MESZ (03:31 EDT) mit einer Delta IV Heavy, einer Schwerlastrakete von ULA (United Launch Alliance).
Der erste Venus-Swing-by erfolgte getreu dem Plan am 03. Oktober 2018 bereits. Die erste Annäherung ging bis zu 35,7 Sonnenradien an die Sonne heran (Das sind etwa 0,166 AE / 24,85 Mio. km). Nach sieben Venus-Fly-by-Manövern kann sich die Parker Solar Probe auf maximal 5,9 Mio. km oder 8,5 Sonnenradien der Sonnenoberfläche annähern. Im Perihel soll sie dann 194 bis 195 km/s erreichen, also um die 700‘000 km/h (deswegen gibt man sowas auch in km/s an). Ich denke, dass mit der Orbitalmechanik werde ich mal wann anders aufgreifen. Diese endgültige Umlaufbahn hat dann eine Inklination von 3,4° zur Ekliptik und eine Umlaufszeit von 88 Tagen. Die Missionsdauer wurde auf 24 Orbits angesetzt, dass entspricht etwa 2‘112 ± 12 Tagen (Unsicherheit kommt von der Auf-/Abrundung)
Die Parker Solar Probe hat im Wesentlichen vier Experimente
dabei:
FIELDS misst elektrische und magnetische Felder und Wellen sowie die Plasma- und Elektronendichte.
IS☉IS (Integrated Science Investigation of the Sun) beobachtet hochenergetische Teilchen wie Elektronen, Protonen und Ionen im Bereich von wenigen 10 keV bis 100 MeV, die mit den Sonnenwindmessungen und Strukturen der Sonnenkorona korreliert und verwendet werden sollen. Die Schreibweise von IS☉IS hat in ihrer Mitte das (astrologische) Symbol der Sonne.
WISPR (Wide-field Imager for Solar PRobe) ist eine Art von Teleskop, welches die Korona und die innere Heliosphäre und den Sonnenwind beobachten. Dabei soll es Strukturen wie Schocks, Wellen oder Verdichtungen etc. sichtbar machen und aufspüren)
SWEAP (Solar Wind Electrons Alphas an Protons Investigation) ist ein Trio aus Partikelzähler zur Geschwindigkeitsbestimmung, Dichte und Flussrate, Temperatur von den Elektronen, Protonen und der Alphateilchen (Heliumkerne)
Neues
Aus unbekannter Ursache kommt es zu Verwirbelungen im
Magnetfeld der Sonne, weil stark geladene Teilchen die Magnetfelder des
Sonnenwinds „zerreißen“, so dass der Sonnenwind Schleifen fliegen und teilweise
stark gebremst werden. Das Phänomen wird Switchback genannt und dauert nur
wenige Minuten. Es scheint, als ob dieses Phänomen nur innerhalb der Merkurbahn
auftritt und auch, dass es oft zu diesem Phänomen kommt.
Auch dreht sich der Sonnenwind durch die Rotation der Sonne
anders als erwartet. Durch die Rotation der Sonne wird der Sonnenwind auch in diese
Richtung gezogen, jetzt ist diese seitliche -radiale – Bewegung stärker als
gedacht, wobei allerdings ab einer gewissen Entfernung diese radiale Bewegung
aufhört.
Es gibt wieder eine Unterserie in der Geschichte der Astronomie.
In der Zeit um, bzw. nach 1600 gab es 3 wichtige und bekannte
Astronomen, Tycho Brahe und Kepler, Fabricius, wenig später dann
auch Scheiner und Galilei. Wobei Galilei durch die vorherigen
Astronomen und die Erfindung des Teleskops einen entscheidenden
Vorteil hatte.
Tycho und Kepler, Teil 1
Tycho Brahe. Geboren an einem kalten Wintertag im Dezember 1546, gestorben 1601. Tycho Brahe wurde übrigens 1569 von seinem Onkel adoptiert, ungeklärt weswegen. Am 19. April 1559 immatrikulierte der 12-Jährige an der Universität von Kopenhagen. Er studierte, wie üblich an den von der Reformation beeinflussten Universitäten, Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Musik sowie Astronomie. Als er jedoch die Sonnenfinsternis vom 21. August 1560 beobachten konnte, soll es ihn so sehr fasziniert haben, sodass er sich für das Fach zu interessieren begann. Er soll angeblich jedes Buch darüber gelesen haben, was ihm in die Quere kam und stellte selbst auch immer wieder Beobachtungen an. Später reiste er durch Mitteleuropa und setzte seine Studien an den Universitäten von Leipzig, Wittenberg, Rostock oder Basel fort.
Zum ersten Mal hat man von Tycho so richtig erst 1566 gehört. Er
war erst 20 Jahre alt und besuchte die Universität von Rostock.
Weihnachten 1566 gab es dort für die Angestellten ein Fest. Im
Verlauf der Veranstaltung brach ein Streit zwischen zwei Teilnehmer
aus. Er und den dänischen Adeligen Manderup Parbsjerg, weil sie sich
vermutlich nicht über eine mathematische Formel entscheiden konnten.
Bevor andere eingreifen konnten, forderte einer von ihnen, unbekannt
wer, den Kontrahenten zum Duell auf. Tatsächlich fand das Duell etwa
eine Woche danach, am 29.12.1566, etwas außerhalb von Rostock statt.
Parbsjerg war jedoch der bessere Fechter und schnitt Brahe einen Teil
der Nase ab. Angeblich ließ er eine Prothese aus einer
Gold-Silber-Legierung anfertigen lassen, die er von da an getragen
hatte.
Tycho Brahe, der Mann mit der goldenen Nase also, war ein sehr
erfolgreicher Astrologe. Doch der Weg dahin war nicht immer einfach.
Ein Beispiel: Oktober 1566, etwas mehr als 2 Monate vor dem Duell
mit Parbsjerg beobachtete er eine Mondfinsternis und schloss aus
seinen Beobachtungen, dass der türkische Sultan sterben wird.
Tatsächlich traf genau diese Nachricht ein. Das machte Tycho Brahe
bekannter. Und er war nun überzeugt davon, dass er Zeichen und
Botschaften von den Sternen erhielt. Jedoch erreichte ihn die
Nachricht, dass der Sultan schon vor er Mondfinsternis gestorben war.
Der Sultan war bereits alt und schwach geworden und dann verstorben.
Er war sich sicher, dass er es vorausgeahnt hätte, hätte er
genauere Beobachtungen und Karten oder Daten gehabt bzw. gemacht.
Diese Tatsachen beunruhigten Brahe. Auch andere, ähnliche
Erfahrungen, müsste er noch einstecken.
Er forschte also nach, warum das der Fall ist. Er hätte für die
Bestimmung der Planetenbahnen zwei verschiedene Tabellen zur
Verfügung. Er stellte jedoch fest, dass keine der beiden Tabellen
die Planetenbahnen korrekt berechnen. Die eine basierte auf dem alten
ptolemäischen System, die andere war jung und neu, sie stammt vom
heliozentrischen System, von Kopernikus. Er dachte sich, dass deshalb
seine Horoskope wohl fehlerhaft gewesen sind. Sein Leben würde er
also der möglichst genauen Bestimmung und Beobachtung der
Planetenbahnen widmen.
Willkommen über meinen Aufsatz über Luna und die Gezeiten. Das ist er, vorher habe ich bereits einzelne Unterpunkte veröffentlicht. Jetzt kann es wieder weiter gehen.
Der Mond, lateinisch luna, ist der einzige Mond der Erde. Ein Mond in dem Sinne ist ein Trabant, Satellit oder Mond eben um einen Planeten. Man spricht auch vom Erdmond deswegen um Verwechslungen zu vermeiden.
Der Mond hat einen Radius von 1’737,1 km und umkreist die Erde in einem mittleren Abstand von 384’403,8 km. Er braucht nach den Angaben und meiner Rechnung folglich 27 Tage 10 Stunden 50 Minuten und 52 Sekunden für eine Umrundung. In Wikipedia steht allerdings: 27 Tage 7 Stunden 43 Minuten und fast 15 Sekunden. Wobei beides die siderische Umlaufzeit darstellt.
Der Mond ist ein leblos wirkender Felsbrocken. Keine Atmosphäre, heftige Temperaturschwankungen und der Mond sieht grau aus – in allen Hell/Dunkelkombinationen. Näher durch das Teleskop betrachtet fallen einem sofort die Myriaden von Kratern auf, teilweise gibt es große Krater, welche sogar Strahlen aufweisen, die vom Krater wegführen.
Der Vollmond hat eine scheinbare Größe von etwa 32” und strahlt auf der Erde mit 0,2 lux.
Der Mond in Zahlen:
Bezugskörper
Erde
Große Halbachse/Umlaufradius
a = 384’403,8 km
Perigäum – Apogäum
A = 363’300 – B = 405’500 km
Exzentrizität
e = 0,0549
Inklination/Bahnneigung (zur Ekliptik)
i = 5,145°
siderische Umlaufzeit
U = 27,4519983960416666666… d U = 27d10h50min52,661418sec
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit
v = 1’018,3 m/s
Albedo
0,12
vis. Helligkeit (Vollmond)
-12,5 mag
Mittlerer Radius
r = 1’737,1 km
Masse
M = 7,349*10²² kg
Mittlere Dichte
ρ = 3,341 g/cm³
Siderische Rotationsperiode
= U (siehe sid. Umlaufzeit)
Neigung d. Rotationsachse
6,68°
Fallbeschleunigung an der Oberfläche
1,6255 m/s²
Alter
min. 4,527 Mrd. Jahre
Zusammensetzung der Atmosphäre
Druck: 3*10-10 Pa (Pro m² lasten imMittel also etwa 30,6 Mikrogramm)
31.01.1966; durch die Sowjetunion; Luna 9 20.07.1969; durch die USA; Apollo 11
Die Mondphasen
Auch auffallend ist, dass er in Monatszyklen Phasen hat. Monat ist als Wort dem Mond verwandt und bedeutet aus dem althochdeutschen soviel wie Mondwechsel. Jeden Monat gibt es Vollmond und Neumond. Dazwischen sieht der Mond aus wie eine Sichel. Durch das kugelhafte Aussehen und die ständige Bewegung um die Erde wird der Mond von der so Sonne angestrahlt, dass wir diese Mondphasen erleben können. Da er in fast einem Monat um sich selbst dreht (rotiert), sieht man alle 29 Tage einen Vollmond. (Diese deutliche Differenz kommt von der Bewegung des Erde-Mond-Systems um die Sonne, dadurch ist auch bei uns ein Tag mit 24 Stunden ein Tag zur Sonne ausgerichtet, aber z.B. vom Aufgang des Frühlingspunkts bis zum nächsten Aufgang sind es 4 Minuten etwa kürzer.)
Es ist so, dass der Mond immer von der Sonne angestrahlt wird und je nachdem wie der Winkel zwischen Erde und Sonne auf dem Mond ist, sehen wir dann die entsprechende Mondphase. Ganz genau dauert es 29,53 Tage von Neumond bis zum nächsten Neumond (Synodischer Monat).
Umlaufbahn
Seine Umlaufbahn
Die Bahn des Mondes, auch Mondbahn, ist annähernd kreisförmig. Sie ist leicht gewunden und hat eine Exzentrizität von e = 0,0549. Er bewegt sich in einer Entfernung von a = 384’403,8 km. Mit Lichtgeschwindigkeit sind das 384’403,8 km / 299’792,458 km/s = 1,28223… s. Das heißt, dass Licht von der Erde zum Mond benötigt fast 1,3 Sekunden. Wobei Licht ausgesprochen schnell ist. Zum Vergleich: Geostationäre Satelliten bewegen sich auf einer Höhe von etwa 35’788 km. Sie bewegen sich in 24h um die Erde. Dabei sind sie für einen Beobachter auf der Erde still stehend.
Scheinbare Umlaufbahn, aber je nachdem wo der Mond steht, also je nachdem wie der Winkel beim Mond von Erde und Sonne ist, so sieht man dann auch einen Voll-/Neumond oder Sicheln.
Auch heißt das, dass der Vollmond gegenüber der Sonne steht. Wenn die Sonne untergeht, geht der Vollmond auf. Eine Woche später, bei abnehmenden Halbmond, steht der Mond also dann am höchsten Punkt, hoch im Süden, während gerade die Sonne aufgeht. Der Mond bewegt sich von Westen nach Osten. Merke:
Neumond: Der Mond steht in der Nähe der Sonne und lässt sich in diesen Tagen nicht/schlecht beobachten.
Zunehmender Mond: Der Mond geht langsam später als die Sonne auf und ist je nach genauer Phase am frühen Abend/erste Nachthälfte sichtbar.
Vollmond: Der Mond steht der Sonne gegenüber und ist die komplette Nacht sichtbar, nicht am Tag sichtbar
Abnehmender Mond: Der Mond geht nun früher als die Sonne auf und ist dementsprechend in der zweiten Nachthälfte/morgens/vormittags sichtbar.
tidal-locked
Der Mond bewegt sich innerhalb von etwa 27 ⅓ Tagen um die Erde. In der Frühzeit des Erde und Mondsystems, als der Mond noch heißer und vermutlich flüssig und der Erde näher war, bremsten die Gezeitenkräfte den Mond ab, das ist ein fortlaufendes Ereignis und die Erde bremst den Mond immer noch ab. Aktuell ist es so, dass die Rotation des Mondes mit der Umlaufszeit übereinstimmt. Das ergibt eine Spin/Orbitresonanz von 1:1. Daher kommt es, dass wir immer dieselbe Seite des Mondes sehen, da er sich ja in derselben Zeit genau einmal dreht.
Warum heißt das “tidal-locked”? Weil durch die Gezeiten und dazu kommen wir nochmal, die Energie der Rotation der Erde hauptsächlich auf die Umlaufbahn des Mondes übertragen wird. Dadurch verliert die Erde an Drehimpuls und das mit 23µs/y (d.h. rotiert langsamer) und die Umlaufbahn des Mondes vergrößert sich mit etwa 3,8cm/y.
Libration
Der Mond bewegt sich durch die geringe Exzentrizität von e = 0,0549 mal schneller und langsamer, dadurch entsteht ein Pendeln, denn man sieht somit etwas mehr der beiden Seiten dorthin wo der Mond sich gerade hin pendelt. Wegen der Libration und der Parallaxe (das ist hier die Beobachtung des Mondes von verschiedenen Punkten auf der Erde) sieht man somit 59% der Mondoberfläche (aber durch die Libration eben nicht gleichzeitig).
Was ist eine Eklipse? Eine Eklipse ist eine Finsternis. Was hat das mit dem Mond zu tun? Der Mond erzeugt für uns Erdenbewohner beide Eklipsen, wobei es bei beiden verschiedene Arten gibt. Bei beiden unterscheidet man grob in partiell und total. Partiell bedeutet nicht vollständig, aber total bedeutet das.
Mondfinsternis
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond von der Sonne aus hinter der Erde steht. Deshalb kann sie auch nur bei Vollmond auftreten. Man kann sie also auf der Nachtseite sehen und dauert im Maximum 3 Stunden und 40 Minuten.
Es gibt folgende Arten:
Die totale Mondfinsternis ist, wenn der Mond während einer Mondfinsternis komplett in den Erdschatten. Die Totalität hält maximal 106 Minuten an. Die Geometrie dahinter: Weil die Erde als voluminöses Objekt einen Schatten wirft, die im Schatten die Sonne verdunkelt, der kegelförmig ist und 1,4 Millionen Kilometer in den Raum ragt, entsteht eine Mondfinsternis. Jetzt ist es aber so, dass die Erde eine Atmosphäre besitzt. Diese streut das Licht enorm, schon ab ¼ Million Kilometer hört so der Schatten auf. Der Mond hat also diese rötliche Farbe durch das gestreute Licht aus der Atmosphäre. Die Erdatmosphäre streut eben rotanteiliges Licht stärker als blauanteiliges Licht.
Die partielle Mondfinsternis ist, wenn der Mond nicht komplett in die (Umbra), in den Erdschatten einfährt. So bleibt ein gewisser Teil während der kompletten Mondfinsternis auch außerhalb des Erdschattens.
Die Halbschattenfinternis ist, wenn der Mond gerade mal in den Halbschatten (Penumbra) eintaucht und kurz darauf wieder verschwindet. Bei einer solchen Finsternis streift der Mond bloß den Erdschatten. Tatsächlich ist diese Mondfinsternis sehr unscheinbar und unspektakulär, eine Ecke des Mondes wird lediglich grauer.
Logischerweise ist während einer Mondfinsternis auf dem Mond eine totale Sonnenfinsternis, allerdings verdeckt die Erde mehr als nur komplett die Sonne.
Die Zeichnung ist wieder meine. Ich habe mich ein wenig in 3D versucht. Aber das Bild wirkt finde ich erklärend.
Wenn kurz vor einer Mondfinsternis z.B. ein globaler Vulkanausbruch stattfindet sehen die Mondfinsternisse sehr dunkel aus. Nach einigen Monaten oder Jahren, wenn dann die Atmosphäre wieder rein ist, sieht man wieder den charakteristischen Kupferrot-Ton.
Auch ist der Mond tatsächlich während einer Mondfinsternis rot/dunkelrot, da der Mond durch das Licht der Atmosphäre in dem Fall angestrahlt wird.
Der Erdschatten hat auf der Höhe der Mondumlaufbahn etwa eine Breite von 2,63 Monddurchmesser (Kernschatten) und 4,65 Monddurchmesser der komplette Erdschatten.
Sonnenfinsternis
Bei einer Sonnenfinsternis kommt der Mond genau zwischen die Sonne und die Erde. Eine Sonnenfinsternis kann dementsprechend nur bei Neumond sein. Die Sonnenfinsternis kann leider nur aus einem schmalen Streifen, der um die Erde führt tagsüber beobachtet werden. Deshalb kann man am Tag der Sonnenfinsternis auch nichts sehen, während man einige Tausend Kilometer weiter die Sonnenfinsternis zu sehen ist.
So gibt es wieder drei verschiedene Arten:
Bei einer totalen Sonnenfinsternis trifft der Schatten vom Mond direkt auf die Erde und im Verlauf einer Sonnenfinsternis bildet sich so ein Streifen von wo aus man überall in dieser Totalitätszone drin ist. Dieser Streifen ist meistens nur um die 100 km breit. Allerdings gibt es eine riesige Fläche in der man die Sonnenfinsternis partiell sieht.
Bei einer partiellen Finsternis liegt der Mondschatten nicht auf der Erde und somit kann man sie nur partiell sehen.
Bei einer ringförmigen Finsternis ist der Mond zu weit entfernt, als das der Kernschatten des Mondes auf die Erde trifft. stattdessen gibt der Mond auf der Höhe der Erde dann eine Antumbra wieder.
Jetzt kommt wieder meine Zeichnung: Das obere zeigt eine totale, das untere eine ringförmige Finsternis.
Tabellen und Häufigkeit
Letztes Jahrhundert fanden 228 (Durchschnitt: 238) Sonnenfinsternisse und 228 Mondfinsternisse statt. Tatsächlich ist es so, dass die allgemeine Wahrscheinlichkeit zu einer Sonnenfinsternis höher ist, als eine Mondfinsternis.
Die Wahrscheinlichkeit 5 Sonnenfinsternisse oder Mondfinsternisse in einem Jahr zu haben gibt es in diesem Jahrhundert allerdings nicht.
Dieses Jahrhundert gibt es folgende Arten von Sonnenfinsternisse:
Art
Anzahl
davon zentral
davon nicht zentral
Total
68
67
1
Ringförmig
72
70
2
Hybrid
7
7
–
Partiell
77
–
77
Summe
224
144
80
Hybrid: Wenn der Mond gerade die perfekte Entfernung zwischen ringf. und total hat. Wegen der Kugelform der Erde sind manche Stellen also weniger weit weg als andere und diese nahen Stellen sind dann total und die fernen ringförmig. nicht zentral: Wenn der Mondschatten die Erde knapp verfehlt, sodass die Sonnenfinsternis nur noch sehr gering total oder dauerhaft partiell ist.
Die längste totale Sonnenfinsternis dieses Jahrhundert war am 22.07.2009 und die Totalität ging maximal 6 Minuten und 39 Sekunden. Die längste ringf. war am 15.01.2010 und dauerte 11 Minuten und 8 Sekunden. Die längste Totalitätsphase einer Hybriden Sonnenfinsternis war am 03.11.2013 und ging 1 Minute und 40 Sekunden maximal.
Die verschiedenen Arten der Mondfinsternisse im 21. Jahrhundert:
Art
Anzahl
Anteil
Halbschatten
86
37,7%
Partiell
57 (3)
25%
Total
85
37,3%
Summe
228
100%
Die drei in Klammern verrät uns, dass es dieses Jhr. 3 Mondfinsternisse gibt, die sowohl im Kernschatten, Halbschatten und nicht im Schatten sind.
Diese zwei Tabellen sagen uns, wann wir bei uns wieder eine Eklipse haben.
Dadurch, dass eine Mondfinsternis viel großflächiger ist, erzielt es den psychologischen Effekt, das man meine, als ob Mondfinsternisse häufiger wären.
Die Zukunft der Eklipsen
Glücklicherweise existiert die Menschheit gerade zu dieser Epoche der Erdgeschichte, denn wie wir erfahren oder noch erfahren werden, entfernt sich der Mond allmählich von der Erde. Ist der Mond in einigen Millionen Jahren zu weit weg, werden solche Eklipsen unmöglich, weil der Erdschatten auf der Höhe der zukünftigen Mondbahn womöglich zu klein ist um etwas zu sehen zu können, oder bei einer Sonnenfinsternis bleibt durch die größere Entfernung zur Erde nur noch eine ringförmige Sonnenfinsternis übrig.
“Klima” (=Oberflächentemperatur)
Es gibt auf dem Mond keine Atmosphäre oder sonstiges, was die Temperaturen verteilen könnte. Auch die nur geringe Rotationsgeschwindigkeit lässt die extreme Temperaturunterschiede nicht aufhalten. So kann es im Maximum, wenn die Sonne im Zenit (höchster Punkt am Himmel) steht steigt die Temperatur auf bis zu ca. 405 K und in der Nacht ohne die Sonne kommt die Umgebungstemperatur schnell auf nur etwa 110 K.
Positive Temperaturanomalien finden sich mancherorts. In manchen Kratern z.B. Tycho sinkt die Temperatur nach Sonnenuntergang nicht ganz so schnell. Eventuell können sie während des Tages durch mehr Staub in der Höhe oder eine dünne Staubschicht besser heben. Ferner kann auch stärkere Radioaktivität ein Grund dafür sein.
Magnetfelder des Mondes?
Früher gab es auf dem Mond vermutlich ein dauerhaftes Magnetfeld und damit auch höchstwahrscheinlich einen flüssigen Kern zumindest zu der Zeit. Woher weiß man das? Von einer Analyse des Mondbrocken Troctolite 76535, mitgebracht von der Apollo 17. Jetzt hat der Mond jedoch keins mehr.
Auch hatte der Mond früher vermutlich mehr Wasser und eine dichtere Atmosphäre. Sie wurden jedoch fortgeblasen vom Sonnenwind. (=Ein Teilchenstrom von der Sonne mit schneller Geschwindigkeit, enthalten sind Alpha-Teilchen, also Heliumkerne, freie Neutronen, Elektronen und Neutrinos hauptsächlich)
Auf der sonnenzugewandten Seite des Mondes gibt es über der Oberfläche in Zentimeterhöhe eine Schicht von Staubpartikeln. Wie kann das sein, so ganz ohne Atmosphäre? Das Phänomen lebt davon, dass das Sonnenlicht den feinen Staub elektrostatisch auflädt und die Atome des Staubs werden dabei in Ionen und Elektronen gespaltet. Diese beeinflussen den Sonnenwind. Dabei entstehen lokale Magnetfelder.
Magcons
Swirls lassen Magcons entstehen. Was sind Swirls, was sind Magcons?
Swirls sind Verwirbelungen auf der Mondoberfläche. Sie haben aber kein Relief und sind mit den Magcons verknüpft.
Die Swirls gibt es nur auf dem Mond und die erdabgewandte Seite bevorzugen sie. Es gibt trotzdem nur 11 Stück davon. Das Markanteste befindet sich im Mare Ingenii auf der Rückseite, auch im Oceanus Procellarum ist eines von ihnen. Mit der Ausnahme von dem Swirl auf Oceanus Procellarum (Reiner Gamma) befinden sich alle auf der Mondrückseite. Warum? Weil sie alle in der Nähe von großen Einschlagbecken sein können, diese sind am meisten auf der Mondrückseite vertreten. Vielleicht sind sie also durch Schockwellen der großen Impakte entstanden.
Swirls sehen tatsächlich aus wie Verwirbelungen in Flüssigkeiten und sind auch heller als die Umgebung.
Jetzt haben diese Swirls ein eigenes Magnetfeld, ein Magcon. (=Magnetic Concentration). Aber warum? Darauf konnte ich keine Antwort finden, aber sie können an den Stellen den Mondboden vor dem Sonnenwind abschirmen und dadurch ein Nachdunkeln des Mondboden verhindern.
Entstehung des Mondes
Die Entstehung des Mondes wird tatsächlich seit Jahrhunderten diskutiert. Seit den 80ern hat sich die Ansicht durchgesetzt, das ein Zusammenstoß niedriger Geschwindigkeit zwischen Theia, ein Protoplanet der Größe des Mars und der Protoerde. So ist ein Teil von Theia in den Erdkern rein gesunken und ein anderer Teil hat Material von der Erde abgeschliffen bei einem “Streifschuss”, dieses Material hatte sich um die Erde gesammelt und hat dort den Mond gebildet.
Erstaunlich ist, dass der Mond im Vergleich zur Erde ziemlich groß ist für einen Mond. Mars, der halb so groß ist wie die Erde hat bloß Asteroidenmonde von wenigen Kilometern Größe. Man spricht hier vom Erde-Mond-System, bloß Pluto hat einen vergleichbar großen Mond, Charon und Pluto und Charon werden oft als ein Doppelplanetensystem genannt (unabhängig davon, dass der Pluto eigentlich kein Planet mehr ist).
Wie ist das Sonnensystem entstanden? Das Sonnensystem entstand vor 4,568 Mrd. Jahren, als der Sonnennebel, ein Nebel aus Gas und Staub sich so sehr verdichtet hat, dass der Nebel kollabierte und die Sonne als Massenansammlung hervorging. Innerhalb von einer Millionen Jahre hat sich auch eine Art Ring von angezogenen Gasen und Staub sich um die Sonne gelegt. Aus wiederum Verdichtungen in diesem ringförmigen Gebilde haben sich die Vorgänger von Planeten gebildet.
Der Mond muss vor etwa 4,527 Mrd. Jahren entstanden sein, als das Sonnensystem sich bereits gebildet hat. Das sagen die Isotopenanalysen von mitgeführten Gestein der Apollo-Missionen.
Theorien zur Entstehung des Mondes
Die ersten wirklichen Überlegungen stammen vermutlich von René Descartes (Ein Philosoph und Mathematiker der Aufklärung). Sie enthielten Ideen zur sog. Einfangtheorie. Publiziert wurden die Gedanken natürlich erst nach seinem Tod und zwar im Jahr 1664.
In der Moderne wurden ebenso Theorien entwickelt und diese stelle ich nun knapp vor.
Die Abspaltungstheorie meint, dass sich die Erde zu Anfangszeiten sehr schnell sich gedreht hatte, sodass sich ein Teil davon abgelöst hat und den Mond bildete. Sie wurde von dem Sohn von Charles Darwin, George Howard Darwin entwickelt. 1882 meinte der Geologe Osmond Fisher, dass das Loch von dem sich der Mond gelöst hat, der Pazifik ist. Eine solche Herauslösung würde gut auf die Größe des Mondes passen, auch seine geringere mittl. Dichte kann man damit erklären, der Mond würde demnach aus dem Erdmantel rausgeschleudert worden sein und der Erdmantel hat eine ähnliche mittl. Dichte. Wegen der Gezeitenreibung hat sich die Erde früher schneller gedreht, jedoch wären für diesen Gesamtdrehimpuls, der heute noch da ist, bloß auf dem Mond und die Erde verteilt, eine Rotationsgeschwindigkeit von etwa 2 ½ Stunden erforderlich. Auch die Vorstellung von Osmond Fisher wird durch die Plattentektonik heute widerlegt (Dass die verschiedenen Erdteile, Kontinente und Ozeane, sich bewegen). Auch ist die Neigung der Mondbahn gegen die Erdbahn, wo der Mond rausgeschlagen wäre, viel zu hoch.
Die Einfangtheorie, von Thomas J. J. See, 1909, besagt, dass der Mond sich in einem anderen Bereich des Sonnensystems sich in der Frühphase geformt hat. Irgendwann, bei einer engen Begegnung wurde der Mond von der Erde eingesammelt. Die Einfangtheorie kann sehr einfach und ohne Komplexität den Drehimpuls sowie die unterschiedliche Dichte erklären. Das Einfangen des Mondes gestaltet sich etwas schwieriger. Er muss in einem perfekten Winkel in die SOI (=Sphere of Influence, der Bereich, in dem die Erde schwerkrafttechnisch dominiert) der Erde eintauchen und eine kurze Zeit unterhalb der Roche-Grenze (=Die Grenze eines Himmelskörper in der andere, leichte Objekte größenabhängig zerrissen werden, weil das Objekt anfängt unterschiedliche Geschwindigkeiten zu besitzen) überstanden haben, was aber der Mond ohne weiteres nicht könnte. Die Theorie kann aber nicht erklären und scheitert, bei dem geringen Bestandteil an “leichtflüchtigen Elementen”, oder Eisen. Und sie scheitert komplett, wenn es darum geht, dass der Mond eine ähnliche (isotopische) Zusammensetzung hat, wie die Erde.
Die Schwesterplanet-Theorie besagt, dass die Erde und der Mond aus einer Art Urnebel entstanden sind, welcher sich verdichtet hat. Aus der Hauptmasse der lokalen Verdichtung ging die Erde hervor, aus dem Rest der Mond. Das vermutete bereits Immanuel Kant in seiner “Kosmogonie”, 1755. Es war die erste naturwissenschaftliche Erklärung, bzw. Versuch einer Erklärung dieser Theorie. Weiterentwickelt wurde sie von u.a. Edouard Albert Roche und Carl F. von Weizsäcker. Jedoch ist so immer noch unklar, warum der Mond hinsichtlich auf einer geringeren mittl. Dichte, oder aus verschiedenem Material ist. Auch ungeklärt bleibt der Gesamtdrehimpuls von Erde und Mond, der ja so hoch ist, oder die große Bahnneigung des Mondes zur Erdbahn.
Ernst Öpik hat 1955 eine neue Theorie vorgeschlagen, die zwischen der Abspaltungs- und Schwesterplanet-Theorie etwa liegt. (Öpik-Theorie) Seine Theorie erklärt perfekt die geochemischen Zusammenhänge: Das Ringsystem der jungen Erde erhitzte sich permanent auf 2’400 K und so transportiert der Sonnenwind von der frühen Sonne das ausdampfende, heiße Material vom Ringsystem fort, so blieb ausschließlich schwereres Material übrig. Schließlich hat sich das Ringsystem zusammengeklumpt. Das alles geschah, als die schweren Elemente von der Erde sich im Zentrum gelagert haben, sodass von den echt schweren Metallen so gut wie nichts mehr übrig war. Ohne einen Zusatz erklärt diese Theorie allerdings auch nicht, warum der Mond eine solche geneigte Bahn besitzt.
Während der heißen Phase der Raumfahrt in den frühen 60er kam die Idee auf, dass mehrere Monde den Mond gebildet haben können. (Viele-Monde-Theorie) Bloß findet man nirgendswo im Sonnensystem sonst Anzeichen davon, dass das bei einem anderen Planeten genauso war. Außerdem bräuchten die Monde einige Millionen Jahre mehr als nur etwa 40 Millionen Jahre für die Entstehung des Mondes, wie bei den Isotopen-Analysen des Gesteins herauskam. Somit wurde diese Theorie bereits widerlegt.
Nach dem Apollo-Programm (1975) wurde die Kollisionstheorie von William K. Hartmann und Donald R. Davis entwickelt. In der Frühphase des Sonnensystems soll ein etwa marsgroßes Objekt auf die junge Proto-Erde eingeschlagen sein. Das marsgroßes Objekt heißt heute schon Theia, die Mutter von Selene, der Mondgöttin aus dem Griechischem. Die Erde hatte damals bereits 90% der heutigen Masse. Die Kollision von Theia mit der Proto-Erde verlief fast streifend und nicht frontal. Dadurch konnte ein Teil des Erdmantels ausgeschlagen werden, welcher dann in einem Erdorbit als eine Art Ringsystem verblieb und sich sehr rasch, binnen 100 Jahren verklumpte und nach 10 Tausend Jahren den endgültigen Mond mit annähernd heutiger Masse gebildet hat. Er kreiste in einem Abstand von gerade mal 60 Tausend Kilometer die Erde, was zu extremer Gezeitenkräfte geführt hat, deshalb konnte sich in dieser Zeit bis jetzt der Mondorbit und die Erdrotation sich schnell vergrößern.
Die letzte Theorie stimmt mit den beobachteten Daten überein und eine große Mehrzahl von Wissenschaftlern stimmt der Theorie zu. Dennoch ist sehr viel Detailarbeit notwendig. Unklar ist z.B. vor allem, wie genau die herausgeschlagene Materie aus dem Erdmantel in den Orbit kam. Auch ist dieser perfekte Einschlag selbst unter einem großen Zufall nur möglich. Es muss genau die richtigen Masseverhältnisse haben, zur richtigen Zeit es passiert sein, perfekter Winkel usw… . Aber andere Theorien konnten eben bislang keine ausreichenden Erklärungen geben. Dennoch finde ich Kritik: Wenn dieser Einschlag tatsächlich so auch war, müsste man ja eigentlich noch irgendwo fremdes Gestein finden, auf dem Mond, der Erde, wo auch immer, es sei denn Theia ist in der gleichen Ecke entstanden, was wiederum ein weiterer Zufallsfaktor wäre. Warten wir also ab, was zukünftige Experimente und empirische Daten sagen, was Wissenschaftler so finden werden, wenn sie wmgl. im Mondboden oder sonst wo herumbohren.
Geologie des Mondes (Selenologie)
Mondwissenschaften
Die wissenschaftlichen Teildisziplinen die sich mit dem Mond befassen, beginnen mit dem Präfix (=Vorsilbe) “Selene” was das altgr. Wort für den Mond in lateinischen Buchstaben bedeutet.
Die Selenologie ist quasi die “Geologie des Mondes”, die geht um die Entstehung des Mondes, die Oberfläche, die Entwicklung desselben usw…
Die Selenografie beschäftigt sich mit der Kartografierung des Mondes, Nomenklatur/Benennung der Oberflächenstrukturen.
Die Selenodäsie ist beschäftigt mit der Vermessung des Mondes und des Schwerkraftfeld des Mondes.
Innerer Aufbau
Vom Aufbau des Mondes wissen wir noch nicht so viel. Viel Wissen kommt von den Apollo-Missionen, aufgezeichneten Mondbeben und Eingeschlagene Meteoroiden oder natürlich von gezielten Einschlägen z.B. am Ende von Satellitenmissionen. Daher können wir Rückschlüsse über die dadurch entstehenden seismischen Wellen im Mond und damit auch über den Aufbau vom Mond gelangen. Bisher haben wir bloß begrenzte Einblicke in den Aufbau.
Über die Oberfläche wusste man bevor man dorthin geflogen war bereits einiges. Jedoch der Flug dorthin und die Gesteinsproben aus dem Apollo-Programm und dem Luna-Programm, oder etwa durch Kartografie der Mondoberfläche, die detaillierte Kartierungen der Geomorphologie, oder mineralische Zusammensetzung, sowie die Daten über Gravitationsfelder des Mond als Themen der Clementine und Lunar Prospector Missionen und als Kartograf der LRO, der Lunar Reconnaissance Orbiter gewann man weitere wichtige Details über den Mond.
Mondkruste
Seismisch erfasst, grenzt sich das Anorthosit in der Mondkruste auf der Mondvorderseite in einer durchschnittlichen Tiefe von 60 km, bei der Mondrückseite: 150 km, zum Mantel ab. Das bedeutet, dass die Mondrückseite einen größeren Volumenanteil an leichterem Material hat (Anorthosit: 2,9 g/cm³; das ist ein Feldspat), als die Mondvorderseite und so auch der Massenschwerpunkt auch 1,8 km näher an der Erde liegt, als geometrisch der Fall wäre.
Mondmantel
Der Mantel ist aus mafischen/ultramafischen Gesteinen. Mafisch heißt, dass sie magnesiumreich und eisenhaltig sind. Zwischen der Kruste und dem Mantel befindet sich vielleicht auch eine basaltische Zusammensetzung. Bei der Auskristallisierung der Kruste und dem Mantel ist diese Zwischenschicht mit Elementen angereichert worden und es wird auch einen hohen Anteil von KREEP vermutet. (Kalium Rare Earth Elements + Phosphor; “Seltene Erden”) auch können ferner Uran und Thorium vorkommen und diese spezifische chemische Signatur nennt sich “KREEP”. Sie soll gleichmäßig in dieser Zwischenschicht verteilt sein. Den Daten der Lunar-Prospector-Mission zufolge, soll das KREEP vor der “Ausdifferenzierung” von dem Kruste-Mantel-Aufbau vorwiegend in dem Komplex/Gebilde von Oceanus Procellarum und Mare Imbrium sich gehalten haben.
So kann die neuere vulkanische Aktivität in dieser Gegend verantwortlich gemacht werden (wegen dem radioaktiven Anteil von KREEP).
Im Mantel gibt es verschiedene Höhen. in etwa 270 km bis 500 km Tiefe findet sich die Grenze zu dem unteren Abschnitt des Mondmantels. Im Oberen Mantel wird als “quarzführender Pyroxenit”, der Mittlere Teil als “FeO-angereicherter olivinführender Pyroxenit” und der untere soll eine “Olivin-Orthopyroxen-Klinopyroxen-Granat-Vergesellschaftung” sein. Die Daten sind jedoch interpretierbar.
Mondkern
Der Mondkern ist weitestgehend unbekannt. Seine Eigenschaften und Größe sind unbekannt und lassen die wildesten Spekulationen zu. Analysen der Daten aus den vier Seismometer der Apollo-Missionen lassen Vermutungen zu. Laut Renee C. Weber et. al ist der innere und äußere Kern zu etwa 60% flüssig. Er enthält auch nur etwa 6% Massenanteil an leichtflüchtigen Elementen und ist hauptsächlich aus Eisen. Diese Daten kommen hauptsächlich aus der Dämpfung der Scherwellen. So gibt Indizien, dass der äußere Kern flüssig ist. Daraus kann man etwa die Temperatur des Mondkerns schätzen (1700 K; ± 400K). Er soll außerdem zwischen 250 bis 430 km (Mittelwert: 340 km), oder etwa 15 bis 25% des Mondradius.
Mondbeben
Und genau diese zurückgelassenen vier Seismometer der Apollo-Missionen (übrigens von der Apollo 12, 14, 15 und 16) haben bis 1977 insgesamt etwa 12 Tausend Mondbeben registriert. Die stärksten Beben erreichten dabei 5mag. Die Mehrzahl liegt um Magnitude 2 herum. Die seismischen Wellen konnten einige Stunden wahrgenommen werden, sie wurden also fast nicht aufgehalten.
Sie entstehen durch schwankende Gezeitenkräfte auf dem Mond, bzw. durch das Differential der Stärke dieser Kräfte. Das Zentrum dieser Beben befindet sich in einer Tiefe von etwa 800 bis 1’000 Kilometer, also im Mantel. Es gibt auch oberflächennahe Zentren von Beben.
Viele dieser Beben sind an etwa 100 bestimmten Punkten im Mantel geschehen. Der Grund für diese Anhäufung ist unbekannt. Auch traten diese Beben bevorzugt in der Zeit des Apo-/Perigäumdurchgangs auf (D.h alle 14 Tage).
Regolith
Dadurch, dass der Mond bloß eine äußerst dünne Atmosphäre besitzt, können immer Asteroiden und Meteoroiden auf der Mondoberfläche einprasseln. So wird das Oberflächengestein zertrümmert und nur der Regolith bleibt übrig. Im Englischen heißt es lunar soil (Monderde; siehe Bild). Er bedeckt die komplette Oberfläche mit einer mehreren Meter dicken Schicht. Der Regolith erschwert die Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte des Mondes. Der Regolith entspricht entgegen der Umgangssprache „Mondstaub“ eher einer Sandschicht, die nur an der Oberfläche kleine Partikel enthält, je tiefer es in der Regolithschicht geht, desto grobkörniger wird der Regolith. Die untersten Dezimeter enthalten Steine die noch nicht zermahlen wurden.
Der Regolith besteht aus dem Material an der Oberfläche. Zusätzlich findet man Material das von den Einschlägen auf die Mondoberfläche transportiert wurde. Das sind u.a. glasige Erstarrungsprodukte, wie man sie auch in Strahlensysteme findet. Sie erinnern an Chondren. Dann gibt es auch noch Agglutinite, also durch Glas verbackene Regolithkörner. Sie machen mancherorts etwa die Hälfte des Oberflächenmaterials aus und entstehen, wenn Gesteinsspritzer, erzeugt durch Impakte, auf die Regolithschicht treffen und erst danach erstarren.
Es wurden neue Eisen-Silizium-Mineralphasen im Mondmeteorit Dhofar 280 entdeckt, der 2001 im Oman gefunden wurde. Eine der Mineralphasen wurde zum ersten Mal in der Natur nachgewiesen (Fe2Si). Und wurde wegen der Vorhersage von Bruce Hapke nach ihm benannt, so heißt das Mineral Hapkeit. Es entsteht durch, das hat er auch in den 70ern bereits vorhergesagt, dass durch die sog. Weltraumverwitterung/erosion die Reflexionseigenschaften des Materials der Mondoberfläche sowie die Albedo des Mondes beeinflusst.
Dadurch, dass der Mond also kein Magnetfeld aufweist, können die Teilchen des Sonnenwindes (d.h. Wasserstoff, Helium, Kohlenstoff, Stickstoff und Neon) so gut wie ungehindert auf der Mondoberfläche auftreffen und sich nach und nach vom Regolith einbetten lassen. Durch die kosmische Strahlung kommt es auch noch, dass bis zu einem Meter Tiefe das Material Kernreaktion nach sich zieht. Das Material verwandelt sich dann typisch durch den Alphazerfall in andere Produkte und doppelpositive Heliumkerne. Und dadurch enthält diese Regolithschicht besonders viel Helium. Was für die Fusionskraftwerk-Industrie interessant ist, denn es gibt einen verschwindend geringen natürlichen Anteil bei Helium von Helium-4-Isotopen.
Durchschnittliche Zusammensetzung des Regoliths:
Element
entspricht Oxid
Anteil in Gewichtsprozent
Maria
Terrae
Silizium
SiO2
45,4
45,5
Aluminium
Al2O3
14,9
24
Calcium
CaO
11,8
15,9
Eisen
FeO
14,1
5,9
Magnesium
MgO
9,2
7,5
Titan
TiO2
3,9
0,6
Natrium
Na2O
0,6
0,6
Kalium
K2O
< 0,1
< 0,1
Total
100
100
Wassereis auf dem Südpol des Mondes
Wasser auf dem Mond? Der Mond ist tatsächlich furchtbar trocken und ist im Grunde wie eine Wüste. Aber tatsächlich ist bei der vermutlichen Kollision von Theia und der Proto-Erde (Dazu kommen wir noch) nicht das ganze Wasser verdampft, denn 2008 wurde mithilfe eines neuen Verfahrens tatsächlich Spuren von Wasser (bis zu 0,0046%, oder wie Erik Hauri sagt 50 ppm) in den kleinen Glaskügelchen entdeckt.
Bereits 1998 hat erstmals die Mondsonde Lunar-Prospector der NASA Hinweise auf Wassereis in den immer schattigen Kratern der Polarregionen entdeckt. Das leiten sie ab aus dem “Energiespektrum des Neutronenfluss”. In den Kratern ist es immer schattig, weil durch die geringe Neigung in diesen quasi Löchern die Sonne überhaupt nicht hinkommen kann. So ist es dort permanent unterhalb des Schmelz- und Siedebereichs. So könnte es also sein, dass dort, an den Polen, tatsächlich Wassereis in den Kratern liegt.Der etwas später folgende Versuch für einen klaren Nachweis, den Prospector auf einem der Polarkrater stürzen zu lassen und von der Erde aus Wasser in der freisetzenden Wolke zu registrieren (durch Spektralanalysen) schlug fehl.
Im September 2009 analysierten Forscher um C. M. Pieters Reflexionsdaten aus dem 3-µm-Bereich in der Infrarotstrahlung vom Moon Mineralogy Mapper (M³), dass an Bord der Chandrayaan-1-Sonde aus Indien befindlich ist. Sie lieferten Hinweise auf oberflächennahes Wasser und Hydroxyl (H2O und HO) an den vorhin genannten Orten (beschattete Polarkrater). Solche Daten sind nicht neu: Diese Daten wurden auch bei der Instrumentenkalibrierung von der Saturnsonde Cassini bei ihrem Vorbeiflug am Mond festgestellt.
Am meisten gibt es die Maria auf der Vorderseite des Mondes. Ihre Anordnung bilden das sogenannte Mondgesicht. Tatsächlich hielt man die dunkleren Stellen auf dem Mond in der jungen Mondforschung von z.B. Giovanni Riccioli tatsächlich als Mondmeere, daher auch der Name. Sie sind vermutlich riesige erstarrte Lavadecken, die sich in Einschlagskrater aus der Entstehungsphase des Sonnensystems gelegt haben. Das Lava, oder davor noch Magma kam durch Risse der schon einigermaßen erstarrten Kruste aus dem damals flüssigen Mondmantel hoch. Tatsächlich ist bis auf den Kratern die Maria flach. Lediglich existieren nur kleinere Wölbungen die sich über Kilometer ausstrecken. (Dorsa)
Die Maria haben nur wenige Krater im Vergleich zum Rest des Mondes. Bloß passt das Alter des dunkleren Basalts, welches nach etwa einer Milliarden Jahre erst entstanden ist (also vor etwa 3 ½ Milliarden Jahren), nicht zu der Menge an Kratern, womit man auf ein geologisches Alter von nur 1,2 Milliarden Jahren kommt.
Irregular Mare Patches
Das sind vermutlich lokale Lavadecken in einer Größenordnung von 100 m bis 5 km und zeigen laut der Theorie, dass es auf dem Mond noch vor wenigen Millionen Jahren es deutlich geologisch aktiv war. Die nun festgestellte Häufigkeit der Irregular Mare Patches lässt vermuten, dass die vulkanische und selenologische Aktivität des Mondes nicht wie bisher angenommen vor etwa einer Milliarden Jahre schlagartig aufhörte. Sondern wurde sie wahrscheinlich ab diesem genannten Zeitpunkt immer schwächer.
Terrae
Gegensätzlich zu den Maria sind die Terrae die Kontinente. Und auch ebenfalls wurden sie früher als Kontinente angesehen. Dabei darf man den Begriff nur mit Vorsicht genießen! Denn es wurden bisher noch keine Indizien oder Beweise/Belege für die Plattentektonik auf dem Mond gefunden. So hat der Mond keine echten Kontinente. Sie weisen auch deutlich mehr Krater als die Maria auf und sind mit einer noch dickeren Regolith-Schicht bedeckt. Dabei ist das Regolith der Maria hauptsächlich aus Eisen und Magnesium, ferner auch Silizium oder Titan. Doch das der Terrae ist aus hellem, aluminiumreichen Anorthosit. Anorthosit besteht aus Calcium, Aluminium, Sauerstoff und Silizium und stellt eine Art Feldspat dar. Die ältesten Hochland-Anorthosit-Proben sind auf 4,456 ± 0,04 Milliarden Jahre datiert worden. In diesem Zeitraum begann die Kristallisation des Magmaozeans.
Da gibt es in den Terrae auch Täler (Vallis), sie sind lange (bis zu 100 Kilometer) und breite (einige hundert Meter, bis zur Kilometergröße) Einsenkungen, in denen vermutlich das Lava abfloss. Sie sind meist nach nahegelegenen Kratern benannt.
Und da gibt es noch Gebirge, benannt nach irdischen Gebirgen, welche vermutlich von übriggebliebenen Kraterwällen sind. Oder womöglich durch die Abkühlung des jungen Mondes entstanden sind.
Krater
Krater sind wohl die bekanntesten Merkmale des Mondes, sie sind meistens rundlich und von einigen hundert Kilometer Größe, das Südpol-Aitken-Becken ist z.B. das Größte mit 2’240 km, bis zu winzigen Mikro-Kratern erzeugt von kleinen Trümmern die ständig auf dem Mond einprasseln. So wurden bereits 40 Tausend Krater auf der Mondvorderseite entdeckt, die einen Durchmesser größer als 100 m aufweisen. Die Kraterdichte auf der Mondrückseite ist höher, denn die Oberfläche der Mondrückseite ist durchschnittlich älter. Weblink: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Krater_des_Erdmondes
Damit habe ich schon verraten, wie sie entstanden sind. Sie entstehen durch Meteoriten oder Asteroiden die auf die Oberfläche zu donnern. Benannt werden/wurden die Krater nach großen Gelehrten wie Astronomen und Philosophen.
Es gibt bislang keinen Hinweis auf Krater die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind, bzw. solche sind bisher nicht zweifellos identifiziert worden.
Strahlensysteme
Strahlensysteme entstehen durch große Impakte (=Einschläge), wenn die Ejecta (=Auswurfmaterial) bereits zu Kügelchen aus Glas erstarrt ist und stern/strahlenförmig vom Impakt weg zeigen. Die Glaskügelchen streuen das einfallende Licht “bevorzugt” in die Einfallsrichtung zurück, wodurch man durch ein Teleskop solche Strahlen von manchen Kratern aus beobachten kann. Ein schönes Strahlensystem weist Tycho auf, oder Kepler.
Rillen
Auf der Mondoberfläche gibt es unauffällige Rillen (Rimae). Sie sehen aus wie Gänge von Käfern oder Insekten die sich durch Holz gefressen haben. Lange Zeit wusste man nicht, woher sie kommen. Es gibt zwei verschiedene Typen:
Rillen vom geraden Typ
Rillen vom mäandrierenden Typ
Untersuchungen des Rima Hadley der Apollo-15-Mission ergaben, dass die mäandrierenden Rillen Lavaröhren sind, die jedoch eingestürzt sind. Satellitenfotos und “doppelte Radarechos” und auch eine negative Schwereanomalie in den Marius Hills im Oceanus Procellarum lassen vermuten, dass sich darunter ein intaktes Lavaröhrensystem gibt.
Was aber die geraden Rillen entstehen lässt, weiß man nicht, vielleicht sind es Schrumpfungsrisse, die sich in erkalteter Lava gebildet haben, so Wikipedia.
Es gibt noch ähnliche Strukturen, welche jedoch länger sind, bis zu 400 km, sie sehen wie die geraden Rillen aus, sind aber vermutlich durch die Spannungen in der Kruste entstanden. Sie heißen Furchen/Risse (Rupes).
Löcher
2009 entdeckten Astronomen erstmals einer dieser Löcher. Es besitzt einen Durchmesser von 65 Meter, befindet sich in der Region der Marius Hills (Oceanus Procellarum). Es liegt einer flachen Rille des mäandrierenden Typs. Durch neun Aufnahmen von variablen Sonnenstand und Perspektive schätzen sie die Tiefe auf 80 bis 88 Meter.
Ein vulkanischer Schachtkrater wird wegen mangelnden ausgeflossenen Material ausgeschlossen. Vermutlich ist ein sogenannter Skylight das Produkt eines lokalen Einsturzes der Decke der Lavaröhre, aber deren Lavadecke bereits instabil wird. Topografisch ist diese Stelle, unmittelbar über der Lavaröhre zum Umland hingegen etwas eingesackt. Die Ursache solcher Löcher in den Decken sind unbekannt.
Die Rückseite des Mondes
Die Rückseite des Mondes ist die entgegengesetzte Seite von der, die wir tagtäglich beobachten können. Die Rückseite des Mondes sieht ganz anders aus. Natürlich ist sie trotzdem eher in Grautönen zu sehen, aber die Rückseite hat fast keine Maria (Meere) und auch statistisch mehr Einschlagskrater. Woran das liegen könnte?
Zuerst sah die sowjetische Mondsonde “Lunik 3” Ende 1959 die Mondrückseite und lieferte grauenhafte verrauschte Bilder. Später wurden bessere Bilder geliefert. Die erste Raumsonde, die teilweise den Mond kartografierte, ebenfalls sowjetisch, kartografierte (Zond 3) im Juli 1965 etwa 70% der Mondoberfläche mit tatsächlich recht guten Bildern.
Aktuell kartografiert u.a. der LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter, NASA) mit extrem hochauflösenden Bildern den Mond. Die Karten vom LRO sind hier einsehbar: https://quickmap.lroc.asu.edu/
Es fällt also auf, wenn man die Rückseite des Mondes sich anschaut, dass dort diese gewöhnlichen dunklen Flecken, wie oben Maria genannt, fehlen. Wahrscheinlich fehlen deswegen auch Gebirge oder Rillen. Auf der zu uns liegenden Seite gibt es etwa 30% der Fläche diese Maria. Der Maximale Höhenunterschied liegt bei 16 km. Höchster Punkt die Krater Korolev und Hertzsprung im ostzentralen Hochland und der tiefste Punkt im benachbarten Südpol-Aitken-Becken.
Die Mondrückseite besitzt tatsächlich nur vier kleine Mondmeere. Recht mittig sind Mare Moscoviense und Mare Ingenii. Zu der Rückseite gehört noch die von der Erde ebenfalls sichtbaren Mare Australe und Mare Orientale die bei extreme Libration zu sehen sind.
Auffällige Strukturen sind der Krater Tsiolkovskiy, mit einem dunklen Boden und der Krater Jules Verne der westlich vom Mare Ingenii liegt. Auch: im unteren Bilddrittel sieht man, als dunkleres Gebiet, das Südpol-Aitken-Becken und das erstreckt sich in der Nähe des Mond-Südpols über 2’240 Kilometer weit. Es ist das größte Einschlagsgebiet auf dem Mond. Auch ein Grund dafür, warum die unterschiedlichen Seiten sich so unterschiedlich entwickelt haben, ist dass der Massenschwerpunkt des Mondes um 1,8 Kilometer vom geometrischen Mittelpunkt entfernt ist, was etwa einem Promille des Mondradius ist. Diese Asymmetrie ist so vermutlich für andere selenologische Vorgänge der Mondrückseite verantwortlich.
So kann die unterschiedliche Verteilung der Maria auf den beiden Seiten nur davon kommen, dass entweder durch die Schwerkraftverhältnisse zwischen dem Mond und der Erde einfallendes Material zur Anfangszeit des Sonnensystems hauptsächlich in der zur Erde gewandten Seite eingeschlagen sind und so die Magmadecke der Kruste aufgebrochen und so aufsteigendes Material sich in das Einschlagsbecken gelegt hat und so dann erstarrt ist, oder das hauptsächlich die runden Maria durch selenologische Prozesse entstand, wobei die erstgenannte Theorie nachdem was wir gehört haben, stimmiger ist. Jedoch verbleiben immer noch einige Fragen.
Wechselwirkung des Mondes auf Lebewesen
Laut dem Skeptic’s Dictionary gibt es keine ausgewertete wissenschaftliche Studie, die eine signifikant positive Korrelation zwischen den Mondphasen und dem Erscheinen von z.B. Schlafstörungen, Suizidhandlungen, Geburtenrate, Verkehrsunfälle, Operationskomplikationen. Für eine solche Studie muss man ausreichende Zeiträume einkalkulieren und sämtliche Fälle überall auswerten und einbeziehen für eine korrekte Relation herzustellen. Je mehr man einbezieht, desto genauer und präziser sind die Ergebnisse. Jedoch gibt es eine seit dem 18. Jhr. erforschte Korrelation zwischen Mondpositionen und dem Wetter. Allerdings fällt sie so gering aus, dass man sie auch vernachlässigen kann.
Auch das Schlafwandeln als Mondsüchtig sein wird von Menschen manchmal fälschlich benutzt
Die rhythmische Bewegung des Mondes und die darin liegenden Informationen über die Himmelsrichtungen nutzen Zugvögel für die Navigation und einige nachtaktive Insekten auch. Ebenso ist bei einigen Tieren das Fortpflanzungsverhalten deutlich an die Mondphasen gekoppelt. Dazu zählen einige Ringelwürmer z.B. Samoa-Palolo, Krabben und Leuresthes (Grunion; eine Art von Fisch).
Effekte bei der Mondbeobachtung
Folgende Phänomene begleiten den Mond, wenn man ihn sehen kann.
Mondregenbogen
Der Mondregenbogen funktioniert analog zum Regenbogen tagsüber, bloß dass man ihn sehr schwierig sieht, denn der Mond ist um ein Vielfaches dunkler als die Sonne.
Mondhalo
Der Mondhalo ist ein Halo um den Mond. Ein kreisförmiger Lichtkranz um den Mond im Abstand von 22°. Er entsteht durch Eiskristalle, die in Höhennebel zu Eis geworden sind. Das Eis lenkt dabei einen winzigen Teil des Lichts vom Mond ab und erzeugt so den Halo. (der Halo, die Halonen/Halos)
Mondhof
Ein Mondhof ist ähnlich wie ein Mondhalo. Der Mondhof ist das Licht, das direkt um den Mond herum liegt. Meist endet er in einem roten Bereich. Er wird verursacht durch die Wassertröpfchen in Wolken, d.h. man sieht den Effekt besonders gut bei Wolken. Selten ist es, wenn der Mondhof auch verschiedene Farben hat.
“Neben”-mond
Der Nebenmond ist analog zur Nebensonne. Es handelt sich hier um einen Halo-Effekt. Es erscheinen keine weitere Monde, wie wenn man den Mond durch ein doppelt/dreifach verglasten Fenster beobachten würde, sondern eine Art Brennpunkt im Halo, und zwar wieder im Abstand von etwa 22°. Der Nebenmond erscheint ebenso wegen den Eiskristallen.
Die Gezeiten
Ja, es stimmt, die Gezeiten haben irgendwie mit dem Mond zu tun. Im Englischen heißen die Kräfte “tidal forces”.
Das was wir täglich am Meer erleben, dass das Wasser vor und zurück geht, das sind die Gezeiten. Von einer Flut bis zur nächsten sind es etwa 6 Stunden und 24 ½ Minuten. Im Rhythmus von 14 Tagen verstärken sich die Fluten wieder, das ist wegen der Stellung von Sonne und Mond so. Aber warum?
Irrtum
Hier möchte ich mit auch einen der großen Irrtümer aufdecken, denn das Wasser wird nicht so vom Mond angezogen, so dass auf der mondzugewandten Seite ein Flutberg entsteht und auf der gegenüberliegenden Seite durch die Rotation ein anderer Flutberg. Das ist aber nicht der Fall. Der Mond und die Rotation haben gar keine starke Kraft auf das Wasser, außerdem müssten Strandbesucher so auch womöglich sanft daher schweben. Auch erklärt es nicht, warum die Flutberge fast gleich hoch sind. Dem Gedankengang zufolge müsste der mondabgewandten Seite viel höher sein, als der zur mondzugewandten Seite, weil auf der mondabgewandten Seiten die Rotation mit der Mondanziehung zusammenarbeitet und auf der mondzugewandten Seite gegeneinander arbeitet. Das erklärt außerdem auch nicht, warum z.B. es in der Ostsee keine Gezeiten gibt. Außerdem ist die Rotation gleichmäßig und die Verformung durch die Rotation ist was anderes. Die Rotation ist nur dafür verantwortlich, wie schnell Hoch- und Niedrigwasser kommt und geht.
Es ist eher so, dass der Mond zusammen mit der Erde ein Duo sind. Sie umkreisen sich gegenseitig, wobei der Schwerpunkt noch innerhalb der Erde liegt, weil die Erde dementsprechend mehr Masse aufweist. So kreist also die Erde in der Rotation um sich selbst in 23 Stunden und etwa 56 Minuten. Durch die Kreiselbewegung um den gemeinsamen Schwerpunkt von Erde und Mond (allgemein auch: Baryzentrum), das nennt man Revolution, wird die Erde also etwas mitgerissen. Das ist jetzt aber tatsächlich durch den Mond. Jetzt zieht der Mond mit durchschnittlich 0,0000033848% von einem g (Fallbeschleunigung der Erde; 9,80665 m/s²) g = GM / r² ; g = 6,66743*10^-11 * 7,349*10^22 kg / 384’403’800 m² = 0,000033193926393 m/s². Und diese unglaublich geringe Kraft kann das Wasser nicht urplötzlich anziehen, dann müssten wir ja auch plötzlich schweben. Diese Kraft ist also nicht für die Gezeiten verantwortlich, aber mit dem Mond und der Gravitation hängt es zusammen.
Erklärung
Abbildung: Anziehungskraft des Mondes mit Pfeile dargestellt.
Jetzt muss man sich Pfeile vorstellen, wie man zum Mond hingezogen wird, wenn man außer den Mond sonst alle Objekte außen vor lässt. Die Seite der Erde, die zum Mond liegt, da wird man in dem Fall stärker angezogen, als irgendwo anders auf der Erde. Jetzt ist es so, dass die Gravitation zum Quadrat mit dem Abstand abnimmt. Ohne die Rotation und nur mit der Revolution, also wie lange der Mond für einen Umlauf braucht, zeigen die Pfeile nach 29 ½ Tage wieder in die Ursprungsrichtung.
Abbildung: Darstellung der Revolution
Jetzt wirken überall noch Zentripetalkräfte, die von der Revolution stammen, also vom Umlauf der Erde um den Baryzentrum von Erde und Mond. Diese hängen aber nicht mit der Zentripetalkräfte der Rotation zusammen.
In der zweiten Abbildung auf der rechten Seite sind vier Punkte auf der Erdoberfläche vermerkt, welche im Laufe der Revolution einen Pfad hinterlassen haben.
Durch die jetzt offensichtlichere Kreisbewegung können wir jetzt definitiv sagen, dass es da eine Zentripetalkraft durch die Kreisbewegung gibt. Auch wissen wir, da alle Kreise parallel und gleich groß sind und die Revolution überall gleich schnell ist. Sie sind also gleichmäßig, gleich groß und weisen in dieselbe Richtung.
Wenn wir die beiden wirkende Kräfte zusammenlegen (s.o.) und den Vektor bestimmen (folgendes Bild). Die Kräfte die wir jetzt haben sind in Summe die Gezeitenkräfte. Auf der mondabgewandten Seite ist die Zentripetalkraft durch die Revolution dominierend, also tendiert die Gezeitenkraft in die Wirkrichtung der Zentripetalkraft. Auf der Mondzugewandten Seite dominiert die Mondanziehung, also ist hier die Wirkrichtung zum Mond hin.
Aber wie entstehen jetzt die Flutberge, Ebbe und Flut? Das ist jetzt ganz leicht. Durch die herrschenden Kräfte kann das Wasser nicht förmlich angezogen werden, aber da die Kraft da ist und Wasser eine nicht feste Form besitzt, kann die Gezeitenkräfte das Wasser leicht aus den Ozeanen und Meeren drücken und sich in Richtung der Kräfte sammeln. Deshalb gibt es in der Ostsee oder im Bodensee keine Gezeiten, weil hier nur sehr, sehr schlecht das Wasser aufdrücken oder abfließen kann. Dabei ist die Zentripetalkraft im Gegensatz zu der Mondanziehung nur 92% so stark.
Andere Einflüsse
Der Einfluss der Sonne ist für unsere Gezeiten auch abhängig. Sie kann die Gezeiten durch ihre Anziehung verstärken oder abschwächen. Die verstärkt sie, bei Voll- oder Neumond da dort die Sonne und die Erde mit dem Mond in einer Reihe stehen und sich die Kräfte summieren (Springtiden), bei Halbmond schwächt die Sonne die Gezeiten ab, da die Sonne und der Mond zur Erde im rechten Winkel stehen (Nipptiden). An den Tagundnachtgleichen treffen sich auch annähernd die Sonne und der Mond die Erdachse, so steigert sich dann der Effekt also etwa jedes Halbe Jahr. Alle 4 ½ und 9 ¼ Jahre wird der Effekt ebenfalls gesteigert, weil sich dann grob gesagt der Mondzyklus von vorne anfängt und die Mondbahn sich durch die Bewegung der auf- und absteigenden Knoten mit der Ekliptik kreuzt.
Gezeitenkräfte können aber auch dazu führen, dass durch Gezeitenreibung, Energie der Rotation der Erde abgezogen wird und der Größe der Mondumlaufbahn hinzugefügt wird. So entfernt sich der Mond in unscheinbaren Spiralen von der Erde um 3,8 cm pro Jahr und die Taglänge wird jedes Jahr um 23µs = 23 Mikrosekunden größer. Das passiert wegen einer Bremswirkung durch die Flutberge. Diese stehen nämlich nicht ganz in einer Linie vom Mond zum Erdmittelpunkt, sondern eilen dieser Linie vor.
Io als “Opfer” des Jupiters
Aber auch wird der Jupitermond Io von Gezeiten attackiert. Sie sind wegen der Nähe zum Jupiter so stark, dass sie den Io um 100 m strecken, bzw. stauchen. So erklärt man sich Ios vulkanische Aktivität, dass durch diese immense Reibung Temperatur und Druck für Vulkane passen. Deshalb ist der Io auch geologisch aktiv, den seine Oberfläche erneuert sich dadurch, seine Oberfläche wird auf 10 Millionen Jahre alt geschätzt.
Das ist die letzte “Auskopplung” zum Thema Mond, in wenigen Tagen wird der gesamte Beitrag heraus kommen.
Was ist eine Eklipse? Eine Eklipse ist eine Finsternis. Was hat das mit dem Mond zu tun? Der Mond erzeugt für uns Erdenbewohner beide Eklipsen, wobei es bei beiden verschiedene Arten gibt. Bei beiden unterscheidet man grob in partiell und total. Partiell bedeutet nicht vollständig, aber total bedeutet das.
Mondfinsternis
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond von der Sonne aus hinter der Erde steht. Deshalb kann sie auch nur bei Vollmond auftreten. Man kann sie also auf der Nachtseite sehen und dauert im Maximum 3 Stunden und 40 Minuten.
Es gibt folgende Arten:
Die totale Mondfinsternis ist, wenn der Mond während einer Mondfinsternis komplett in den Erdschatten. Die Totalität hält maximal 106 Minuten an. Die Geometrie dahinter: Weil die Erde als voluminöses Objekt einen Schatten wirft, die im Schatten die Sonne verdunkelt, der kegelförmig ist und 1,4 Millionen Kilometer in den Raum ragt, entsteht eine Mondfinsternis. Jetzt ist es aber so, dass die Erde eine Atmosphäre besitzt. Diese streut das Licht enorm, schon ab ¼ Million Kilometer hört so der Schatten auf. Der Mond hat also diese rötliche Farbe durch das gestreute Licht aus der Atmosphäre. Die Erdatmosphäre streut eben rotanteiliges Licht stärker als blauanteiliges Licht.
Die partielle Mondfinsternis ist, wenn der Mond nicht komplett in die (Umbra), in den Erdschatten einfährt. So bleibt ein gewisser Teil während der kompletten Mondfinsternis auch außerhalb des Erdschattens.
Die Halbschattenfinternis ist, wenn der Mond gerade mal in den Halbschatten (Penumbra) eintaucht und kurz darauf wieder verschwindet. Bei einer solchen Finsternis streift der Mond bloß den Erdschatten. Tatsächlich ist diese Mondfinsternis sehr unscheinbar und unspektakulär, eine Ecke des Mondes wird lediglich grauer.
Logischerweise ist während einer Mondfinsternis auf dem Mond eine totale Sonnenfinsternis, allerdings verdeckt die Erde mehr als nur komplett die Sonne.
Die Zeichnung ist wieder meine. Ich habe mich ein wenig in 3D versucht. Aber das Bild wirkt finde ich erklärend.
Wenn kurz vor einer Mondfinsternis z.B. ein globaler Vulkanausbruch stattfindet sehen die Mondfinsternisse sehr dunkel aus. Nach einigen Monaten oder Jahren, wenn dann die Atmosphäre wieder rein ist, sieht man wieder den charakteristischen Kupferrot-Ton.
Auch ist der Mond tatsächlich während einer Mondfinsternis rot/dunkelrot, da der Mond durch das Licht der Atmosphäre in dem Fall angestrahlt wird.
Der Erdschatten hat auf der Höhe der Mondumlaufbahn etwa eine Breite von 2,63 Monddurchmesser (Kernschatten) und 4,65 Monddurchmesser der komplette Erdschatten.
Sonnenfinsternis
Bei einer Sonnenfinsternis kommt der Mond genau zwischen die Sonne und die Erde. Eine Sonnenfinsternis kann dementsprechend nur bei Neumond sein. Die Sonnenfinsternis kann leider nur aus einem schmalen Streifen, der um die Erde führt tagsüber beobachtet werden. Deshalb kann man am Tag der Sonnenfinsternis auch nichts sehen, während man einige Tausend Kilometer weiter die Sonnenfinsternis zu sehen ist.
So gibt es wieder drei verschiedene Arten:
Bei einer totalen Sonnenfinsternis trifft der Schatten vom Mond direkt auf die Erde und im Verlauf einer Sonnenfinsternis bildet sich so ein Streifen von wo aus man überall in dieser Totalitätszone drin ist. Dieser Streifen ist meistens nur um die 100 km breit. Allerdings gibt es eine riesige Fläche in der man die Sonnenfinsternis partiell sieht.
Bei einer partiellen Finsternis liegt der Mondschatten nicht auf der Erde und somit kann man sie nur partiell sehen.
Bei einer ringförmigen Finsternis ist der Mond zu weit entfernt, als das der Kernschatten des Mondes auf die Erde trifft. stattdessen gibt der Mond auf der Höhe der Erde dann eine Antumbra wieder.
Jetzt kommt wieder meine Zeichnung: Das obere zeigt eine totale, das untere eine ringförmige Finsternis.
Tabellen und Häufigkeit
Letztes Jahrhundert fanden 228 (Durchschnitt: 238) Sonnenfinsternisse und 228 Mondfinsternisse statt. Tatsächlich ist es so, dass die allgemeine Wahrscheinlichkeit zu einer Sonnenfinsternis höher ist, als eine Mondfinsternis.
Die Wahrscheinlichkeit 5 Sonnenfinsternisse oder Mondfinsternisse in einem Jahr zu haben gibt es in diesem Jahrhundert allerdings nicht.
Dieses Jahrhundert gibt es folgende Arten von Sonnenfinsternisse:
Hybrid: Wenn der Mond gerade die perfekte Entfernung zwischen ringf. und total hat. Wegen der Kugelform der Erde sind manche Stellen also weniger weit weg als andere und diese nahen Stellen sind dann total und die fernen ringförmig. nicht zentral: Wenn der Mondschatten die Erde knapp verfehlt, sodass die Sonnenfinsternis nur noch sehr gering total oder dauerhaft partiell ist.
Die längste totale Sonnenfinsternis dieses Jahrhundert war am 22.07.2009 und die Totalität ging maximal 6 Minuten und 39 Sekunden. Die längste ringf. war am 15.01.2010 und dauerte 11 Minuten und 8 Sekunden. Die längste Totalitätsphase einer Hybriden Sonnenfinsternis war am 03.11.2013 und ging 1 Minute und 40 Sekunden maximal.
Die verschiedenen Arten der Mondfinsternisse im 21. Jahrhundert:
Die drei in Klammern verrät uns, dass es dieses Jhr. 3 Mondfinsternisse gibt, die sowohl im Kernschatten, Halbschatten und nicht im Schatten sind.
Diese zwei Tabellen sagen uns, wann wir bei uns wieder eine Eklipse haben.
Dadurch, dass eine Mondfinsternis viel großflächiger ist, erzielt es den psychologischen Effekt, das man meine, als ob Mondfinsternisse häufiger wären.
Die Zukunft der Eklipsen
Glücklicherweise existiert die Menschheit gerade zu dieser Epoche der Erdgeschichte, denn wie wir erfahren oder noch erfahren werden, entfernt sich der Mond allmählich von der Erde. Ist der Mond in einigen Millionen Jahren zu weit weg, werden solche Eklipsen unmöglich, weil der Erdschatten auf der Höhe der zukünftigen Mondbahn womöglich zu klein ist um etwas zu sehen zu können, oder bei einer Sonnenfinsternis bleibt durch die größere Entfernung zur Erde nur noch eine ringförmige Sonnenfinsternis übrig.
Ich habe diese Nachricht gelesen und habe mich dann gefragt, was genau Ribose ist und was jetzt die Aufregung ist.
Was ist Ribose?
Ribose soll scheinbar ein Zucker sein. So, genauer? Die Wikipedia sagt dazu: “Ribose ist ein Zucker mit fünf Kohlenstoff-Atomen, eine Pentose, und kommt als D-Ribose in der Natur häufig vor, während die enantiomere L-Ribose nur geringe Bedeutung hat.” Wow. Für dich Leser sind das sicher irgendwelche Begriffe. Was ist eine Pentose? Tatsächlich wird das von pente (fünf) abgeleitet und sind, leicht zu merken, sie enthalten im Grundgerüst 5 Kohlenstoffatome und gehören zu den Monosacchariden. Weiter will ich es nicht aufbröseln. Schaut selbst nach.
Diese D-Ribose kommt häufig in der Natur vor, weil die D-Ribose ein Bestandteil der RNA ist. So ist die Ribose über das C1-Atom mit einer Nukleobase (Adenosin, Cytidin, Uridin, Ribothymidin und Guanosin) verknüpft. Es unterscheidet sich von der D-Desoxyribose in der DNA nur ein Sauerstoffatom am C2-Atom. War hoffentlich nicht zu viel Chemie für heute. ☺
Was hat man also gefunden?
Man hat in Chondriten, kohlenstoffhaltige Meteoriten, diese Ribose gefunden. Darunter der Murchison-Meteorit. Weiter ist die Rede von NWA 801 und 7020.
Man untersucht schon seit den 60ern u.a. den Murchison-Meteorit nach Zucker. Damals konnten sie jedoch nicht nachweisen, ob er tatsächlich vom Meteoriten stammt.
Laut den Forschern um Furukawa stammt vermutlich die Ribose aus dem Weltall tatsächlich und jetzt muss man natürlich die Mechanismen herausfinden, wie es sein kann, das dort im Weltraum sich Zucker wie Ribose bilden kann. Ich denke, ohne wahnsinnig in der Materie zu sein, dass vielleicht die Ribose durch den Eintritt in die Atmosphäre entstanden sei und bereits dass Material dafür schon im Meteor vorhanden gewesen wäre. Wer weiß, vielleicht haben sie dass in der Studie geschrieben und habe es übersehen.
Wie kann man sich sicher sein, dass die Ribose nicht von der Erde kommt?
Die Wissenschaftler haben die Kohlenstoffatome sich in der Ribose näher angesehen und fest gestellt, dass die Anteile der Isotope vom Kohlenstoff nicht mit der bekannten Zusammensetzung von der Erde übereinstimmt. So gibt es z.B. einen hohen Anteil an Kohlenstoff-13. So konnten die Forscher sich recht sicher sein, dass die Ribose von außerhalb kommt.
Interessant auch, dass um den Einschlagsort des Murchison-Meteoriten einen unerwartet niedrigen Gehalt an Kohlenstoff-13 feststellen konnte.
Ist das eine Sensation?
Es ist im Grunde ein Beweis für das, was man schon vermutete. Auch wurde es öfters versucht es nachzuweisen, insofern war es zwar erwartet, ermöglicht aber auch wieder neue Fragen und ist jetzt sicher interessant für weitere Studien die sich darauf stützen. Also ist es zwar keine Sensation aber schon einmal ein guter Erfolg.
Ende 16tes Jhr. Da
wurden immer wieder kleinere Entdeckungen und Ideen preisgegeben.
Diese Entdeckungen erläutere ich jetzt. Aber tatsächlich habe ich
nicht viel mehr gefunden. (Tycho behandeln wir noch später separat).
Die Magellanschen Wolken wurden „wiederentdeckt“: Ferdinand Magellan soll die Magellanschen Wolken als erster Europäer in den Jahren 1519-1522 (gut und schön) gesehen haben (Der Erste Europäer hat nämlich schon 1515 die Magellanschen Wolken gesehen, 10 Jahre später hatte sie Antonio Pigafetta sie in seinem bekannten Reisebericht erwähnt; er war mit unter Magellan auf seiner Weltumsegelung), da die beiden Galaxien hauptsächlich nur von der Südhalbkugel aus gesehen werden können. Sie sind kleinere, unförmige Galaxien, ganz in unserer Nähe Erstmals historisch gesichert schriftlich erwähnt, wurde die Magellanschen Wolken von Al Sufi im Jahre 964. Sicher war es den südlich gelegenen Völkern die Existenz derer schon seit der prähistorischen Zeit, da man die Wolken mit dem bloßen Auge gut sehen kann.
Daniele Matteo Alvise Barbaro verbessert in dieser Zeit (1568) die Camera obscura. Er verbesserte sie mit einer Linse und war damit eine Art Vorarbeit zu den Teleskopen die nur 4 Dekaden später kamen. DMAB war ein Künstler und Literat, Wissenschaftler, aber auch Politiker. Er übersetzte u.a. Bücher des antiken Architekten Vitruv. Auch war er ein Senator der Republik Venedigs und war sogar eine Zeit lang ein Patriarch.
1582 ersetzte „endlich“ ein neuer Kalender den total misslungenen Julianischen Kalender. Der neue Kalender ist der Gregorianische Kalender und es wurde sich scheinbar schon seit Kopernikus, der am Anfang des Jahrhunderts eine Rolle spielte, vorbereitet. Der Julianische Kalender ging zu der Zeit schon 10 Tage hinterher. Im Gregorianischen Kalender wurde, weil der Julianische Kalender länger als ein Jahr ist, aber das Volk sich bereits total den alten Kalender annahm, bloß eine Ergänzung getätigt: Man erfand eine neue, übergeordnete Schaltregel, die darin bestand, dass alle Jahre, die durch 100 teilbar sind (aber trotzdem mit 4) keine Schaltjahre mehr sind, wenn die Jahre wiederum durch 400 teilbar sind, bleiben sie als Schaltjahre. So war 2000 ein Schaltjahr, 2100 keins, aber 2400 wieder eins.
Und noch so ein Mann um den es in dieser Zeitepoche ging: Giordano Bruno. Es gibt recht viel über ihn, da mache ich vielleicht einen eigenen Beitrag. Aber kurz zusammengefasst: Bruno ist ein Anhänger des Pantheismus und ließ sich von einigen Philosophen hauptsächlich der Antike beeinflussen lassen. Er stimmt den Thesen von Kopernikus überein und wagt noch mehr Schritte. Er glaubt daran, dass um jeden Fixstern Planeten kreisen könnten und dass ist sogar ziemlich modern. Auch fantasierte er, als ob er gedanklich zum Mond reisen könnte, oder zu anderen Planeten.
David Fabricius entdeckte am 13. August 1596 (ohne es zu wissen) den ersten Veränderlichen Stern Mira, im Walfisch. Er war ihm noch nicht zuvor aufgefallen und trat in keinen ihm bekannten Sternkarten auf. Er hielt ihn zunächst für einen neuen Stern, wie Tycho Brahe 1572 etwa schon einmal beobachten konnte. Jedoch erschien an der selben Position am 15. Februar 1609 der Stern erneut. Er korrespondierte u.a. mit Kepler und Brahe. Kepler nennt ihn später zu einem der bedeutendsten Beobachter seiner Zeit, Kepler brach jedoch den Kontakt zu ihm ab, da er immer noch am tychonischem Weltbild festhält, die Ellipsenbahnen der Planeten anzweifelt und die Astrologie ernst nimmt. Gerne würde ich, wenn es nochmal um Mira oder pulsierende Veränderliche geht, auf ihn zurückkommen.
Diese Entwicklung
Dekaden nach dem Kopernikus zeigen, dass der Glauben an die Kirche,
oder dem Vertrauen in die Kirche um naturwissenschaftliche Themen
immer mehr gebrochen wurde. Deswegen nannte man diese Zeit auch die
Renaissance: Der Glauben an das alte System, die Lehren der Kirche
zerfällt und man will die Antike wieder aufleben lassen und bequemer
leben wollen und das kann nur durch Fortschritt passieren. Jedoch
dauerte es noch dutzende Dekaden bis die Wissenschaft wirklich eine
zentrale Rolle spielten.
Wir treten nun in
die Moderne vor und sind womöglich bei dem ersten Drittel angelangt
(ich habe nur eine grobe Übersicht der Themen). Die nächsten zwei
Themen werden dann dieser Diordano Bruno sein und über zwei bis drei
Beiträge hinweg Tycho Brahe, ein wahrer Rockstar der Astronomie.