Johannes Kepler, ein wichtiger Astronom um den Jahrhundertswechsel 1600, auch leidenschaftlicher Astrologe, der ab 1600 für Tycho Brahe arbeitet. Nach seinem Tod in 1601 übernahm er seinen Platz. Er konnte zehn Jahre lang arbeiten, bis schlechte Zeiten über ihn einbrachen. So musste er schnell zu seiner Mutter, die als Hexe verdächtigt wurde und vor einem Prozess steht. Kepler konnte seine Mutter vor der Verbrennung retten, aber sein Leben wurde nicht mehr wie früher.
Johannes
Kepler, geboren in Weil der Stadt, im Jahr 1571, wuchs in schwierigen
familiären Verhältnissen auf, so verließ der Vater die Familie als Kepler 5
Jahre alt war. In seiner Kindheit erlitt er einer damals noch gefährlichen
Pockenerkrankungen. Er wurde stark kurzsichtig. Trotz einer zusätzlichen
finanziellen Not konnte er zur Schule gehen und 1589 sogar ein Theologiestudium
beginnen. Während dem Studium wurde er mit dem kopernikanischen Weltbild
vertraut gemacht. Er soll es theologisch und mathematisch verteidigt haben.
Auch
seine Mutter half beim Astronomie-Thema nach: Sie zeigte ihm zum Beispiel den
Großen Komet von 1577, oder 1580 eine Mondfinsternis. So weckte sie bei ihm das
Interesse an der Astronomie. Auch war er begeistert von der Astrologie und so
erstellte er Horoskope, von denen heute übrigens noch über 800 Stück erhalten
sind.
Johannes
Kepler heiratete 1597, allerdings war die Beziehung nicht von großer Tragweite:
2 von 4 Kinder von den beiden starben bereits früh; außerdem enttäuschte Kepler
seine Frau ihn sehr, als sie ihm ohne Zweifel erklärte, dass sie Astrologie für
reinen Quatsch halte.
Trotz
seiner Liebe zur Astrologie war er auch ein guter Mathematiker. Er war komplett
überzeugt davon, dass der christliche Heiland, dass Universum nach
mathematischen Figuren und Einheiten geschaffen hat. So hat er zum Beispiel
versucht, die Bahnen der Planeten mit regelmäßigen Vielecken zu vergleichen, um
den Abstand der Bahnen zu bestimmen. Es hatte nicht geklappt.
Nun versuchte er es statt zweidimensionalen Flächen mit dreidimensionalen
Körpern. Er stellte schon bald fest, dass die fünf platonischen Körpern in
diese sphäroidalen Bahnen passten. Bei den platonischen Körpern handelt es sich
um die vollkommensten Körper, abgesehen von der Kugel, sie setzen sich aus den
regelmäßigen Vielecken zusammen. Seiner Ansicht nach, war das im Groben die
endgültige Erklärung dafür, warum „Gott“ solche regulären Körper erschaffen
hatte. Das war die Erkenntnis, die Tycho Brahe nicht sehr gefiel, aber um den
Ideenreichtum beeindruckte. Sein Ergebnis ließ er im „Mysterium Cosmographicum“
(Das Weltgeheimnis) abdrucken.
Als
Kepler 1600 dann ein Assistent von Tycho Brahe wurde, sollte er zur
Fertigstellung der „Rudolfinischen Tafeln“ dienen. Sie wurden natürlich nach
Rudolf dem II. benannt (Brahes Gönner). Mit den Tafeln sollen sich dann endlich
die Planetenstellungen genauer berechnen und vorhersagen lassen. Allerdings
ließ Tycho Brahe ihm gerade so viel Einblick in seine Daten gewähren, sodass er
seine Arbeit weiterführen kann. Aber ohne die Offenbarung von Tychos aller
Beobachtungsdaten, konnte Kepler niemals die Tafeln fertigstellen. Am 24.
Oktober 1601, noch nicht mal nach einem Jahr der Zusammenarbeit verstarb Tycho
Brahe, siehe letztes Kapitel, Brahe überließ offiziell Kepler alle seiner
gesammelten Beobachtungsdaten. Aus diesen Daten konnte er die drei Keplerschen
Gesetze ableiten. Er entdeckte z.B. so, weil sich Tycho Brahe sich insbesondere
für die Stellung des Planeten Mars interessiert war, dass der Mars um 8
Bogenminuten um die Kreisbahn abwich. So passten seine Daten weder zur
Epizykeltheorie von Ptolemäus, weder zum Heliozentrischen Weltbild von
Kopernikus, der übrigens nur Kreisbahnen annahm, weil es ihm als die vollkommenste
Form erschien, obwohl er Zugang zu den Arbeiten zu den Kegelschnitten von
Apollonius von Perge gehabt hätte.
1604
ereignete sich dann noch eine Supernova, die Kepler beobachten konnte, die
Letzte war erst 1572 detoniert. Bis zum heutigen Tage übrigens, war die
Supernova von 1604 die letzte beobachtbare Supernova in der Milchstraße. Der
Hofangestellte Johann Brunowski fiel die Supernova als Erstem auf. Zuerst
dachte Kepler, der seinen Bericht gelesen hatte, es wäre ein Irrtum, doch am
17. Oktober, als sich die Wolken über Prag wieder verzogen, erkannte er
unübersehbar die Supernova, die so hell wie der Jupiter geleuchtet haben
sollte. Sie stand im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger), die Supernova, die
Brahe beobachtete, stand im Sternbild Kassiopeia. Aber wie bei Tycho Brahe
verblasste dieser vermeintlich neu entdeckte Stern binnen zweier Jahre.
Und zu guter Letzt das doch sehr emotionale, und religiöse Verhältnis Keplers zur Wissenschaft:
„Es ist wahr, dass die Menschen durch eine göttliche Stimme zum Studium der Astronomie angeregt werden. Diese Stimme äußert sich nicht in Worten und Silben, sondern in der Natur selbst. Sie ist in den Dingen und in dem Einklang der menschlichen Sinne und Gedanken mit der Ordnung und den Eigenschaften der himmlischen Objekte. Trotzdem gibt es ein Schicksal, durch dessen unsichtbare Kraft verschiedene Menschen dazu gebracht werden, verschiedene Künste zu ergreifen. Durch sie können sie sicher sein, dass als Teil der Schöpfung auch bis zu einem bestimmten Anteil an der göttlichen Vorsehung teilnehmen. Als ich in meinen ersten Jahren die Süße der Philosophie genoss, umarmte ich das Ganze mit überwältigender Sehnsucht. Und ohne spezielles Interesse an der Astronomie. Wissen hatte ich genug und darum keine Schwierigkeiten, astronomische und geometrische Themen zu verstehen, die zum normalen Curriculum gehörten. Sicher half mir auch mein Talent für Zeichnungen, Zahlen und Verhältnisse […].“
Wann? Am 10. Februar 2020 um 05:03 MEZ Wer? ESA, im Rahmen des Cosmic Vision Programms, NASA (führt den Start durch) Trägerrakete: Atlas V 411 Was? Eine Sonnenerforschungssonde, die von verschiedenen „Konsortien“ in Europa gebaut wird. (wissenschaftliche Nutzlast) Ziel: Heliozentrische Umlaufbahn, die endgültige Umlaufbahn hat eine Inklination von 33° und kommt bis auf 42 Millionen km an die Sonne heran Start von: LC-41, Cape Canaveral AFS, Florida, USA Masse: SolO: 1800 kg
Der Startvorgang und die weiteren Abläufe im Überblick.
Startablauf
Der Solar Orbiter ist eine ESA-Raumsonde im Rahmen des Cosmic Vision Programms. SolO hat insgesamt 10 Instrumente an Board, die von verschiedenen „Konsortien“ Europas gebaut werden. Am 09. Februar 2020 um 23:03 Ortszeit, oder um 05:03 MEZ ein Tag später bei uns in Mitteleuropa. Falls dieser Anlauf nicht gelingt, gibt es auch ein zweistündiges Fenster jeden Tag bis zum 23. Februar, weil bis dahin die Bahnmanöver noch energetisch mit der Schubkraft des Triebwerks passt.
Weil der SolO nicht sofort in der Sonnennähe sein kann, wird er sich bis November 2021 annähern, um die nominelle Missionsphase einzuläuten. Die Reise des SolO führt auf eine elliptische Sonnenbahn. SolO wird außerdem in einer resonanten Umlaufbahn mit der Venus liegen, jeder dritte Umlauf wird SolO also dicht an die Venus gelangen. SolO wird, wie Parker Solar Probe auch, durch Flyby-Manöver Sprit sparen und dadurch ihre Bahn verändern können. So bremst SolO 8mal an der Venus und einmal an der Erde ab, um auch näher der Sonne zu kommen und dabei die Inklination, die Bahnebene zur Ekliptik, steigern. Seine kleinste Annäherung ab 2031 führt den SolO bis auf 60 RS heran.
Die Reise von SolO im Überblick.
Weil bei einer solchen Nähe ein Strahlungsdruck von
, (E ist die
Beleuchtungsstärke, Ls ist die Sonnenleuchtkraft, O ist die
Oberfläche). Das wäre etwa das 12,7-fache im Weltraum in der Höhe der Erdumlaufbahn
= 1 AE. Deshalb wurde bei der
Planung natürlich nicht auf einen Hitzeschild verzichtet. Der Hitzeschild
besteht aus mehreren Schichten, und ist u.a. aus einer
Hochtemperatur-Mehrschicht-Isolierfolie, beschichtet mit „Solar
Black“.
SolOs Aufgabe ist es, die Sonne, ja
wirklich die Sonne, in verschiedenen Wellenlängenbereich (sichtbares Licht,
Radio, extremes UV und Röntgenstrahlung) zu untersuchen, und das mit einer
bisher unerreichten Auflösung. Sie wird nicht nur die Sonne an sich
untersuchen, sondern mit ihren In-Situ-Instrumenten SolOs direkte Umgebung.
Auch wenn Parker Solar Probe
viel näher an die Sonne herankommen kann, ist es SolOs Aufgabe speziell die
Polarregionen von der Sonne ausgiebig zu untersuchen. Auch ein Vorteil der
gewählten Höhe ist es, dass die Parker Solar Probe im Perihel, also am
sonnennächsten Punkt etwa so schnell sich bewegt, wie die Sonne rotiert, somit
können auch ganz gut Langzeitaufnahmen von zumindest einer größeren Region der
Sonne angefertigt werden.
SolOs Instrumente
Flugmodell von Imager & Detektor-Elektronik-Modul des “Spectrometer/Telescope for Imaging X-rays (STIX)”
STIX (Spectrometer/Telescope for Imaging X-rays)
ist ein Spektrometer und ein Teleskop, gebaut von der Fachhochschule Nordwestschweiz.
für die Beobachtung im Röntgenstrahlenbereich.
Der beobachtete Energiebereich wird etwa 4 keV bis 150 keV mit einer
Winkelauflösung von etwa 7 Bogensekunden und einem Sichtfeld von 2 Grad umfassen.
Das STIX wird die Intensität, Spektrum, Zeit und Ursprung von Röntgenquellen
beobachten. So können Rückschlüsse auf Elektronen gezogen werden, die in der
Korona der Sonne auf beachtliche Energien beschleunigt werden. Im Hintergrund steht
dabei das Rätsel, wie sich die Korona nach der Sonnenoberfläche massiv bis etwa
eine Millionen Kevin erhitzen kann. Das AIP (Leibniz-Institut für Astrophysik
Potsdam) hat sich ebenso am STIX beteiligt, genauso wie am Instrument EPT-HET
für den EPD. Mehr zum STIX
PHI (Polarimetric and Helioseismic Imager)
vermisst das Magetfeld in der Photosphäre. Dessen Daten könnten aufschlussreich
sein, über Sonnenflecken mehr herauszufinden. Der PHI kommt aus dem MPS
(Max-Planck-Institut für Sonensystemforschung) und in Zusammenarbeit mit dem KIS
(Kiepenheuer Institut für Sonnenphysik).
EUI (EUV full-Sun and high-resolution Imager)
fertigt Bilder der verschiedenen Schichten der Sonnenatmosphäre an. Das EUI
kommt auch aus dem MPS.
Coronagraph METIS beobachtet die Korona im
Bereich des sichtbaren Lichts bis ins Ultraviolette in hoher räumlicher und
zeitlicher Auflösung. METIS kommt wie einige andere Instrumente auch vom MPS.
SoloHI (Heliospheric Imager) beobachtet Anomalitäten
des sichtbaren Lichts durch die Elektronen im Sonnenwind. Dadurch können Massenbewegungen
in der Korona aufgedeckt werden.
SPICE (Spectral Imaging of the Coronal
Environment) vermisst die
untere Korona und die Photosphäre durch ein UV-Spektroskop. SPICE kommt ebenso
vom MPS.
Die In-situ-Instrumente (für die unmittelbare Umgebung):
EPD (Energetic Particle Detector) besteht aus SIS, STEIN, EPT-HET und LET (Suprathermal Ion Spectrograph, Suprathermal Electrons, Ions and Neutrals Telescope, Electron and Proton Telescope-High Energy Telescope, Low Energy Telescope) und untersucht Ionen, Elektronen und Atome, energiegeladenen Teilchen bei wenigen keV, bis zu hochenergetischen Elektronen und Ionen, 100 MeV (Protonen) und 200 MeV/Nukelon (schwere Ionen). Der EPD kommt vom CAU (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).
SWA (Solar Wind Plasma Analyser) untersucht den Sonnenwind auf Eigenschaften und Zusammensetzung.
MAG (Magnetometer) misst das lokale Magnetfeld.
RPW (Radio and Plasma Waves) misst ebenso lokale Magnetfelder und elektrische Felder mit auch einer hohen zeitlichen Auflösung.
Das Spitzer-Weltraumteleskop wird heute am 30.01.2020
abgeschaltet. Das wurde bereits Ende Mai des letzten Jahres bekannt. Was das SST
geleistet hat, und wie die letzte Missionsphase im Zusammenhang mit dem James-Webb-Weltraumteleskop
JWST steht, dazu jetzt. Das Spitzer-Weltraumteleskop wurde nach Astrophysiker
Lyman Spitzer benannt.
Das Teleskop
Das Spitzer-Weltraumteleskop (SST) ist ein Infrarotteleskop und arbeitet auf den Wellenlängen von 3 bis 180 µm. Mit dem Spitzer-Weltraumteleskop kann man besser protoplanetare Scheiben erkennen, in Sternentstehungsgebieten vordringen oder durch interstellare Wolken besser durchschauen, außerdem kann man mit Spitzer theoretisch besser Rote Zwerge, oder Braune Zwerge, aber auch ganz andere Objekte wie Galaxienkerne, weitentfernte Galaxien mit starker Rotverschiebung entdecken. Der Vorteil von dem infraroten, langwelligeren Licht ist, dass dieses Licht nicht so einfach gestreut, geblockt oder abgelenkt werden kann, so kann Spitzer ja auch teilweise durch diese interstellaren Wolken aus Staub und Gas blicken.
Das Herzstück des Teleskops besteht aus einem
85-Zentimeter-Hauptspiegel, einem kleineren Nebenspiegel aus Beryllium. An Bord
befinden sich drei verschiedene Instrumente als Detektoren:
IRAC: (von Infrared Array Camera), das sind vier
Infrarotkameras, die simultan vier verschiedene Bereiche mit den Wellenlängen 3,6;
4,5; 5,8 und 8 µm aufnehmen können. Das Gesichtsfeld beträgt 5,12 mal 5,12 Bogenminuten.
IRS (von Infrared Spectrograph), ein
Infrarotspektrometer, die in vier verschiedenen Wellenlängen arbeiten. (von 5,3
bis 14 µm und von 14 bis 40 µm niedrig auflösend; von 10 bis 19,5 und von 19
bis 37 µm hochauflösend)
MIPS (von Multiband Imaging Photometer for Spitzer)
ist hauptsächlich für das Ferne Infrarot zuständig, so ist es aus drei Detektorfeldern,
die bis zu 160 µm ausgelegt sind. Sen Gesichtsfeld beträgt bei kürzeren
Wellenlängen 5 mal 5 Wellenlängen und bei längeren Wellen 5 mal 0,5 Bogenminuten.
Um die störenden Wärmeeinstrahlungen von der Erde zu
verhindern, wurde seine so Position ausgewählt, dass Spitzer für die Kommunikation
nicht allzu weit weg ist, und nicht allzu nah zur Erde. Spitzer soll sich so
also um eine Bahn um die Sonne, also heliozentrisch, bewegen. Auch wurde das
Teleskop und die Instrumente mit flüssigem Helium auf etwa 5,5 K runtergekühlt,
was nahe dem absoluten Nullpunkt ist. Das integrierte Hitzeschild hält die
Wärme von der Sonne dem Teleskop fern und auch wärmere Teile der Raumsonde auch.
Das SST, zu Zeiten des Starts noch SIRTF (Space Infrared
Telescope Facility) startete am 25. August 2003 mit einer Delta II 7920H. Eine
Delta II 7920H besitzt 8 Booster und laufen mit Wasserstoff, darauf weit das „H“
hin. Es war ein Nachtstart für Spitzer und bei uns war es noch 07:35 MESZ. Der
Start lief reibungslos ab. Das Ziel von Spitzer, der Zielorbit ist ein
heliozentrischer Orbit und es fiel nach dem Start allmählich von der Erde
zurück. So entfernt sich Spitzer der Erde und somit beschränkt sich die
Kommunikationszeit. Die Kommunikationszeit beschränkt sich in den letzten
Monaten auch, weil die Erde inzwischen von Spitzer aus gesehen einen nahen
Winkel zur Sonne hat, so kann man Spitzer nur kurz zur Erde ausrichten und
Daten austauschen, weil dabei die Sonneneinstrahlung nicht mehr auf die Solarzellen
trifft und außerdem sich die Raumsonde wegen der Stellung erwärmt. Wie auch
immer, der Start war supi!
Missionsverlauf
Ursprünglich war bloß eine Missionsdauer von 2,5 Jahre angesetzt. Diese wurde nun bei weitem übertroffen. Vom Startdatum bis zum heutigen Datum vergingen 6 002 Tage, oder 16 Jahre, 5 Monate und 5 Tage. Weil eine solange Betriebsdauer gar nicht vorgesehen war, war bis zum 15. Mai 2009 das flüssige Helium langsam ins All diffundiert oder aufgebraucht. Seitdem war der Betrieb von einigen wesentlichen Instrumenten, aufgrund der höheren Temperatur von 31 K nicht mehr möglich. Lediglich der Betrieb von zweien der vier IRAC-Kameras war mehr möglich. Deshalb unterscheidet man zwischen der Spitzer Cold Mission, und auch der primären Mission, und der Spitzer Warm Mission.
Gegenwärtig ist das Spitzer-Weltraumteleskop etwa 265,7 Mio. km von der Erde entfernt (30.01.2020, 19:09)
Herbst 2005: Man erhielt aus einer Aufnahme im Sternbild Drache, nach der Ausfilterung störender Quellen, z.B. naheliegende Galaxien, ein Bild des frühen Universums, welches mit den gängigen Theorien übereinstimmte.
Frühjahr 2006: Durch Kombination (Stacking) mehrerer Tausend Einzelaufnahmen ein Bild mit hoher Qualität vom Zentrum der Milchtraße, das hätte man mit dem HST (Hubble-Weltraumteleskop) nicht machen können, da das sichtbare Licht im Bereich vom HST nicht durch die interstellaren Wolken zum Zentrum der Galaxie vordringen kann.
Nach Oktober 2006: Mithilfe von Aufnahmen aus Oktober 2006 konnte man eine recht gute Temperaturkarte, ähnlich einem Bild aus einer Wärmebildkamera, von HD 189733b erstellen.
Mai 2007: Spitzer hat eine Menge bis dato noch unbekannte Zwerggalaxien im Coma-Cluster, in etwa 320 Millionen LJ Entfernung, nachweisen können. (Im Sternbild Haar der Berenike)
Ab Februar 2007: Nachdem man im Februar noch kein Wasser auf HD 189733b nachweisen konnte, gelang ein Nachweis im Juli 2007, und im Dezember 2008 ein eindeutigerer Nachweis.
Frühjahr 2008: Bei AA Tauri wurde eine protoplanetare Scheibe entdeckt, die auch organisches Material enthielt, außerdem wurde bei HD 189733b Methangas in der Atmosphäre nachgewiesen.
Dezember 2008: Eine eindrucksvolle Aufnahme zeigt die Zerstörung der protoplanetaren sehr junger Sterne durch den Sonnenwind von nahen massereichen Sternen.
Oktober 2009: Ein sehr dünner Ring wurde erstmals um Saturn entdeckt. Er ist viel dünner und größer als die anderen Saturnringe, der Ring geht bis ins Mondsystem, z.B. an die Bahnen von Iapetus.
März 2010: Zwei „urtümliche“ Schwarze Löcher wurden in 12,7 Mrd. LJ entdeckt. Urtümliche Schwarze Löcher sind vermutlich nicht von Staubtori (Singular: Staubtorus, diese Donut-Form) umgeben, wie die meisten später entstandenen Quasare.
Juli 2010: Es wurden erstmals Fullerene, das ist eine Kohlenstoffmodifikation im Kosmos nachgewiesen, genauer: im Planetarischen Nebel Tc 1.
Juli 2012: Mit dem Spitzer-Weltraumteleskop wurde um Gliese 436 zwei Planeten festgestellt. Gliese 436b ist ein Planet, der nur 2/3 Größe der Erde hat. Seine geschätzte Effektive Oberflächentemperatur beträgt etwa 600 °C.
Nachtrag: Mysteriös, das Exoplanetenarchiv meldet, dass Gliese 436b scheinbar ein Neptun-ähnlicher ist.
Andere Infrarot-Weltraumteleskope
z.B.: das Hubble-Weltraumteleskop (Nahes Infrarot), IRAS (Infrared Astronomical Satellite, ISO (Infrared Space Observatory), Herschel-Weltraumteleskop, und auch das JWST (James-Webb-Weltraumteleskop).
Dieses Sternbild ist unter der Öffentlichkeit sehr unbekannt, selbst ein Laie, der sich nicht alle Sternbilder merken kann, hat von diesem Sternbild unter Umständen noch nie gehört. Selbst wenn der Laie das Sternbild kennt, hat er es noch unwahrscheinlicher bewusst gesehen. Der Grund ist, dass das Sternbild für Mitteleuropa im Spätherbst nur sehr tief am Horizont steht und dazu noch keine hellen Sterne besitzt, noch eine einprägsame Figur. Grob steht es am Sternenhimmel umzingelt von einer Schlinge des Eridanus, und somit in der weiteren Umgebung des Sternbild Orion. Die meisten bewanderten Laien, die sich regelmäßig auf YouTube Videos von „Harald Lesch“, oder „Urknall, Weltall und das Leben“ sich ansehen, kennen es vielleicht unter einem anderen Namen. Tatsächlich ist hier eher der lateinische Name für das Sternbild eher in Gebrauch, so auch die Wikipedia. Der lateinische Name für den Chemischen Ofen ist Fornax, und der Genitiv dazu ist Fornacis.
Eine Sternkarte der Umgebung von Fornax (Chem. Ofen).
Beschreibung
Der Chemische Ofen ist ein dunkles Sternbild; es hat keiner Sterne heller als 3 mag und Dalim, der hellste Stern aus dem chem. Ofen hat eine Helligkeit von 3,80 mag. Allerdings hat es auch einige andere stellare oder andere Objekte, wie die Fornax-Zwerggalaxie. Sie ist eine Satellitengalaxie der Milchstraße in 450 Tausend LJ Entfernung. Sie hat einen Durchmesser von etwa 7 860 LJ und enthält laut meiner eigenen Schätzung etwa 200 bis 500 Millionen Sterne, im Gegensatz zur Milchstraße die etwa 300 Mrd. Sterne haben soll. Die Fornax-Zwerggalaxie ist aufgrund geringer Flächenhelligkeit nur mit Langzeitbelichtungen durch ein Teleskop sichtbar.
NGC 1360
Ein großer planetarischer Nebel mit einer Winkelausdehnung
von etwa 6,5′ (Bogenminuten: 1/60 Grad) ist NGC 1360. Dieses Objekt wurde als
eines von nur wenigen von ziemlich vielen Entdeckern unabhängig entdeckt.
Dieser planetarische Nebel heißt auch „Wanderdrosseleiernebel“.
Außerdem sind 14 Mitglieder des Fornax-Galaxienhaufens
heller als etwa 11,5 mag und können somit sich im Amateurteleskop schon
angesehen werden.
Geschichte
Erstmals wurde dieses Sternbild 1756 von Nicolas Louis de
Lacaille eingeführt, welches dann von Bode in seinem Sternatlas „Uranographia“
übernommen wurde.
Zwischen 2003 und 2004 nahm das Hubbel Weltraumteleskop (HST) in diesem Gebiet das Hubble Ultra Deep Field mit mehr als 9 500 Galaxien auf, wobei die entferntesten eine Rotverschiebung von bis zu 7 aufweisen. (Was für ein tolles Thema eigentlich)!
Die liebe Anja, aus der AIG, unser Discord, stellt meistens morgens einen Fakt unnützes Wissen, sozusagen, her. Da es bisher ungefähr 52 Meldungen gibt, stelle ich mal 12 Meldungen vor. U.a.:
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Die
italienische Insel Lampedusa südlich von Sizilien liegt auf der Afrikanischen
Kontinentalplatte, nicht auf der Eurasischen.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: In
Japan steht eine Nachbildung des Eiffelturms, welche 34 Meter höher als das
Original ist.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Ein
Zebra hat weißes Fell mit schwarzen Streifen.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet:
Shrimps und Krabben haben das Herz im Kopf.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Das
Wort „Samba“ bedeutet so viel wie „Nabel zusammenreiben.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Es
ist unmöglich zu summen, wenn man bei geschlossenem Mund sich die Nase zuhält.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Um
ein Straußenei hart zu kochen, benötigt man etwa 40 Minuten!
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet:
Hasen können sich nicht übergeben.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Das
Hauptexportprodukt von Nauru, einem Kleinen Inselstaat im Pazifik (Ozeanien),
ist Vogeldung.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Der
Anteil an Falschgeld, der in Somalia im Umlauf ist, wird auf 98 % geschätzt.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet:
Elefanten vom Moskauer Staatszirkus bekamen bei Tourneen durch Sibirien
angeblich Wodka um mit der klirrenden Kälte zurechtzukommen.
Die Wissenschaftliche Phantastikerin meldet: Der
Mensch wird mit etwa 300 Knochen geboren, wachsen aber als Erwachsener zu 206
Knochen zusammen.
Quelle:
ISBN: 9783453238657
Orbitalmechanik
Wenn euch Mathematik brennend interessiert, lohnt sich das Gebiet der Orbitalmechanik sehr. Im Folgenden habe ich seit Monaten schon an einer Excel-Tabelle gearbeitet und stelle sie nun im Folgenden vor. Die Tabelle selbst kann man nach dem Abschnitt natürlich kostenfrei mit ganz sicher jede Menge Computerviren herunterladen. (Vorsicht, die Datei hat Haare auf den Zähnen).
Geschwindigkeit auf Kreisbahnen
Die erste Tabelle ist die einfachste. Dort wird ein Planet, oder eben eine Zentralmasse angenommen, einen Radius dieses zentralen Objektes und die Höhe des Satelliten. Die Masse des Satelliten selbst wird hier übrigens vernachlässigt. Unten wird dir dann Die Geschwindigkeit berechnet, der Umfang der Bahn und die Umlaufszeit. Die Geschwindigkeit rechnet man so aus:
Geschwindigkeit auf Kreisbahnen, vereinfacht
umgestellt auf
Die Garvitationskonstante G
, dabei ist r der Radius des Zentralobjekts, h die Höhe des Satelliten, G ist die Gravitationskonstante:
Umfang eines beliebigen Kreises
und M die Masse des Zentralobjekts. Da die Umlaufbahn einem Kreis entspricht, kann man ganz leicht den Umfang daraus gewinnen:
Zeit aus Strecke pro Geschwindigkeit
Dann nur noch die Umlaufszeit aus:
Die Geschwindigkeit einer Fluchtbahn mit der Exzentrizität e = 1
Die Fluchtgeschwindigkeit steht im Verhältnis zu (Wurzel aus 2) zur Kreisbahngeschwindigkeit, denn die Formel für die Fluchtgeschwindigkeit lautet:
Vis-Viva-Gleichung
Und dann noch die Vis-Viva-Gleichung: Mit der Gleichung kann man die Geschwindigkeit überall auf der Umlaufbahn berechnen, also auf einer elliptischen Umlaufbahn. Und zwar so:
Raketengrundgleichung
Dabei ist das kleine m die Masse des Satelliten, r ist die momentane Entfernung zu Hauptobjekt, oder Baryzentrum und a ist die Große Halbachse der Umlaufbahn. Rechts daneben sind einige Konverter aufgelistet, unter dem ein Hohmann-Transfer aufgelistet. Ganz rechts ist dann noch die Raketengrundgleichung. Das die hier:
Rechts stehen auch noch irgendwelche Schwerkraft-Berechnungen. Hier, unter dem Absatz könnt ihr die Tabelle herunterladen.
Was ist Neurodiversität. Das Wort setzt sich aus dem Präfix „Neuro“
und dem Wort „Diversität“ auseinander. Neuro bedeutet soviel wie Nerv und
Diversität soviel wie Verschiedenheit. Gemeint ist aber das Konzept Autismus,
AD(H)S, Dys- (kalkulie, lexie), Legasthenie, ferner auch Linkshänder, zu keiner
„Krankheit“ schieben zu wollen, sondern zu einem Andersartig sein. Neurodiversität
meint also, solche Minderheiten zu einer natürlichen Form der menschlichen
Diversität zu zählen. Damit sind Anhänger der Neurodiversität der Meinung, dass
diese Minderheiten keine pathologische Konnotation haben.
Es gibt tatsächlich eine Bewegung, die diese Menschen als
normale Menschen sehen wollen und denen auch die gleichen Rechte zugestehen
wollen, dass eben Autismus usw. keine pathologische Bedeutung hat. Sie lehnen
konkret die Vorstellung ab, dass diese Neuro-Minderheiten „geheilt“ werden
müssen. Es gibt in der Hinsicht tatsächlich einige Parallelen zu der
Homosexuellenbewegung. Sie strebten erst vor wenigen Jahren oder in den letzten
Jahrzehnten erst an, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden und dass dieses
Thema entstigmatisiert sein soll.
So ist aber die Neurodiversität nicht nur die Anerkennung,
dass die Menschen die mit ihrem Denken von dieser gesellschaftlichen Form
abweichen, dennoch keine „schlechten Menschen“, oder „Unter-Menschen“ sind,
sondern auch Spaß daran haben und seinen eigenen Weg damit gehen.
Tycho und Kepler,
Teil 5: Tycho Brahes Todesumstände
Die Todesumstände von Brahe waren bizarr, die Todesursache
lange ungeklärt und noch heute nicht restlos geklärt. Alles fing am 13. Oktober
1601 an, es war übrigens ein Samstag, Rudolf der II. gab ein Festbankett. Nach den
Überlieferungen musste er wegen plötzlich starken Blasenschmerzen die Runde
vorzeitig verlassen. Mögliche Gründe: Ein Blasenriss durch zu langes Harnverhalten.
Möglicherweise weil es den Kaisers Gästen untersagt ist, sich vor dem Kaiser vom
Tisch zu erheben.
Jan Jessenius, ein recht bekannter Arzt und Anatom beschrieb
den Krankheitsverlauf so, dass Brahe eine große Klarheit über viele Dinge
behielt. So konnte er sich rechtzeitig von allen verabschieden. Er bestimmte,
dass Kepler tatsächlich alle wissenschaftlichen Dokumente nach seinem Tod ihm gehören
soll. Kepler akzeptierte.
Die Leichenrede für Tycho Brahe hat ebenso Jan Jessenius gehalten. Tycho Brahe sein
Grab liegt in der Teynkirche am Altstädter Ring in Prag.
Forschungen in den 1990ern an den Haarproben einer
Exhumierung von 1901 zufolge, haben sie eine hohe Quecksilberkonzentration. Die
Menge war tödlich. Wie Quecksilber an Tycho Brahes Haaren gelangen konnte, ist
fraglich. Vielleicht ein falscher Umgang mit den Chemikalien, eine Einnahme
eines Quecksilber-haltigen Arzneimittels, das damals sehr üblich war. Möglicherweise
hat er auch ein Braunkohlekraftwerk gefressen. Die giftige Seite von
Quecksilber war im frühen Siebzehnten Jahrhundert noch nicht bekannt.
2004 veröffentlichte das Journalistenpaar Anne-Lee Gilder
und Joshua Gilder ein Buch (Der Fall Kepler. Mord im Namen der Wissenschaft),
in dem sie Kepler als hinterhältigen Mörder beschreibt. Als Hintergrund wurden
die Quecksilberkonzentrationen im Haar benutzt.
2005 gab die deutsche Kepler-Gesellschaft eine Stellungnahme über diese „Giftmord-Story“
heraus in dem sie Kepler als Mörder für abstrus und absurd halten.
Einen richtigen Schritt sind sie erst im November 2012 weitergekommen.
2012 brachten Forscher heraus, dass eine Quecksilbervergiftung als Todesursache
ausgeschlossen werden kann. Dazu öffneten sie am 15. November 2010 das Grab von
Tycho Brahe erneut und untersuchten Haar- und Knochenproben. Aktuell ist die wahrscheinlichste
Todesursache eine schwere Blaseninfektion.
Ursprünglich habe ich gedacht, ich kann das als kleine Randinfo in die Kategorie News an den Rand schreiben. Jetzt aber verkaufen sämtliche Medien und Presseanstalten diese eigentliche fast schon irrelevante Nachricht als wunderbar-herrliche Sensation mit viel Tärä! Kurz: Es wurde eine große Helligkeitsabnahme von dem Faktor 2,6 oder 1,15 mag seit etwa Anfang/Mitte Oktober bei Beteigeuze festgestellt.
Beteigeuze: vom VLT gesehen.
Was ist Beteigeuze?
Beteigeuze ist ein Roter Überriese von etwa 20 bis 22 Sonnenmassen. Seine Spektralklasse ist M2 Ia. Er ist zusammen mit Rigel die dominierenden Sterne im Orion, bzw. in den Wintersternbildern. Beteigeuze existiert ungefähr seit 10 Millionen Jahren und gehört wegen seiner relativen Bewegung zu der Sterngruppe von Orion OB-1 an, eine Sterngruppe, welche hauptsächlich ähnlich junge Sterne beherbergt. Schon mit dem bloßen Auge kann man den Beteigeuze deutlich dunkel sehen.
Was ist ein Roter Überriese?
Ein Roter Überriese ist ein Stern, der die Hauptreihe verlassen hat, da er nun auch schwerere Elemente fusioniert. Er verbrennt nun in verschiedenen Schalen zum Kern hin immer schwerere Elemente. Das nennt man Schalenbrennen. So setzt aber immer die nächsthöhere Kernfusion ab einer gewissen Temperatur und Masse ab. Die Kernfusion von Helium in Kohlenstoff dauert dabei nicht so lange, wie die Fusion von Wasserstoff in Helium. Je fortgeschrittener der Prozess ist, desto schneller geht der Prozess.
Das HRD. (Hertzsprung-Russell-Diagramm)
Dabei kann er nur soweit Schalen haben, wie er auch die Elemente fusioniert. D.h. wenn ein Stern gerade Neon fusioniert, hat er eine Wasserstoff-Schale, eine Helium-Schale und eine Kohlenstoff-Schale.
Manche Rote Überriesen, besonders die größeren, die „Hellen Riesen“ oder die „Überriesen“ neigen dazu, zu pulsieren.
Rote Riesen oder Rote Überriesen entstehen aus den großen Hauptreihensternen, die im Asymptotischen Riesenast heraufsteigen. Auch schwere, heiße und blaue O-Sterne wandern über die Überriesen, später eventuell über die Wolf-Rayet-Sterne zur Supernova. So werden Rote Zwerge, wenn sie kleiner als etwa 0,5 Mʘ sind, zu Weißen Zwergen und glühen dann infolge thermischer Reaktionen einige 1010 Jahre nach, wenn sie größer als etwa eine Halbe Sonnenmasse, werden sie zu Roten Riesen, und so weiter (s. Diagramm). Nach folgender Faustformel war Beteigeuze etwa 6 Millionen Jahre lang in der Hauptreihe als ≈O5-Stern, bevor er dann als Blauer Superriese immer rötlicher wurde. TesT ≈ 1010 a × (M/Mʘ) × (Lʘ/L). Dabei steht TesT für die grobe Anzahl der Jahre für den Verbleib in der Hauptreihe, a für Jahre, M und L für die Masse und Leuchtkraft des Sterns, und Mʘ und Lʘ steht für die Sonnenleuchtkraft. So würde es mit einem Stern (Sx) von M = 1,3 Mʘ; L = 1,65 Lʘ aussehen: TesT ≈ 1010 a × (1,3/1) × (1/1,65) ≈ 7,879 Mrd. a.
Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Hauptreihensterne.
Wo befindet sich Beteigeuze?
Wie schon in der Tabelle erwähnt, befindet er sich im Sternbild Orion. Er bildet die „Schulter“ des Orion und liegt „gegenüber“ von Rigel. Der Orion ist im Herbst/Winter zu sehen, am Besten im Dezember, und ist in seiner Gestalt und Auftreten sehr markant und kaum zu übersehen. Der Orion und somit auch Beteigeuze stehen dem Himmelsäquator nahe. (Der Himmelsäquator schneidet den Orion).
Er markiert am Wintersternenhimmel in den nördlichen Breiten etwa das Zentrum des Wintersechsecks. Das Wintersechseck besteht aus Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon, Castor oder Pollux. Im Folgenden kommt eine Sternkarte:
Beteigeuze als östliche Schulter des Orion.
Was sind die möglichen Gründe und Erklärungsversuche für die Helligkeitsabnahme?
Wie schon gesagt, sinkt die Helligkeit von Beteigeuze seit etwa Mitte Dezember, wie hier verdeutlicht:
Die gemessenen Helligkeiten lagen aktuell Jahresanfang rund um +1,6 mag. Edward Guinan meldete Ende Dezember auf Astronomer’s Telegram eine Helligkeit von +1,294 mag.
Woran liegt das? Edward Guinan schrieb in seinem Text, dass wahrscheinlich seine zwei verschiedenen Zyklen sich momentan überlappen. Ferner besteht die Möglichkeit, dass austretendes Gas oder Staub aktuell Beteigeuze leicht verdeckt. Die Temperatur der Photosphäre des Sterns ist bereits um 150 K gefallen (Teff = 3’545 K) und seit 1993 ist der Radius um 15 % kleiner geworden.
Beteigeuzes Helligkeitsabnahme
Die Zwei verschiedenen Zyklen? Was ist das genau? Nun, die Photosphäre von Beteigeuze und übrigens auch andere ähnliche Rote Überriesen, wie Mira (Omikron Ceti), pulsieren. Beteigeuze zum Beispiel ist so ein SRc-Typ, also helbregelmäßig und variabel. Die Photosphären von Mira-Sternen schwingen stets mit der Grundfrequenz, schwingen andere halbregelmäßig, wie auch Beteigeuze, wie eben schon gesagt, in einer oder mehreren Harmonischen. Bei Beteigeuze gibt es zwei solcher Zyklen und die sollen sich jetzt nach der Ansicht von Edward Guinan überlappen.
Was macht die Presse daraus?
Die Presse und die ganzen Zeitungen und andere Medien wollen natürlich möglichst interessante Nachrichten präsentieren und teilweise geht das zu weit und wird schnell so dargestellt, dass die Nachricht sensationell wirkt. Schade eigentlich.
Die meisten deutschsprachigen Medien, sogar allgemeinbekannte Medien haben nun sowas geschrieben wie: „Beteigeuze – Im Sternbild Orion erscheint demnächst eine Supernova“, und im Textkörper als erster Satzteil dann sowas wie: „Astronomen wissen, Beteigeuze…; Wissenschaftler sagen, dass Beteigeuze in naher Zukunft explodiert; Wissenschaftler, Wissenschaftler, Forscher, und die Astronomen…“. Mein Mund wird beim Lesen solcher Schlagzeilen in ein langegezogenen, geraden Mund und meine Augen schließen sich, die Hände ballen sich zu Fäusten.
Tatsächlich gibt es einige Medien, die behaupten, dass es schon in einigen Wochen, Monaten oder wenige Jahre soweit sei, oder dass er in Wahrheit 2012 explodierte und die mega-ultra-gigantomanischen Schockwellen, die natürlich nur Aliens gemacht haben können, und dann dass wir es in 643, oder jetzt nur noch 636 ½ Jahre mitbekommen. In 2655. Pah! Wer’s glaubt!
Wenn mich jemand fragen würde, warum solche Berichte nicht stimmen, im Bezug auf das Datum der Supernova, dann würde ich ihm antworten, dass ein Helligkeitsabfall alleine als Erklärung nicht ausreichen würde, aber tatsächlich nicht genau wisse, warum er das jetzt tut. Und dass derjenige ganz sicher nicht mehr in seinem Leben eine Supernova von Beteigeuze ausgehend beobachten könne. Die überlappenden Zyklen sind aber doch eine gute Theorie. Bei einer Supernova wird der Stern zuvor nochmal in der Helligkeit für gewöhnlich ansteigen, wie wir inzwischen recht gut wissen.
Wie lange dauert es tatsächlich zu einer Supernova?
Einer Schätzung und Modellberechnung von slate.com zufolge wird es grob noch 100’000 Jahre dauern, bis Beteigeuze detoniert. Miteinbezogene Parameter waren Radius, Leuchtkraft, Masse, Massenverlustrate vom Sternenwind, Rotationsdauer, Alter und sowas. Eine genauere Beschreibung gab es nicht, aber wenn dieser Stern einiges an Helium bereits verbrannt hat und die Kohlenstoff-Fusion irgendwann demnächst einsetzt, kann die Supernova, es wird eine Supernova vom Typ II werden, in den nächsten Hunderttausend Jahren durchaus passieren. Maximal wird er nur noch 600’000 Jahre haben, so gebe ich eine vorsichtige Schätzung ab.
Erschwerend kommt hinzu, dass es scheinbar sehr schwierig ist Daten wie die Masse, oder den Radius, die Entfernung oder Leuchtkraft zu bestimmen, wenn man wie oben dargestellt teilweise sehr stark abweichende Werte bei verschiedenen Messmethoden bekommt.
Warum kann man nicht gewiss vorhersagen, wann die Supernova stattfinden wird?
Genau, warum kann man nicht sagen, ja, am 23. Mai im Jahr 173208 wird er hochgehen, oder zumindest im Jahr 173208? Aber eine Sache ist sicher, wenn es soweit ist, und er fusioniert Eisen, wird er garantiert nicht mehr als 0,1 Sonnenmassen verloren haben, so kann er zur Supernova werden. Das Endprodukt wird vermutlich ein Neutronenstern, obwohl er theoretisch schon ein schwarzes Loch werden könnte, bloß wird er in der Supernova vergleichsweise viel Material davonschleudern.
Nun, Supernovae passieren in unserer Ecke nur seeehr selten! Im letzten Jahrtausend gab es selbst vermutlich nur 4 Supernovae in unserer Galaxie und die Letzte war von 1604. Eine Supernova in unserer Satellitengalaxie GMC, oder GMW, fand 1987 statt. (Die Neutrinodetektoren maßen 11 Neutrinos fast zeitgleich und zwar bereits ein paar Stunden zuvor.) Wenn man also von einem solchen Ereignis zuvor unverhältnismäßig viele Neutrinos detektiert, könnte man sagen, dass sich demnächst eine Supernova stattfinden mag, aber ob man aus den Messungen ein Vektor berechnen lässt, welcher Stern zur Supernova werden wird, ist fraglich. Nachtrag: Man hatte 6 Supernovae letztes Jahrtausend in unserer registriert und man schätzt, dass man die meisten durch interstellare Extinktion in der galaktischen Scheibe nicht mitbekommt. So schätzen die Wissenschaftler 12 bis 26 Supernovae jedes Jahrtausend in unserer Galaxie.
Möglicherweise kann man im Spektrum eines schweren Sterns ablesen, dass er jetzt Silizium oder Sauerstoff fusioniert, und dass es deswegen sehr gut sein kann, dass er in wenigen Jahren detoniert. Aber das geht leider kaum, denn es lässt sich nicht feststellen, wie weit ein solcher Stern im Schalenbrennen ist, denn eine Spektralanalyse scheidet aus, denn so ein Stern ändert mit dem was er fusioniert nicht seinen Charakter, welche Elemente er bereits fusioniert. Man nimmt eben an, dass er eine Wasserstoffschale besitzt und im Kern Helium. Möglicherweise ist er aber auch schon bei der Kohlenstoff-Fusion. Jetzt könnt ihr aber selbst euch die Chance ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, ein Stern zu observieren und feststellen, dass er hochgehen wird, wenn in unserer Milchstraße vielleicht 3 bis 8 Supernovae pro Jahrtausend stattfinden wird. Möglicherweise war das letzte Jahrtausend aber ein Zufall, denn die Menschen haben bereits vor 6 Tausend Jahren begonnen den Himmel zu observieren und als dann etwa zur selben Zeit die ersten schriftlichen Aufzeichnungen entstanden sind, denke ich mir, dass es sicher erwähnenswert gewesen wäre, ein solches Ereignis stattgefunden hätte.
Kann eine Supernova von Beteigeuze ausgehend uns gefährden?
Nein. Die Gammastrahlung und Röntgenstrahlung von Beteigeuze kommt nicht zu uns. Das ist so, weil die Rotationsachse, sprich, der Süd- oder Nordpol von Beteigeuze nicht zu uns zeigt. Außerdem sind wir viel zu weit weg von einer möglichen Supernova von Beteigeuze. Stellen wir dennoch eine Rechnung auf, was für eine Energie zu uns kommen kann. Nehmen wir die Leuchtkraft von Beteigeuze. Die Leuchtkraft sagt uns, was für eine Leistung ein Stern abstrahlt. Der Mensch strahlt ganz ungefähr 80 W ab. Wir arbeiten mit dem niedrigen und dem hohen Wert. Der angegebene Wert im Buch (Kompendium der Astronomie, von Hans-Ulrich Keller, geboren 1943, ISBN 9783440162767, S. 270) wird die Variabel L1 sein und die von der Webseite slate.com L2. Die Leuchtkraft wurde in Lʘ angegeben. Das ʘ steht für die Sonne.
Wir wissen, dass die Sonne auf ein m2 1367 W in einer Entfernung von 149 597 870 700 m = 1 AE nominal abstrahlt. Um also die ganze abgestrahlte Leistung zu kennen, müssen wir uns eine Kugel mit dem Radius von einem AE vorstellen und jeden Quadratmeter kennen. Die Sonne ist ein isotroper Strahler, d.h. die strahlt in den Raum absolut gleich ihre Leistung ab. Um die Sonnenleuchtkraft also zu kennen, haben wir die Formel Lʘ=4π × r^2 × (P/A). Dabei steht r für den Radius des gedachten Kreises, also r = 1 AE, P steht für die Leistung und A für die Fläche, da wir hier als Erstes benutzt haben. So setzen wir ein: Lʘ=4π × 149 597 870 700 m^2 × 1367 W/m ^ 2. So kommt heraus Lʘ=2,812 293 791 598×1023 m^2 × 1367 W/m ^ 2, also ist eine Sonnenleuchtkraft das Äquivalent zu Lʘ=3,844 405 613 115 × 10^26 W. Die Abhängigkeit vom Radius und der Temperatur zur Leuchtkraft ist etwa die folgende (Es ist eine grobe Faustformel; die Werte liegen meist nur in der Nähe): L=R^2 × Teff^4 . Das Ergebnis scheint tatsächlich in Watt zu sein. (Vergebt mir, wenn ich euch sagen muss, dass ich nicht „der Mathe-Boss“ bin.) Das wäre bei der Sonne z.B. L=696 342 km^2 × 5 780 K^4 = 5,411 984 383 108 × 10^26 W = 1,407 755 821 770 Lʘ.
Aber die Leuchtkraft von Beteigeuze bei einer möglichen Supernova-Explosion ist eine andere. Es wird eine Steigerung bei der Supernova um das 16’000-fache der Leuchtkraft ausgegangen. Das wäre also dann L1 = 224 Mio. Lʘ; L2 = 2 Mrd. Lʘ. Also eine Abgestrahlte Leistung von L1 = 8,611 468 573 377 × 1034 W; L2 = 7,688 811 226 229 × 1035 W. Um jetzt herauszufinden, wieviel Leistung davon bei uns ankommt, müssen wir wieder die Kreisoberfläche als Entfernung wegen dem isotropen Strahler als Stern dividieren. P_rErde = P_SN/O = P_SN × 4π × r^2. PSN ist wieder die Leistung der Supernova, r wieder die Entfernung zur Erde. Auch wenn die Entfernungsangaben auch wieder sehr stark variieren, nehmen wir eine Parallaxe von 5,07 mas, eine Entfernung von r = 642,5 LJ. In Metern sind das m = r × 299 792 458 × 31 557 600 = 642,5 × 299 792 458 × 31 557 600 = 6,078 519 328 633 × 10^18 m. Jetzt setzen wir in die Formel ein: P_rErde = P_SN × 4π × r^2 = 8,611 468 573 377 × 10^34 W / (4π × 6,078 519 328 633 × 10^18 m^2) = 0,018 546 918 047 W/m^2. Für L2 sieht es wie folgt aus: P_rErde = P_SN × 4π × r^2 = 7,688 811 226 229 × 10^35 W / (4π × 6,078 519 328 633 × 10^18 m^2) = 0,165 597 482 563 W/m^2. Das bedeutet, dass eigentlich fast keine Leistung mehr von der Supernova bei uns ankommt. Und Gammastrahlen vom Ausbruch kommen ganz sicher auch nicht zu uns, da der Stern wie schon gesagt immer noch nicht richtig zu uns ausgerichtet ist.
Ihh! Ich muss mal mach einer Funktion suchen, Formeln einfügen zu können. Das sieht in Word einfach besser aus!
Wann? Am 19.01.2020 um 16:30 MEZ Wer?SpaceX, aber wegen Vorlagen der NASA dazu bewegt (Commercial Crew Program) Trägerrakete:Falcon 9 (Block 5), die zweite Stufe ist nur eine Massesimulation (mock-up), da das Dragon-Raumschiff separiert wird, bevor die zweite Stufe zünden würde. Was? Die Fähigkeit des Startabbruchs während dem Flug wird getestet, dabei wird die Rakete zerstört Ziel: Max Q (T+ 88 s) (bei ca. 18-19 km Höhe) Start von:LC-39A, KSC (Kennedy Space Center), Florida, USA Kosten: geschätzt ca. 55 Mio. USD Booster: B1046, schon dreimal geflogen, dass wäre der vierte (und letzte) Flug.
Der Start sieht vor, dass die Rakete wahrscheinlich
explodiert aufgrund der hohen Belastungen beim Max Q. Max Q bedeutet, der
Moment, wenn die aerodynamische Belastung auf die Rakete am stärksten ist. Die
Rakete wird Simulationen zufolge über dem Ozean auseinanderbrechen, die Teile,
die nicht untergehen werden, werden von SpaceX abgeholt.
Auch kann der B1046 wahrscheinlich nicht mehr wiederverwendet
werden, weil er durch Dragons Rettungsraketen unbrauchbar gemacht wird.
Dieser Test ist einer der letzten großen Tests, bevor sie zum ersten Mal mit Menschen eingesetzt werden kann.
Livestream
Status: Crew Dragon erfolgreich separiert! Landet demnächst.