Dieses Sternbild ist unter der Öffentlichkeit sehr unbekannt, selbst ein Laie, der sich nicht alle Sternbilder merken kann, hat von diesem Sternbild unter Umständen noch nie gehört. Selbst wenn der Laie das Sternbild kennt, hat er es noch unwahrscheinlicher bewusst gesehen. Der Grund ist, dass das Sternbild für Mitteleuropa im Spätherbst nur sehr tief am Horizont steht und dazu noch keine hellen Sterne besitzt, noch eine einprägsame Figur. Grob steht es am Sternenhimmel umzingelt von einer Schlinge des Eridanus, und somit in der weiteren Umgebung des Sternbild Orion. Die meisten bewanderten Laien, die sich regelmäßig auf YouTube Videos von „Harald Lesch“, oder „Urknall, Weltall und das Leben“ sich ansehen, kennen es vielleicht unter einem anderen Namen. Tatsächlich ist hier eher der lateinische Name für das Sternbild eher in Gebrauch, so auch die Wikipedia. Der lateinische Name für den Chemischen Ofen ist Fornax, und der Genitiv dazu ist Fornacis.
Beschreibung
Der Chemische Ofen ist ein dunkles Sternbild; es hat keiner Sterne heller als 3 mag und Dalim, der hellste Stern aus dem chem. Ofen hat eine Helligkeit von 3,80 mag. Allerdings hat es auch einige andere stellare oder andere Objekte, wie die Fornax-Zwerggalaxie. Sie ist eine Satellitengalaxie der Milchstraße in 450 Tausend LJ Entfernung. Sie hat einen Durchmesser von etwa 7 860 LJ und enthält laut meiner eigenen Schätzung etwa 200 bis 500 Millionen Sterne, im Gegensatz zur Milchstraße die etwa 300 Mrd. Sterne haben soll. Die Fornax-Zwerggalaxie ist aufgrund geringer Flächenhelligkeit nur mit Langzeitbelichtungen durch ein Teleskop sichtbar.
Ein großer planetarischer Nebel mit einer Winkelausdehnung
von etwa 6,5′ (Bogenminuten: 1/60 Grad) ist NGC 1360. Dieses Objekt wurde als
eines von nur wenigen von ziemlich vielen Entdeckern unabhängig entdeckt.
Dieser planetarische Nebel heißt auch „Wanderdrosseleiernebel“.
Außerdem sind 14 Mitglieder des Fornax-Galaxienhaufens
heller als etwa 11,5 mag und können somit sich im Amateurteleskop schon
angesehen werden.
Geschichte
Erstmals wurde dieses Sternbild 1756 von Nicolas Louis de
Lacaille eingeführt, welches dann von Bode in seinem Sternatlas „Uranographia“
übernommen wurde.
Zwischen 2003 und 2004 nahm das Hubbel Weltraumteleskop (HST) in diesem Gebiet das Hubble Ultra Deep Field mit mehr als 9 500 Galaxien auf, wobei die entferntesten eine Rotverschiebung von bis zu 7 aufweisen. (Was für ein tolles Thema eigentlich)!
Tycho und Kepler,
Teil 5: Tycho Brahes Todesumstände
Die Todesumstände von Brahe waren bizarr, die Todesursache
lange ungeklärt und noch heute nicht restlos geklärt. Alles fing am 13. Oktober
1601 an, es war übrigens ein Samstag, Rudolf der II. gab ein Festbankett. Nach den
Überlieferungen musste er wegen plötzlich starken Blasenschmerzen die Runde
vorzeitig verlassen. Mögliche Gründe: Ein Blasenriss durch zu langes Harnverhalten.
Möglicherweise weil es den Kaisers Gästen untersagt ist, sich vor dem Kaiser vom
Tisch zu erheben.
Jan Jessenius, ein recht bekannter Arzt und Anatom beschrieb
den Krankheitsverlauf so, dass Brahe eine große Klarheit über viele Dinge
behielt. So konnte er sich rechtzeitig von allen verabschieden. Er bestimmte,
dass Kepler tatsächlich alle wissenschaftlichen Dokumente nach seinem Tod ihm gehören
soll. Kepler akzeptierte.
Die Leichenrede für Tycho Brahe hat ebenso Jan Jessenius gehalten. Tycho Brahe sein
Grab liegt in der Teynkirche am Altstädter Ring in Prag.
Forschungen in den 1990ern an den Haarproben einer
Exhumierung von 1901 zufolge, haben sie eine hohe Quecksilberkonzentration. Die
Menge war tödlich. Wie Quecksilber an Tycho Brahes Haaren gelangen konnte, ist
fraglich. Vielleicht ein falscher Umgang mit den Chemikalien, eine Einnahme
eines Quecksilber-haltigen Arzneimittels, das damals sehr üblich war. Möglicherweise
hat er auch ein Braunkohlekraftwerk gefressen. Die giftige Seite von
Quecksilber war im frühen Siebzehnten Jahrhundert noch nicht bekannt.
2004 veröffentlichte das Journalistenpaar Anne-Lee Gilder
und Joshua Gilder ein Buch (Der Fall Kepler. Mord im Namen der Wissenschaft),
in dem sie Kepler als hinterhältigen Mörder beschreibt. Als Hintergrund wurden
die Quecksilberkonzentrationen im Haar benutzt.
2005 gab die deutsche Kepler-Gesellschaft eine Stellungnahme über diese „Giftmord-Story“
heraus in dem sie Kepler als Mörder für abstrus und absurd halten.
Einen richtigen Schritt sind sie erst im November 2012 weitergekommen.
2012 brachten Forscher heraus, dass eine Quecksilbervergiftung als Todesursache
ausgeschlossen werden kann. Dazu öffneten sie am 15. November 2010 das Grab von
Tycho Brahe erneut und untersuchten Haar- und Knochenproben. Aktuell ist die wahrscheinlichste
Todesursache eine schwere Blaseninfektion.
Ursprünglich habe ich gedacht, ich kann das als kleine Randinfo in die Kategorie News an den Rand schreiben. Jetzt aber verkaufen sämtliche Medien und Presseanstalten diese eigentliche fast schon irrelevante Nachricht als wunderbar-herrliche Sensation mit viel Tärä! Kurz: Es wurde eine große Helligkeitsabnahme von dem Faktor 2,6 oder 1,15 mag seit etwa Anfang/Mitte Oktober bei Beteigeuze festgestellt.
Was ist Beteigeuze?
Beteigeuze ist ein Roter Überriese von etwa 20 bis 22 Sonnenmassen. Seine Spektralklasse ist M2 Ia. Er ist zusammen mit Rigel die dominierenden Sterne im Orion, bzw. in den Wintersternbildern. Beteigeuze existiert ungefähr seit 10 Millionen Jahren und gehört wegen seiner relativen Bewegung zu der Sterngruppe von Orion OB-1 an, eine Sterngruppe, welche hauptsächlich ähnlich junge Sterne beherbergt. Schon mit dem bloßen Auge kann man den Beteigeuze deutlich dunkel sehen.
Was ist ein Roter Überriese?
Ein Roter Überriese ist ein Stern, der die Hauptreihe verlassen hat, da er nun auch schwerere Elemente fusioniert. Er verbrennt nun in verschiedenen Schalen zum Kern hin immer schwerere Elemente. Das nennt man Schalenbrennen. So setzt aber immer die nächsthöhere Kernfusion ab einer gewissen Temperatur und Masse ab. Die Kernfusion von Helium in Kohlenstoff dauert dabei nicht so lange, wie die Fusion von Wasserstoff in Helium. Je fortgeschrittener der Prozess ist, desto schneller geht der Prozess.
Dabei kann er nur soweit Schalen haben, wie er auch die Elemente fusioniert. D.h. wenn ein Stern gerade Neon fusioniert, hat er eine Wasserstoff-Schale, eine Helium-Schale und eine Kohlenstoff-Schale.
Manche Rote Überriesen, besonders die größeren, die „Hellen Riesen“ oder die „Überriesen“ neigen dazu, zu pulsieren.
Rote Riesen oder Rote Überriesen entstehen aus den großen Hauptreihensternen, die im Asymptotischen Riesenast heraufsteigen. Auch schwere, heiße und blaue O-Sterne wandern über die Überriesen, später eventuell über die Wolf-Rayet-Sterne zur Supernova. So werden Rote Zwerge, wenn sie kleiner als etwa 0,5 Mʘ sind, zu Weißen Zwergen und glühen dann infolge thermischer Reaktionen einige 1010 Jahre nach, wenn sie größer als etwa eine Halbe Sonnenmasse, werden sie zu Roten Riesen, und so weiter (s. Diagramm). Nach folgender Faustformel war Beteigeuze etwa 6 Millionen Jahre lang in der Hauptreihe als ≈O5-Stern, bevor er dann als Blauer Superriese immer rötlicher wurde. TesT ≈ 1010 a × (M/Mʘ) × (Lʘ/L). Dabei steht TesT für die grobe Anzahl der Jahre für den Verbleib in der Hauptreihe, a für Jahre, M und L für die Masse und Leuchtkraft des Sterns, und Mʘ und Lʘ steht für die Sonnenleuchtkraft. So würde es mit einem Stern (Sx) von M = 1,3 Mʘ; L = 1,65 Lʘ aussehen: TesT ≈ 1010 a × (1,3/1) × (1/1,65) ≈ 7,879 Mrd. a.
Wo befindet sich Beteigeuze?
Wie schon in der Tabelle erwähnt, befindet er sich im Sternbild Orion. Er bildet die „Schulter“ des Orion und liegt „gegenüber“ von Rigel. Der Orion ist im Herbst/Winter zu sehen, am Besten im Dezember, und ist in seiner Gestalt und Auftreten sehr markant und kaum zu übersehen. Der Orion und somit auch Beteigeuze stehen dem Himmelsäquator nahe. (Der Himmelsäquator schneidet den Orion).
Er markiert am Wintersternenhimmel in den nördlichen Breiten etwa das Zentrum des Wintersechsecks. Das Wintersechseck besteht aus Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon, Castor oder Pollux. Im Folgenden kommt eine Sternkarte:
Was sind die möglichen Gründe und Erklärungsversuche für die Helligkeitsabnahme?
Wie schon gesagt, sinkt die Helligkeit von Beteigeuze seit etwa Mitte Dezember, wie hier verdeutlicht:
Die gemessenen Helligkeiten lagen aktuell Jahresanfang rund um +1,6 mag. Edward Guinan meldete Ende Dezember auf Astronomer’s Telegram eine Helligkeit von +1,294 mag.
Woran liegt das? Edward Guinan schrieb in seinem Text, dass wahrscheinlich seine zwei verschiedenen Zyklen sich momentan überlappen. Ferner besteht die Möglichkeit, dass austretendes Gas oder Staub aktuell Beteigeuze leicht verdeckt. Die Temperatur der Photosphäre des Sterns ist bereits um 150 K gefallen (Teff = 3’545 K) und seit 1993 ist der Radius um 15 % kleiner geworden.
Die Zwei verschiedenen Zyklen? Was ist das genau? Nun, die Photosphäre von Beteigeuze und übrigens auch andere ähnliche Rote Überriesen, wie Mira (Omikron Ceti), pulsieren. Beteigeuze zum Beispiel ist so ein SRc-Typ, also helbregelmäßig und variabel. Die Photosphären von Mira-Sternen schwingen stets mit der Grundfrequenz, schwingen andere halbregelmäßig, wie auch Beteigeuze, wie eben schon gesagt, in einer oder mehreren Harmonischen. Bei Beteigeuze gibt es zwei solcher Zyklen und die sollen sich jetzt nach der Ansicht von Edward Guinan überlappen.
Was macht die Presse daraus?
Die Presse und die ganzen Zeitungen und andere Medien wollen natürlich möglichst interessante Nachrichten präsentieren und teilweise geht das zu weit und wird schnell so dargestellt, dass die Nachricht sensationell wirkt. Schade eigentlich.
Die meisten deutschsprachigen Medien, sogar allgemeinbekannte Medien haben nun sowas geschrieben wie: „Beteigeuze – Im Sternbild Orion erscheint demnächst eine Supernova“, und im Textkörper als erster Satzteil dann sowas wie: „Astronomen wissen, Beteigeuze…; Wissenschaftler sagen, dass Beteigeuze in naher Zukunft explodiert; Wissenschaftler, Wissenschaftler, Forscher, und die Astronomen…“. Mein Mund wird beim Lesen solcher Schlagzeilen in ein langegezogenen, geraden Mund und meine Augen schließen sich, die Hände ballen sich zu Fäusten.
Tatsächlich gibt es einige Medien, die behaupten, dass es schon in einigen Wochen, Monaten oder wenige Jahre soweit sei, oder dass er in Wahrheit 2012 explodierte und die mega-ultra-gigantomanischen Schockwellen, die natürlich nur Aliens gemacht haben können, und dann dass wir es in 643, oder jetzt nur noch 636 ½ Jahre mitbekommen. In 2655. Pah! Wer’s glaubt!
Wenn mich jemand fragen würde, warum solche Berichte nicht stimmen, im Bezug auf das Datum der Supernova, dann würde ich ihm antworten, dass ein Helligkeitsabfall alleine als Erklärung nicht ausreichen würde, aber tatsächlich nicht genau wisse, warum er das jetzt tut. Und dass derjenige ganz sicher nicht mehr in seinem Leben eine Supernova von Beteigeuze ausgehend beobachten könne. Die überlappenden Zyklen sind aber doch eine gute Theorie. Bei einer Supernova wird der Stern zuvor nochmal in der Helligkeit für gewöhnlich ansteigen, wie wir inzwischen recht gut wissen.
Wie lange dauert es tatsächlich zu einer Supernova?
Einer Schätzung und Modellberechnung von slate.com zufolge wird es grob noch 100’000 Jahre dauern, bis Beteigeuze detoniert. Miteinbezogene Parameter waren Radius, Leuchtkraft, Masse, Massenverlustrate vom Sternenwind, Rotationsdauer, Alter und sowas. Eine genauere Beschreibung gab es nicht, aber wenn dieser Stern einiges an Helium bereits verbrannt hat und die Kohlenstoff-Fusion irgendwann demnächst einsetzt, kann die Supernova, es wird eine Supernova vom Typ II werden, in den nächsten Hunderttausend Jahren durchaus passieren. Maximal wird er nur noch 600’000 Jahre haben, so gebe ich eine vorsichtige Schätzung ab.
Erschwerend kommt hinzu, dass es scheinbar sehr schwierig ist Daten wie die Masse, oder den Radius, die Entfernung oder Leuchtkraft zu bestimmen, wenn man wie oben dargestellt teilweise sehr stark abweichende Werte bei verschiedenen Messmethoden bekommt.
Warum kann man nicht gewiss vorhersagen, wann die Supernova stattfinden wird?
Genau, warum kann man nicht sagen, ja, am 23. Mai im Jahr 173208 wird er hochgehen, oder zumindest im Jahr 173208? Aber eine Sache ist sicher, wenn es soweit ist, und er fusioniert Eisen, wird er garantiert nicht mehr als 0,1 Sonnenmassen verloren haben, so kann er zur Supernova werden. Das Endprodukt wird vermutlich ein Neutronenstern, obwohl er theoretisch schon ein schwarzes Loch werden könnte, bloß wird er in der Supernova vergleichsweise viel Material davonschleudern.
Nun, Supernovae passieren in unserer Ecke nur seeehr selten! Im letzten Jahrtausend gab es selbst vermutlich nur 4 Supernovae in unserer Galaxie und die Letzte war von 1604. Eine Supernova in unserer Satellitengalaxie GMC, oder GMW, fand 1987 statt. (Die Neutrinodetektoren maßen 11 Neutrinos fast zeitgleich und zwar bereits ein paar Stunden zuvor.) Wenn man also von einem solchen Ereignis zuvor unverhältnismäßig viele Neutrinos detektiert, könnte man sagen, dass sich demnächst eine Supernova stattfinden mag, aber ob man aus den Messungen ein Vektor berechnen lässt, welcher Stern zur Supernova werden wird, ist fraglich. Nachtrag: Man hatte 6 Supernovae letztes Jahrtausend in unserer registriert und man schätzt, dass man die meisten durch interstellare Extinktion in der galaktischen Scheibe nicht mitbekommt. So schätzen die Wissenschaftler 12 bis 26 Supernovae jedes Jahrtausend in unserer Galaxie.
Möglicherweise kann man im Spektrum eines schweren Sterns ablesen, dass er jetzt Silizium oder Sauerstoff fusioniert, und dass es deswegen sehr gut sein kann, dass er in wenigen Jahren detoniert. Aber das geht leider kaum, denn es lässt sich nicht feststellen, wie weit ein solcher Stern im Schalenbrennen ist, denn eine Spektralanalyse scheidet aus, denn so ein Stern ändert mit dem was er fusioniert nicht seinen Charakter, welche Elemente er bereits fusioniert. Man nimmt eben an, dass er eine Wasserstoffschale besitzt und im Kern Helium. Möglicherweise ist er aber auch schon bei der Kohlenstoff-Fusion. Jetzt könnt ihr aber selbst euch die Chance ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, ein Stern zu observieren und feststellen, dass er hochgehen wird, wenn in unserer Milchstraße vielleicht 3 bis 8 Supernovae pro Jahrtausend stattfinden wird. Möglicherweise war das letzte Jahrtausend aber ein Zufall, denn die Menschen haben bereits vor 6 Tausend Jahren begonnen den Himmel zu observieren und als dann etwa zur selben Zeit die ersten schriftlichen Aufzeichnungen entstanden sind, denke ich mir, dass es sicher erwähnenswert gewesen wäre, ein solches Ereignis stattgefunden hätte.
Kann eine Supernova von Beteigeuze ausgehend uns gefährden?
Nein. Die Gammastrahlung und Röntgenstrahlung von Beteigeuze kommt nicht zu uns. Das ist so, weil die Rotationsachse, sprich, der Süd- oder Nordpol von Beteigeuze nicht zu uns zeigt. Außerdem sind wir viel zu weit weg von einer möglichen Supernova von Beteigeuze. Stellen wir dennoch eine Rechnung auf, was für eine Energie zu uns kommen kann. Nehmen wir die Leuchtkraft von Beteigeuze. Die Leuchtkraft sagt uns, was für eine Leistung ein Stern abstrahlt. Der Mensch strahlt ganz ungefähr 80 W ab. Wir arbeiten mit dem niedrigen und dem hohen Wert. Der angegebene Wert im Buch (Kompendium der Astronomie, von Hans-Ulrich Keller, geboren 1943, ISBN 9783440162767, S. 270) wird die Variabel L1 sein und die von der Webseite slate.com L2. Die Leuchtkraft wurde in Lʘ angegeben. Das ʘ steht für die Sonne.
Wir wissen, dass die Sonne auf ein m2 1367 W in einer Entfernung von 149 597 870 700 m = 1 AE nominal abstrahlt. Um also die ganze abgestrahlte Leistung zu kennen, müssen wir uns eine Kugel mit dem Radius von einem AE vorstellen und jeden Quadratmeter kennen. Die Sonne ist ein isotroper Strahler, d.h. die strahlt in den Raum absolut gleich ihre Leistung ab. Um die Sonnenleuchtkraft also zu kennen, haben wir die Formel Lʘ=4π × r^2 × (P/A). Dabei steht r für den Radius des gedachten Kreises, also r = 1 AE, P steht für die Leistung und A für die Fläche, da wir hier als Erstes benutzt haben. So setzen wir ein: Lʘ=4π × 149 597 870 700 m^2 × 1367 W/m ^ 2. So kommt heraus Lʘ=2,812 293 791 598×1023 m^2 × 1367 W/m ^ 2, also ist eine Sonnenleuchtkraft das Äquivalent zu Lʘ=3,844 405 613 115 × 10^26 W. Die Abhängigkeit vom Radius und der Temperatur zur Leuchtkraft ist etwa die folgende (Es ist eine grobe Faustformel; die Werte liegen meist nur in der Nähe): L=R^2 × Teff^4 . Das Ergebnis scheint tatsächlich in Watt zu sein. (Vergebt mir, wenn ich euch sagen muss, dass ich nicht „der Mathe-Boss“ bin.) Das wäre bei der Sonne z.B. L=696 342 km^2 × 5 780 K^4 = 5,411 984 383 108 × 10^26 W = 1,407 755 821 770 Lʘ.
Aber die Leuchtkraft von Beteigeuze bei einer möglichen Supernova-Explosion ist eine andere. Es wird eine Steigerung bei der Supernova um das 16’000-fache der Leuchtkraft ausgegangen. Das wäre also dann L1 = 224 Mio. Lʘ; L2 = 2 Mrd. Lʘ. Also eine Abgestrahlte Leistung von L1 = 8,611 468 573 377 × 1034 W; L2 = 7,688 811 226 229 × 1035 W. Um jetzt herauszufinden, wieviel Leistung davon bei uns ankommt, müssen wir wieder die Kreisoberfläche als Entfernung wegen dem isotropen Strahler als Stern dividieren. P_rErde = P_SN/O = P_SN × 4π × r^2. PSN ist wieder die Leistung der Supernova, r wieder die Entfernung zur Erde. Auch wenn die Entfernungsangaben auch wieder sehr stark variieren, nehmen wir eine Parallaxe von 5,07 mas, eine Entfernung von r = 642,5 LJ. In Metern sind das m = r × 299 792 458 × 31 557 600 = 642,5 × 299 792 458 × 31 557 600 = 6,078 519 328 633 × 10^18 m. Jetzt setzen wir in die Formel ein: P_rErde = P_SN × 4π × r^2 = 8,611 468 573 377 × 10^34 W / (4π × 6,078 519 328 633 × 10^18 m^2) = 0,018 546 918 047 W/m^2. Für L2 sieht es wie folgt aus: P_rErde = P_SN × 4π × r^2 = 7,688 811 226 229 × 10^35 W / (4π × 6,078 519 328 633 × 10^18 m^2) = 0,165 597 482 563 W/m^2. Das bedeutet, dass eigentlich fast keine Leistung mehr von der Supernova bei uns ankommt. Und Gammastrahlen vom Ausbruch kommen ganz sicher auch nicht zu uns, da der Stern wie schon gesagt immer noch nicht richtig zu uns ausgerichtet ist.
Ihh! Ich muss mal mach einer Funktion suchen, Formeln einfügen zu können. Das sieht in Word einfach besser aus!
Tycho und Kepler, Teil 4: Wenn zwei
große Gelehrte sich begegnen
Nachdem Tycho Brahe 1597 endgültig genug von Dänemark hatte,
zog er nach Holstein mit seiner Ausrüstung. In Holstein konnte er kein Fuß
fassen und zog 1599 weiter nach Prag. Es gelingt ihm dort wieder die Gunst
eines Herrschers zu gewinnen. Der damalige Herrscher in Prag war Kaiser Rudolf
der II. (er regierte bis 1612). Er übernahm die Kosten für die Veröffentlichung
seiner Forschungsergebnisse. Doch Tycho Brahe hatte immer noch keinen
Mathematiker, der aus seinen Forschungsergebnissen und Daten eine Theorie zur
Planetenbewegung und damit eine Vorausberechnung der Planetenpositionen am Firmament.
Tycho Brahe las schon Keplers Erstlingswerk Mysterium Cosmographicum, lehnte es aber
weitgehend ab, da es auf dem kopernikanischen Weltbild beruht, dennoch sah er
in ihm einen großen ideenreichen Mathematiker. Er entschied sich, den Kepler
einzuladen.
Am 04. Februar 1600 trafen sie zum ersten Mal im Schloss Benatek aufeinander,
wo Tycho Brahe zu dieser Zeit lebte. Die gemeinsame Arbeit erwies sich als
schwierig, denn ihre beiden Charakterzüge kollidierten öfters. So war Tycho
Brahe der wilde, spontane, grobe und jähzornige und machtsüchtige Mensch, aber
Kepler, der junge Bursche war eher empfindsam, er hatte mit den starken Folgen
seiner kindlichen Pockenerkrankung und den damals noch mangelnde medizinische
Erfahrungen zufolge, waren Krankheiten noch schwierig. Dennoch versuchten sie
ihr Bestes, denn sie erkannten die Notwendigkeit von Keplers Arbeit bei Tycho
Brahe.
Sie begannen allmählich ihre Arbeit aufzunehmen, Kepler soll
die mathematischen Arbeiten und Grundlagen schaffen, für die Rudolfinischen
Tafeln (nach dem damaligen Herrscher benannt), nachdem man die Planetenstellung
endlich besser vorhersagen konnte.
Auch hier tauchten wieder Schwierigkeiten auf: Tycho Brahe stellte dem Johannes
Kepler immer nur gerade so seine Beobachtungsdaten frei, dass er damit arbeiten
konnte, jedoch konnte er so unmöglich zu einem richtigen Ergebnis kommen.
Am 24. Oktober 1601 verstarb er, jedoch sind die Todesumstände etwas bizarr. (Darüber erscheint etwas beim nächsten Mal), entschuldigt die Knappheit, zu dem Thema gibt es nicht besonders viel, zumindest nicht mysteriöses oder sensationelles.
Viele Menschen, die keine Ahnung von der Astronomie haben,
oder sagen, dass sei ihnen zu hoch (Hah! ^^) und andere, die sich nur moderat
dafür interessieren, oder andere Schwierigkeiten mit der Materie haben, können
die Astrologie nicht von der Astronomie unterscheiden. Dass zum Beispiel die
Wörter so ähnlich geschrieben werden. Wobei der Unterschied noch vor 2, 3, 4
Hundert Jahren nicht all zu groß war. (Dennoch hat Keplers Frau in seinen
jungen Jahren ihn verlassen, weil sie glaubte, dass die Astrologie modern
gesagt Aberglaube ist.) Tatsächlich hat die Astrologie nicht viel mit einer
Wissenschaft gemeinsam.
Warum schreibe ich so einen Beitrag? Weil ich letztens schon
wieder jemand gehört habe, der das irgendwie durcheinanderbringt. Außerdem
ergänzt es meine Sammlung an Beiträgen hier auf GSA und lässt sich hoffentlich
auch ein wenig verbreiten. Also für Interessierte: Normalerweise geht es hier
auch viel tiefer in die Materie rein.
Unterschiede
Was bedeutet Astrologie? Was bedeutet Astronomie?
Astrologie setzt sich aus den Wörtern „ástron“ und „lógos“
zusammen. Wobei „ástron“ das Wort für „Stern“ ist und das Wort „lógos“ das Wort
für „Lehre“ ist.
Astronomie setzt sich auch aus „ástron“ zusammen, aber beinhaltet nicht „lógos“,
sondern „nómos“, was so viel wie „Gesetz“ bedeutet.
Was macht man in der Astrologie Astronomie?
Die Astrologie ist heutzutage besonders an dem Erstellen von
Horoskopen interessiert. Mithilfe von solchen Horoskopen kann die Zukunft von
dir, meist auch danach in welchem Sternzeichen man angeblich geboren ist
(Unterscheide Sternzeichen von Sternbildern! Sternbilder sind in der Astronomie
Örter an der Himmelsphäre und um sich zu orientieren gedacht). Natürlich sind
die Horoskope so allgemein gehalten, dass es vielseitig interpretier bar ist.
Tatsächlich können statistisch gesehen Astrologen, die zukünftige Ereignisse anhand
von irgendwelchen uninteressanten Konstellationen voraussagen wollen, genauso
gut Ereignisse vorhersagen, wie jemand der willkürlich und zufällig Dinge deklariert.
Ferner, in rechteren oder konservativeren Kreisen hat die Astrologie auch
Verbindungen zur Esoterik und in den Okkultismus.
Die Astronomie ist dagegen eine Naturwissenschaft die
wirklich versucht anhand von empirischen Methoden und Belegen die Welt außerhalb
unserer Erde kennenzulernen. Sie ist die Wissenschaft von den Gestirnen und
Himmelskörpern sowie die mathematischen Grundlagen der Beziehungen zueinander
oder das Verhalten der Himmelskörper. Das Verhalten kann eine Bewegung sein,
die Beziehung zueinander eine Wechselwirkung und die Himmelskörper Sterne,
Planeten, Monde, aber auch Sternhaufen, Galaxien und Galaxienhaufen. Auch wird
die Astronomie im Gegensatz zur Astrologie an Schulen, aber hauptsächlichen in
Universitäten gelehrt. Die Forschungsergebnisse und das Verständnis finden in
der Öffentlichkeit wesentlich mehr Interesse. So kann man mit etwas Geld auch
die Astronomie zum Hobby (Begriff: Amateurastronomie) gemacht werden, indem man
sich ein handelsübliches Teleskop zulegt.
Probleme mit der Astrologie
Die Probleme in der Astrologie sind jetzt ziemlich klar. Die
Astrologie erklärt die Zusammenhänge nicht zufriedenstellend und echte
Prognosen von Ereignissen, wie z.B. in der Mathematik, oder in der Meteorologie
(Die Meteorologie hat sich ebenfalls vor Jahrhunderten schon von der Astronomie
getrennt) stehen auf einem stabilen Fuß. D.h. sie haben Grundlagen, die auf
Beobachtungen beruhen und mithilfe von Modellen können sie möglichst genaue Prognosen
machen, aber eben nur wenn die Zusammenhänge hinter Mechanismen verstanden werden
können.
In der Astronomie muss man schon genauer hingucken. Auch
wenn die Astronomie eine Wissenschaft ist, heißt dass nicht, dass sie immer
korrekte Ergebnisse bringt und dass alles was gesagt und behauptet wird
zweifelsfrei stimmt. Dennoch haben sich in den letzten Jahren Methodiken
entwickelt, um an Wissen heran zu gelangen ohne zu spekulieren und ohne
mögliche Lücken dabei zu haben. Das ist aber soweit kein Problem.
Das Sternbild lat. Auriga oder Fuhrmann (Genitiv: Aurigae;
Kürzel: Aur) ist ein nördlich gelegenes Sternbild von einer Rektaszension mit
ca. 04h38m bis 07h31m und einer
Deklination von etwa +28° bis +56° und hat eine Fläche von etwa 657 ½ deg² (Rang
21). In den mittleren Höhen von Mitteleuropa ist Auriga teilweise zirkumpolar,
d.h. das ganze Jahr über sichtbar, da sie soweit nördlich sind und unser
Standort auf dem kugelförmigen Planeten soweit nördlich ist, dass diese
Sternbilder niemals untergehen (z.B. Großer Bär) (und nicht zu verwechseln mit
der nichtuntergehenden Sonne im Mittsommer hoch im Norden, wobei das Phänomen
ein ähnliches ist.)
Der Fuhrmann ist durch die oben genannte Rektaszension und Stellung am Besten im Dezember zu sehen, wobei es auch im ganzen Herbst und Winter gut sichtbar ist. Er sieht aus wie ein recht gutes Sechseck. Der südlichste Stern, Elnath oder Alnath, gehört zum Sternbild des Stier (β Tauri / 112 Tauri), deshalb sieht das Sternbild Auriga in manchen Sternkarten aus wie ein Fünfeck. Früher war er auch dem Sternbild Auriga zugeteilt (Ptolemäus), oder gar beiden Sternbildern. So hieß er nicht nur β Tauri, sondern auch γ Auriga. Nach den modernen Sternbildgrenzen, die von der IAU (Internationale Astronomische Union) festgelegt wurden, gehört er zu dem Sternbild des Stiers (Taurus) und deshalb ist die Bezeichnung „γ Auriga“ ungültig.
Geschichte
Auriga war bei den Babyloniern auch schon als Fuhrmann
bekannt (Rukubi). Der lateinische Name Auriga bedeutet so viel wie Steuermann.
Die Römer setzten den griechischen König Erichthonios, der der den Wagen mit
vier Zugpferden erfunden haben soll, der sich deswegen nicht mehr seiner Schlangenfüße
schämte, gleich.
Neueren Deutungen zufolge handelt es sich um einen Hirten, der eine Ziege auf
den Schultern trägt. In Sternatlanten, wie der Uranometria von Johann Bayer oder
anderen Werken von Hevelius und Bode wird der Fuhrmann als einen starken,
bärtigen Mann mit einer Ziege auf dem Arm oder Rücken kunstvoll dargestellt.
Mythologie
Der eben genannte König Erichthonios von Athen war bei den
Römern Sohn von dem Gott Vulkan und bei den Griechen Sohn von Hephaistos und der
Athene.
Nach Eratosthenes wird Theseus‘ Vater Hippolytos nach seinem Tod als Sternbild
am Firmament versetzt.
Sonstiges
Die Nachbarsternbilder vom Fuhrmann sind (von Norden im
Uhrzeigersinn) Camelopardalis, Perseus, Taurus, Gemini und Lynx.
Im Sternbild Auriga liegen zwei Radianten bekannter Sternschnuppenströme (Meteorströme), sie werden meist durch Kometen verursacht, dessen Material sich abgetrennt hat. Die Radianten gehören den Strömen der Alpha-Aurigiden und der Delta-Aurigiden.
Alpha-Aurigiden
Auftritt
28.08 bis 06.09
Maximum
05.09
Radiant
Südl. von Capella
Durchschnittliche stündliche Rate
6
Geozentrische Geschwindigkeit
66 km/s
Ursprung
C/1911 N1 Niess
Delta-Aurigiden
Auftritt
09.10 bis 18.10
Maximum
11.10
Radiant
Bei δ Aur
Durchschnittliche stündliche Rate
2
Geozentrische Geschwindigkeit
64 km/s
Ursprung
ekliptikal
Capella
Der hellste Stern im Sternbild ist Capella, was so viel wie Zicklein bedeutet, (α Aurigae), mit einer Größe von 0,08 mag und somit der sechsthellste Stern am Nachthimmel und auch auffällig. Capella ist ein Doppel-Doppelsternsystem, also ein Doppelstern, der sich umkreist und in jedem Doppelstern ist ein weiteres Doppelsternsystem enthalten. Der eine Doppelstern, A, besteht also aus Aa und Ab, welche beide der Klasse der gelben Riesen angehört und bei dem anderen Doppelstern H/L handelt es sich um zwei Rote Zwerge. Capella bildet auch die nördliche Spitze des bei Sternfreunden bekannten Wintersechseck. Man kann Capella oft deutlich funkeln sehen.
Yeah! 2019, erstes Jahr mit dieser Webseite. Ich denke, ich habe recht schnell gemerkt, wie ich die Beiträge gut machen kann. Besonders verbessert hat es, als ich darauf geachtet habe z.B. inhaltliche Quellen einzufügen, was ich vorher eher nicht gemacht habe. Auch habe ich dann deutlich mehr Bilder in die Beiträge einbezogen und habe das Design der Webseite immer mal wieder etwas umgestaltet. Und es werden auch immer neue Verbesserungen kommen.
Was eher nicht so toll war, waren vielleicht die Seiten an sich. Da habe ich nicht mehr viel mehr dann getan, daran arbeite ich langsam, aber es ist das Haupt-Ding dieser Seite die Hauptseite, da erscheinen etwa jeden dritten Tag durchschnittlich ein Beitrag. Doch so Oktober, September Oktober so kamen nicht ganz so viele heraus.
Unter allen bisherigen Beiträgen aus 2019 war für mich erst der kürzliche Beitrag über OTRAG sehr gut. Oder jetzt schon wieder etwas länger her, im November war das, denke ich, nämlich diesen ausführlichen Beitrag über den Mond. So lange Beiträge kommen bloß an die Grenze des Zeitaufwands von mir und die technische Kapazität, die einem Beitrag nun einmal gesetzt ist. Es hat mir immer Spaß gemacht, die Beiträge zu schreiben für euch und für mich. Gute andere Beiträge auch: 2I/Borisov, Parker Solar Probe, ‘Oumuamua, Neptun und ich habe auch darauf geachtet, dass die Reihe „Die Geschichte der Astronomie“ allgemein auch gut ist.
Im neuen Jahr erwartet gleich am Anfang vermutlich der erste Start meines Projektes. Ich würde dann sehr gerne mein Vorhaben dokumentieren und Bericht erstatten. Ich verrate so viel, dass wir oder ich gerade daran arbeite und bereits ein grobes Startdatum haben: NET März 2020.
Dadurch, dass ich nun das Kompendium der Astronomie habe, habe ich wieder neues Material, über das ich schreiben könnte. Da werde ich mich z.B. der Stellarastronomie widmen oder auch mal der Kosmologie. Auch an dem Serien-Format Eine Ecke weiter werde ich etwas weiter machen. So habe ich Grundlagen in der Raumfahrt vor, was aber auch z.B. „Bernd Leitenberger“ mit seiner Webseite ganz annehmbar macht.
Ich denke, dieses Jahr habe ich auch etwas Reichweite
gesammelt. Ich habe meine Webseite weitergegeben, in meinem privaten Umfeld,
AIG und auch im Verein. Und so empfand ich das erste Jahr als ganz in Ordnung,
was nicht heißt, dass ich meine Reichweite nicht ausbauen könnte. Für die AIG
wünsche ich natürlich auch, dass wir manchmal mehr aktive Mitglieder hätten,
oder dass das Astronomie-Thema manchmal etwas stärker behandelt werden würde.
Oder aber auch, dass man die AIG mit der Webseite stärker verbinden kann.
Und zu guter Letzt: Ein Rückblick auf die wissenschaftlichen Erfolge und Ereignisse aus 2019:
01.01.2019: Die Raumsonde New Horizons, die Pluto besuchte, besucht 2014 MU69 (Arrokoth/Ultima Thule)
03.01.2019: Geglückte Landung von Chang‘e-4 auf der Mondrückseite im Südpol-Aitken-Becken.
Einige Zeit nach dem Tycho Brahe die neue Supernova entdeckt hat, beschließt er Dänemark zu verlassen und in das Heilige Römische Reich deutscher Nation zu ziehen. Davon bekam der dänische König (Frederik der II.) Wind und wollte auf jeden Fall nicht auf die Fähigkeiten eines so talentierten Astrologen und Astronom verzichten. Frederik machte ihm darum ein verlockendes Angebot: Ein eigenes Observatorium mit allem möglichen Zubehör und Mitarbeiter, die Kosten übernahm der König was etwas mehr als 1 % des königlichen Einkommens war. Er nahm sein Angebot an und blieb bis sein Nachfolger andere Launen entwickelte.
Uraniborg
Er bekommt ein eigenes Observatorium auf der Insel Ven, einer abgelegenen, und auch nicht sehr dicht besiedelten Insel im Öresund zwischen Dänemark und dem heutigen (südlichen Teil von) Schweden. Als Grundbesitzer würde ihm die Pacht von den Bauern der Gegend zustehen. Tycho Brahe ist, oh Wunder, ja auch von adliger Abstammung. Die Pacht garantierte ihm immer ein eingedecktes Einkommen. De facto stellt der dänische König Tycho Brahe als Lehnsherren ein eigenes Stück Land an. Das Angebot nahm er an und so wurde innerhalb der nächsten Monate das Observatorium fertiggestellt. Sein Observatorium wurde Uraniborg getauft und die Bauzeit war tatsächlich von August 1576 bis 1580.
Uraniborg war typisch protzig gestaltet (und
zwar von italienischen und niederländischen Architekten), ästhetisch
ansprechend und nach flämischem Stil gebaut. Es war zwölf Meter hoch und wurde
von Kuppeln, Zinnen und Turmspitzen gesäumt. Der Wohnbereich war ebenso modern,
denn da gab es fließendes Wasser, dafür hatte er sich extra ein hydraulisches
System einfallen lassen (Ob die Wasserqualität gut war?). Es wurde recht
schnell als Schloss Urania oder eben Uraniborg bekannt. Auf Uraniborg hielt
Tycho Brahe zwei große Hunde als Geschenke vom König aus Schottland.
Tycho Brahe tat irgendwie, worauf er Lust
hatte, er war hauptsächlich Wissenschaftler, aber auch Künstler und Handwerker
und ließ öfters auch Musiker einladen. Er holte auch Mechaniker aus Augsburg
auf die Insel Ven, dass sie die präzisesten astronomischen Instrumente seiner
Zeit bauen. Darunter stellten sie Quadranten Sextanten, Armillarsphären,
Astrolabien, Uhren und parallaktische Zollstöcke aus höchster Qualität und ganz
auf der Spitze der Mauerquadrant. Damit konnte Tycho Brahe später auf wenige
Bogenminuten genau die Positionen bestimmen. Auch gründete er eine eigene
Druckerei vor Ort, um seine Ergebnisse unabhängig drucken zu können und seine Manuskripte
nach eigenen Vorstellungen anzufertigen.
So wurde aus Uraniborg das, was sich sein Förderer gewünscht hatte, nämlich das
bedeutendste astronomische Forschungszentrum seiner Zeit auf der kompletten
Erdkugel.
Stjerneborg
Tycho Brahe entschloss sich 1584 (1586 fertiggestellt) aus
mehreren Gründen eine Art Nebenobservatorium zu errichten, nachdem festgestellt
wurde, dass Uraniborg zu klein für all die Instrumente sei und es außerdem aufweichen
oder sandigen Boden steht. Um den weichen Boden zu umgehen, wurden die
Beobachtungsräume teilweise oder ganz in den Boden eingelassen. Außerdem sollen
so stückweit die Auswirkungen von Temperaturschwankungen und Winde kompensiert
werden. Mit der Armillarsphäre von Stjerneborg konnte sogar eine Präzession von
einer Bogenminute erreicht werden. Stjerneborg war bloß etwa 100 Meter von
Uraniborg weit weg.
Nach Uraniborg und Stjerneborg
1597 beschloss Tycho Brahe samt seiner Ausrüstung endgültig nach Holstein zu ziehen. Anlass war ein Wechsel der Herrschaftsperson. Christian der IV. wurde 1588 König und war nicht mehr bereit so stark Tychos Brahe Arbeiten zu subventionieren. So wurde in dieser Zeit sein Etat mehrmals gekürzt. Wie das so bei Herrschern sein kann, die oft andere Pläne haben und deren Bevölkerung dann nicht immer zu berücksichtigen. Diese alten Leiern eben.