Eine Ecke weiter, Teil 5 – Die Lichtgeschwindigkeit

Die Lichtgeschwindigkeit ist die obere Grenze. Schneller gehts einfach nicht. Je näher wir an die Geschwindigkeit rankommen, desto mehr Energie musst du verbrauchen. Heute geht es über sie.

Die Lichtgeschwindigkeit ist eine fundamentale Naturkonstante und alle Arten von EM-Wellen breiten sich mit mit dieser Geschwindigkeit im Vakuum aus. Die Bedeutung der Lichtgeschwindigkeit geht weit über Elektromagnetismus und in der theoretischen Physik hinaus.

Nach der Lichtgeschwindigkeit wurde seit 1983 der Meter definiert. Praktisch, denn nun gibt es keine Unsicherheit mehr in der Einheit selbst. Per Definition ist der Meter das 1/299’792’458tel der Strecke die das Licht im Vakuum in einer Sekunde zurücklegt. Also 299’792’458 Meter pro Sekunde ist Licht im Vakuum schnell. So wird die Geschwindigkeit immer dieselbe haben, bloß kann und wird der Meter durch genauere Messungen verbessert.

Nach den Maxwellschen Gleichungen und späteren Rechnungen sowie Tests musste man feststellen, dass das Licht nicht verschnellern oder verlangsamen lässt, indem man die Lichtquelle ebenfalls bewegen lässt. Das heißt, dass Licht nicht Licht überholen kann.
Später entwickelte Einstein aus solchen Erkenntnissen die Relativitätstheorie. So sagt sie, dass die Lichtgeschwindigkeit, abgekürzt mit „c“, die Grenze darstellt. Nichts sei nach seinen Ideen schneller als Licht, keine Materie, Masse oder Information. Also alles was irgendwie Masse besitzt ist nie schneller als Licht. Massebehaftet sagt man. In der SRT verbindet außerdem die Naturkonstante c erstmals die Masse m und die Energie E in der Äquivalenz von Masse und Energie E = mc². So werden durch c Zeit und Ort zur Raumzeit und mithilfe des Vierervektor (ct, x, y, z) beschrieben.

Die Lichtgeschwindigkeit ist also wahnsinnig hoch. Selbst die Erde bewegt sich um die Sonne mit knapp 30 km/s. Der Sonnenwind der bis zu 800 km/s schnell sein kann, erreicht die Lichtgeschwindigkeit ebenfalls nichtmal annäherungsweise.
Ole Roemer hat zum ersten Mal anhand der Bewegungen von Io vor Jupiter und des daraus resultierenden Schatten belegen, dass das Licht eine begrenzte Geschwindigkeit aufweist und nicht wie man gedacht hat, unendlich. Die Genauigkeit von Roemer war bei 30% Abweichung schon.

Armand Fizeau berechnete die Lichtgeschwindigkeit mit der Zahnradmethode. Er schickte knapp gesagt Licht durch ein rotierendes Zahnrad auf einem entfernten Spiegel und bestimmte so die Lichtgeschwindigkeit auf etwa 314’000 km/s. Léon Foucault verbesserte seine Methode, in dem er mit der Drehspiegelmethode die Distanz verkürzt. Auch konnte er die damit beweisen, dass Licht sich in verschiedenen Medien verschieden schnell ist. Er veröffentlichte 1862 seine Studie und kam auf eine Geschwindigkeit von 298’000 km/s. Maxwell berechnete 1865 die Geschwindigkeit mit e0 und µ0 und erhielt 310’740 km/s.

Während eine Lichtsekunde (c * s = cs / c) 299’792’458 m/s entspricht, ist

Lichtmillisekunde / cms c/1000 299’792,458 m
Lichtsekunde / cs c * s 299’792’458 m
Lichtminute / cmin cs * 60 17’987’547’480 m
Lichtstunde / ch cs * 3’600 = cs * 60 * 60 1’079’252’848’800 m
Lichttag / cd cs* 86’400 = cs * 1’440 * 60 25’902’068’371’200 m
Lichtwoche / cwo / cwe cs * 86’400 * 7 181’314’478’598’400 m
Lichtjahr / cy / ly / lj cs * 86’400 * 365,25 (365,25 Tage wurden für ein Lichtjahr bestimmt.) 9’460’730’472’580’800 m
Parsec / pc 648’000 / Pi * AE 30’856775’814’913’672 m = 3,2165377716743357 cy

 

Eine Animation eines Lichtstrahls von der Erde zum Mond. Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/60/Speed_of_light_from_Earth_to_Moon.gif

So ist die Sonne von der Erde bei genau 1 AE Distanz 8 Minuten und 19,00478 Sekunden mit c entfernt.

Bei der Kommunikation zwischen der Erde und einer Raumsonde im interplanetaren Raum kann diese bei den Lichtlaufzeiten lange Pausen haben. Wenn die Raumsonde gerade z.B. 3,5 AE weit weg ist, dann beträgt die Zeit vom Abschicken zum Empfangen dann 29 Minuten und fast 7 Sekunden. Die Bestätigung dauert nochmal solange, sodass das Licht insgesamt 58 Minuten und 13 Sekunden unterwegs ist. Und auf die Antwort einer Raumsonde weit draußen im Kuipergürtel kann ein Tag vergehen.

Weblinks:
(Erst ab 18:30/19.10.2019 aufrufbar)
https://youtu.be/Jnhsp9aDrAk

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtgeschwindigkeit

Die Geschichte der Astronomie, Teil 17+18

Kopernikus über die Planeten

Aufgrund der Zeit werde ich den versprochenen Kurzbeitrag an diesen hier anhängen.

Kopernikus ging, wie behandelt, davon aus, dass die Sonne das Zentrum des Universums, es war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass es was plastisches außer, dass was wir heute Sonnensystem nennen, gibt. Es war klar, dass dieses Sternenzelt mit seinen schier unendlich vielen Sternen viel weiter weg sein müsse, als die Planeten. Was die Sterne wirklich darstellen und alles andere was man sonst als unbeweglich scheinbar wahrnahm, wurde erst Dutzende Jahrzehnte später bewusst.

Die Entfernung der Planeten allerdings bestimmte mit seinen präzisen Beobachtungen und widerlegte seine Vorgänger, wie sein Hauptwerk das mit scheinbar allem tat, ihm war bewusst, dass dieses Buch wie eine Lawine eine Revolution in der Astronomie los trat. Seinen Beobachtungen zufolge leuchtet der Mars so hell wie Jupiter, wenn beide Planeten in Erdnähe auf derselben Seite der Sonne, also in der Nähe der Sonne, standen. Wenn der Mars aber auf der entgegengesetzten Sonnenseite stand, war Jupiters Licht stärker als das vom Mars. Tatsächlich ist der Mars näher als Jupiter an der Erde, bloß ist der Jupiter viel größer als der Mars.

Die Beobachtungen des Merkurs von Kopernikus kamen zum Schluss, dass das ptolemäische System keine stimmigen und präzisen Entfernungen zwischen den Planeten und der Erde zuließen.

Kopernikus ging also davon aus, dass die Sonne unbeweglich ist und die Planeten in Wahrheit um sie kreise, inklusive Erde. Also müssten die Abstände und die Dauer der Umläufe in einer berechenbaren Beziehung stecken. So braucht der Merkur, der scheinbar immer nahe der Sonne verweilt 88 Tage für einen Umlauf, die Venus vollzog eine ähnliche, doch aber größere Bahn mit 225 Tagen pro Umlauf, die Erde braucht genau ein Jahr, der Mars etwa 1,9 Jahre, Jupiter 12 und der Saturn 30. Doch die, die demnach außen liegen, vollzogen Schleifen und die Venus mit dem Merkur nicht. Das stützte seine Hypothese. Auch klärte er damit die umstrittene Frage, wie man die Planeten in welcher Reihenfolge aufzählen sollte.

Es warf auch neue Fragen auf, das Turmargument zum Beispiel: Wenn sich die Erde bewegen solle, dann müsse ein fallen gelassenes Objekte aus einer Höhe von seiner senkrechten Bahn abgelenkt werden. Doch die beobachtete Bahn blieb senkrecht nach unten laut den damaligen Gelehrten. Heute weiß man, dass dieser Effekt von am Äquator maximal 0,02 m/s² aufweist, hingegen der Fallbeschleunigung von ca. ~9,81 m/s², der Referenzwert, Normwert, liegt bei 9,80665 m/s². Die Abweichung ist so gering, dass ein Luftzug womöglich deutlich mehr auffallen wird, als das. (Ich würde ja ein Seil mit einem Gewicht in einem Raum aufhängen, es auspendeln lassen und direkt davor einen Ball oder sonstiges massives loslassen und die Abweichung mit einem Maß abmessen, der Ball wird von der sogenannten Corioliskraft nach Osten gezogen)

Kopernikus hatte vermutlich sich seit 1515 sehr viel Zeit genommen, um sein Werk zu schreiben. Vermutlich stand er in Verbindung zu befreundet Gelehrten, das könnte ein Grund dafür sein, dass sein Weltbild schon vor der Veröffentlichung unter Astronomen bekannt war. Im Werk selbst, wie es erschienen ist, ist das erste Kapitel dem Sonnensystem zugeordnet. Dann, wie seine Vorgänger aus der Antike, befasster er sich mit der Präzession der Äquinoktien und eines über die Bewegung des Mondes. Zwei letzte Kapitel handeln von de Planetenbewegungen, ebenfalls ein übliches Thema noch aus der Vergangenheit.

Wie manche schon in der Antike, benutzte er auch viele Beobachtungen aus der Antike. Allerdings lassen sie sich leider nicht mehr verifizieren. Deshalb sind manche Ausführungen, z.B. über den Merkur fehlerhaft und unstimmig. Sein wahrer Grund, warum er 36 Jahre zögerte seine Schriften zu veröffentlichen, war weil er die Reaktion der Kirche fürchtete, denn aus Sicht der Kirche war sein Weltbild Ketzerei! Doch auch könnte er seine widersprüchlichen Angaben ihn zögern lassen.

Kopernikus seine Beziehung zu Georg Joachim Rheticus

Als Kopernikus bereits über 60 Jahre geworden war, wurde dem erst 25jährigen Mathematikprofessor Rheticus ihm das heliozentrische Weltbild von Kopernikus zu Teil. Er besuchte 1539 Kopernikus und sie stellten fest, dass sie gemeinsam der Theorie von Kopernikus übereinstimmten. Rheticus blieb zwei Jahre bei ihm und drängte Kopernikus seine Arbeit zu veröffentlichen, aber Kopernikus befürchtete großen Widerstand von der Kirche. Er beschloss seine Arbeit erst nach seinem Tod zu veröffentlichen, wie es auch geschah: Es erschien erst 1543 und einer Legende zufolge, soll er mit seinem Buch in den Händen auf dem Sterbebett gelegen sein. Wenn das stimmt, so symbolisiert es die Probleme perfekt, über Gelehrte die in dieser Zeit nicht kirchenkonforme Vorstellung über das Universum vertraten.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Turmargument
ISBN 9783866901131

Pegasus XL | ICON

Steht für: Ionospheric Connection Explorer

Wann? Am 10.10.2019 um 03:25 (MESZ)
Wer? Northrop Grumman Innovation Systems
Was? Eine Lockheed Martin L-1011 „TriStar“ (Trägerflugzeug) trägt die Pegasus XL, was an einer Interkontinentalrakete erinnert, und davon ist die Nutzlast den ICON.
Wie? Raketenstart erst in der Atmosphäre; Wird erst vom Flugzeug getragen.
Wo? Start: Stargazer, CCAFS (Cape Canaveral), Florida, USA
Ziel? ICON wird die Wechselwirkung zwischen dem irdischen Wetter und dem Sonnenwind + andere Strahlungen untersuchen und wie dieses Phänomen die Turbulenzen in der oberen Atmosphäre verursacht. Es wird erwartet, dass von den Daten die Auswirkungen der Turbulenzen auf verschiedene Technologien verstanden wird und dem entgegengewirkt wird.
Bahnparameter: 575 km, i = 27°, 96 Minuten
Masse? 23’130 kg (Pegasus XL), 17,6 m Länge, ICON: 272 kg (brutto), die eigentliche Instrumenten-Nutzlast: 130 kg
Satellitenbus? LEOStar-2 von Orbital ATK
Missionsdauer? 2 Jahre
Leistung d. Solarzellen? 780 W

Die Pegasus XL kurz nach dem Abwerfen vom Flugzeug

Die Pegasus XL besteht aus drei Stufen, auf Festtreibstoff basierend und wird von drei Orion Festtreibstoffantrieben angetrieben, d.h. das ihr Antrieb nicht mehr abgeschaltet werden kann, wenn man sie aktiviert. Man kann noch eine zusätzliche Stufe mit Hydrazin verwenden.

Solar array on NASA’s Ionospheric Connection Explorer (ICON)
Test der Solarzellen von ICON bei Vandenberg AFB, Bild vom 10.08.2019

Der ICON hat vier Instrumente an Bord:
MIGHTI: für eine hochauflösende Karte der Thermosphäre
IVM: misst die Geschwindigkeit der Ionen
EUV: macht Bilder im „extremen“ UV-Bereich
FUV: macht Bilder im fernen UV-Bereich

Das Video zeigt, wie die Pegasus XL vom Flugzeug losgelassen wird .

Status: Erfolg

Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Ionospheric_Connection_Explorer
https://en.wikipedia.org/wiki/Pegasus_(rocket)
https://mediaarchive.ksc.nasa.gov/#/Detail/3667
https://www.aerospace-technology.com/projects/ionospheric-connection-explorer-icon-satellite/
https://icon.ssl.berkeley.edu/news/icon-launch-targeted-for-oct-10

Weblink:
https://icon.ssl.berkeley.edu/

Sternbild des Orion

Sternkarte des Winterhimmels, Der Orion ist etwas tiefer als die Mitte.

Ich habe mir mal gedacht, um das Teleskopie-Thema wieder etwas aufzuleben, stelle ich jetzt Sternbilder vor, zeige euch interessante Nebel und führe euch allgemein den Teil des Weltraums näher.

Der Orion ist ein mittelgroßes Wintersternbild welches sichtlich den Nachthimmel im Winter dominiert. Der Orion stellt im weiteren Sinne eine Region in der Milchstraße dar, mit den Sternen vom Orion, teilweise Teile von anderen Sternbildern, diese Region ist ungefähr 300 bis 800 Lichtjahre weit weg, ihr ähnliches Verhalten lässt darauf schließen, dass die meisten Sterne auch etwa zur gleichen Zeit aus dem gleichen Material entstanden sind.

Der Orion in schönen Farben.                                                                                                                                    Quelle: http://deepskycolors.com/astro/JPEG/RBA_Orion_HeadToToes.jpg

Durch die Präzession ist der Orion etwa in der nördlichsten Stellung, zur südlichsten Stellung in 13 Tausend Jahren, wird der Orion nicht mehr von Mitteleuropa aus zu sehen sein.

Um das Sternbild herum schlängelt sich Barnard’s Loop, eine große Region, in der die Staubdichte hoch ist und ein Nebel ist.
Weiter interessant ist M42, der Orionnebel, er liegt unterhalb der drei Sterne des Oriongürtels, erscheint bereits im bloßen Auge bei klaren Nächten und auch fernab Großstädten als diffuses „Wölkchen“, er sieht etwa aus wie eine Kerzenflamme und ist ein Sternentstehungsgebiet (H-II) mit einem Rekombinationsleuchten, junge Sterne die mit ihrer UV-Strahlung und dem Sternenwind wegblasen und ihn durch die Strahlung und Ionisation leuchten lassen. Später wies sich heraus, der der Orionnebel ein sehr heller Teil des Wolken/Nebelkomplex ist.

Weiterhin ist der Pferdekopfnebel, ein Dunkelnebel für Astrofotografen interessant, es sieht aus wie an Vorhang wo ein Kopf eines Pferdes heraus gestreckt wird. Er befindet sich unmittelbar südlich von Alnitak, gleich um die Ecke befindet sich der Flammennebel.

Wichtige Sterne:

Name Entfernung in Lichtjahren Helligkeit (mag) Typ
Beteigeuze 640 0 bis 1,3 (Alpha) Roter Überriese
Rigel 773 -0,02 bis 0,3 (Beta) Blauer Überriese
Bellatrix 243 1,64 (Gamma) Blauer Riese
Mintaka 916 2,2 bis 2,35 (Delta) Blauer Riese
Alnitak 818 1,74 (Zeta) Blauer Riese
Alnilam 1342 1,69 (Epsilon) Blauer Überriese
Saiph 722 2,07 (Kappa) Blauer Riese
Eta 901 3,35 Blauer Riese
Tau 555 3,59
Heka Blauer Riese
Meissa 1056 3,39 (Lambda) Blauer Riese
Sigma 1149 3,77 Blauer Riese

 

Den Rest konnte ich leider nicht herausfinden.
Weblink: https://de.wikipedia.org/wiki/Orion_(Sternbild)

Oktober

Der Oktober hat schon bereits angefangen, es konnten aber wegen irgendwelchen Fehlern keine Beiträge kommen, vorgearbeitet habe ich aber schon. Die Aufrufezahl steigt immer weiter, aber nicht beschleunigend. Weil ich nicht mehr so viele Ideen habe zum hochladen, kommen zwar weiterhin die regelmäßigen Serien, allerdings werden weniger Beiträge insgesamt kommen, da ich fast lieber längere Beiträge schreiben will und außerdem auch über Raketenstarts.
Zeitlich will ich mich nicht so festlegen, aber es werden Beiträge über 3 Sternbilder, die Reise zum Mars werde ich fortsetzen, über OTRAG will ich schreiben und 2 Beiträge in Eine Ecke weiter und 3 zu Geschichte der Astronomie. Vielleicht nicht mehr diesen Monat, aber nächsten: Über den Mond + Die Gezeiten und was ich noch schreiben werde.
Und so könnt ihr euch über weniger Beiträge, aber über größere freuen und über Raketenstarts. Das macht mich auch flexibler. Außerdem werde ich ab diesem Monat, aber sicher ab nächsten Monat über mein wissenschaftliches Projekt schreiben.

Die Geschichte der Astronomie, Teil 16

Die Sieben Thesen von Kopernikus

Der Beitrag der Serie “Eine Ecke Weiter” vom 26.09 wird aufgrund einer Kooperations-Arbeit nicht in den nächsten Tagen kommen, dass wird wohl noch etwas länger brauchen.

Kopernikus stellte sieben Thesen in seiner Abhandlung auf, von denen die meisten zu seiner Zeit als ketzerisch galten. Die Thesen konnte er nicht beweisen oder belegen, doch er nahm dies an, weil es einfacher zu erklären und zu berechnen war. Seine Thesen gingen um ein Weltbild, welches zuvor auch bei den Griechen vermutet war. Es geht um das heliozentrische Weltbild. Etwa ab dieser Zeit war der Wissensstand in Mitteleuropa fast wieder wie in der Antike, jedoch galten in der Kirche seine „Fantasien“ als Hirngespinst und wurden nicht besonders ernst genommen. Bald werden es aber viele andere auf ähnliche Weisen versuchen und das Vertrauen in die Kirche wurde geschwächt, der dreißigjährige Krieg ein Jahrhundert später wird die Macht der Kirche gewaltig reduziert.

Die Himmelskreise oder -sphären haben kein gemeinsames Zentrum.

Ptolemäus führte schon „Ausgleichskreise“ ein, um die Bewegungen der Planeten genauer zu beschreiben. Im Ptolemäus seinen System kreisen sie um verschiedene Zentren.

Der Mittelpunkt der Erde ist nicht das Zentrum des Universums, sondern nur das Zentrum der Schwerkraft und der Mondumlaufbahn.

Dieser revolutionäre Gedanke war wohl schwer zu ertragen für die Kirche. Die These entspricht auch schon recht gut der Wirklichkeit. Die Erde behielt eine weiterhin zentrale Rolle insofern, das sie die Mondumlaufbahn bestimmt und scheinbar auch das Zentrum für die Schwerkraft, er hatte kein Grund zur Annahme, dass es dies Kraft wo anders auch gibt. Dazu kommen wir noch bei Kepler und Newton zurück.

Alle Sphären drehen sich um die Sonne, so dass das Zentrum der Welt in der Nähe der Sonne liegt.

Kopernikus bevorzugte dieses System, weil das geozentrische System komplizierter zu berechnen ist. Auch war die Sonne offensichtlich größer als die Erde und die anderen Planeten.

Die Entfernung der Erde zur Sonne ist unbedeutend im Vergleich zur Höhe der Sterne am Firmament.

Kopernikus wusste, dass die Sonne um einiges näher war, als die Sterne, jedoch konnte man die Distanz tatsächlich erst einige Dutzende Jahrzehnte später erst feststellen.

Die scheinbaren Bewegungen am Firmament sind nicht seine eigenen, sondern die der Erde. Die Erde dreht sich täglich um ihre Pole, während das Firmament als höchster Himmel unbeweglich ist.

Das zeigt das Verständnis zur Bewegung des Firmaments, welches in Wahrheit die Erde ist.

Die scheinbare Bewegungen der Sonne ist nicht ihr eigene, sondern die Bewegung der Erde und ihre äußeren Sphären. Die Erde kreist wie jeder andere Planet um die Sonne.

Die Erde bewegt sich in drei Formen: Rotation, Revolution und Präzession, die scheinbare Bewegung der Sonne besteht nach Kopernikus aus zwei Bewegungen: Die Erdrotation und die Erdrevolution.

Die scheinbare retrograde und prograde Bewegung der Planeten ist nicht ihre eigene Bewegung, sondern die der Erde. Die Erdbewegung allein liefert ausreichende Erklärung für die Schleifenbahnen der Planeten.

Kopernikus belegte das mit einer Zeichnung der Erdbahn und einer anderen Planetenbahn dar und konnte damit leicht mit einem heliozentrischen Weltbild eine Erklärung bieten.

Beim nächsten Mal gibt es ein Quickie außerhalb dieser ca. 10-Tage-Phase dieser Serie.

Carl Sagan

Tut mir Echt leid über diese Kürze, aber im Moment komme ich einfach nicht hinterher mit meinen Aufgaben.

Carl Sagan, in der Bildmitte, 1980
Quelle: https://web.archive.org/web/20041027103326/http://technology.jpl.nasa.gov/gallery/images/43_hr_P22626ac_high.tif

Carl Sagan, geboren am 09.11.1934 in New York und kurz vor Weihnachten 1996 in Seattle, Washington/USA gestorben, war ein bekannter US-amerikanischer Astronom, Exobiologe, Autor und Schriftsteller und war ab den Neunzigern etwa bekannt.

Er war in eine jüdische Familie hineingeboren. Sein Vater war aus Podolien eingewandert, dass liegt in der West-Ukraine. Er besuchte in seinen jungen Jahren die Rahway High School und studierte an der Universität in Chicago und promovierte 1960 bei Gerard P. Kuiper

Er hatte dreimal geheiratet:

Ab 1957 Lynn Margulis Biologin, berühmt
geworden durch die
Endosymbionten-
theorie, Mutter von
Jeremy und Dorion
Sagan, gestorben 2011
Ab 1968 Linda Salzman Künstlerin, Mutter von Nicholas Sagan, lebt
noch
Ab 1981 Ann Druyan Co-Autorn von einigen
seiner Bücher

Carl Sagan war interessiert an Aliens, er bereitete den Weg für die Exobiologie vor und für SETI. Sagan war Labordirektor und Professor an der „Cornell University“ in Ithaca, New York/USA nd grob gesagt zu den meisten unbemannten Sonden beigetragen, die unser Sonnensystem erforschten. Besonders an Marsmissionen war er beteiligt, so etwa bei der Mariner 9, von 1971 als Teil des Imaging-Teams. Er berat der NASA für Viking 1 und 2 die Landestellen, die später zum ersten Mal überhaupt erfolgreich auf dem Mond landeten. 1972 arbeitete er an Pioneer 10, als erste Raumsonde zur Erforschung der äußeren Planeten. Sie flog zum Jupiter und ist mittlerweile einer der entferntesten Sonden, auch bei Pioneer 11, welche 1973 gestartet wurde, arbeitete er mit.

Er arbeitete ebenso an der Voyager-Mission mit. Sagan war ein Teil des wissenschaftlichen Teams von beiden Raumsonden. Voyager 1, die schnellere von den beiden, flog 1979 an Jupiter vorbei und 1990 am letzten Planeten, den Neptun vorbei und schoss auf Vorschlag von Sagan im Februar 1990 ein Bild von der Erde aus über 6 Milliarden Killometer Entfernung.
Auch hatten sie, ähnlich wie Pioneer 10 und 11 vorher eine Schallplatte mit so nützlichen Informationen für die Außerirdischen dabei, falls Aliens dran vorbei fliegen, können sie eine Position der Erde erhalten, Daten über unser Aussehen, unsere Fähigkeiten, ja tatsächlich soagr verschlüsselte Bilder und Tondateien. Auch soll er an der am 16.11.1974 gesendeten Arecibo-Nachricht zum Kugelsternhaufen M13, im Herkules beteiligt gewesen sein.

Carl Sagan starb recht jung mit 62 Jahren an einer Myelodysplasie, das betrifft den Rückenmark und erinnert mich, Laie, an Krebs. Er publizierte über 600 wissenschaftliche Paper und veröffentlichte als Autor, Ko-Autor oder Editor über 20 Bücher.

Weblinks:
https://www.loc.gov/collections/finding-our-place-in-the-cosmos-with-carl-sagan/about-this-collection/

Quellen:
https://news.cornell.edu/stories/1996/12/carl-sagan-cornell-astronomer-dies-today-dec-20-seattle
https://archive.nytimes.com/www.nytimes.com/learning/general/onthisday/bday/1109.html
https://scholar.google.com/citations?user=Wd1k3voAAAAJ
https://en.wikipedia.org/wiki/Carl_Sagan

Merkurtransit

Aus dem Anlass, dass am elften November diesen Jahres ein Merkurtransit ist, wollt euch erklären, wie sowas zustande kommt.

Am 11.11.2019 ist der nächste Merkurtransit und man kann ihn mit dem bloßen Auge nicht sehen, denn der Merkur ist im Vergleich zur Sonne wirklich nur ein Pups. Man muss das Spektakel, sofern man es sehen möchte, mit einem Teleskop sehen. Tatsächlich bedeckt der Merkur nur 0,004 Prozent der Sonne bestenfalls. Ich kann nicht empfehlen in die Sonne zu schauen, weil solche Vergrößerungen die Netzhaut beschädigen, aber ihr könnt gerne mal für eine Sekunde versuchen, was für Temperaturen sich entwickeln, in dem stark gebündelten Licht vom Teleskop. Deshalb besorgt man sich am besten eine Sonnenfilter-Folie für das Teleskop, und wenn dabei eine Kamera.

Wie funktioniert ein Merkurtransit?
Ein Merkurtransit passiert, wenn der Merkur mit der Erde so in einer Linie stehe, dass man an der Erde tatsächlich ein dunkles Merkurscheibchen vor der Sonne.
Der Merkur muss zu diesem Augenblick in derselben Neigung wie die Erde sein, denn sonst stehen sie nicht genau in einer Linie. Er bedeckt die Sonne an dem Tag für mehrere Stunden und man kann einen gewöhnlichen Merkurtransit überall da sehen, wo die Sonne scheint.

Diese Konstellation heißt untere Konjunktion, aber wegen der Bahnneigung kann und wird es so sein, dass bei einer unteren Konjunktion der Merkur nur oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbeizieht.
Ein Merkurtransit kann in Abständen von 3 ½, 7, 9 ½, 10 oder 13 Jahren auftreten. So kommt es, dass im Mai 2016 der letzte Transit war und diesen November wieder einen gibt. Dieser Zyklus wiederholt sich alle 46 Jahre, denn in dieser Zeit hat der Merkur 191 Umläufe gehabt und der Versatz liegt bei nicht mal 1/3 Tag. Damit jetzt also ein Transit entsteht, muss die untere Konjunktion unmittelbar mit der Überschneidung der Erdbahn in den beiden Knoten der Merkurbahn. Wegen der geringen Verschiebung der Knoten, werden in 1’417 Jahre die Transite ein Monat später jeweils stattfinden: Juni und Dezember.

Die beiden Knoten der Merkurbahn sind auf 46° und 226° und am 10. November und am 7. Mai schneidet die Erdbahn die Merkurbahn. Wobei im November doppelt so viele Transite ausgemacht werden, als im Mai. Auch sind die Transite im Mai länger, weil der Knoten nahe des Aphel liegt.

Besondere Transite, wie zentrale Transite oder Streifende Transite sind Transite, bei denen der Merkur die Sonnenscheibe ziemlich genau trifft, oder nur streifend. Unser nächster Transit ist also am 11.11.2019, das ist ein Montag und er wird von halb zwei bis kurz nach 19 Uhr stattfinden.

Weblinks:
http://kurt-koerber-gymnasium.de/2016/05/09/merkurtransit-am-kkg/
https://de.wikipedia.org/wiki/Merkurtransit

Quellen:
https://eclipse.gsfc.nasa.gov/transit/transit.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Merkurtransit