Die Mondbahn und die Mondphasen

Die Mondphasen

Auch auffallend ist, dass er in Monatszyklen Phasen hat. Monat ist als Wort dem Mond verwandt und bedeutet aus dem althochdeutschen soviel wie Mondwechsel. Jeden Monat gibt es Vollmond und Neumond. Dazwischen sieht der Mond aus wie eine Sichel. Durch das kugelhafte Aussehen und die ständige Bewegung um die Erde wird der Mond von der Sonne angestrahlt. Da er in fast einem Monat um sich selbst dreht (rotiert), sieht man alle 29 Tage einen Vollmond. (Diese deutliche Differenz kommt von der Bewegung des Erde-Mond-Systems um die Sonne, dadurch ist auch bei uns ein Tag mit 24 Stunden ein Tag zur Sonne ausgerichtet, aber z.B. vom Aufgang des Frühlingspunkts bis zum nächsten Aufgang sind es 4 Minuten etwa kürzer.)

Es ist so, dass der Mond immer von der Sonne angestrahlt wird und je nachdem wie der Winkel zwischen Erde und Sonne auf dem Mond ist, sehen wir dann die entsprechende Mondphase.

Umlaufbahn

Seine Umlaufbahn

Die Bahn des Mondes, auch Mondbahn, ist annähernd kreisförmig. Sie ist leicht gewunden und hat eine Exzentrizität von e = 0,0549. Er bewegt sich in einer Entfernung von a = 384’403,8 km. Mit Lichtgeschwindigkeit sind das 384’403,8 km / 299’792,458 km/s = 1,28223… s. Das heißt, dass Licht von der Erde zum Mond benötigt fast 1,3 Sekunden. Wobei Licht ausgesprochen schnell ist. Zum Vergleich: Geostationäre Satelliten bewegen sich auf einer Höhe von etwa 35’788 km. Sie bewegen sich in 24h um die Erde. Dabei sind sie für einen Beobachter auf der Erde still stehend.

Scheinbare Umlaufbahn, aber je nachdem wo der Mond steht, also je nachdem wie der Winkel beim Mond von Erde und Sonne ist, so sieht man dann auch einen Voll-/Neumond oder Sicheln.

Auch heißt das, dass der Vollmond gegenüber der Sonne steht. Wenn die Sonne untergeht, geht der Vollmond auf. Eine Woche später, bei abnehmenden Halbmond, steht der Mond also dann am höchsten Punkt, hoch im Süden, während gerade die Sonne aufgeht. Der Mond bewegt sich von Westen nach Osten. Merke:

  • Neumond: Der Mond steht in der Nähe der Sonne und lässt sich in diesen Tagen nicht/schlecht beobachten.
  • Zunehmender Mond: Der Mond geht langsam später als die Sonne auf und ist je nach genauer Phase am frühen Abend/erste Nachthälfte sichtbar.
  • Vollmond: Der Mond steht der Sonne gegenüber und ist die komplette Nacht sichtbar, nicht am Tag sichtbar
  • Abnehmender Mond: Der Mond geht nun früher als die Sonne auf und ist dementsprechend in der zweiten Nachthälfte/morgens/vormittags sichtbar.

tidal-locked

Der Mond bewegt sich innerhalb von etwa 27 ⅓ Tagen um die Erde. In der Frühzeit des Erde und Mondsystems, als der Mond noch heißer und vermutlich flüssig und der Erde näher war, bremsten die Gezeitenkräfte den Mond ab, das ist ein fortlaufendes Ereignis und die Erde bremst den Mond immer noch ab.
Aktuell ist es so, dass die Rotation des Mondes mit der Umlaufszeit übereinstimmt. Das ergibt eine Spin/Orbitresonanz von 1:1. Daher kommt es, dass wir immer dieselbe Seite des Mondes sehen, da er sich ja in derselben Zeit genau einmal dreht.

Warum heißt das “tidal-locked”? Weil durch die Gezeiten und dazu kommen wir nochmal, die Energie der Rotation der Erde hauptsächlich auf die Umlaufbahn des Mondes übertragen wird. Dadurch verliert die Erde an Drehimpuls und das mit 23µs/y (d.h. rotiert langsamer) und die Umlaufbahn des Mondes vergrößert sich mit etwa 3,8cm/y.

Libration

Der Mond bewegt sich durch die geringe Exzentrizität von e = 0,0549 mal schneller und langsamer, dadurch entsteht ein Pendeln, denn man sieht somit etwas mehr der beiden Seiten dorthin wo der Mond sich gerade hin pendelt. Wegen der Libration und der Parallaxe (das ist hier die Beobachtung des Mondes von verschiedenen Punkten auf der Erde) sieht man somit 59% der Mondoberfläche (aber durch die Libration eben nicht gleichzeitig).

Eine zusammengesetzte Animation: https://de.wikipedia.org/wiki/Mond#/media/Datei:Lunar_libration_with_phase2.gif

Die Mondrückseite

Hallo zusammen, bevor mein Dokument komplett hier auftaucht, werde ich sozusagen, ein paar Abschnitte davon auskoppeln, um mehr Klicks zu erzeugen. he he. Auch um die Leere etwas zu beleben. Der Novemberplan ist, dass wieder ein paar von Geschichte der Astronomie kommen und das endlich mal die Kooperationen fertig werden. OTRAG, auch wieder ein längeres Thema, will ich auch versuchen. Außerdem wird es mal Zeit mein Projekt vorzustellen und wie weit ich schon bin.

Die Rückseite des Mondes ist die entgegengesetzte Seite von der, die wir tagtäglich beobachten können. Die Rückseite des Mondes sieht ganz anders aus. Natürlich ist sie trotzdem eher in Grautönen zu sehen, aber die Rückseite hat fast keine Maria (Meere) und auch statistisch mehr Einschlagskrater. Woran das liegen könnte?

Zuerst sah die sowjetische Mondsonde “Lunik 3” Ende 1959 die Mondrückseite und lieferte grauenhafte verrauschte Bilder. Später wurden bessere Bilder geliefert. Die erste Raumsonde, die teilweise den Mond kartografierte, ebenfalls sowjetisch, kartografierte (Zond 3) im Juli 1965 etwa 70% der Mondoberfläche mit tatsächlich recht guten Bildern.

Aktuell kartografiert u.a. der LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter, NASA) mit extrem hochauflösenden Bildern den Mond. Die Karten vom LRO sind hier einsehbar: https://quickmap.lroc.asu.edu/

Es fällt also auf, wenn man die Rückseite des Mondes sich anschaut, dass dort diese gewöhnlichen dunklen Flecken, wie oben Maria genannt, fehlen. Wahrscheinlich fehlen deswegen auch Gebirge oder Rillen. Auf der zu uns liegenden Seite gibt es etwa 30% der Fläche diese Maria.
Der Maximale Höhenunterschied liegt bei 16 km. Höchster Punkt die Krater Korolev und Hertzsprung im ostzentralen Hochland und der tiefste Punkt im benachbarten Südpol-Aitken-Becken.

Die Mondrückseite besitzt tatsächlich nur vier kleine Mondmeere. Recht mittig sind Mare Moscoviense und Mare Ingenii. Zu der Rückseite gehört noch die von der Erde ebenfalls sichtbaren Mare Australe und Mare Orientale die bei extreme Libration zu sehen sind.

Auffällige Strukturen sind der Krater Tsiolkovskiy, mit einem dunklen Boden und der Krater Jules Verne der westlich vom Mare Ingenii liegt. Auch: im unteren Bilddrittel sieht man, als dunkleres Gebiet, das Südpol-Aitken-Becken und das erstreckt sich in der Nähe des Mond-Südpols über 2’240 Kilometer weit. Es ist das größte Einschlagsgebiet auf dem Mond. Auch ein Grund dafür, warum die unterschiedlichen Seiten sich so unterschiedlich entwickelt haben, ist dass der Massenschwerpunkt des Mondes um 1,8 Kilometer vom geometrischen Mittelpunkt entfernt ist, was etwa einem Promille des Mondradius ist. Diese Asymmetrie ist so vermutlich für andere selenologische Vorgänge der Mondrückseite verantwortlich.

So kann die unterschiedliche Verteilung der Maria auf den beiden Seiten nur davon kommen, dass entweder durch die Schwerkraftverhältnisse zwischen dem Mond und der Erde einfallendes Material zur Anfangszeit des Sonnensystems hauptsächlich in der zur Erde gewandten Seite eingeschlagen sind und so die Magmadecke der Kruste aufgebrochen und so aufsteigendes Material sich in das Einschlagsbecken gelegt hat und so dann erstarrt ist, oder das hauptsächlich die runden Maria durch selenologische Prozesse entstand, wobei die erstgenannte Theorie nachdem was wir gehört haben, stimmiger ist. Jedoch verbleiben immer noch einige Fragen.

Die Quellen veröffentliche ich bald separat, weil ich sie jetzt gar nicht mehr auseinander halten kann.
Bildquellen: http://wms.lroc.asu.edu/lroc_browse/view/WAC_GL180
https://quickmap.lroc.asu.edu/

K2-18b

Ich mache jetzt auch mal ein wenig News drum. Auch wenn diese Meldung schon längst draußen war.

K2-18b ist ein Exoplanet, 2015 vom Kepler Teleskop entdeckt und umläuft den Stern K2-18. Das System um K2-18 ist etwa 124 Lichtjahre weit weg. In seinem Sternsystem kreist ein Planet noch näher um die K2-18-Sonne. Nämlich K2-18c. B hat eine Masse von etwa 8 ½ Erdmassen und der C mit 5 ½ Erdmassen und sind damit beide Supererden. B braucht 32,939623 Tage um einmal um seinen Zentralstern sich zu bewegen. Wobei der C-Planet womöglich auch bloß ein periodisches Aktivitätsschwanken innerhalb von 9 Tagen sein könnte.

K2-18b wurde im Rahmen der “Second Light” Mission (K2) 2015 entdeckt. Er umkreist den K2-18, ein Roten Zwerg mit dem Spektrum M 2,8 und liegt 38 pc weit weg (124 Lichtjahre). Die benutzte Methode ist die Transitmethode, welche ja das Kepler-Weltraumteleskop standardmäßig benutzte. Aus der Lichtkurve und der winzigen Helligkeitsabnahme eines Sternes schließt man in dieser Methode auf einem Planeten. Der Name kommt also von der K2-Mission und wurde als 18tes Planetensystem wahrgenommen.
Der vorhergesagte recht niedrige Kontrast zwischen dem Exoplaneten und seinem Stern, würde es laut Benjamin T. Montet et al. es leichter machen zukünftig möglicherweise eine Atmosphäre zu finden.

In 2017 bestätigten dann Astronomen um Björn Benneke mit dem Spitzer-Weltraumteleskop die Anwesenheit des Exoplanet und darüber hinaus, dass er sehr wahrscheinlich perfekt in der Habitablen Zone liegt und 94% Sonneneinstrahlung wie die Erde bekommt. So würde es sich lohnen, mit dem Hubble-Weltraumteleskop und dem zukünftigen James-Webb-Weltraumteleskop nochmals ihn genauer zu untersuchen.

2019 wurden zwei separate Analysen von Daten des Hubble-Weltraumteleskop veröffentlicht. Sie untersuchten das Spektrum des Sternenlichts, da wo man bei einem Planeten eben die Atmosphäre vermuten würde.  Dabei wurde festgestellt, dass K2-18b eine Wasserstoff-Helium-Atmosphäre besitzt. Wasserdampf ist auch enthalten in Mengen von 0,01% bis maximal 50% am Anteil der Atmosphäre in Volumen. Das würde reichen um auch Wolken bilden zu können. Die Analyse ergab eine statistische Signifikanz von 99,97%, dass in der Atmosphäre Anteile an Wasser sich befinden.
Jedoch dürfte die Atmosphäre von K2-18b so extrem dicht sein, dass der Druck sich um das Millionenfache der von der Erde unterscheidet. Auch dürfte er eine Spin/Orbitresonanz haben von 1:1, was bedeutet, dass er dauerhaft von einer Seite angestrahlt wird und eine Seite immer dunkel bleibt.

K2-18 befindet sich im Sternbild des Löwen bei α = 11h30m14,518s und δ = +07°35’18,257″ und ist genau 38,025 ± 0,079 pc weit weg von uns.

Quellen:
https://doi.org/10.1051%2F0004-6361%2F201833995
https://www.nasa.gov/press-release/nasas-kepler-mission-announces-largest-collection-of-planets-ever-discovered
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/0004-637X/809/1/25/pdf
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/834/2/187/pdf
https://www.nature.com/articles/s41550-019-0878-9.epdf?referrer_access_token=kJG859x8QoZr5glklQJQ2NRgN0jAjWel9jnR3ZoTv0PzolqFF_pfFysRaHDwEk6j0n1nJTv1Jtv8jZCkNJaRGXuEiR30VkV0_YmJkG3-u1W9QsedQkECs7j09TKvYfvuxRJFzZEjg630vnKl6QxudP7AkCEfPke7UseZGmpGjdVtmnMp8-66qDu1yY4JPvsgcw4d1tQN4DGOKTQpYGyb3g%3D%3D&tracking_referrer=www.nationalgeographic.com
https://www.space.com/water-vapor-rain-clouds-exoplanet-k2-18b.html
https://en.wikipedia.org/wiki/K2-18b

Das Sternbild Skorpion

Im Moment habe ich leider nicht ganz so viel Zeit. Die kommende Woche ist ganz in Ordnung, aber in den darauffolgenden zwei drei Wochen werde ich ebenfalls wenig Zeit haben. Grund ist ua. Ein Vortrag demnächst. Da wird dann hier der Mond als Beitrag kommen, die Sonne (überarbeitet) und eine Art Sammlung aus Mond, Sonne und Gezeiten, auch wird der Mars-und-Landungs-Beitrag ebenso kommen. Zuvor veröffentliche ich Phobos und Deimos. Meine UFO-Zusammenarbeit kommt auf unbestimmter Zeit.

(lat.) Scorpius ist ein schönes, aber für unsere Breiten sehr tiefliegendes Sommersternbild. Somit kann es nur schwierig von uns aus eingesehen werden. Es ist nah an der Milchstraße und nah an dem Schützen (lat.) Sagittarius und dementsprechend nah an dem Zentrum der Milchstraße. Im Skorpion befinden sich einige Schöne Nebel und die werde ich nun aufzählen.

Das Sternbild Skorpion

M7, ein offener Sternhaufen, der eine Helligkeit von 3,5 mag aufweist. In seiner Pracht steht er in keiner Weise nach. Er ist in südlicheren Lagen bereits mit dem bloßen Auge sichtbar. Nach der Trumpler-Klassifikation I,3,m. Auch wird er als Ptolemäus’ Sternhaufen bezeichnet, da er bereits von ihm in der Antike (ca. 130 n. Chr.) entdeckt wurde.

Oder auch um Antares rum ist es schön. In der räumlichen Nähe bei Antares findet sich ein Emissionsnebel, der Antares-Nebel. Auch dabei, der Kugelsternhaufen M 4 mit seinen alten roten Sternen. Die Schere des Skorpion besteht aus Graffias, auch Akrab, Dschubba, Pi und Rho. Antares selbst ist ein intensiver roter funkelnder Roter Überriese mit etwa 12 ½ Sonnenmassen. Er hat noch einen mittelgroßen B-Stern mit geschätzt 10 Sonnenmassen als Begleiter.

Durch die Milchstraße gezogen hat das Sternbild wunderschöne Regionen und ist ein Ausflug durchs mittelgroße/große Teleskop wert.

Ähnliches Foto
Skorpion als Bild Quelle: https://www.google.de/url?sa=i&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwj9zpbawLrlAhX0A2MBHa72ClgQjhx6BAgBEAI&url=https%3A%2F%2Fwww.br.de%2Fradio%2Fbayern2%2Fsendungen%2Fiq-wissenschaft-und-forschung%2Fsternbild-skorpion-sternenhimmel-sommer-100.html&psig=AOvVaw0Ol89UZiP_nnB7FcHYIJch&ust=1572199155962725
Stern Entfernung Helligkeit in mag Art von Stern
Antares 604 cy 0,9 bis 1,8 Roter Überriese + B-Stern
Shaula 703 cy 1,63 Blauer Unterriese
Sargas 272 cy 1,86 Weißer Riese
Larawag/Epsilon 64,5 cy 2,28 K-Stern, 3 Sonnenmassen
Dschubba 402 cy 2,17 var Blauer Unterriese
Girtab/Kappa 464 cy 2,41 Blauer Riese
Graffias/Akrab 530 cy 2,56 B-Stern
Lesath 519 cy 2,69 Blauer Unterriese
Al Niyat (424 cy) 2,75 Blauer Riese
Pi 459 cy 2,89 B-Stern
G 127 cy 3,19 Oranger Riese, 3 1/3 Sonnenmassen
Eta 72 cy 3,32 F-Stern
Rho 409 cy 3,87 Blauer Unterriese
o 1’178 cy 4,55 Weißer Riese
i 393 cy 4,78 B-Stern, 6 1/3 Sonnenmassen
d 140 cy 4,79 A-Stern
Gliese 667 (22,3 cy) 5,55 Roter Zwerg

Die Geschichte der Astronomie, Teil 17+18

Kopernikus über die Planeten

Aufgrund der Zeit werde ich den versprochenen Kurzbeitrag an diesen hier anhängen.

Kopernikus ging, wie behandelt, davon aus, dass die Sonne das Zentrum des Universums, es war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass es was plastisches außer, dass was wir heute Sonnensystem nennen, gibt. Es war klar, dass dieses Sternenzelt mit seinen schier unendlich vielen Sternen viel weiter weg sein müsse, als die Planeten. Was die Sterne wirklich darstellen und alles andere was man sonst als unbeweglich scheinbar wahrnahm, wurde erst Dutzende Jahrzehnte später bewusst.

Die Entfernung der Planeten allerdings bestimmte mit seinen präzisen Beobachtungen und widerlegte seine Vorgänger, wie sein Hauptwerk das mit scheinbar allem tat, ihm war bewusst, dass dieses Buch wie eine Lawine eine Revolution in der Astronomie los trat. Seinen Beobachtungen zufolge leuchtet der Mars so hell wie Jupiter, wenn beide Planeten in Erdnähe auf derselben Seite der Sonne, also in der Nähe der Sonne, standen. Wenn der Mars aber auf der entgegengesetzten Sonnenseite stand, war Jupiters Licht stärker als das vom Mars. Tatsächlich ist der Mars näher als Jupiter an der Erde, bloß ist der Jupiter viel größer als der Mars.

Die Beobachtungen des Merkurs von Kopernikus kamen zum Schluss, dass das ptolemäische System keine stimmigen und präzisen Entfernungen zwischen den Planeten und der Erde zuließen.

Kopernikus ging also davon aus, dass die Sonne unbeweglich ist und die Planeten in Wahrheit um sie kreise, inklusive Erde. Also müssten die Abstände und die Dauer der Umläufe in einer berechenbaren Beziehung stecken. So braucht der Merkur, der scheinbar immer nahe der Sonne verweilt 88 Tage für einen Umlauf, die Venus vollzog eine ähnliche, doch aber größere Bahn mit 225 Tagen pro Umlauf, die Erde braucht genau ein Jahr, der Mars etwa 1,9 Jahre, Jupiter 12 und der Saturn 30. Doch die, die demnach außen liegen, vollzogen Schleifen und die Venus mit dem Merkur nicht. Das stützte seine Hypothese. Auch klärte er damit die umstrittene Frage, wie man die Planeten in welcher Reihenfolge aufzählen sollte.

Es warf auch neue Fragen auf, das Turmargument zum Beispiel: Wenn sich die Erde bewegen solle, dann müsse ein fallen gelassenes Objekte aus einer Höhe von seiner senkrechten Bahn abgelenkt werden. Doch die beobachtete Bahn blieb senkrecht nach unten laut den damaligen Gelehrten. Heute weiß man, dass dieser Effekt von am Äquator maximal 0,02 m/s² aufweist, hingegen der Fallbeschleunigung von ca. ~9,81 m/s², der Referenzwert, Normwert, liegt bei 9,80665 m/s². Die Abweichung ist so gering, dass ein Luftzug womöglich deutlich mehr auffallen wird, als das. (Ich würde ja ein Seil mit einem Gewicht in einem Raum aufhängen, es auspendeln lassen und direkt davor einen Ball oder sonstiges massives loslassen und die Abweichung mit einem Maß abmessen, der Ball wird von der sogenannten Corioliskraft nach Osten gezogen)

Kopernikus hatte vermutlich sich seit 1515 sehr viel Zeit genommen, um sein Werk zu schreiben. Vermutlich stand er in Verbindung zu befreundet Gelehrten, das könnte ein Grund dafür sein, dass sein Weltbild schon vor der Veröffentlichung unter Astronomen bekannt war. Im Werk selbst, wie es erschienen ist, ist das erste Kapitel dem Sonnensystem zugeordnet. Dann, wie seine Vorgänger aus der Antike, befasster er sich mit der Präzession der Äquinoktien und eines über die Bewegung des Mondes. Zwei letzte Kapitel handeln von de Planetenbewegungen, ebenfalls ein übliches Thema noch aus der Vergangenheit.

Wie manche schon in der Antike, benutzte er auch viele Beobachtungen aus der Antike. Allerdings lassen sie sich leider nicht mehr verifizieren. Deshalb sind manche Ausführungen, z.B. über den Merkur fehlerhaft und unstimmig. Sein wahrer Grund, warum er 36 Jahre zögerte seine Schriften zu veröffentlichen, war weil er die Reaktion der Kirche fürchtete, denn aus Sicht der Kirche war sein Weltbild Ketzerei! Doch auch könnte er seine widersprüchlichen Angaben ihn zögern lassen.

Kopernikus seine Beziehung zu Georg Joachim Rheticus

Als Kopernikus bereits über 60 Jahre geworden war, wurde dem erst 25jährigen Mathematikprofessor Rheticus ihm das heliozentrische Weltbild von Kopernikus zu Teil. Er besuchte 1539 Kopernikus und sie stellten fest, dass sie gemeinsam der Theorie von Kopernikus übereinstimmten. Rheticus blieb zwei Jahre bei ihm und drängte Kopernikus seine Arbeit zu veröffentlichen, aber Kopernikus befürchtete großen Widerstand von der Kirche. Er beschloss seine Arbeit erst nach seinem Tod zu veröffentlichen, wie es auch geschah: Es erschien erst 1543 und einer Legende zufolge, soll er mit seinem Buch in den Händen auf dem Sterbebett gelegen sein. Wenn das stimmt, so symbolisiert es die Probleme perfekt, über Gelehrte die in dieser Zeit nicht kirchenkonforme Vorstellung über das Universum vertraten.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Turmargument
ISBN 9783866901131

Sternbild des Orion

Sternkarte des Winterhimmels, Der Orion ist etwas tiefer als die Mitte.

Ich habe mir mal gedacht, um das Teleskopie-Thema wieder etwas aufzuleben, stelle ich jetzt Sternbilder vor, zeige euch interessante Nebel und führe euch allgemein den Teil des Weltraums näher.

Der Orion ist ein mittelgroßes Wintersternbild welches sichtlich den Nachthimmel im Winter dominiert. Der Orion stellt im weiteren Sinne eine Region in der Milchstraße dar, mit den Sternen vom Orion, teilweise Teile von anderen Sternbildern, diese Region ist ungefähr 300 bis 800 Lichtjahre weit weg, ihr ähnliches Verhalten lässt darauf schließen, dass die meisten Sterne auch etwa zur gleichen Zeit aus dem gleichen Material entstanden sind.

Der Orion in schönen Farben.                                                                                                                                    Quelle: http://deepskycolors.com/astro/JPEG/RBA_Orion_HeadToToes.jpg

Durch die Präzession ist der Orion etwa in der nördlichsten Stellung, zur südlichsten Stellung in 13 Tausend Jahren, wird der Orion nicht mehr von Mitteleuropa aus zu sehen sein.

Um das Sternbild herum schlängelt sich Barnard’s Loop, eine große Region, in der die Staubdichte hoch ist und ein Nebel ist.
Weiter interessant ist M42, der Orionnebel, er liegt unterhalb der drei Sterne des Oriongürtels, erscheint bereits im bloßen Auge bei klaren Nächten und auch fernab Großstädten als diffuses „Wölkchen“, er sieht etwa aus wie eine Kerzenflamme und ist ein Sternentstehungsgebiet (H-II) mit einem Rekombinationsleuchten, junge Sterne die mit ihrer UV-Strahlung und dem Sternenwind wegblasen und ihn durch die Strahlung und Ionisation leuchten lassen. Später wies sich heraus, der der Orionnebel ein sehr heller Teil des Wolken/Nebelkomplex ist.

Weiterhin ist der Pferdekopfnebel, ein Dunkelnebel für Astrofotografen interessant, es sieht aus wie an Vorhang wo ein Kopf eines Pferdes heraus gestreckt wird. Er befindet sich unmittelbar südlich von Alnitak, gleich um die Ecke befindet sich der Flammennebel.

Wichtige Sterne:

Name Entfernung in Lichtjahren Helligkeit (mag) Typ
Beteigeuze 640 0 bis 1,3 (Alpha) Roter Überriese
Rigel 773 -0,02 bis 0,3 (Beta) Blauer Überriese
Bellatrix 243 1,64 (Gamma) Blauer Riese
Mintaka 916 2,2 bis 2,35 (Delta) Blauer Riese
Alnitak 818 1,74 (Zeta) Blauer Riese
Alnilam 1342 1,69 (Epsilon) Blauer Überriese
Saiph 722 2,07 (Kappa) Blauer Riese
Eta 901 3,35 Blauer Riese
Tau 555 3,59
Heka Blauer Riese
Meissa 1056 3,39 (Lambda) Blauer Riese
Sigma 1149 3,77 Blauer Riese

 

Den Rest konnte ich leider nicht herausfinden.
Weblink: https://de.wikipedia.org/wiki/Orion_(Sternbild)

Die Geschichte der Astronomie, Teil 16

Die Sieben Thesen von Kopernikus

Der Beitrag der Serie “Eine Ecke Weiter” vom 26.09 wird aufgrund einer Kooperations-Arbeit nicht in den nächsten Tagen kommen, dass wird wohl noch etwas länger brauchen.

Kopernikus stellte sieben Thesen in seiner Abhandlung auf, von denen die meisten zu seiner Zeit als ketzerisch galten. Die Thesen konnte er nicht beweisen oder belegen, doch er nahm dies an, weil es einfacher zu erklären und zu berechnen war. Seine Thesen gingen um ein Weltbild, welches zuvor auch bei den Griechen vermutet war. Es geht um das heliozentrische Weltbild. Etwa ab dieser Zeit war der Wissensstand in Mitteleuropa fast wieder wie in der Antike, jedoch galten in der Kirche seine „Fantasien“ als Hirngespinst und wurden nicht besonders ernst genommen. Bald werden es aber viele andere auf ähnliche Weisen versuchen und das Vertrauen in die Kirche wurde geschwächt, der dreißigjährige Krieg ein Jahrhundert später wird die Macht der Kirche gewaltig reduziert.

Die Himmelskreise oder -sphären haben kein gemeinsames Zentrum.

Ptolemäus führte schon „Ausgleichskreise“ ein, um die Bewegungen der Planeten genauer zu beschreiben. Im Ptolemäus seinen System kreisen sie um verschiedene Zentren.

Der Mittelpunkt der Erde ist nicht das Zentrum des Universums, sondern nur das Zentrum der Schwerkraft und der Mondumlaufbahn.

Dieser revolutionäre Gedanke war wohl schwer zu ertragen für die Kirche. Die These entspricht auch schon recht gut der Wirklichkeit. Die Erde behielt eine weiterhin zentrale Rolle insofern, das sie die Mondumlaufbahn bestimmt und scheinbar auch das Zentrum für die Schwerkraft, er hatte kein Grund zur Annahme, dass es dies Kraft wo anders auch gibt. Dazu kommen wir noch bei Kepler und Newton zurück.

Alle Sphären drehen sich um die Sonne, so dass das Zentrum der Welt in der Nähe der Sonne liegt.

Kopernikus bevorzugte dieses System, weil das geozentrische System komplizierter zu berechnen ist. Auch war die Sonne offensichtlich größer als die Erde und die anderen Planeten.

Die Entfernung der Erde zur Sonne ist unbedeutend im Vergleich zur Höhe der Sterne am Firmament.

Kopernikus wusste, dass die Sonne um einiges näher war, als die Sterne, jedoch konnte man die Distanz tatsächlich erst einige Dutzende Jahrzehnte später erst feststellen.

Die scheinbaren Bewegungen am Firmament sind nicht seine eigenen, sondern die der Erde. Die Erde dreht sich täglich um ihre Pole, während das Firmament als höchster Himmel unbeweglich ist.

Das zeigt das Verständnis zur Bewegung des Firmaments, welches in Wahrheit die Erde ist.

Die scheinbare Bewegungen der Sonne ist nicht ihr eigene, sondern die Bewegung der Erde und ihre äußeren Sphären. Die Erde kreist wie jeder andere Planet um die Sonne.

Die Erde bewegt sich in drei Formen: Rotation, Revolution und Präzession, die scheinbare Bewegung der Sonne besteht nach Kopernikus aus zwei Bewegungen: Die Erdrotation und die Erdrevolution.

Die scheinbare retrograde und prograde Bewegung der Planeten ist nicht ihre eigene Bewegung, sondern die der Erde. Die Erdbewegung allein liefert ausreichende Erklärung für die Schleifenbahnen der Planeten.

Kopernikus belegte das mit einer Zeichnung der Erdbahn und einer anderen Planetenbahn dar und konnte damit leicht mit einem heliozentrischen Weltbild eine Erklärung bieten.

Beim nächsten Mal gibt es ein Quickie außerhalb dieser ca. 10-Tage-Phase dieser Serie.

Merkurtransit

Aus dem Anlass, dass am elften November diesen Jahres ein Merkurtransit ist, wollt euch erklären, wie sowas zustande kommt.

Am 11.11.2019 ist der nächste Merkurtransit und man kann ihn mit dem bloßen Auge nicht sehen, denn der Merkur ist im Vergleich zur Sonne wirklich nur ein Pups. Man muss das Spektakel, sofern man es sehen möchte, mit einem Teleskop sehen. Tatsächlich bedeckt der Merkur nur 0,004 Prozent der Sonne bestenfalls. Ich kann nicht empfehlen in die Sonne zu schauen, weil solche Vergrößerungen die Netzhaut beschädigen, aber ihr könnt gerne mal für eine Sekunde versuchen, was für Temperaturen sich entwickeln, in dem stark gebündelten Licht vom Teleskop. Deshalb besorgt man sich am besten eine Sonnenfilter-Folie für das Teleskop, und wenn dabei eine Kamera.

Wie funktioniert ein Merkurtransit?
Ein Merkurtransit passiert, wenn der Merkur mit der Erde so in einer Linie stehe, dass man an der Erde tatsächlich ein dunkles Merkurscheibchen vor der Sonne.
Der Merkur muss zu diesem Augenblick in derselben Neigung wie die Erde sein, denn sonst stehen sie nicht genau in einer Linie. Er bedeckt die Sonne an dem Tag für mehrere Stunden und man kann einen gewöhnlichen Merkurtransit überall da sehen, wo die Sonne scheint.

Diese Konstellation heißt untere Konjunktion, aber wegen der Bahnneigung kann und wird es so sein, dass bei einer unteren Konjunktion der Merkur nur oberhalb oder unterhalb der Sonne vorbeizieht.
Ein Merkurtransit kann in Abständen von 3 ½, 7, 9 ½, 10 oder 13 Jahren auftreten. So kommt es, dass im Mai 2016 der letzte Transit war und diesen November wieder einen gibt. Dieser Zyklus wiederholt sich alle 46 Jahre, denn in dieser Zeit hat der Merkur 191 Umläufe gehabt und der Versatz liegt bei nicht mal 1/3 Tag. Damit jetzt also ein Transit entsteht, muss die untere Konjunktion unmittelbar mit der Überschneidung der Erdbahn in den beiden Knoten der Merkurbahn. Wegen der geringen Verschiebung der Knoten, werden in 1’417 Jahre die Transite ein Monat später jeweils stattfinden: Juni und Dezember.

Die beiden Knoten der Merkurbahn sind auf 46° und 226° und am 10. November und am 7. Mai schneidet die Erdbahn die Merkurbahn. Wobei im November doppelt so viele Transite ausgemacht werden, als im Mai. Auch sind die Transite im Mai länger, weil der Knoten nahe des Aphel liegt.

Besondere Transite, wie zentrale Transite oder Streifende Transite sind Transite, bei denen der Merkur die Sonnenscheibe ziemlich genau trifft, oder nur streifend. Unser nächster Transit ist also am 11.11.2019, das ist ein Montag und er wird von halb zwei bis kurz nach 19 Uhr stattfinden.

Weblinks:
http://kurt-koerber-gymnasium.de/2016/05/09/merkurtransit-am-kkg/
https://de.wikipedia.org/wiki/Merkurtransit

Quellen:
https://eclipse.gsfc.nasa.gov/transit/transit.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Merkurtransit